Ich kenne Leute, die eben diese Sprachunterscheidung benutzen, um Charakter ("CharAKter", der von Geld verdorben werden kann) von Charakter ("Karack-TEER" den man im RPG spielt) zu unterscheiden.
Von Tscharrs hab ich im LARP-Bereich zum ersten Mal gehört, was wohl damit zusammen hängen könnte, wenn man mal bei Zornhaus Entstehungstheorie bleibt, dass in meinen P&P-Runden nie Programmierer oder Mathematiker waren.
Ich möchte auch mal wissen, wo diese ganzen Mathematiker und Informatiker steckten. Jedenfalls nicht in meiner Umgebung. Ich hatte in 19 Jahren Rollenspieler-Hobby vielleicht zwei, maximal drei Informatiker in meiner Runde. Im Moment befinden sich in meiner Spielrunde eine Historikerin, eine Philologin, ein Steinmetz, ein Fabrikarbeiter, eine Lehramtskandidatin und viele andere Berufe und Ausbildungen. Ich bin auch vermehrt der "Weise Lehrmeister", der mit Schülern und Studenten spielt (Nachwuchsförderung, mehr oder weniger).
Das ändert aber nichts daran, dass ich Zornhaus schöner und schlüssiger Erklärung gern trotzdem Glauben schenke.
@Achamanian:
Tja, das ist wohl so. Das, was Schauspieler auswendig lernen, ist auf Deutsch eigentlich "die Rolle". Das, was man hinterher auf der Bühne oder im Film sieht, ist eine "Rollenfigur" (engl. movie character).
Ich habe gerade überlegt, ob man in PnP auch "Spielcharakter" sagen könnte. Das ist aber auch wieder umständlich und außerdem missverständlich: Spielcharakter könnte ja auch "Charakter des Spiels", also die Art, Atmosphäre und Beschaffenheit des Spiels bedeuten. Im Allgemeinen habe ich in Regelwerken schon so oft die Standardbegriffe "Charakter", "Spielercharakter", "Spielleiter" und so weiter gelesen, dass ich ab und zu froh bin, wenn ein neues Regelwerk sie mal anders nennt: Je nachdem, was man liest, heißt der Spielercharakter heute auch manchmal "Your Hero", "Your Avatar" u.a.