Umfrage

Welche Entführung wäre für dich am unehrenhaftesten?

auf dem Weg zum Bankett
auf dem Weg vom Bankett
auf dem Bankett in einem Seitengang
auf der Toilette des Bankettgastgebers
alle gleich unehrenhaft

Autor Thema: Entführung als moralisches Dilemma  (Gelesen 3297 mal)

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Offline pharyon

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Entführung als moralisches Dilemma
« am: 25.01.2010 | 16:44 »
Hallo,
gestern haben wir in unserer DSA-Runde ausufernd diskutiert, welche Variante einer Entführung wir ausführen wollen.

Folgende Situation:
Wir sind in einer Stadt (Fasar) die keine klare Herrschaftsstruktur hat. Es gibt viele "Erhabene", die sich die Macht teilen. Nun steht eine rechte Hand eines Erhabenen im starken Verdacht Kopf einer Verschwörung (Hintergrund: 7G) zu sein, z.B. durch Mordbefehle und Beschreibungen der SCe.
Durch die Fleißarbeit der Sce wurde nun zu einem Bankett eingeladen, bei dem die meisten oder alle Erhabene auftauchen dürften. Samt Leibwächter.

Im Besitz des ersten Gezeichneten (SC-Druide mit Rubinauge) befindet sich ein Kernholzstab aus einer Blutulme, der von einer Dryade bewohnt wird. In diesem Stab befindet sich ein Raum, der etwa 25m² Platz bietet - nur muss die Dryade die Person in den Stab hereinziehen, da sie als Einzige im Stab die Umwelt des Stabs wahrnehmen kann.
Die Überlegung war folgende: Die Gruppe platziert den Stab möglichst unauffällig und lässt die Dryade dann den Verdächtigen im passenden Moment reinziehen um ihn dann zu befragen. D.h. vorher werden schon einige Helden sich im Stab aufhalten.
Nun kam die Frage auf, wo man den Verdächtigen denn am Besten abfängt - und hier fing die Diskussion an. Wir kamen auf die Idee, den NSC auf dem Weg vom oder zum Bankett "abzufangen" (er wird sehr wahrscheinlich über Brücken gehen, die die einzelnen Türme der Stadt verbinden), evtl. während des Banketts "zufällig" an ihm vorbeigehen, oder den Stab als Wischmopp getarnt auf der Toilette stehen lassen. Die letzte Option fand ein Spieler sehr unehrenhaft und wollte eine der anderen Varianten vorschlagen.

Zur Info: Die Dryade kann sehr schnell ergreifen und in den Stab reinziehen. Der Verdächtige ist ein Antimagier (kann also viele Zauber neutralisieren) und wenn die Entführung auf dem Bankett bekannt wird, würde das den Gastgeber kompromittieren (was die Gruppe nicht will).

Welche Variante würdet ihr am ehesten nicht nehmen, weil sie euch am unehrenhaftesten erscheint?
Welche würdet ihr zur Durchführung vorschlagen? Vielleicht gibts ja noch andere Ideen?
Was haltet ihr von Entführungen im Rollenspiel allgemein?

Das kann von mir aus alles hier diskutiert werden, wenn es denn nicht zu sehr im Ton abrutscht.

Falls ihr noch Klärungsbedarf habt, könnt ihr euch gerne melden.

Soweit von mir, Gruß, p^^
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Offline Teylen

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Re: Entführung als moralisches Dilemma
« Antwort #1 am: 25.01.2010 | 16:50 »
Ich glaube auf der Toilette, wenn man sich gerade erleichtern will, entfuehrt zu werden ist das peinlichste was man wem da antun kann. (Zumal in dem Stab dann eher kein Klo ist?)

Ansonsten sind Entfuehrungen eigentlich nie sonderlich ehrenhaft.
Ob der Gast nun auf dem Bankett verschwindet oder durch Nicht-auftauchen einen Eklat verursacht. Jemand in der Halle zu entfuehren wo die Party ist waere nicht sehr substil, oder?
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Entführung als moralisches Dilemma
« Antwort #2 am: 25.01.2010 | 16:51 »
Wer hat eingeladen?

Eigentlich ist es wenn die SCs Gäste oder Gastgeber sind alles gleich unehrenhaft.

