Habe mal in den zweiten Teil von
Phantastische Tierwesen reingeschaut... keine Ahnung was man sich bei diesem Film gedacht hat und warum der noch eine Fortsetzung bekommt (wahrscheinlich "too big to fail"). Der erste Teil war belangslos, aber irgendwie auch ganz charmant. Der zweite ist nur noch belangslos: obwohl die ganze Zeit so getan wird, als stehe das Schicksal der Welt auf dem Spiel, passiert den ganzen Film über genau... nichts. Leute führend tiefschürfende Gespräche, bilden Konstellationen (um noch mehr zu reden), am Ende hält der Bösewicht (Johnny Depp in seiner peinlichsten Performance) eine große Ansprache und dann... trennen sich die Fraktionen, ohne großes Aufhebens, um bedeutungsschwangere Reden über mögliche zukünftige Konfrontationen (= in der unvermeidlichen Fortsetzung) zu führen.
Und wer hat sich bitte dieses Outfit angeschaut
und gesagt "Jo, das ist der Antagonist unseres Films - total bedrohlich und kein bisschen peinlich"?
Im Gegensatz dazu fand ich
Lone Ranger gar nicht so schlecht.
Der Film wurde damals (zurecht) wegen kultureller Aneignung kritisiert und dann ziemlich schnell vergessen, mit dem Argument "Ist sowieso ein ziemlich schlechter Film".
Die erstere Kritik kann ich nachvollziehen, letztere tut dem Film aber imo unrecht. Ist imo ein recht altbackener Western, aber auf seine Weise gut erzählt (wenn man kein kompletter Western-Hasser oder "Anti-Western"-Snob ist). Gerade in der Rahmenhandlung zeigt Depp nochmal deutlich, was er als Schauspieler drauf hat, und dass er nicht nur Jack Sparrow-artige Blödelcharaktere kann, sondern auch emotional komplexe Figuren (seine Darstellung eines gebrochenen Charakters, der sich ein letztes Mal an seine Glanzzeit und seinen verstorbenen Freund erinnert, hat mich tief berührt, wie lange nichts mehr).