Autor Thema: Wie frei/beschränkt taugt der Charabau?  (Gelesen 9053 mal)

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Offline slyver

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Wie frei/beschränkt taugt der Charabau?
« am: 4.02.2010 | 12:17 »
Y0!

Wie fast jeder andere auch, bau ich ein eigenes RPG. Jetzt haben viele RPGs die ich kenne beim Charakterbau bestimmte Obergrenzen für Attribute, Fertigkeiten, Klassenstufen, Vorteile, Nachteile und was es sonst so alles gibt. Ich interpretiere das positiv im Sinne: diese Regeln sind da, um dafür zu sorgne, daß alle einigermaßen kompatibel anfangen. ABER! 1) wird das oft, trotz seltsamster Restriktionen, nicht erreicht und 2) wäre es nicht viel sinniger, direkt sowas dazu zu schreiben wie: "Überlegt euch vorher wie und was ihr miteinander spielen wollt und baut entsprechend auch eure Charaktere - am besten zusammen" ? weil vielleicht will die Gruppe ja eine Horde Brot-charas spielen die dafür alles hin und weg morden? oder halt was total soziales, was jeden Feind zu Freund labern kann?

Wie seht ihr das so: was taugt euch besser, und warum? Was ist sinnvoll zu begrenzen, was nicht?
(err, ja, so richtig sinnig is das natürlich bloß bei Punkt-kauf-systemen o.ä., glaubich^^)

ciao
slyver
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Re: Wie frei/beschränkt taugt der Charabau?
« Antwort #1 am: 4.02.2010 | 12:29 »
Ich habe mir lange abgewöhnt Obergrenzen für irgendwelche Werte in meine Designs einzubauen, falls das deine Frage beantwortet.

Pyromancer

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Re: Wie frei/beschränkt taugt der Charabau?
« Antwort #2 am: 4.02.2010 | 12:38 »
wäre es nicht viel sinniger, direkt sowas dazu zu schreiben wie: "Überlegt euch vorher wie und was ihr miteinander spielen wollt und baut entsprechend auch eure Charaktere - am besten zusammen" ?

Es braucht schon extrem gute Gründe, es nicht so zu machen.

Offline Lord Verminaard

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Re: Wie frei/beschränkt taugt der Charabau?
« Antwort #3 am: 4.02.2010 | 12:44 »
Lässt sich nicht pauschal beantworten, kommt immer drauf an, was damit bezweckt wird. Vor allem ist es immer im Zusammenhang mit den Regeln für Charakterentwicklung/-verbesserung zu sehen. Möglicherweise soll Entwicklungspotential gelassen werden, und/oder man will dem Spieler die Möglichkeit geben, guten Gewissens einen ausgewogenen/stimmigen Charakter zu erstellen, ohne dafür Effektivität in seiner „Paradedisziplin“ zu verschenken?

Wenn kein solcher Grund vorliegt, dann sollte man auf Beschränkungen im Zweifel eher verzichten.
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Offline Meister Analion

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Re: Wie frei/beschränkt taugt der Charabau?
« Antwort #4 am: 4.02.2010 | 13:18 »
ich finde vorgegebene Rahmen gut.
Es ist für das Spiel besser, wenn alle SCs die Probe schaffen oder versieben können. Dazu dürfen ihre Werte aber nicht allzuweit ausseinander sein.

Z.B. D20 System, der gemaxte hat Wert 9, der Schluffi -1. Wenn sie jetz mit einem D20 die 13 erreichen müssen hat der gemaxte eine 85% Chance, der Schluffi nur 35%. Da bleibt das würfeln spannend.
Würde man die mögliche Spanne aber größer ansetzen kommen wir schnell in einen Bereich in denen einer gar nicht würfeln braucht weil er es entweder nicht schaffen kann oder selbst bei einer 1 noch schafft (evtl. sogar beides gleichzeitig) -> langweilig

Das mag für manche Dinge ja noch ok sein (wer Fallen entschärfen nicht gelernt hat soll auch keine Chance haben es zu schaffen) aber bei anderen Sachen wie schleichen oder klettern (was ja meist die ganze Gruppe würeln muss) wirds doof.
PS: alle Aussagen sind nur meine persönliche Meinung. Ihr habt meine ausdrückliche Erlaubnis, eine andere Meinung zu vertreten.

