Thema: Filme und Serien - Smalltalk

[Jiba]

Da hat Sashael nicht Unrecht. Niemand würde in einem solchen Land wohnen bleiben.

[Medizinmann]

Da hat Sashael nicht Unrecht. Niemand würde in einem solchen Land wohnen bleiben.

niemand Vernüftiges ( ! )

Jeder vernünftige würde auch was (z.B.) gegen soviele Massenmorde in Schulen, Gunviolence, Rassismus oder Religios bedingten Mord machen .
Leider ist die Welt nicht so .

Dass manche Menschen völlig ausflippen würden, wenn man ihnen absolute bedingungslose Straffreiheit garantiert? In other news: Water is wet.

DAS ! (leider)


mit leider traurigem Tanz
Medizinmann

[Seraph]

Was genau ist daran vorstellbar?

Dass manche Menschen völlig ausflippen würden, wenn man ihnen absolute bedingungslose Straffreiheit garantiert? In other news: Water is wet.

Genau das meinte ich.
Kein Grund, gleich so an die Decke zu gehen 

[Jiba]

Jeder vernünftige würde auch was (z.B.) gegen soviele Massenmorde in Schulen, Gunviolence, Rassismus oder Religios bedingten Mord machen .
Leider ist die Welt nicht so

Also, nee. Völlig entglittener Vergleich. Die Beharrungskräfte eines Systems wie der USA sind völlig andere als: Einmal im Jahr und nur dann gibt es qua Gesetz keine öffentliche Ordnung mehr. Das ist eine Schwachsinnsprämisse.

[Sashael]

Genau das meinte ich.
Kein Grund, gleich so an die Decke zu gehen 

Sorry, wenn das so rüberkam. Ich bin da eigentlich entspannt. Ich finde den Hype nur sehr amüsant, weil das Ganze nur in einem Plot-Vakuum funktioniert.

Genau deshalb interessiert mich ja auch, was jemand an den Filmen sehenswert findet. Und da hatte ich schon Leute in diesem ominösen Internetz, die die Idee der Purge-Nacht für ... äh ... überlegenswert gehalten haben.

Alles gut. Bitte weitermachen, hier gibt es nichts zu sehen.

@topic
Wer alle Filme und Serien des MCU gesehen hat und den Trailer von Guardians of the Galaxy Vol. 3 schaut, hat immer noch gar keinen Plan, was in diesem Film eigentlich passiert. Und das finde ich ziemlich geil. So müssen Trailer für Actionfilme sein. Viel zeigen und nichts verraten.

Für nen MCU Film fand ich den auch ziemlich düster. Aber gut!

[Raven Nash]

Da hat Sashael nicht Unrecht. Niemand würde in einem solchen Land wohnen bleiben.

Da würde ich mal einen Blick in andere Weltgegenden wagen. Kolumbien kann ich da empfehlen. Oder Mexiko. Brasilien ist auch toll. Und wenn's etwas harmloser, dafür nicht ganz so weit weg sein soll: Süditalien. Da gibt es zwar keinen Freibrief, dafür aber auch niemanden, der Straftaten verfolgt, solange sie keine Reichen betreffen.
Bei der Purge konzentriert sich alles auf den einen Tag - in der Realität verteilt es sich eben über's Jahr.

[Sashael]

Der Vergleich hinkt etwas.
Es gibt in diesen Ländern zwar viele Menschen, die sich über Moral und Gesetz hinwegsetzen, aber wenn sie erwischt würden, müssten sie mit Bestrafung rechnen.
In der Purge ist totale Gesetzlosigkeit angesagt und das in einem Setting, das 364 Tage im Jahr Law & Order verspricht.
Da sind nochmal komplett andere Mechanismen am Start.

Scheidung per Mord ist auch in Brasilien oder Mexiko nicht so angesagt. In einem Land mit einer Purge wäre das wahrscheinlich dann eher die Regel.usw usf

[Harry]

Ich gucke gerade die BBC-Variante von The Traitors und bin absolut erstaunt, warum noch keiner vorher auf den Gedanken gekommen ist die Werwölfe von Düsterwald als Realtity-TV-Show zu verwursten. Ich pendle zwischen "grottenschlecht" und "so schlecht, dass es schon wieder gut ist".

[Raven Nash]

Es gibt in diesen Ländern zwar viele Menschen, die sich über Moral und Gesetz hinwegsetzen, aber wenn sie erwischt würden, müssten sie mit Bestrafung rechnen.

