Durchgeschaut sind jetzt hier zwei Miniserien.
1. Almost Fly, eine witzige, sehr schöne Hommage an die Anfänge des deutschen Hip Hop. Im Grunde genommen sogar "Deutschrap, Breakdance und Graffiti in a Nutshell", natürlich etwas überzeichnet, aber trotzdem gelungen. Mir gefiel vor allem wie gut dargestellt wurde, wie sich deutscher Hip Hop an die Lebensrealität deutscher Jugendlicher (und ihren Problemen) angedockt und damit eine relativ eigene Kultur geschaffen hat. Den einen oder anderen kleinen Fauxpax bei Bekleidung und Kinderzimmerausstattung lassen wir dabei mal durchgehen, das tut der Sache keinen Abbruch.
2. Wolf like me. Die Serie ist irgendwie - anders. Ergreifend und emotional, witzig, skurril, aber auch tragisch. Ich fand's sehenswert, wird aber sicherlich nicht jedem/r gefallen.
Was lief hier sonst noch?
1. Dessau Dancers. Eigentlich eine tolle Ergänzung (sozusagen als ostdeutsches Prequel) zu Almost Fly. Die dramatische Aufpeppung der wahren Begebenheiten wirkt an einigen Stellen etwas übertrieben, ebenso wie die mehr als plakative Darstellung der Präsenz des Arbeiter- und Bauernstaats. Letztere wurde vielleicht gewählt, damit auch der letzte Wessi rallt, dass das in der DDR spielt. Keine Ahnung. Auf jeden Fall gibt es viel Breakdance, und Platz für den einen oder anderen Schmunzler ist auch.
2. The Recruit. Kennt ihr das, wenn Serien versuchen, es allen recht und alles richtig zu machen. Das macht The Recruit auch. Klappt nur halt nicht. Die Serie hat sicherlich ihre Momente, aber das eher fade Schauspiel der Hauptdarsteller (vom Rest reden wir besser erst gar nicht), die flachen Charaktere, und die fehlende Führung für den Betrachter sorgen eher für Langeweile. Vielleicht bin ich für diese Machart aber auch einfach zu alt - oder meine Aufmerksamkeitsspanne ist nicht gering genug. Insgesamt zum nebenbei schauen okay, aber nix tolles. Und definitiv nicht auf dem Niveau, das Hawley mit den ersten Staffeln von The Rookie dort relativ lange gehalten hat.