Bei Hamlet gibt es weniger Platzpatronenshootouts mit vielen Schüssen und wenigen Getroffenen.
Die beste Hamlet-Verfilmung ist ohnehin
"Der König der Löwen". Da gibt es weniger Selbstmorde, dafür aber Großkatzen und Elton John.
Hast du die ganze Serie gesehen?
Das ist jetzt aber keine Frage in die Richtung: Wenn du sie nicht ganz gesehen hast, kannst du nicht mitreden, die wird noch viel besser, oder?
Ich habe inzwischen aufgehört, darauf zu hören, wenn wer sagt: "Bleib' dran, das wird noch besser!" (obwohl ich mich auch dabei erwische, dass es passiert... durch die erste Staffel "Avatar" muss man halt durch, bevor es richtig richtig gut wird...) Oft sind da dann Nuancen entscheidend: Wenn wer sagt "Staffel 2 ist Staffel 1 überlegen.", dann akzeptiere ich das. Wenn aber wer kommt mit "Also ab Staffel 11 wird die Serie wieder besser, nachdem sie so um Staffel 3 oder 5, je nachdem, abgestürzt ist." (na, welche Serie meine ich
), auf sowas gebe ich nichts mehr, nun wirklich nicht. Da reden wir einfach von Zeitdimensionen die zu überbrücken wären für eine rein spekulative Verbesserung.
Nein, nicht jedem muss alles gefallen. Wenn mir wer sagt, er findet Serie XYZ doof, dann glaube ich demjenigen das. Ich kann versuchen, so jemanden vom Gegenteil zu überzeugen, dann aber eher, indem ich ausgewählte Einzelepisoden empfehle, anstatt zu sagen "schau Staffel 3, die ist gut". Oder ich argumentiere, warum ich eine Serie gut finde. Abgesehen davon: Jeder hat das Recht Serien zu mögen, obwohl sie auch filmisch, narrativ und handwerklich vielleicht nicht das Non-Plus-Ultra sind, freundlich ausgedrückt.
Es ist kein Ausweis guten Geschmacks, wenn man die Nase über Serien rümpft, die nicht gerade nordische Krimiformate oder weltverständige Brit-Comedy sind. Vieles hat auch mit dem eigenen Erwartungsmanagement zu tun. Der Film "Free Guy" zum Beispiel hat mich positiv überrascht, andere hat er enttäuscht, nachdem sie ihn ansahen in der Erwartenshaltung, dass sie ebenfalls positiv überrascht werden – was dann ja die Ansprüche an den Film nach oben geschraubt hat.
Jeder, der heute noch "Riverdale" schaut, weil es so hirnverdrehender Unsinn ist, hat mein Verständnis. Ist mir mit "Once Upon a Time" ja auch so gegangen.
(Das war übrigens nicht auf dich gemünzt, Seraph. Ich nutze deinen Beitrag nur als Aufhänger für diese Überlegung. Nicht negativ dir gegenüber auffassen, bitte.)