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Wolf Sturmklinge

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Re: Wie frei/beschränkt taugt der Charabau?
« Antwort #5 am: 4.02.2010 | 13:21 »
Ein eigenes System? Für wen? Die Allgemeinheit? Dann sind Grenzen schon mal nicht so schlecht. Wenn es nur für Deine Spieler sein soll und diese damit zurecht kommen, bitte schön.

Aber hier ein Beispiel in einem Spiel ohne Grenzen:
Spieler A: Ich baue mir einen Barbar mit Stärke 100 und Intelligenz 5.
Spieler B: Ich baue mir einen Diplomaten mit hoher Weisheit und erhöhter Intelligenz.

Erste Begegnung:
Spieler A: Alle Menschen umbringen.
Spieler B: Nein, wir reden erstmal mit ihnen.
Spieler A: Alle Menschen und den Diplomaten umbringen.

Grenzen sollen nicht nur die Spieler begrenzen, sondern auch das ganze im Rahmen zu halten. Man nimmt also den stärksten Menschen und gibt ihm einen Wert und dann nimmt man den schwächsten Menschen und gibt ihm einen Wert. Somit wären die Stärke-Werte für Menschen in einem Rahmen, den man zur Not auch belegen kann.
Bei der Intelligenz wird das natürlich viel schwerer. Aber man kann ja die gleichen Werte verwenden. Wenn also der stärkste Mensch eine Stärke von 100 besitzt, dann ist 100 auch die Obergrenze für alle anderen Werte.

Diese Grenzen sind für die Allgemeinheit. Sie sorgen (wenn auch nciht immer), daß alle Spieler gleich behandelt werden ohne das vorher abzusprechen. Wenn man sich unter einander 100% grün ist, dann brauch man diese Grenzen nicht, aber das ist in den seltesten Fällen der Fall.

Eulenspiegel

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Re: Wie frei/beschränkt taugt der Charabau?
« Antwort #6 am: 4.02.2010 | 13:45 »
Würde man die mögliche Spanne aber größer ansetzen kommen wir schnell in einen Bereich in denen einer gar nicht würfeln braucht weil er es entweder nicht schaffen kann oder selbst bei einer 1 noch schafft (evtl. sogar beides gleichzeitig) -> langweilig
Ich finde das nicht langweilig, sondern durchaus passend, dass man in seinem Spezialgebiet nicht würfeln muss, sondern es automatisch schafft, wenn es um etwas leichtes geht.

Beispiel:
Der Krieger muss nicht würfeln, wenn er einen Zivilisten verprügeln will.
Der Bogenschütze muss nicht würfeln, wenn er die Scheune in 10m Entfernung treffen will.
Der Einbrecher muss nicht würfeln, wenn er unbemerkt an den betrunkenen Wachen vorbei will.
Der Waffenschmied muss nicht würfeln, wenn er ein stinknormales Schwert herstellen will.
Der Diplomat muss nicht würfeln, wenn er den Tölpel überreden will.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es durchaus spannend sein kann, wenn einige manche Würfe automatisch schaffen und er bei anderen automatisch scheitert.
Die Spannung zieht sich zumindest bei mir ja darauf, einen Plan zu entwerfen, wo man mit Situationen konfrontiert wird, auf die man nicht würeln muss. (z.B. sieht der Plan vor, dass die gutaussehende Elfen-SC den Wachen etwas alkoholisches anbietet, damit der Einbrecher-SC dann unbemerkt heereinschleichen kann und das dämonische Buch entwenden. Der Magier-SC kann dann außerhalb der Festung problemlos das Buch verstehen und sagen, was es damit auf sich hat. Und der Kleriker kann das Buch dann anschließend vernichten.)

Zwischendrin werden noch genug unerwartete Zwischenfälle auftreten, die ein Würfeln nötig machen. Aber ich denke, in den Kernkompetenzen sollte Würfeln nicht nötig sein. (Wenn es um leichte bzw. mittelschwere Aufgaben geht.)

