Habe mir die alte Robin Hood-Serie von ITV (
Robin of Sherwood) angeschaut.
Ein paar Folgen hatte ich in Wiederholungen schon während meines Auslandsjahres in England geschaut, aber da Amazon Prime die im Sortiment hat, kann ich die nochmal von Anfang an schauen (leider nur in der etwas holprigen ZDF-Synchro - und bei den Szenen welche das ZDF damals nicht gezeigt hat, wechselt es dann trotzdem auf Englisch, was die Stimmung der Szene teilweise radikal kippen lässt).
Zur Serie: geringes Budget, aber ein paar nette Ideen (mir gefiel besonders die keltischen Einflüsse in der Mythologie, welche auch im christlichen England immer noch irgendwie präsent sind), ordentliche Schauspieler (wenn auch keine Offenbarung, aber evtll. sind die in der OV auch besser). Einer der großen Minuspunkte ist für mich Robin (gespielt von Michael Praed), der in dieser Serie einfach nur eine unsympathische Arschgeige mit ausgeprägtem "Ich bin der Protagonist!"-Syndrom ist.
Bereits in der Pilotfolge (bzw. Folge 2, weil Zweiteiler) versucht er Marion aus der Burg des Barons de Belleme zu befreien, was so gründlich schief geht, dass grob gesagt 90% seiner "Merry Men" dabei drauf gehen (also alle, bis auf die mit Namen, wie Little John, Bruder Tuck, etc.). Trotzdem feiern die Verbliebenen danach ausgelassen und Robin heiratet Marion, eine Trauerfeier für die Gefallenen wird nicht gezeigt (ich hätte auch gerne eine Szene gehabt, wo Robin das ihren Familien erklärt: "Euer Mann/Vater/Bruder ist leider tot, aber es war für ein hehres Ziel - damit ich die Frau heiraten kann, die ich kaum 24 Stunden kenne, in die ich aber total verliebt bin. Dafür bin ich gerne bereit, solche Opfer zu bringen!"
). Das Interesse von Robin an Marion nimmt in den folgenden Folgen auch rapide ab - sie sind zwar noch irgendwie zusammen, aber dass sie wirklich eine Beziehung miteinander haben wird nicht dargestellt.