Thema: Filme und Serien - Smalltalk

[KWÜTEG GRÄÜWÖLF]

Ich bin ja ein großer Fan der Lester Verfilmung aus den 70ern.

Geht mir genauso, da haben alle Neuverfilmungen leider keine Chance. Der Film ist in die Synapsen gebrannt

[knörzbot]

Geht mir genauso, da haben alle Neuverfilmungen leider keine Chance. Der Film ist in die Synapsen gebrannt

Nur mit der deutschen Syncro kann ich mir das nicht mehr anschauen. Die Filme wurden vor kurzem mal wieder gezeigt und da ist mit die deutsche bemüht „lustige“ Synchro aufgefallen. Wie in der Serie Die Zwei nur deutlich schlechter.

[Raven Nash]

The Musketeer hab ich als DVD noch. Schöner Martial Arts-Film, dessen Kampfszenen vom asiatischen Kino eindeutig inspiriert sind.

Das könnte vielleicht am Regisseur liegen.  Peter Hyams hat ja u.a. auch Timecop mit Van Damme gemacht und war als Action-Regisseur recht bekannt.

War aber auch der größte Negativ-Punkt an dem Film. Das unnötige Rumgehüpfe, das so gar nicht zur Waffe und Kontext passt. Andererseits waren die Kampfszenen in der Verfilmung mit Michael York auch Mist (Rapier zweihändig, ja sicher!) und auch Disney hatte damals einen Chinesen an Bord der Kanalfähre (damit einer rumhüpfen kann). Ich bin ja ein Fan der französischen Verfilmungen (wo es auch bessere und schlechtere gibt).

[Alexandro]

Funny thing... der Endkampf aus "The Musketeer" wurde nur zwei Jahre später fast 1:1 im ersten "Fluch der Karibik" geklau...ähm, "recyclelt" (das erste Duell zwischen Jack Sparrow und Will Turner) und da fanden die Leute das auf einmal gut.
Ich denke für Abenteuergeschichten (was die Musketiere nunmal sind) geht das schon OK.

Die Lester-Filme habe ich damals auch oft geschaut, an die Synchro kann ich mich allerdings nicht erinnern. Dafür habe ich damals gedacht, dass der französische Film "D’Artagnans Tochter" zu den beiden Lester-Filmen dazugehört (wurde im Fernsehen damals immer zusammen mit den Lester-Filmen ausgestrahlt, was sicherlich diesen Eindruck verstärkt hat) und mit diesen eine Trilogie bildet (der Stil ist recht ähnlich und Philipe Noiret geht problemlos als älterer Michael York durch). Interessanterweise gab es Jahre später einen Film mit ähnlicher Prämisse (La Femme Musketeer, von 2004), in dem Micheal York tatsächlich eine Rolle als gealterter D’Artagnan hat (leider ist La Femme Musketeer ein sehr schlechter Film, daher ist "D’Artagnans Tochter" weiterhin meine bevorzugte "inoffizielle Fortsetzung" der Reihe).

Alle diese Filme können sich für mich aber nicht mit der "Die Drei Musketiere"-Verfilmung von 1993 messen, da ich den als erstes gesehen habe und weiterhin für den Goldstandard der Verfilmungen halte. 

[Jiba]

Alle diese Filme können sich für mich aber nicht mit der "Die Drei Musketiere"-Verfilmung von 1993 messen, da ich den als erstes gesehen habe und weiterhin für den Goldstandard der Verfilmungen halte. 

Tim Curry ist aber auch ein äußerst unterhaltsamer Richelieu. 

Neben dieser Verfilmung, die ich auch sehr gerne habe, mag ich aber auch die neuere BBC-Serie, die den Stoff ein wenig auswalzt.

"D'Artagnans Tochter" habe ich damals auch gesehen und für gut befunden (wir meinen den mit Sophie Marceau, richtig?)

[Raven Nash]

Tim Curry ist aber auch ein äußerst unterhaltsamer Richelieu. 

Der Disney-Film hat halt so überhaupt nichts mehr mit dem Buch zu tun. Als "Verfilmung" würde ich den nicht bezeichnen. Aber eine unterhaltsame, lose Version des Stoffes.

Neben dieser Verfilmung, die ich auch sehr gerne habe, mag ich aber auch die neuere BBC-Serie, die den Stoff ein wenig auswalzt.

Die Serie, die ich nicht im Original sehen kann, weil mir sonst das Kotzen kommt, jedesmal, wenn sie einen französischen Namen aussprechen...