Offline Teylen

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Re: Wie frei/beschränkt taugt der Charabau?
« Antwort #7 am: 4.02.2010 | 14:08 »
[Gemeinsame, kooperative Char Absprache]
Es braucht schon extrem gute Gründe, es nicht so zu machen.
Hm, spontane Gruende:
 - Die Gruppe spielt nicht nur mit sondern Gegeneinander
 - Man sieht es als Aufgabe des SLs die Chars letztlich innerhalb einer Geschichte zusammen zu fuehren
 - Man will sich und andere ueberraschen / Man zieht einen Teil der Spannung daraus einen unbekannten Char kennen zu lernen
 - Es vermeidet Futterneid Attacken bei der Char Erschaffung,..
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Offline DasTaschentuch

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Re: Wie frei/beschränkt taugt der Charabau?
« Antwort #8 am: 4.02.2010 | 14:11 »
Es braucht schon extrem gute Gründe, es nicht so zu machen.

Spieler kommt nachträglich in Gruppe,Spieler machen Charas zu hause nicht in der gruppe weils zu lange dauert, Spieler will etwas bestimmtes spielen der Rest ist ihm egal...
Also daß Spieler ihre Charas abstimmen hab ich extrem selten erlebt. Meine Gruppen streiten mehr untereinander als mit den Gegnern. und Heiler haben wir auch nie.

On Topic:
Die Systeme die ich entworfen habe,enthalten keine Obergrenzen,sind aber auch ausnahmlos KEINE Min/Max Systeme.

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Re: Wie frei/beschränkt taugt der Charabau?
« Antwort #9 am: 4.02.2010 | 14:41 »
Zitat
Es braucht schon extrem gute Gründe, es nicht so zu machen.
Eben.

Zitat
Möglicherweise soll Entwicklungspotential gelassen werden
Das hängt nicht von Beschränkungen bei der Charaktererschaffung ab, sondern von den Beschränkungen des Regelsystems. Ehrlich gesagt führt aber genau diese (falsche) Vorstellung dazu, dass diverse Rollenspiele mit zunehmender Distanz von der Charaktererschaffung immer disfunktionaler werden.

Zitat
man will dem Spieler die Möglichkeit geben, guten Gewissens einen ausgewogenen/stimmigen Charakter zu erstellen, ohne dafür Effektivität in seiner „Paradedisziplin“ zu verschenken?
In dem Fall sollte man überleben, ob man nicht besser auf die Punkteschieberei verzichtet und die Werte nach Gruppenkonsens frei vergibt. Denn Stimmigkeit beißt sich oft mit Herausforderungsorientierung.

Zitat
Es ist für das Spiel besser, wenn alle SCs die Probe schaffen oder versieben können.
Gerade bei D20 ist das nicht so, probier mal mit deiner -1 eine 25 zu würfeln. Wobei es für sowas  einerseits mechanische Lösungen (automatische Erfolge/Misserfolge, explodierende Würfel) und andererseits auch spielerische Lösungen (z.B. nicht für ödes Klettern würfeln lassen) gibt.

Zitat
Spieler A: Alle Menschen umbringen.
Spieler B: Nein, wir reden erstmal mit ihnen.
Spieler A: Alle Menschen und den Diplomaten umbringen.
Regel 0.

Zitat
Die Gruppe spielt nicht nur mit sondern Gegeneinander
Kann man als Grund gelten lassen, allerdings ist PvP in vielen Runden nicht erwünscht und in manchen sogar explizit verboten (in meinen z.B.)

Zitat
Man sieht es als Aufgabe des SLs die Chars letztlich innerhalb einer Geschichte zusammen zu fuehren
Regel 0.

Zitat
Man will sich und andere ueberraschen
Was hat das mit Werten zu tun?

Zitat
Es vermeidet Futterneid Attacken bei der Char Erschaffung
Regel 0.

Zitat
Meine Gruppen streiten mehr untereinander als mit den Gegnern.
Regel 0.

