Thema: [TV-Serie] FlashForward

[Eulenspiegel]

Gerade lief der Pilotfilm zur Serie FlashForward und ich bin begeistert:
Alle Menschen auf der gesamten Welt haben gleichzeitig für genau 137 Sekunden eine Zukunftsvision vom 29. April 2010. (Der Pilotfilm spielt am 6.10.2009. Also gut 6 Monate vor der Zukunftsvision.)

Natürlich kommt es während des 2 minütigen globalen Blackouts zu zahlreichen Unfällen. (Autounfälle, Flugzeugabstürze, Leute, die in OPs sterben, Schwimmer, die ertrinken etc.) Einige Leute sehen dieses Ereignis daher als Strafe Gottes.
Beim FBI gibt es jedoch Hinweise, dass Menschen die Ursache für dieses Ereignis sind. Es wird daher eine Gruppe gebildet, die den Auftrag hat, herauszufinden, warum das passiert ist.

Mysteryfans, denen Lost gefällt, kann ich die Serie nur wärmstens ans Herz legen.

[Jahleesu]

Hab mir gerade die erste Folge angesehen. War ganz nett, hat mich aber noch nicht vom Hocker gerissen (aber ich hab mir immerhin den Piloten fertig angesehen, bei SG-Universe hab ich das letztens nicht geschafft). Aber ich werd mir wenn es geht die nächsten paar Folgen auch nochmal ansehen. Hoffe nur sie driftet nicht so hoffnungslos ab wie Lost...

[Heretic]

Ein paar Stimmen von Leuten, die die Serie schon gesehen haben:
http://www.tigerdroppings.com/rant/messagetopic.asp?p=16078623&pg=1
http://natalietootie.com/2009/10/09/flashforward-sucks/
http://cinemablend.com/television/5-Reasons-FlashForward-Is-A-Flash-In-The-Pan-20877.html

Meinungen zu FlashForward auf facebook:
http://www.facebook.com/FlashForward?v=app_6261817190

aber hey, was wollt ihr von einer Serie erwarten, die wohl anscheinend als Lost-Nachfolger erzwungen werden soll...

[Grimtooth's Little Sister]

Lost was schon total bescheuert. Und das da klingt nach Totalflop.

[Patti]

Es gibt ein gleichnamiges Buch (auf Deutsch nur "Flash"). Ganz nette Idee, aber eher was zum Entspannen, als zum Miträtseln.
Wenn im Pilot noch gar nicht klar ist, woher der Flash forward kommt, sollte man sich sogar die Kurzbeschreibung des Buches sparen. Die wäre dann ein einziger Spoiler.

[Eulenspiegel]

@ Jahleesu
OK, ich hoffe sogar, dass es genau so abgefahren wie Lost wird.

SG-Universe fand ich auch langweilig.

@ Kleine Schwester
Naja, Lost war sehr erfolgreich.
FlashForward wurde als dessen Nachfolger konzipiert. (Und alle Leute, die ich kenne und die Lost toll fanden, finden FlashForward zumindest interessant.)

Das lässt darauf schließen, dass FlashForward auch erfolgreich sein wird. (Selbst wenn nur die Hälfte der Lost-Fans sich FlashForward anschauen, wäre es kein Totalflopp.)

Und klar:
Wer Lost bescheuert fand, der wird auch an der Nachfolgeserie keinen gefallen haben.
Aber FlashForward wurde schließlich nicht für die Leute gedreht, denen Lost zu abgefahren ist.
FlashForward wurde für die Leute gedreht, die Lost toll finden.

[Grimtooth's Little Sister]

Naja Deutschland sucht den Superhirni ist auch erfolgreich...

Ich frag mich nur generell was man an so einem Zeugs toll finden kann. Viel zu verwirrend und ohne echte Story. Aber das hab ich mich auch bei der Neuauflage von Kampfstern Galactica und bei Stargate gefragt. Da hab ich auch kaum mehr als ein paar Folgen ausgehalten.   

[Heretic]

Aber Stargate hatte ein Konzept.
Das hat Flash Forward NICHT, zumindest nicht, wenn man einige Stimmen der US-Zuschauer zugrunde legt.

