Da gibt es ein paar, die es gut hinkriegen, wie Bully Herbig, aber ansonsten ist so ein Humor auch eher flach (was nicht schlecht sein muss).
Tatsächlich muss ich sagen, dass (primär wohl durch viel zu großes Geballer mit diesem Stoff in frühen Internetzeiten) "Der Schuh des Manitou" ein stückweit heute verkannt wird. Der hat, wenn man die ganze Kulturelle-Aneignung-Diskussion ausklammert (wobei der Film ja schon mehr eine Periflage auf Karl May-Verfilmungen ist und nicht auf reale Indianer), schon einige gute Momente. Ist aber halt übersättigt (alle anderen Bully-Filme waren übrigens mies... und sogar die Extended Version des "Schuhs" ist schlechter, weil sie Pointen vorwegnimmt, die sonst voll auf dem Punkt landen).
Ich möchte, wie Orko, übrigens auch eine Lanze für den deutschen Lokalkolorit-Humor brechen. Das ist eine sehr fruchtbare Tradition, die seit dem Aufstieg von Bully-esken-Formaten und Brachialhumor-Kino-Komödien so ein wenig seine Präsenz eingebüßt hat.
Klar, bei all dem dürfen wir nicht vergessen, dass dieser Humor heute zum Teil tierisch angestaubt wirkt. Ich warte immer noch darauf, dass da Leute um die Ecke kommen, die die für mein Teenager-Ich doch irre komischen Gagstrukturen von "Familie Heinz Becker" oder "Badesalz" modernisieren. Gerade von letzteren war ich damals großer Fan, aber vieles davon wirkt heute doch wahnsinnig unsensibel bezüglich des Umgangs mit Minderheiten, Frauen, Menschen mit Behinderung oder anderen Kulturen (ich meine, ernsthaft, die haben einen Anti-Rassismus-Sketch gemacht, von dem die zitierfähigste Line das N-Wort reproduziert
). Auch wenn ich da keine grundsätzlich böse Absicht unterstellen mag.
Aber ich mochte an denen, dass die das Humoristische ins Absurde gewendet habe und auch ab und an mal einen Witz vor der Pointe verhungern lassen (Helge Schneider legt auf diesen Humorstil natürlich nochmals einen drauf). Und einige Sachen sind auch heute noch gut: "Essen gegen Rechts" ist in Zeiten von konsequenzlosem Symbolik-Internet-Aktivismus immer noch eine Supernummer.