Zitat
Die Systeme die ich entworfen habe,enthalten keine Obergrenzen,sind aber auch ausnahmlos KEINE Min/Max Systeme.
Soll heißen?

Offline Meister Analion

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Re: Wie frei/beschränkt taugt der Charabau?
« Antwort #10 am: 4.02.2010 | 14:46 »
Ich finde das nicht langweilig, sondern durchaus passend, dass man in seinem Spezialgebiet nicht würfeln muss, sondern es automatisch schafft, wenn es um etwas leichtes geht.

Beispiel:
Der Krieger muss nicht würfeln, wenn er einen Zivilisten verprügeln will.
Der Bogenschütze muss nicht würfeln, wenn er die Scheune in 10m Entfernung treffen will.
Der Einbrecher muss nicht würfeln, wenn er unbemerkt an den betrunkenen Wachen vorbei will.
Der Waffenschmied muss nicht würfeln, wenn er ein stinknormales Schwert herstellen will.
Der Diplomat muss nicht würfeln, wenn er den Tölpel überreden will.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es durchaus spannend sein kann, wenn einige manche Würfe automatisch schaffen und er bei anderen automatisch scheitert.
Die Spannung zieht sich zumindest bei mir ja darauf, einen Plan zu entwerfen, wo man mit Situationen konfrontiert wird, auf die man nicht würeln muss. (z.B. sieht der Plan vor, dass die gutaussehende Elfen-SC den Wachen etwas alkoholisches anbietet, damit der Einbrecher-SC dann unbemerkt heereinschleichen kann und das dämonische Buch entwenden. Der Magier-SC kann dann außerhalb der Festung problemlos das Buch verstehen und sagen, was es damit auf sich hat. Und der Kleriker kann das Buch dann anschließend vernichten.)

Zwischendrin werden noch genug unerwartete Zwischenfälle auftreten, die ein Würfeln nötig machen. Aber ich denke, in den Kernkompetenzen sollte Würfeln nicht nötig sein. (Wenn es um leichte bzw. mittelschwere Aufgaben geht.)
ja klar, in manchen Situationen nicht würfeln zu müssen ist gut, aber in allen? Wozu habe ich dann noch Skills mit Werten?
In D&D 4 wäre mein Beispiel ein  schwieriger Check, für was leichtes oder gar mittleres müsste der Spezialist gar nicht erst würfeln.
Es hat auch halt seine Reize, wenn ein Char mal  ausserhalb seiner Kernkompetenz  einen Erfolg hat.
PS: alle Aussagen sind nur meine persönliche Meinung. Ihr habt meine ausdrückliche Erlaubnis, eine andere Meinung zu vertreten.

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Re: Wie frei/beschränkt taugt der Charabau?
« Antwort #11 am: 4.02.2010 | 14:50 »
Also ich bin für Obergrenzen wobei ich sie normalerweise einsetze um allzu einseitige Charaktere zu vermeiden. Sie sollten bei Charaktererschaffung und Entwicklung für vielseitigere Charaktere sorgen, insbesondere was die Kompetenzen betrifft. Ich bin kein großer Fan von Charakteren à la Axtkämpfen: ganz toll; Stärke: Ganz toll; Rest: Mist. Zudem sollen diese Grenzen natürlich auch Platz für Entwicklung lassen.

Beispiel: Ein normaler Mensch hat Stärke 3-4. Bei Charaktererschaffung darf man maximal 6 haben (evtl. mehr bei einer starken Rasse). Mit gewonnener Erfahrung weiten sich die Grenzen dann nach und nach, allerdings normalerweise nur bis zum menschenmöglichen (z.B. 10 als stärkster vorstellbarer Mensch).

Solche Regelungen schienen mir angebracht, nachdem ich einen Spieler hatte, der quasi darauf bestand, immer nur seine Schwertkunst zu steigern. Der war dann umgehend ein irrsinnig guter Schwertkämpfer, aber ansonsten eher bescheiden bzw. völlig unentwickelt. Ich fand die anderen Charaktere in der Gruppe rollenspielerisch viel interessanter und so kamen dann diese Regeln zu Stande, die in der Praxis kräftig dazu beigetragen haben Charaktere zu erschaffen und zu entwickeln, die deutlich mehr können als nur eine Sache.

