Interessant. Auf mich wirkt der Film wie eine (sehr unterhaltsame) Selbstkopie. Irgendwie war alles schon mal in seinen anderen Filmen da. Sozusagen altbekannte Guy Ritchie Zutaten einfach neu gemixt.
Auf keinen Fall schlecht, aber auch nix Neues oder Innovatives mehr.
Das sehe ich da gerade nicht. In seinen vorigen Filmen haben wir verschiedene relativ simple Stories, die zusammenlaufen an einem bestimmten Punkt und immer wieder davor Berührungspunkte haben.
In diesem Film haben wir eine Story, die nicht simpel ist, die episodenhaft erzählt wird. Wer oder was genau nun dahintersteckt und was passiert, ist nicht deutlich. Das war in seinen vorigen Filmen anders. Bei Snatch wusste man sehr schnell, wer wo steht und was die Motivation ist. Bei Bube, Dame, König, Gras war es auch so. Rock'n Rolla muss ich noch mal sehen, aber ich meine, da war es ähnlich.
Zusätzlich fehlt in The Gentlemen der Humor, der ein wichtiges Element der vorigen Filmen war. Stattdessen wesentlich ernstere Töne an und wirkt damit nicht wie eine seiner bisherigen Gangsterkomödien, sondern eher wie Krimi.
@Ghoul
Ritchie setzt auf überzeichnete Charaktere. In Teilen ähnelt er damit stark Tarantino, wobei Deine Kritik auch gut auf ihn zutrifft (wobei ich sie halt nicht zutreffend finde).
Und bei beiden Regisseuren tragen Schauspieler und deren Darstellung die Story - anders als bei modernen Actionfilmen oder RomComs (die mit simplen Script und Dialogen daherkommen und in denen ein Schauspieler nur relativ simpel spielen muss).
Bei Ritchie und Tarantino müssen sie zeigen, was sie können und ihre Charaktere überzeichnet darstellen.
Inwiefern Gentlemen eine glatt polierte Männerphantasie sein soll, erschließt sich mir nicht. OK, Frauen spielen eine stark untergeordnete Rolle und die Werkstatt ist Klischee. Aber der Film arbeitet halt mit Klischees. Daraus macht er auch keinen Hehl.
Wäre Ritchie Werbefilmer geblieben, dann wären uns zudem einige hervorragende Filme entgangen wie Snatch, Bube, Dame König Gras, Codename UNCLE,...
Ich bin sehr froh, dass er sich für den Kinofilm entschieden hat.