Nope. Zum einen werden diese Leute dort gar nicht erst verfolgt (man verfolgt nicht den, der einen bezahlt), und selbst wenn, dann findet man einen passenden Sündenbock, anstatt den echten Täter. Im Normalfall gehören Leichen in den Gassen, Hafenbecken, usw. aber zum Alltag, mit dem man zu leben gelernt hat.

Und das ist auch der Punkt bei der Purge: Man hat damit zu leben gelernt. Würde man in z.B. Mexiko sowas einführen, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass die Bevölkerung dem gar nicht so negativ gegenüber stehen würde (so man die 364 Tage Law & Order garantiert). Es wäre für genügend Leute ein Verbesserung.

[Haukrinn]

Gestern geschaut: The Water Man von David Oyelowo. Schöner, ruhiger, trauriger und zugleich hoffnungsvoller Film, der mich an vielen Stellen doch sehr stark an Stand by me erinnert hat.

Was noch nicht durch ist, aber bis jetzt schon einen sehr, sehr guten Eindruck macht:

• Florida Man (Miniserie): Schräge und sehr böse Gangsterkomödie, die an vielen Stellen die amerikanische Gesellschaft (insb. Florida) wunderbar karikiert.
• Beef (Miniserie): Ebenfalls eine sehr böse Satire. Vor dem Hintergrund des Asian-American-Milieus tauchen wir ein in eskalierende menschliche Abgründe. Wunderbar gespielt und immer wieder für eine Überraschung gut. Und toll und perfekt passend mit kalifornischem Alternative Rock aus den späten 90ern/frühen 00ern hinterlegt

[Zed]

Genau deshalb interessiert mich ja auch, was jemand an den Filmen sehenswert findet. Und da hatte ich schon Leute in diesem ominösen Internetz, die die Idee der Purge-Nacht für ... äh ... überlegenswert gehalten haben.

Das Konzept "The Purge" spielt in meinen Augen insofern mit der Realität, als dass es nicht weit von der albtraumhaften Vision von der NRA/rechten Kräften der USA entfernt ist, mit der sie ihre Waffen verkauft: "Auf den Staat kann man sich im Zweifel nicht verlassen (wenn er sich sogar nicht zum Gegner entwickeln wird), und wer beschützt dann Deine Famlilie, wenn sie bedroht wird? Im Zweifel entwickeln sich potentiell alle zu Deinen Feinden, und Du bist daraufhin auf Dich, Deine Waffen und Munition allein gestellt."

Edit: Man kann das Setting von "The Purge" aber auch Republikaner-kritisch lesen, der Partei, deren libertärer Flügel im Wahlkampf gerne vehement für den Rückzug des Staates aus den allermeisten Lebensbereichen wirbt. "The Purge" spielt durch, wenn dieser Gedanke weitergedacht würde.

[Talasha]

ICh mag den Supermario-Film, also den neuen.

[Sashael]

Jup, ich find den auch super.

[KWÜTEG GRÄÜWÖLF]

...aber ist ein Super-Mario-Film angesichts der Tatsache, dass der Hauptakteur ein Klempner ist, nicht eigentlich auch als "The Purge" betitelbar? 

[6]

...aber ist ein Super-Mario-Film angesichts der Tatsache, dass der Hauptakteur ein Klempner ist, nicht eigentlich auch als "The Purge" betitelbar? 

Ja ja. Und die ganzen Purges und Mario-Filme sind eigentlich nur Spin-Offs von Brazil

[Alexandro]

Fand das Problem an The Purge jetzt gerade nicht "warum verlassen die Leute nicht einfach ihr Land". Es gibt genug Leute, welche nicht die finanziellen Möglichkeiten haben, um etwas an ihrer Lebenssituation zu verändern. Und die Purge betrifft ja anscheinend arme Bevölkerungsschichten wesentlich stärker, als vermögende (wobei ich es schon befremdlich finde, dass Leute welche offensichtlich genug Geld haben um ihr Haus zu einem uneinnehmbaren Bunker auszubauen, sich nicht entscheiden für die Zeit der Purge mal Urlaub im Ausland zu machen).

Ansonsten wird aus dem Konzept "alle Verbrechen sind legal" nicht wirklich viel gemacht (wirklich lukrative Verbrechen, wie Insiderhandel oder Bestechung, werden nicht gezeigt, ebensowenig wie von langer Hand geplante Verbrechen, es geben sich nur Leute grundlos auf die Fresse), es ist im Grunde nur ein Horrorfilm mit einer langweiligen Antwort auf die Frage "Warum rufen die Leute nicht die Polizei?".

Das eigentliche Problem ist aber in meinen Augen folgendes

so man die 364 Tage Law & Order garantiert). Es wäre für genügend Leute ein Verbesserung.