[Eulenspiegel]

Naja Deutschland sucht den Superhirni ist auch erfolgreich...

Richtig. Und ich bewundere Leute wie Dieter Bohlen, die es schaffen, aus Scheiße Gold zu machen. (König Midas wäre neidisch. )

Nicht falsch verstehen: Ich finde die Sendungen "Deutschland such den xyz" als Zuschauer auch total bescheuert.
Aber aus marktwirtschaftlicher Sicht sind die Sendungen genial:
Du hast kaum Kosten und nimmst Millionen durch Werbepausen ein.
Und nebenbei fällt auch noch ein lukrativer Plattenvertrag ab, durch den du zusätzlich Kohle schefelst.

Daher: Als Zuschauer schalte ich weg. Sollte ich jedoch jemals Produzent werden, überlege ich mir ein ähnliches Konzept.

Aber zurück zu FlashForward:
Ob die Serie einen Story hat, kann ich bisher noch schlecht beurteilen.
Wobei hier die Frage ist, was du unter "Story" verstehst:
Meinst du eine fortlaufende Meta-Story? Und wenn ja: Muss sie in jeder Folge auftauchen, oder würde es ausreichen, wenn sie wie bei Akte-X alle 10-20 Folgen auftritt?

Verwirrend finde ich bisher weder Lost noch FlashForward. (Wobei ich bei FlashForward auch nur den Pilotfilm kenne. Kann sein, dass es später noch verwirrend wird.)
Ich würde die beiden Serien eher als "abgefahren" bzw. "abgedreht" oder auch als "schräg" bezeichnen.

Ich frag mich nur generell was man an so einem Zeugs toll finden kann.

Was ich daran so toll finde:
1) Es ist mal eine innovative Story. Die meisten Stories kommen einem irgendwie schon bekannt vor. Und zugegeben kommen die einzelnen Elemente einem hier auch bekannt vor. Aber die Kombination ist halt eine, die es bisher nicht gab:
Bei Lost haben wir die Kombination von "Robinson-Cruso-Survival" mit "übernatürliche Phänomene" und "Verschwörungstheorien" kombiniert mit "moralischen Dilemmata" sowie "unklare Freund-Feind Unterscheidung".
Jeden Punkt für sich gab es schon dutzende Male. Aber diese Kombination ist imho einmalig. (Wobei ich persönlich ein Freund von allen 5 Punkten bin. Daher finde ich eine Serie, die alle 5 Punkte kombiniert so besonders toll.)

Bei FlashForward kann ich noch nicht soviel dazu sagen. Aber bisher haben wir: "Verschwörungstheorie" zusammen mit "übernatürlichen Phänomen" und "einschneidendes Erlebnis, das die Welt verändert".
Was ich persönlich auch interessant finde: Meistens geht es bei Verschwörungstheorien um irgendwelche streng geheimen Sachen, von denen nur Eingeweihte wissen, dass es existiert und außerhalb dieser eingeweihten Gemeinschaft existieren nur Gerüchte über die Existenz.
Hier jedoch wissen alle Menschen weltweit, dass der Blackout und die Zukunftsvisionen existieren. (Der Blackout ist damit keine Verschwörungstheorie im klassischen Sinne, ähnelt ihr aber thematisch.)

2) Ich stehe auf Mystery. Ich mag es, wenn es ein großes Geheimnis gibt, das erst nach und nach aufgeklärt wird und wo man erst zum Ende hin die Lösung erfährt. (Blöd finde ich Serien, wo es zwar ein großes Geheimnis gibt, aber der Zuschauer nichts über das Geheimnis erfährt. Blöd finde ich auch Serien, wo das große Geheimnis bereits nach 2-3 Folgen aufgeklärt wird. Genial finde ich dagegen Serien, wo das Geheimnis nach und nach gelüftet wird.)
Inwiefern FlashForward diesen meinen persönlichen Wunsch erfüllt, kann ich natürlich nicht sagen. Aber ich gebe ihnen einen Vertrauensvorschuss.

