Es ist in Deiner Conversion NICHT KLAR:
- WEN man eigentlich spielen soll?
- WAS man eigentlich spielen soll?
Wen - das heißt, was für Charaktertypen? Was für Rollen? Was für Aufgaben haben diese Charaktere?
Ich sehe den 30-Jährigen Krieg als ein Setting für militärisches Rollenspiel. Und da ist eine STRUKTUR der Gruppe an SCs vorgegeben. Es gibt Befehlshaber und Gefolgsleute. Es gibt unterschiedliche Einheiten, die man auch als SCs NICHT mischen wird.
Man stelle sich vor einer spielt einen Pikenier eines Pikenhaufens, ein anderer einen Musketier, ein dritter einen Kavalleristen und ein vierter einen Feldscher. - Wie gehen diese SCs nun ZUSAMMEN in einem Szenario ins Spiel?
Das kommt überhaupt nicht rüber.
Was auch völlig fehlt: Die Kommando-Ebene! - KEINE Anführer-Talente. Dabei könnte man hier bei Necropolis und Hellfrost massig sinnvolle Talente abgreifen, die für militärische Kampagnen, wo man eben nicht nur eine kleine "Viererbande" an anarchischen Kerker-Plünderern spielt, notwendig sind.
Es fehlt völlig die in einem KRIEGS-Setting so wichtige Ebene des MASSENKAMPFES. Die SCs werden OFT in Schlachten verwickelt sein, die man nicht mehr mit Miniaturen 1:1 abbilden wollen wird. Daher ist ein spezieller Bezug auf das Massenkampfsystem, neue Talente, Wirkung von Artillerie bei Massenkampf-Runden, Wirkung von Nachschub bzw. dessen Abschneiden bei Massenkampf von Interesse.
Überhaupt fehlt hier auch das im 30-Jährigen Krieg so Besondere: Die Kriegswirtschaft!
Wenn ich mir anschaue, wie in Hellfrost in der Rassilon Expansion die Regeln für das Resourcen Management bei Söldnertruppen aussehen, dann würde ich so etwas in einem 30-Jähriger Krieg Setting auf jeden Fall erwarten. Das gehört dazu!
Und damit wären wir auch bei dem WAS man hier eigentlich spielen soll.
Was wären denn typische "Abenteuer"?
Kriegsmissionen wie Erkunden, Sichern, Erobern, Halten, Zerstören usw. - das sicherlich.
Was noch?
Resourcen beschaffen! - Plündern, Stehlen von Schwarzpulver, Nahrung, Pferden. - Seuche im Feldlager! - Spionage. Gegenspionage!
Was noch?
Truppen führen, seine Söldnertruppe gut bewirtschaften, reich werden (nicht immer siegreich, sondern Geld reicht hier schon allein aus). - Das heißt: Rekrutieren, Trainieren, Drillen, Marschieren, Verpflegen, Ausrüsten, VERMIETEN, Kämpfen lassen, - und das alles bitte schön LUKRATIV!
Aber das geht allein von militärischen Charakteren aus.
Was ist, wenn man Priester, Marketenderinnen, Feldschere, Diebe, Räuber, Händler, Politiker usw. spielen wollte? - Die können mit den angebotenen, rein auf Kampf ausgerichteten Talenten wenig anfangen. Hier sollte man nochmal überlegen, wo der SCHWERPUNKT der Setting-Adaption liegen soll.
Für ein REIN Militärisches Setting ist zuwenig Struktur vorgegeben und die gesamte Kommando-Ebene fehlt mitsamt der Kriegsführungs- (Massenkampf) und Kriegswirtschafts-Seite des 30-Jährigen Krieges.
Für zivile Charaktere ist KEINE Unterstützung zu erkennen.
Mir fehlt hier ERST EINMAL die klare Antwort darauf:
Was für Charaktere soll man hier spielen?
Was sollen die Charaktere tun?
Was für Szenarien/Abenteuer stehen den Charakteren hier bevor?
Und bei der Idee von Arkanen Hintergründen in einem sozusagen "Weird Wars 30-Jähriger Krieg"-Setting, sollte man sich SEHR GUT überlegen WIE PROMINENT das Übernatürliche hier eingebaut werden soll, wie OFT, wie OFFENSICHTLICH, wie MÄCHTIG, wie ZUVERLÄSSIG, wie NÜTZLICH übernatürliche Kräfte sein sollen.
Ein Talent "Astrologe", das einem für eine Massenschlacht bei günstigen Sternen einen Bonus für die erste Runde gibt, wäre ja noch subtil genug, daß es kaum jemand als wirklich "knallige" Übernatürlichkeit erkennen würde.
Ein Feuerbälle schmeißender katholischer Gegenreformations-Ninja-Inquisitor wäre hingegen etwas weniger subtil.
Wie gesagt, ich würde Dir empfehlen noch VOR ALLEM Rumschrauben an Talenten und Settingregeln erst einmal ein KLARES KONZEPT für dieses Setting zu entwickeln. - Das sollte auf einer Seite darlegen, worum es geht, wen man spielt, was diese Leute im Spiel tun können, was sie erleben könnten, und WARUM DAS SPASS MACHEN WIRD.
Eine Seite. Ein KLARES Konzept.
Dann sind die notwendigen Schritte bei einer Setting-Adaption schon vorgezeichnet.
Aktuell fehlt das Konzept bzw. es kommt nicht klar heraus, wie das Konzept eigentlich aussehen soll.