In dieser Kultur(Fasar >;D) gilt, wenn ein Mann mit dem Kopf deines sohnes zu dir kommt, so ist er dein Gast, ein Einbrecherder im Haushalt des Gastgebers etwas von seinem Essen ist, ist ein Gast und stiehlt nicht.
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline SeelenJägerTee

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Re: Entführung als moralisches Dilemma
« Antwort #3 am: 25.01.2010 | 16:55 »
Vorher entführen, dann wird er gleich diskreditiert.

Allerdings wird so sein Verschwinden möglicherweise früher bemerkt, was für eine subtile Vorgehensweise nicht gerade förderlich wäre.
Was macht ihr eigentlich wenn er sich beim Verhör als unschuldig herausstellt?
Laufen lassen könnt ihr ihn ja dann schlecht noch. Oder falls ihr ihn dann DOCH laufen lassen wollt, dann würde ich euch anraten: Tut es nach dem Bankett, weil wenn ihr ihn durch Entführung vom Besuch abhaltet, dann ist er gleich doppelt stinkig auf euch.

Offline Yvo

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Re: Entführung als moralisches Dilemma
« Antwort #4 am: 25.01.2010 | 17:12 »
Erstmal: Cooles, magisches Artefakt...

Toilette ist echt nicht nett.

Ich würde auch auf dem Weg "vom Bankett" vorschlagen. Wenn´s dann nicht klappt, ist man noch recht sicher und hat keinem den Ruf ruiniert...

Aber in der Tat ist Entführung nicht nett... ...was spricht dagegen, ihn einfach auf dem Heimweg auf einer Brücke zu "umzingeln" und ihn zur Rede zu stellen?

Bye,
Yvo
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Offline Darkling ["beurlaubt"]

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Re: Entführung als moralisches Dilemma
« Antwort #5 am: 25.01.2010 | 17:17 »
Entführt ihn auf dem Weg von der Toilette zurück zur Veranstaltung!
Dann beschmutzt er euch nicht euren Stab, kann zur Rede gestellt werden, keiner macht sich Gedanken, wo er denn bleibt und falls ihr ihn danach wieder frei lasst wäre auf der Toilette entführt worden zu sein so peinlich und unglaubwürdig zugleich, der Verdächtige würde bestimmt schön die Klappe halten!  ;D
Wer auch immer die Idee hatte:  :d

Ach ja, die eigentliche Frage war ja von wegen, was das unehrenhafteste wäre...es ist in jedem Fall eine Entführung. Entweder ihr habt einen guten Grund (von wegen Zweck und Mittel und so) oder es ist immer gleich unehrenhaft. Von wo entführt wird hat da keinen Einfluss drauf, wie die Tat zu beurteilen ist...finde zumindest ich.
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Offline Spencer

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Re: Entführung als moralisches Dilemma
« Antwort #6 am: 25.01.2010 | 17:59 »
wenn ihr ihn entführt auf dem Weg vom Bankett nach Hause wird die Entführung wohl am spätesten irgendwelchen Dritten auffallen (außer er hat daheim Weib und Kind die warten).
Wenn er jedoch nicht zum Bankett erscheint, wundert sich der Gastgeber womöglich und schickt einen Boten. Das gleiche bei Toilette oder Seitengang.

@Ehrenhaftigkeit: ich weiß noch nichtmal um wessen Ehre es geht. Die seine oder eure?
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Offline Blizzard

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Re: Entführung als moralisches Dilemma
« Antwort #7 am: 25.01.2010 | 18:13 »
Entführt ihn auf dem Weg von der Toilette zurück zur Veranstaltung!
keine schlechte Idee, wobei man ihn dann abpassen und eben darauf achten müsste, wann er zurückkomt vom Gang auf die Toilette. Dafür müsste wohl jemand Schmiere stehen...und das könnte ggf. auffallen...und dabei sollen Entführungen doch möglichst unbemerkt über die Bühne gehen. ;)

...was spricht dagegen, ihn einfach auf dem Heimweg auf einer Brücke zu "umzingeln" und ihn zur Rede zu stellen?
weil er da theoretisch a) nicht alleine ist und b) ganz laut um Hilfe rufen könnte?

