Bin jetzt mit Peacemaker durch, und auch wenn es nicht visuell so beeindruckend ist wie The Suicide Squad, so bietet es dafür umso mehr im Bezug auf Charakterisierung. Bin sehr gespannt, wie die Serie weitergeht (und ebenso auf Gunns weitere Pläne mit dem DCU. 9/10
Danach ging es weiter mit Stargirl, Staffel 2. Ebenso großartig wie die erste Staffel und kann in Sachen Comictreue und Teenagerabenteuern mühelos mit Ms. Marvel mithalten. Eine wahre Schande, dass eine so gute Serie nach Staffel 3 einfach so abgesetzt wurde (obwohl die Quoten wohl gar nicht so schlecht waren). 8/10
Velma ist eine humoristische Erwachsenenserie, welche lose auf den Scooby Doo Cartoons basiert, das ganze aber mit etwas derberen Humor würzt (stylistisch iist die Serie eine Mischung aus "Robot Chicken", "Daria" und "Venture Bros."). Überrascherderweise war die politische Message (über welche sich die üblichen Verdächtigen natürlich wieder im Vorfeld aufgeregt haben) gar nicht so zentral für die Serie, bzw. lebt wirklich keiner der Hauptfiguren danach und könnte in dieser Hinsicht als Vorbild fungieren. Die Charaktere sind recht dysfunktional und (anfangs) auch unsympathisch (gehört wohl bei Comedy dazu, war bei Lower Decks am Anfang auch so), allerdings wachsen sie einem in ihrer Verschrobenheit im Laufe der Serie durchaus ans Herz, weil sie eben nicht perfekt glattgebügelt sind und auch Ecken und Kanten haben. 6/10
Was Filme angeht, habe ich mir El Cid (das Original mit Charlton Heston, nicht die Serien-Neuauflage) angeschaut... irgendwie haben die Macher den Sinn der Vorlage ein bisschen verfehlt. El Cantar de mio Cid ist ein Stück Kriegspropaganda, in dem persönliche Ehre hinter Ansehen durch die Machthaber zurückgestellt wird. Das könnte man jetzt dekonstruieren und hinterfragen... oder man macht es wie dieser Film, übernimmt 1:1 den Inhalt des Liedes als Handlung (der eben den Massenmord an Andersdenkenden beinhaltet), mit dem "Feigenblatt", dass Heston ab und zu bedeutungsschwanger in die Kamera schaut und sagt, wie sehr er sich wüschte dass Christen und "Mauren" in Spanien friedlich zusammenleben könnten (friedliches Zusammenleben gab es in Al-Andalus durchaus, aber die Seite für die Cid da kämpft hatte eben nicht dieses Ziel (kam teilweise nicht mehr auf den Gedanken), sondern wollte einfach den Feind von der Halbinsel werfen, oder zumindest deren Kultur vernichten). Wäre der Film ein Vortrag würde ich sagen: Thema verfehlt, setzen 6. (in Punktwertung gebe ich 5/10 für die Inszenierung - Monumentalfilme aus der Zeit haben in dieser Hinsicht einen Bonus bei mir).
Wesentlich besser gefällt mir der Animationsfilm Das Geheimnis von Kells, welches in unterhaltsamer Weise Geschichte und Mythologie Irlands miteinander verknüpft. Die perfekte Vorlage für eine Runde "Beyond the Wall".
Und außerdem stand noch Josh Tranks Found-Footage-Superheldenfilm Chronicle auf dem Programm, der mit recht einfachen Mitteln eine unglaublich dichte Geschichte erzählt (und trotz der Einschränkung "alles was im Film zu sehen ist, muss auch innerhalb der Filmwelt von einer Kamera aufgezeichnet worden sein" gelingen unglaublich gute Aufnahmen und führen eindringlich vor Augen, wie lückenlos die Überwachung in der heutigen Zeit eigentlich ist).