In den Filmen wird NICHTS gezeigt, wodurch erklärt würde, wie man diese Tage der Ordnung garantiert. Verbrechen geschehen aus Motiv+Gelegenheit, nicht aus der Garantie damit durchzukommen (bei einigen Verbrechen passieren sie sogar obwohl die Täter eigentlich genau wissen müssten, dass sie erwischt werden).

Diese "wenn sich die Menschen einmal im Jahr unmotiviert abreagieren können, dann halten sie 364 Tage die Füße still"-Prämisse ist einfach küchenpsychologischer BS allerersten Ranges.

[Oberkampf]

Das eigentliche Problem ist aber in meinen Augen folgendes
In den Filmen wird NICHTS gezeigt, wodurch erklärt würde, wie man diese Tage der Ordnung garantiert. Verbrechen geschehen aus Motiv+Gelegenheit, nicht aus der Garantie damit durchzukommen (bei einigen Verbrechen passieren sie sogar obwohl die Täter eigentlich genau wissen müssten, dass sie erwischt werden).

Diese "wenn sich die Menschen einmal im Jahr unmotiviert abreagieren können, dann halten sie 364 Tage die Füße still"-Prämisse ist einfach küchenpsychologischer BS allerersten Ranges.

Genau das wird doch in allen Purge-Filmen, die ich kenne, gesagt: Die 364 Tage ohne Verbrechen sind eine Lüge, und die Purge wird unter anderem von einer hochmotivierten Gruppe (New Founding Fathers) genutzt, um u.a. jede Person zu eliminieren, die diese Wahrheit verbreiten oder die Purge beenden will.

[Trichter]

 "The Forever Purge" hat dieses Problem sogar als zentrales Element der Handlung:
https://m.imdb.com/title/tt10327252/

Allgemein finde ich die Purge Reihe sehr nettes Actionkino mit einer ordentlichen Portion Gesellschaftskritik. Die zugrunde liegende Idee ist so abstrus, das es schon wieder lustig ist ... andererseits fragt man sich bei vielen Dingen, die in der Vergangenheit wirklich passiert sind auch, wie das passieren konnte.

[Raven Nash]

Ich weiß nicht, ich fand den einzigen Purge-Film, den ich mal gesehen habe, einfach langweilig. Die Prämisse an sich wäre durchaus erklärbar (wenn man denn wollte). Was mich viel mehr gestört hat war der Umstand, dass offenbar nur die Verbrecher die Waffen haben - und grade in den USA ist das ziemlich lächerlich. Ich meine, ich weiß an welchem Tag die Typen kommen - und da habe ich meinen Garten nicht mit Claymores ausgestattet, ich halte zwei AR-15 in den Händen und sitze auf kistenweise Munition?

[Talasha]

Ich weiß nicht, ich fand den einzigen Purge-Film, den ich mal gesehen habe, einfach langweilig. Die Prämisse an sich wäre durchaus erklärbar (wenn man denn wollte). Was mich viel mehr gestört hat war der Umstand, dass offenbar nur die Verbrecher die Waffen haben - und grade in den USA ist das ziemlich lächerlich. Ich meine, ich weiß an welchem Tag die Typen kommen - und da habe ich meinen Garten nicht mit Claymores ausgestattet, ich halte zwei AR-15 in den Händen und sitze auf kistenweise Munition?

Das ist generell ein Problem bei vielen amerikanischen Actionfilmen.  Da verschanzen sich die Leute in einem riesigen Einkaufszentrum und die einzigen Waffen die sie finden sind diverse Gartengeräte und mit Glück eine Feuerwehraxt. Gut in Kalifornien oder New York City würde ich das noch glauben aber sonst?

[Raven Nash]

Gestern die ersten beiden Folgen Citadel gesehen. Äh ja, es ist eine Action-Serie. Mit Spionen. Die Action ist auch ganz solide.
Aber das Drehbuch muss George Lucas geschrieben haben. Da sind bereits in zwei Folgen so viele Logiklöcher und Plotholes drin, dass es auch eine Leistung ist.
Warum haben die Geheimdienste in den Filmen eigentlich so coole Namen (Citadel, Manticore), während sie in der Realität so langweilig FSB, BND, CIA heißen? 

