Da ich mich zu mindestens bis zu einem gewissen Teil auch als Dienstleistungs-SL verstehe, ich es für mich einfach keine Option, da Spielern 1.) Miinmaxing zu verbieten oder sie da 2.) ins Messer laufen zu lassen. Es soll den Spielern Spaß machen.
Daher sind die einzigen Optionen die ich für mich persönlich da sehe, Systeme zu spielen die Minmaxing nicht fördern und die Spieler zu beraten, es sein zu lassen.
Und ich sehe halt das Hauptproblem beim Min-Maxen, dass manche Systeme fast dazu "zwingen".
Wenn Dir einmal aufgefallen ist wie viel stärker bei Shadowrun 4 ein geminmaxter Charakter (nach normaler Erschaffung) bei 100 Karmapunkten ist, als ein normaler bei 300-400 Punkten (für die man immerhin 50-100 Runs spielt), dann wird es sehr attraktiv da einfach durchzuhalten, statt von vorne herein einen ausgewogenen Charakter zu bauen. Bei 7te See sieht es ganz ähnlich aus.
Natürlich gibt es immer Möglichkeiten die Unzulänglichkeiten von Systemen als guter Spielleiter abzufedern, aber macht die Fehler nicht weniger gravierend. Und ein durchdachtes System kein bisschen weniger wünschenswert.
Eigenschaften und Fertigkeiten kosten zum Steigern unabhängig von der Stufe immer gleich viel (und sind nicht gerade billig) so möchte ich gern vermeiden, daß es sich XP-mässig überhauptnicht lohnt, breitgefächert anzufangen (ich nenn es WoD-problem, weil ich es von daher am deutlichsten kenne).
Da ziehst Du die falschen Schüsse.
Ja bei der WoD, Shadowrun und 7ter See lohnt sich breites fächern bei der Charaktererschaffung nicht, man wird sogar aktiv dafür bestraft.
Das Problem sind aber nicht die steigenden XP-Kosten, sondern der Umstand das es bei der Charaktererschaffung lineare Kosten sind, und im späteren Spielverlauf ansteigende. Dies führt dazu, dass die Erschaffungskosten keine einheitliche Umrechnung in XP haben, und man dadurch halt optimieren kann, indem man sich die günstigsten Wechselkurse aussucht.
Die sind halt dort gegeben wo man maximiert.
Ausschließlich lineare Kosten, werden aber auch in hohem Maße zu Spezialisierungen führen.
Gerade in den Kampffertigkeiten. Das die Kosten absolut hoch sind, ist dafür relativ unerheblich.
Schwerter von 10 auf 11 oder Axt von 0 auf 1... kostet beides das Gleiche? Na dann natürlich das Schwert weiter spezialisieren. Breites Fächern macht bei solch linearen Steigerungskosten wirklich keinen Sinn.
Breites Fächern wird dann attraktiv, wenn man anstelle der weiteren Spezialisierung richtig was geboten bekommt, für die gleiche Menge XP in anderen Bereichen.
Schwerter von 10 auf 11 für 100 XP oder Äxte von 0 auf 1 für 100 XP ist keine schwere Entscheidung.
Hier ist eine der Optionen völlig unattraktiv, gerade bei hohen Kosten wird das breite fächern jeder scheuen.
Anders sieht es aus bei der Wahlmöglichkeit:
Schwerter von 10 auf 11 für 121 XP
oderÄxte von 0 auf 5 für 55 XP
undSchleichen von 4 auf 6 für 61 XP
undÜberreden von 0 auf 2 für 5 XP
(Zahlen nur Beispiele auf der Grundlage "neue Stufe = Stufe² XP")
Hier ist plötzlich das breite fächern sehr attraktiv.