Ich fand ja die 2011er Version als Film recht gut - man hätte nur aufhören sollen, die Namen von literarischen Figuren zu benutzen. Etwas, das ich auch bei der Rober Downey jr. Holmes-Varianten schwer bedaure. Wenn man sich trauen würde, solche Filme ohne bekannte Namen zu machen, täte man allen einen Gefallen - den Drehbuchschreibern, den Schauspielern und dem Publikum.

[tartex]

und dem Publikum.

Welchem Publikum?  Würde doch keiner sehen.

Zum Thema Drehbuch vs Film empfehle ich immer wieder gerne diesen Artikel zum 2010er-Robin-Hood-Film von Ridley Scott. 

The film began its life as Nottingham, a script by Ethan Reiff and Cyrus Voris, who created the TV series Sleeper Cell. Their concept was to write a lighthearted movie focusing on the Sheriff of Nottingham, who is trying to locate a “terrorist” who is robbing people. The Sheriff would use what passed for forensic science in the 12th century, like following the trajectory of the arrow back to where it was loosed from. Robin is a less virtuous figure, and he and the Sheriff become embroiled in a love triangle with Marion.

[Noir]

Geht mir genauso, da haben alle Neuverfilmungen leider keine Chance. Der Film ist in die Synapsen gebrannt

Das war bisher auch mein Favorit. Das Staraufgebot ist halt auch heftig. Oliver Reed, Richard Chamberlain, Christopher Lee, Frank Finlay, Michael York, Raquel Welch und und und ...

/EDIT:

@tartex: Bis auf den Teil mit dem "Love Triangle" gefällt mir das sogar!

[Alexandro]

@Jiba: Ja, ich meine den mit Marceau.

Ich fand ja die 2011er Version als Film recht gut - man hätte nur aufhören sollen, die Namen von literarischen Figuren zu benutzen. Etwas, das ich auch bei der Rober Downey jr. Holmes-Varianten schwer bedaure. Wenn man sich trauen würde, solche Filme ohne bekannte Namen zu machen, täte man allen einen Gefallen - den Drehbuchschreibern, den Schauspielern und dem Publikum.

Sehe ich anders. Die 2011-Version ist von vorne bis hinten konfus und unlogisch, schlecht gespielt, und ersäuft in schlecht gemachtem CGI - die Namen auszutauschen reicht imo nicht, um diesen verkorksten Film zu retten. Bei den Holmes-Filmen (naja, zumindest beim ersten - der zweite hat auch ein paar Probleme) könnte das funktionieren.

[tartex]

@tartex: Bis auf den Teil mit dem "Love Triangle" gefällt mir das sogar!

Du musst den Artikel lesen. Das ist ja erst der Einstieg in die Groteske...

[BBB]

Habe gestern The Circle gesehen.

Uff. Filmgeschmack ist ja subjektiv und ich freue mich für jede und jeden, denen der Film gefallen hat. Aber selbst für umsonst und irgendwann dann nur noch nebenher geschaut war mir das fast zu teuer...

Der Film ist 7 Jahre nach The Social Network erschienen, wenn ich das richtig gesehen habe. Irgendwie wirkt der für mich komplett aus der Zeit gefallen. Also so total. So als wäre die Zielgruppe all jene, die noch nie Soziale Medien genutzt haben - was 2017 so ziemlich niemand sein drüfte.
Wäre er, was weiß ich, so um das Jahr 2000 erschienen, wäre das bestimmt cool und innovativ gewesen. Aber so wirkte es einfach wie aus der Zeit gefallen. Die Story ist irgendwie lahm, John Boyegas Charakter erfüllt so gar keinen Zweck, Emma Watsons Charakter ist irgendwie komplett unglaubwürdig und für ich zumindest kaum nachvollziehbar in vielen ihrer Entscheidungen...

Dabei ist der Film halt nichtmal schlecht im Sinne von schlecht/nicht anschaubar. Er ist nur einfach irgendwie... bedeutungslos.
Keine Ahnung.

Eine von fünf Überwachungskameras.

[Lyonesse]

Uff, hatte den schon fast vergessen. Das war dieser Silicon Valley-Sekten-Psycho-Arbeitsplatz-Streifen.
Grundsätzlich keine schlechte Idee, aber das Drehbuch war wirklich schwach und Hermine überfordert.

Bei den Lester Musketierfilmen fand ich die Darstellung der Arbeitswelt, die meistens im Hintergrund
unfreiwillig komisch abläuft, immer recht gut.
Außerdem wurden die Schauspieler (in Teil 1 und 2) von Lester angeblich nur für einen Film bezahlt, weil
er ihnen weismachte nur einen größeren Streifen drehen zu wollen.