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Man stellt einer Agentin eine Falle - mit zehn Leuten im Zugabteil und einem höchst ausgeklügelten Plan. Wäre das nicht einfacher zu haben gewesen? Und man weiß nichts vom zweiten Agenten im Zug...
Die Amnesie-Nummer ist schon sehr ausgelutscht. Jason Bourne möchte seine Story zurück.
Der dümmste Geheimdienst der Welt namens Citadel hat alle Atomwaffen-Codes der Welt - und bewahrt sie in einem Koffer auf? Alle zusammen? Echt jetzt?
Den Agenten kann mittels Chip das Gedächtnis gelöscht werden. Äh, ja, äh. Und dann kann es mittels Injektion wiederhergestellt werden? 
Und das geht auch in Bruchteilen einer Sekunde, mitten im Kampf.

Bemängelt wurde von seiten meiner Frau auch der Schnitt. Der ist nämlich oftmals auch eine Logiklücke, wenn Dinge plötzlich verschwinden und wieder auftauchen.

[Mr Grudenko]

Warum haben die Geheimdienste in den Filmen eigentlich so coole Namen (Citadel, Manticore), während sie in der Realität so langweilig FSB, BND, CIA heißen?

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Weil privat? Die dürfen das, oder man heißt natürlich Pinkerton ;-)

Ansonsten sehe ich das gerade parallel mit der True Lies Serie auf D+ und irgendwie scheinen Superspione im Fernsehen gerade nicht so gut abzuschneiden. 

Citadel hat eindeutig das bessere Budget, das dann aber für so was wie das völlig über-designte, und von den Dimensionen nicht stimmige Innere der Eisenbahnwagen rausgeballert wird. Vor allem, wenn die Vorlagen

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(die Szenen im Orient-Express in "Liebesgrüße aus Moskau" und der Kampf im Pub in "Kingsman"

das wesentlich billiger und effiktiver hinbekommen haben.

Und bei True Lies sieht halt die ganze Welt wie Georgia aus und die Missionebriefings sind direkt aus "Command & Conquer" (Computerstimme über Filmschnipseln und digitalen Karten, während Nummern und Buchstaben wild über den Bildschrim flitzen).

[Raven Nash]

Ein Lacher bei uns war auch, dass die Bahnszene in Italien spielen soll.  Nein, die Trenitalia besitzt keinen solchen Luxuswaggon! Da muss man froh sein, wenn die Züge zumindest fahren.

[Jiba]

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Man stellt einer Agentin eine Falle - mit zehn Leuten im Zugabteil und einem höchst ausgeklügelten Plan. Wäre das nicht einfacher zu haben gewesen? Und man weiß nichts vom zweiten Agenten im Zug...
Die Amnesie-Nummer ist schon sehr ausgelutscht. Jason Bourne möchte seine Story zurück.
Der dümmste Geheimdienst der Welt namens Citadel hat alle Atomwaffen-Codes der Welt - und bewahrt sie in einem Koffer auf? Alle zusammen? Echt jetzt?
Den Agenten kann mittels Chip das Gedächtnis gelöscht werden. Äh, ja, äh. Und dann kann es mittels Injektion wiederhergestellt werden? 
Und das geht auch in Bruchteilen einer Sekunde, mitten im Kampf.

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(Muss man dafür wirklich Spoiler-Tags setzen? Ich erfahre aus dieser Aufzählung nichts über den Plot oder einen Reveal, der, wüsste ich es vorher, die Freude an der Serie schmälern würde. (Höchstens die Atomcode-Geschichte). 

Und wenn du darin ein paar Plotholes und Logiklöcher aufzählen wolltest... sorry.
Es wäre auch einfach gegangen ist kein Logikloch. Es geht in Actionfilmen immer einfacher.
Das ist aber nicht originell ist ebenfalls kein Plotloch. Es ist einfach nur nicht originell.
Leute bewahren etwas potenziell unsicher auf ist auch kein Logikloch, schon gar nicht fürs Actionkino. Ich war erstaunt darüber, zu lesen wie lax Atomwaffenlager zum Teil bewacht sind. Und mit dem "Football" gibt es für "Atomcodes in Koffer" sogar einen realen Präzendenzfall.
Etwas ergibt biochemisch/technologisch keinen Sinn... das kann schon ein Logikloch sein. Obwohl ich bei deinem Beispiel da schon Kontext bräuchte. Wird die Funktionsweise des Chips genau erklärt? Und die des Serums? Wenn nicht, dann ist das, was da passiert, nicht unmöglich, im Rahmen der erzählten Actionkino-Welt.

[Raven Nash]

Demnach es für mich keine "Actionkino-Welt" gibt, solange es die unsere sein soll, sind das alles Plotholes und Logiklöcher. Aber natürlich kann man sich auch dafür eine Rosarote Brille aufsetzen, wie für den Rest seiner eigenen Welt. Tu ich nicht und will ich auch nicht. Meine Welt ist Dunkelgrau.