Wobei einen das natürlich nicht von gewissen Absprachen und möglichst gemeinsamer Charaktererschaffung ja nicht entbindet.
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Re: Wie frei/beschränkt taugt der Charabau?
« Antwort #12 am: 4.02.2010 | 14:55 »

Gerade bei D20 ist das nicht so, probier mal mit deiner -1 eine 25 zu würfeln. Wobei es für sowas  einerseits mechanische Lösungen (automatische Erfolge/Misserfolge, explodierende Würfel) und andererseits auch spielerische Lösungen (z.B. nicht für ödes Klettern würfeln lassen) gibt.


Gibt es bei D&D 4 nicht mehr. Der höchste Schwierigkeitsgrad ist so angelegt dass jeder eine Chance hat es zu schaffen oder nicht zu schaffen. Und das kann man nur erreichen wenn man die Ober- und Untergrenzen kennt.
naja ok, wenn man sich MEGA-Spezialisiert (passender Attributswert auf 20, Skill Training, Skill Focus und Bonus durch Volk) muss man nie würfeln, aber dann hat man sich das auch verdient  ;)
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Offline Teylen

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Re: Wie frei/beschränkt taugt der Charabau?
« Antwort #13 am: 4.02.2010 | 14:56 »
[Kein kooperatives Spiel]
Kann man als Grund gelten lassen, allerdings ist PvP in vielen Runden nicht erwünscht und in manchen sogar explizit verboten (in meinen z.B.)
Man muss nicht PvP erwuenschen nur weil die Gruppe eingeschraenkt kooperativ ist.
Just als Beispiel bei Vampire. Da intrigieren die Spieler ja auch etwas gegeneinander ohne sich gleich an die Gurgel zu gehen.

Zitat
Zitat
Man sieht es als Aufgabe des SLs die Chars letztlich innerhalb einer Geschichte zusammen zu fuehren
Regel 0.
Nur weil man auf klassisches Storytelling steht ist man noch kein Idiot.

Zitat
Zitat
Man will sich und andere ueberraschen
Was hat das mit Werten zu tun?
Die Ueberraschung / Spannung was der andere kann ist weg.
Meist damit auch der Hintergrund, weil der sich ja mitunter auch aus den Werten ableitet.
Plus Hintergruende wie Kontakte, Ressourcen und so weiter liegen offen.

Zitat
Zitat
Es vermeidet Futterneid Attacken bei der Char Erschaffung
Regel 0.
Sehe ich nicht so. Ist ja nicht so als wenn es unnatuerlich werden und imho forciert eine offene Char Erschaffung den eigenen Char mindestens genauso stark haben zu wollen.


Ich sehe keinen Grund - ausser man will Konflikt freie Knuddelrunden haben - wieso eine Char Erschaffung offen sein muss.

Zum Thema, ich bin fuer Kaufsysteme in denen im Detail definiert wird was der Char wie kann.
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Re: Wie frei/beschränkt taugt der Charabau?
« Antwort #14 am: 4.02.2010 | 15:09 »
ja klar, in manchen Situationen nicht würfeln zu müssen ist gut, aber in allen? Wozu habe ich dann noch Skills mit Werten?
In D&D 4 wäre mein Beispiel ein  schwieriger Check, für was leichtes oder gar mittleres müsste der Spezialist gar nicht erst würfeln.
Es hat auch halt seine Reize, wenn ein Char mal  ausserhalb seiner Kernkompetenz  einen Erfolg hat.
Wir fischen hier zwar gerade weitab vom Topic, aber...

In meinem selbstgebackenen SystemTM ;) lasse ich zwar Ausreißer zu, aber nur nach oben. Soll heißen: es gibt Aktionen, die dem Spezialisten automatisch gelingen. Ein automatisches Mißlingen dagegen gibt es nicht, versuchen kann man sich an allem.