[Grubentroll]

Sehe ich anders. Die 2011-Version ist von vorne bis hinten konfus und unlogisch, schlecht gespielt, und ersäuft in schlecht gemachtem CGI - die Namen auszutauschen reicht imo nicht, um diesen verkorksten Film zu retten. Bei den Holmes-Filmen (naja, zumindest beim ersten - der zweite hat auch ein paar Probleme) könnte das funktionieren.

Dass wir beiden mal ne gleiche Meinung über nen Film haben. Wow... : D

[BBB]

Gestern Mute auf NF gesehen.

Bin ohne Erwartung an den Film gegangen und verstehe nicht, wieso der so schlecht bewertet ist auf IMDB. MIch hat er super unterhalten. Gut, dass sie zum Schluss ein Action-Spektakel draus machen mussten, war etwas schwach. Aber das Setup war super, die Entwicklung der Charaktere war für mich absolut nachvollziehbar, Schauspielerisch fand ich den Film nahezu brilliant.
Mich hat er gut unterhalten und mitgenommen.

Klare Empfehlung für Cyberpunk mal anders!

[Haukrinn]

The Watcher (Miniserie auf Netflix) beendet. Und hat mich nicht wirklich abgeholt. Wirr, unlogisch, subtile Hinweise blieben bedeutungslos, angedeutete Bildsprache war irrelevant, lose Enden blieben ohne Auflösung. Insgesamt wäre es bis Folge 4 ne tolle Geschichte gewesen, die man auch total anders hätte interpretieren können:

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Der Hauptcharakter zeigt von Beginn an sowohl klare narzisstische Züge wie auch viele Verhaltensweisen, die eine beginnende Schizophrenie vermuten lassen. Die eingebildete Detektiven, bei der alle Film Noir-Klischees bedient werden. Die Wahnvorstellungen im Qanon-Stil. Die Wahrnehmung der eigenen Familie als Feindbild. Die verquere Einbildung, im Job weiterzukommen. Und natürlich die vom Narzissten befeuerte Fälschung von Beweisen, um Recht zu behalten. Der Massenmörder, der seine eigene Familie umgebracht hat. Selbst die Szenen der anderen Charaktere wären dadurch erklärbar gewesen - da stellt er sich halt vor, was dort passiert.

Das wäre (insbesondere mit der dann dafür toll passenden Bildsprache) ausbaubar und eine perfekte Auflösung für das ganze Dilemma gewesen. Leider haben die letzten Folgen diese Theorie aber total torpediert, nicht nur durch ihre Logikfehler, sondern auch durch das Setzen des Fokus auf die anderen Charaktere.

So bleibt es unterdurchschnittliche Thrillerunterhaltung, die auch einige gute Schauspieler (die auch nicht unbedingt an die Grenzen ihres Könnens gehen) nicht retten können. Ich rate da eher zu skandinavischen Alternativen (da passt sowas dann auch in 120 Minuten), oder, falls man was amerikanisches im Miniserienformat haben will, zu Devil in Ohio.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

PS: Selten waren Protagonisten in so einer Serie so unsympathisch. Denen gönnt man glatt den geballten Hass der Kleinstädter...

[Drantos]

Gestern mit meiner kleinen Tochter die Neuverfilmung von Karate Kid (Chan und Smith) gesehen. Toller Film 

cu Drantos

[Raven Nash]

Gestern mit meiner kleinen Tochter die Neuverfilmung von Karate Kid (Chan und Smith) gesehen. Toller Film 

Äh, da bin ich deutlich anderer Meinung. 
Eine sehr platte, fade Neuverfilmung, die nichts von der Tiefe der Vorlage behalten hat, weil die Macher die offenbar auch nicht verstanden haben. Ja, das Original hat seine (Darsteller-)Probleme, aber wie man an Cobra Kai sieht, kann man aus der Story und den Charakteren eine ganze Menge rausholen. Man muss nur die Story weiterspinnen. Versuch das mal mit dieser Version.

Fun-Fact: Die seltsamen Trainingsmethoden von Mr. Miyagi in der alten Version ergeben im Karate-Kontext absolut Sinn. In der Neuverfilmung sind sie nutzlos.

Die Kampfszenen sind besser inszeniert, die Stuntcrew professioneller, die Effekte modern. Das war's aber leider schon.