@ehrenhaft oder nicht: Entführungen sind nie ehrenhaft. Aber wenn es nicht anders geht, geht es nicht anders.
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Offline Darkling ["beurlaubt"]

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Re: Entführung als moralisches Dilemma
« Antwort #8 am: 25.01.2010 | 18:58 »
keine schlechte Idee, wobei man ihn dann abpassen und eben darauf achten müsste, wann er zurückkomt vom Gang auf die Toilette. Dafür müsste wohl jemand Schmiere stehen...und das könnte ggf. auffallen...und dabei sollen Entführungen doch möglichst unbemerkt über die Bühne gehen. ;)
Ach was, der Stab steht als Mob getarnt direkt neben der Gelegenehit zum Händewaschen!
Und wer würde schon auf dem Klo suchen? Da kann es halt mal länger dauern...  ~;D
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Offline Naga

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Re: Entführung als moralisches Dilemma
« Antwort #9 am: 25.01.2010 | 19:27 »
Wer hat eingeladen?

Der Fürst von Fasar, Khajid ben Farsid, einer der Erhabenen der Stadt.

...was spricht dagegen, ihn einfach auf dem Heimweg auf einer Brücke zu "umzingeln" und ihn zur Rede zu stellen?

Generell ist anzumerken, dass es sich um den Leibmagier eines anderen Erhabenen handelt, entsprechend ist er mit diesem und dessen Leibwache unterwegs. (Ob der Erhabene selbst zu den Verschwörern gehört ist noch ungeklärt.)


Wie bei sovielem bei DSA gibt es auch bei der Toiletten-Option eine historische Inspiration...  ~;D

« Letzte Änderung: 25.01.2010 | 19:34 von Naga »

Online Jiba

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Re: Entführung als moralisches Dilemma
« Antwort #10 am: 7.02.2010 | 08:38 »
Hat die Gruppe denn schonmal daran gedacht, den fraglichen NSC zuerst vielleicht einmal ganz normal zu konfrontieren, mit Beweisen und so? Und erst, wenn er nicht folgt, die Dryade auszupacken? Sind die Beweise hieb- und stichfest? Wurde in Erwägung gezogen, dem NSC ein Ultimatuum zu stellen ("Ihr könnt uns unsere Fragen beantworten, oder wir greifen zu härteren Bandagen...").

Die Klovariante wäre bei einem hohen Anteil Comedy in eurer Runde durchaus die lächerlichste. Ich tendiere zu der danach (wenn man möglichst wenig gesellschaftlichen Schaden anrichten will) oder zu der davor (wenn der Schaden für den Betreffenden sehr groß sein soll... ein gesellschaftlich findiger Held könnte dann noch ein paar Gerüchte streuen, warum der Betreffende nicht aufgetaucht ist).
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Lidda

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Re: Entführung als moralisches Dilemma
« Antwort #11 am: 7.02.2010 | 14:23 »
Oh verdammt, da wäre ich so gerne dabei...

Wir müssen mal dringend telefonieren. Ist Aishulibeth bei der Aktion als NSC dabei? Sagte ich schon, daß wir dringend telefonieren müssen?

Zu der Aktion: Mmh. Grundsätzlich wäre ich ja für die potentiell lustigste/chaotischste, aber das wäre in dem Setting womöglich zu riskant. Wobei, ist es eh, weil der Betreffende danach vermutlich etwas stinkig ist, wegen der Entführung, und der Gruppe durchaus gefährlich werden kann. Da würde ich das Problem sehen. Ob man in auf ner Brücke einkreist und mal darauf anspricht oder im  Stab....solange er da nicht ewig bleibt sondern halt kurz befragt wird, sehe ich das moralische Dilemma nicht so wahnsinnig deutlich.

Also: eine Variante, die möglichst sicher für die Gruppe ist und möglichst gesichtswahrend für den Betroffenen wäre womöglich am Besten. Also vielleicht tatsächlich, nachdem er auf der Toilette war, oder dabei ist, das Bankett zu verlassen, oder mal frische Luft schnappen geht...

"Umzwängeln" ist mein Lieblingsverb des Jahres 2009. Und ja, mehr Schwerter sind mehr besser, weil machen mehr wumms.