Mag jetzt für den Hardcore-Spieler etwas :mimimi: klingen, aber ich habe die Erfahrung gemacht, daß es sehr viel mehr zum Spielspaß beiträgt, wenn der schreibtischgeschädigte Gelehrte es auch mal (durch einen kritischen Erfolg) schafft, eine Wand hochzuklettern, als wenn sich der x-stufige Fassadenkletterer (durch einen kritischen Fehler) bei einem Gartenzaun auf die Fresse legt.

Back to topic: ich bevorzuge gedeckelte Attributwerte, um böse Überraschungen zu vermeiden. Wenn ich z.B. als Spieler einen "außerordentlich starken" Kämpfer basteln will und dann feststellen muß, daß ich (weil alle anderen komplett auf Intelligenz verzichtet haben o.ä.) das schwächste Hemd in der Runde bin, wäre ich doch ein wenig... enttäuscht. Außerdem ist es für mich auf Dauer zu absurd, wenn ein einzelner Mensch (ohne Superkräfte o.ä.) die Stärke von 20 Durchschnittsmenschen haben kann, einfach weil er lange genug Punkte darein investiert hat. Ein Mindestmaß an Realismus erwarte ich auch in Fantasy-Settings...
Ich werd' euch lehren, ehrbaren Kaufleuten die Zitrusfrucht zu gurgeln!
--
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Eulenspiegel

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Re: Wie frei/beschränkt taugt der Charabau?
« Antwort #15 am: 4.02.2010 | 15:19 »
ja klar, in manchen Situationen nicht würfeln zu müssen ist gut, aber in allen? Wozu habe ich dann noch Skills mit Werten?
Es gibt immer Situationen, wo du trotzdem würfeln musst.
Nehmen wir als Beispiel mal zwei Spieler: Einer spielt einen Mechanicus und der andere spielt einen Krieger.

Wenn der Krieger-SC jetzt gegen Mechaniker-NSCs kämpft, muss er nie würfeln, sondern gewinnt automatisch.
Aber wenn der Krieger-SC gegen Krieger-NSCs kämpft, dann muss er würfeln.

Wenn der Mechanicus-SC gegen Krieger-NSCs kämpft, dann muss er ncihtw ürfeln, sondern verliert automatisch.
Aber wenn er gegen andere Mechaniker kämpft, muss er würfeln.

Ich halte es durchaus legitim, einem Mechanicus einen Kampfwert von 1 zu verpassen und dem Krieger dafür einen Kampfwert von 20. (Auf einem W20.)

Solche Regelungen schienen mir angebracht, nachdem ich einen Spieler hatte, der quasi darauf bestand, immer nur seine Schwertkunst zu steigern. Der war dann umgehend ein irrsinnig guter Schwertkämpfer, aber ansonsten eher bescheiden bzw. völlig unentwickelt. Ich fand die anderen Charaktere in der Gruppe rollenspielerisch viel interessanter
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es nicht von den Werten abhängt, ob der Charakter interessant ist oder nicht, sondern nur davon, wie er von den Spielern gespielt wird.
Du kannst zwei Chars erstellen, die wertetechnisch absolut identisch sind. Den einen SC gibt du einem "schlechten" Spieler und den anderen SC einem "guten" Spieler. Obwohl die beiden Chars wertetechnisch absolut identisch sind, wirst du feststellen, dass der eine Char interessant ist und der andere nicht.

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Re: Wie frei/beschränkt taugt der Charabau?
« Antwort #16 am: 4.02.2010 | 19:13 »
Zitat
Nur weil man auf klassisches Storytelling steht ist man noch kein Idiot.
[...]
Die Ueberraschung / Spannung was der andere kann ist weg.
Meist damit auch der Hintergrund, weil der sich ja mitunter auch aus den Werten ableitet.
Plus Hintergruende wie Kontakte, Ressourcen und so weiter liegen offen.
[...]imho forciert eine offene Char Erschaffung den eigenen Char mindestens genauso stark haben zu wollen.
Seh schon, irgendwoher muss man seine Spannung ja kriegen, bevor man vom Erzählonkel durch sein geniales Machwerk geödet wird.

