Seh ich anders. Im Kontext der Story ist Jobu eine Kriegsverbrecherin, die sich Massenmord zuschulden kommen ließ.
Da ist es einfach in meinen Augen ziemlich zynisch, am Ende mit ihr auf Heile Welt zu feiern.
Soweit ich es verstehe, hat Jobu aktuell hauptsächlich die Wachen bei der ersten Begegnung mit Evelynn getötet.
Ansonsten sind die Universen welche von der Karte verschwanden einfach weg bzw. Teile auf dem Donut.
Zudem gibt es laut Story keine anderen Versionen von Jobu. Kommt nicht vor, wird nicht erwähnt. Ist also eine wacklige Interpretation des Films.
Wenn man nach der Aussage des Films geht, ist lediglich gesichert das die Kombination von Joy und Joy-Jobu keine neue Joy-Jobu produziert, da Joy wie Jobu die Charakterentwickelung vollendet haben.
Das bedeutet nicht, dass eine anderes nihilistisch veranlagte Person oder ein anderes Kind nicht zu einer Jobu Tupaki (was ein Titel statt eines Namens ist) wird.
Ein anderer Aspekt ist, dass es schlicht keine umsetzbare Lösung ist Jobu mit Gewalt zu stoppen oder mit Gewalt bestrafen zu können.
Hätte Evelynn nicht erkannt, dass ihr Gewalt-Ansatz nicht funktioniert sondern Radikale Empathie notwendig ist, hätte Jobu sowohl sich selbst als auch alle Universen vernichtet.
Würde man Jobu danach bestrafen wollen, hat man das Problem das absolut nichts verhindern kann das Jobu in den effektiven Gottmodus zurück fällt und alles vernichtet.
Ich find ihn halt insgesamt lahm und zudem schlecht inszeniert.
Ich kann verstehen das man den Film lahm und unzugänglich findet, die Inszenierung als solche fand ich jedoch erfrischend und faszinierend umgesetzt. Das heißt Dinge wie die Szenen in dem Evelynn durch eine große Anzahl von Multiversen "browsed" oder auch die Gestaltung der unterschiedlichen Welten
Dass sowohl Joy als auch Evelyn auf dem besten Weg sind Jobu nachzufolgen, sowie dass bestimmte Muster und Trends universenübergreifend konstant sind, wird explizit thematisiert.
Die Aussage verstehe ich nicht bzw. so wie ich es verstehe ergibt sie keinen Sinn.
Der Charakter-Arc von Evelynn und von Jobu unterscheiden sich stark und der von Jobu und Joy doch in wichtigen Elementen.
Evelynn hat das Problem das sie Probleme im Grunde mit einer gewaltigen Fokussierung aufs Detail angeht ohne andere Personen auch nur in Betracht zu ziehen und damit ohne Empathie.
Deshalb hat sie super viele Papiere zusammengestellt und alle Details gelistet die auch nur irgendwie helfen könnten, um die Verwalterin zu überzeugen. Wohingegen sie weder bemerkt das Waymond auch aktiv daran arbeitet die Verwalterin zu überzeugen und sich ihr komplett nicht erschließt wie seine Kekse helfen könnten (weil das Empathie benötigt).
Dementsprechend lernt sie in der letzten Kampfszene das sie nicht damit durchkommt zu zuschlagen sondern die Probleme nur dadurch lösen kann den Leuten empathisch zu begegnen und über ihre Verbindung zum Multiversum einfach glücklich zu machen. Was am schwierigsten mit Jobu ist, weil Jobu einfach nur Selbstmord begehen mag (sich auf den endlos wachsenden Bagel wuchten).
Jobu wiederum ist personifizierter Nihilismus. Sie ist von der Sinnlosigkeit alles bestehenden dadurch überzeugt, dass sie alles bestehnde erfahren hat und sie keinerlei Konsequenzen erzeugen kann, da in einem Multiversum diesen Umfangs nichts neues oder relevantes existiert. Sie versucht Evelynn auf ihre Seite zu ziehen, und schafft es auch fast. Das Evelynn nicht mitmacht wird nur dadurch verhindert das sie über das Model-Ich erfährt das sie doch nicht das mieseste aller Leben führt, das Waymond angibt in dem "miestesten" Leben glücklicher wäre.
Dahingehend entwickelt sie durch Evelynns Empathie/Akzeptanz das es sich lohnt in verschiedenen Momenten zu leben, sie richtig zu erfahren und sich darauf zu fokussieren (was Evelynn gut kann) anstelle einfach Tabula Rasa mit allem und sich selbst zu machen.
Joy wiederum ist eine Teenagerin mit schweren Depressionen die von der Familie weder verstanden noch so wie sie ist akzeptiert wird. Welche die Bindung zu Evelynn und dem Rest vollständig verloren hat und selbst in Bezug auf ihre Freundin auf emotionale Distanz gegangen ist. Weshalb sie auch zunächst auf die Akzeptanz durch Evelynn mit einem "Schön für dich, aber es löst nicht mein Problem" reagiert, und erst zurück findet als Evelynn eine tatsächliche, richtige und ehrliche Beziehung anbietet.
Das Evelynn dann ganz zum Schluss, mit der kleinen Randale-Szene im Waschsalon, schafft den Wert und Einsatz von Waymond zu erkennen kann und versteht, führt dazu das es einmal durch das Multiversum vibriert. Weshalb selbst Wurst-Finger-Evelynn eine gute Beziehung mit der Verwalterin hat und alle anderen Evelynns auch soweit glücklich werden.
Wobei auch mit der emotionalen Heilung von Jobu die ganzen vernichteten Multiversen wieder auftauchen (die ganzen roten Punkte werden wieder blau). Heißt das die verschiedenen Auslöschungen und Morde wohl auch zurück gesetzt werden und die Multiversen so sind, dass es keine rampierende Jobu gab.