[Jiba]

Die Kampfszenen sind besser inszeniert, die Stuntcrew professioneller, die Effekte modern. Das war's aber leider schon.

Nee, das war's noch nicht ganz: Jackie Chan als Mr. Han fand ich absolut super. Der trägt eine Melancholie und Ernsthaftigkeit in die Rolle, die man von ihm als Schauspieler zu dieser Zeit selten gesehen hat.

[Ludovico]

Der Trailer vom neuen Masters of the Universe-Film sieht großartiges aus:
https://www.facebook.com/reel/773154107484635?s=yWDuG2&fs=e

Und ansonsten feier ich daheim, dass meine Kleine langsam weg kommt von Paw Patrol und dafür auf den Lego Ninjago-Trip ist.
Wo wir gerade bei Jackie Chan sind, der Ninjago-Film hat was. Aber ich bin doch eher ein Fan der Serie.

[BBB]

Der Trailer vom neuen Masters of the Universe-Film sieht großartiges aus:
https://www.facebook.com/reel/773154107484635?s=yWDuG2&fs=e

Ähm... der Clip ist uralt. Bestimmt... 10 Jahre?
Sollte es wirklich eine Neuverfilmung von MotU geben... das ist sie nicht

[Raven Nash]

Aufgrund der Empfehlungen hier, sind wir jetzt fast mit der zweiten Staffel Bosch durch. Abgesehen vom bescheuerten Namen (ich verdächtige den Drehbuchautoren irgendwann mal von einem Hieronymus Bosch gehört zu haben, ohne weitere Infos) eine wirklich coole, harte Cop-Serie.
Einen Kritikpunkt gibt es aber: Warum nur muss der arme Bosch ausschließlich Uralt-Jazz hören? Solchen, den Miles Davis in seiner Autobiographie als "tot" bezeichnet? Ist ja grausam...

[Vash the stampede]

Die Reihe basiert auf Romanen von Michael Connely, die es seit 1992 gibt. Das erklärt vielleicht ein bisschen den Bezug zur Jazz-Leidenschaft von Bosch. Da kam es meiner Wahrnehmung noch häufiger vor, dass Detektive groove digging-Schallplatten-Jäger waren.

Warum jetzt die Drehbuchautoren den Namen verbrochen haben, kann ich dir nicht erklären.

PS: Der Halb-Bruder von Harry Bosch ist übrigens in Film und Serie ebenfalls verewigt: The Lincoln Lawyer - Mickey Haller.

[Raven Nash]

Die Reihe basiert auf Romanen von Michael Connely, die es seit 1992 gibt. Das erklärt vielleicht ein bisschen den Bezug zur Jazz-Leidenschaft von Bosch. Da kam es meiner Wahrnehmung noch häufiger vor, dass Detektive groove digging-Schallplatten-Jäger waren.

Warum jetzt die Drehbuchautoren den Namen verbrochen haben, kann ich dir nicht erklären.

PS: Der Halb-Bruder von Harry Bosch ist übrigens in Film und Serie ebenfalls verewigt: The Lincoln Lawyer - Mickey Haller.

Er kann ja Jazz hören (auch wenn's der klischeehafte Versuch ist, dem Charakter "Kultur" zu verleihen), aber warum nicht etwas moderneren? Das Zeug lehnt ja sogar Miles Davis selbst ab und schreibt, dass er das nicht mehr spielen würde (der O-Ton geht in Richtung "wenn man dazu seine Freunding gev**gelt hat, OK, aber sonst..."). 
Aber gut, das ist bisher der einzige "echte" Kritikpunkt an der Serie.

[Lyonesse]

Die Jazzleidenschaft habe ich immer als Bezug zum alten L.A. von Dashiell Hammett & Co
verstanden. In der Serie gibt die Musik dem ganzen einen Film Noir Touch, der ja auch nicht
unpassend ist. Außerdem scheint Bosch offenbar einen anderen Jazzgeschmack zu haben
als Miles Davis.

[Raven Nash]

Außerdem scheint Bosch offenbar einen anderen Jazzgeschmack zu haben als Miles Davis.

Es ist halt nur lustig, dass er ausgerechnet die Sachen von ihm hört, die Miles selbst als "veraltet und tot" definiert. Ist ja nicht so, als gäbe es keine neueren Stücke von ihm als das. 
Aber Bosch wird ja generell als "retro" definiert, wenn man sich seine Abneigung gegen Smartphones, Computer, usw. so ansieht. Insofern passt das wieder. Seine Tochter schenkt ihm ja nicht umsonst das Notizbuch.