Offline Teylen

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Re: Wie frei/beschränkt taugt der Charabau?
« Antwort #17 am: 4.02.2010 | 19:16 »
Seh schon, irgendwoher muss man seine Spannung ja kriegen, bevor man vom Erzählonkel durch sein geniales Machwerk geödet wird.
Wirft das Sandfoermchen zurueck
Ich werde nicht geoedet und etwas extra Ueberraschung und Spannung ist nie schlecht.
Wobei man beim Intrigen Spiel miteinander auch keinen klassischen Erzaehlonkel braucht der einen mit noch einer eigenen Geschichte oedet,...
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Re: Wie frei/beschränkt taugt der Charabau?
« Antwort #18 am: 4.02.2010 | 19:23 »
Naja, erwachsene Storyteller interessiert nicht die Werte, sondern allein die Story, die am Ende rauskommt. Suspense ist halt eine viel mächtigere Waffe als Surprise, die nach einmal verfeuert ist.

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Re: Wie frei/beschränkt taugt der Charabau?
« Antwort #19 am: 4.02.2010 | 19:25 »
Naja, erwachsene Storyteller interessiert nicht die Werte, sondern allein die Story, die am Ende rauskommt. Suspense ist halt eine viel mächtigere Waffe als Surprise, die nach einmal verfeuert ist.
Suspense muss sich auch erstmal aufbauen und das geht nicht bzw. nur schwerlicher wenn alle Fakten auf dem Tisch liegen,.. heisst bei offener Char Erschaffung hat man weder den Suspense noch den Suprise.
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Re: Wie frei/beschränkt taugt der Charabau?
« Antwort #20 am: 4.02.2010 | 19:28 »
Ich finde es gerade beim Gegeneinanderspielen witziger, wenn man die Chars zusammen erschafft. Schließlich will ich vielleicht meine Charaktere gegen die der anderen Spieler intrigieren lassen, aber nicht selbst gegen die anderen Spieler intrigieren. Der Zwist muss auf der Charakterebene bleiben, sonst macht das keinen Spaß mehr.

@Suspense / Surprise: Wenn du weißt, was die anderen können, weißt du noch lange nicht, was sie mit ihrem Können machen. Und das herauszufinden ist etwas, was immer wieder neu und überraschend ist; im Gegensatz zu einer einmaligen "Hui, sowas kannst du?"-Erfahrung.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

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Re: Wie frei/beschränkt taugt der Charabau?
« Antwort #21 am: 4.02.2010 | 19:31 »
Was Badhorse sagt. Und weiter: Suspense baut sich genau dann auf, wenn der Zuschauer (oder hier der Spieler) einige kritische Fakten bekannt sind (die Bombe unter dem Tisch), die der Figur fehlen und durch deren Unwissen, diese in eine kritische Situation gerät.

Wenn man dann noch zusammen die Spielfiguren in widrige Situationen wirft, dann gehts erst richtig ab. Und dazu gibts am Besten ein hübsches Glas Wein. ;D

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Re: Wie frei/beschränkt taugt der Charabau?
« Antwort #22 am: 4.02.2010 | 19:36 »
Ich finde es gerade beim Gegeneinanderspielen witziger, wenn man die Chars zusammen erschafft. Schließlich will ich vielleicht meine Charaktere gegen die der anderen Spieler intrigieren lassen, aber nicht selbst gegen die anderen Spieler intrigieren. Der Zwist muss auf der Charakterebene bleiben, sonst macht das keinen Spaß mehr.
In dem Fall muss man aber strickt OT von IT Wissen trennen und wird versucht seinen Charakter fuer die zu planenden Intrigen anhand des Char Wissens ueber den anderen zu optimieren,..

Zitat
@Suspense / Surprise: Wenn du weißt, was die anderen können, weißt du noch lange nicht, was sie mit ihrem Können machen. Und das herauszufinden ist etwas, was immer wieder neu und überraschend ist; im Gegensatz zu einer einmaligen "Hui, sowas kannst du?"-Erfahrung.
Nun, das ganze wird ja nicht als Komplett-Paket enthuellt.
Plus man weiss ja das der andere nicht komplett inkompetent ist - und da ist es schon ein zusaetzlich ueberraschender Faktor zu wissen wo dessen Staerken und Schwaechen liegen [oder wo er nur sau gluecklich wuerfelte und er eigentlich total andere Staerken und Schwaechen hat].

Suspense ist wenn man eine Schwarze Kiste da unter dem Tisch stehen hat und nicht weiss ob da nun eine Bombe drin ist oder nicht. Vielleicht sogar ein Ticken hoert, das eine Bombe sein koennte - aber vielleicht auch eine Uhr.
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Re: Wie frei/beschränkt taugt der Charabau?
« Antwort #23 am: 4.02.2010 | 20:10 »
In dem Fall muss man aber strickt OT von IT Wissen trennen und wird versucht seinen Charakter fuer die zu planenden Intrigen anhand des Char Wissens ueber den anderen zu optimieren,..
Nö, muss man nicht. Man muss nur bereit sein, seinen eigenen Charakter in die Pfanne zu hauen bzw. Spaß daran zu haben, wenn es ein anderer auf clevere Art und Weise tut.
Wenn ich keinen Spaß daran habe, dass mein Charakter in die Pfanne gehauen wird, dann spiele ich keine Intrigen. Ärgern über Intrigen mach ich nur im Real Life.

Zitat
Nun, das ganze wird ja nicht als Komplett-Paket enthuellt.
Plus man weiss ja das der andere nicht komplett inkompetent ist - und da ist es schon ein zusaetzlich ueberraschender Faktor zu wissen wo dessen Staerken und Schwaechen liegen [oder wo er nur sau gluecklich wuerfelte und er eigentlich total andere Staerken und Schwaechen hat].
Jedem das Seine. Mir macht es mehr Spaß, gezielt Schwächen und Stärken meiner Mit-Chars anspielen zu können, ohne dass mein Char weiß, was er da gerade tut.

Zitat
Suspense ist wenn man eine Schwarze Kiste da unter dem Tisch stehen hat und nicht weiss ob da nun eine Bombe drin ist oder nicht. Vielleicht sogar ein Ticken hoert, das eine Bombe sein koennte - aber vielleicht auch eine Uhr.
Eigentlich ist es Suspense, wenn man genau weiß, was in der Kiste ist - aber der Charakter weiß es nicht. Die Spannung kommt nicht daraus, ob da eine Bombe ist, sondern wie die fiktive Figur mit der Situation umgeht.

Vielleicht hängt die unterschiedliche Sichtweise aber auch damit zusammen, dass ich meinen Charakter eher als eine Figur in einem Film oder Theaterstück sehe als als eine Figur auf dem Spielbrett.  ;)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

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Re: Wie frei/beschränkt taugt der Charabau?
« Antwort #24 am: 4.02.2010 | 22:08 »
Zitat
Wie seht ihr das so: was taugt euch besser, und warum? Was ist sinnvoll zu begrenzen, was nicht?
(err, ja, so richtig sinnig is das natürlich bloß bei Punkt-kauf-systemen o.ä., glaubich^^)

Also erstmal muss man unterscheiden: Ist die Grenze statisch (niemand hat mehr je mehr als fünf Stufen Zuckerbäcker) oder selbst steigend (neue Charaktere kommen erstmal nicht über Zuckerbacken 5). Zu nicht statischen Stufen, das sind die interessanteren, habe ich mal gebloggt.

Wichtig ist weiterhin, wie sich diese Grenze im Vergleich zur verfügbaren Punktmenge verhält. Wenn es generell nur fünf Punkte zu verteilen gilt, ist die Grenze hinfällig.

Und dann ist noch die Frage wie sich die Fertigkeiten auf die Teilnehmer verteilen lassen. Wenn typischer Weise fünf Teilnehmer kooperieren (nennen wir sie mal Party) und es fünf Fertigkeiten gibt und es keinen Sinn macht, wenn zwei Leute in der gleichen Fähigkeit gut sind, dann wird jeder eine auf dem Maximalwert kaufen. (Siehe für die beiden Extremfälle in dieser Hinsicht Ressourcen vs. Schleichen.)


Falls du eine generelle Einschätzung hören willst: Freier Punktkauf ist tot. Wenn überhaupt, dann nur mit Stufen.