@ Heretic
OK, davon will ich mich lieber selber überzeugen, anstatt den US-Zuschauern zu vertrauen. (Wenn die US-Zuschauer Recht haben, kann ich die Serie immernoch wegschalten.)

[Grimtooth's Little Sister]

Innovativ mag Lost ja sein, aber herrje, die Leut hängen auf einer Insel fest. Wohl die ganze Serie (ich hab mir nicht viel davon angetan). Und dann ist die Hälfte der Story Flashbacks, die ich eigentlich immer verwirrend finde. Was genau ist da eingentlich die übergeordnete Story? Das ist alles so zufällig aus der Luft gegriffen.

Akte X hab ich gegen später übrigens auch nicht mehr gesehen. Das war alles nur noch total konstruiert. Vielleicht versuch ich es irgendwann nochmal.

Flashback spielt wenigstens nicht auf einer Insel.Von daher versuche ich es vielleicht sogar mal. Mystery mag ich ja auch, aber es muss halt überschaubar bleiben, nicht mit 100 gegeneinander fast austauschbaren Personen.

[Grimtooth's Little Sister]

Aber Stargate hatte ein Konzept.

Ja das hat es wohl. Ich bin grad "gezwungen" mir die Folgen mit jemandem anzusehen, der alleine nicht Fernsehen darf. So mickrig die Story ist, sie ist wenigstend da  Bei der Hälfte der Folgen überfällt mich allerdings ein großes Gähnen und ich arbeite nebenher am Computer.

[Selganor [n/a]]

Nach Aussagen des Autors haben Buch und Serie zwar das Konzept des Flashforwards gemeinsam, ob der Grund des Flashforwards im Buch mit dem in der Serie identisch ist scheint noch nicht raus zu sein.

Im Buch war der Flashforward WEIT laenger (21 Jahre statt 6 Monaten), dadurch aendert sich die Story schon extrem.
Fuer eine Fernsehserie muss die Zeit kuerzer sein (schon alleine wenn man die beteiligten Kinder beruecksichtigt die man man nicht x-fach casten will), andererseits aber kommt man dadurch schneller "ans Ziel".

Afaik soll das Ende von Staffel 1 zum Zeitpunkt des Flashforwards (also 6 Monate nach dem Pilot) spielen. Es ist also anzunehmen dass sich die Flashforwards entweder wiederholen koennen oder dadurch irgendwas anderes ausgeloest wird.

Flashforward ist mal wieder eine Serie die auf DVD sicher besser kommt als im Fernsehen (zumindest solange es in Deutschland noch nicht eine zuverlaessige "massentaugliche" Methode gibt die vorherigen Folgen nochmal sehen zu koennen - wie in Amiland Hulu.com), da sich von Folge zu Folge die Geschichte immer weiter aufbaut und es innerhalb einer Folge schon extreme Veraenderungen geben kann die jemanden der diese Folge verpasst hat (oder nur nebenbei geschaut hat) dann durchaus derart verwirren koennen dass dieser den Anschluss verliert.

Staffel 1 ist in Amiland noch nicht durch (bisher sind die ersten 10 von 24 Folgen gesendet), sie wird aber in 2 Wochen dort weitergehen und im Mai beendet werden.
Freut euch also in ca. 2 Monaten auf eine "Zwangspause" in der deutschen Ausstrahlung mitten in der Serie - je nachdem wie schnell die Serie synchronisiert werden kann.

[Grimtooth's Little Sister]

Ich werd mir das dann vielleicht doch mal online ansehen.

[Selganor [n/a]]

Wer die 1. Folge noch sehen will. Momentan (wenn sie offline sein sollte bitte hier im Thread Bescheidgeben - ich vermute mal bis zur 2. Folge wird sie online sein) ist die komplette 1. Folge bei Pro 7 zu sehen.

[Ranor]

Ich mochte Lost nicht sonderlich, FlashForward gefällt mir aber sehr gut. Bin schon sehr gespannt wie es weitergeht.

[Eulenspiegel]

Was genau ist da eingentlich die übergeordnete Story?

Falls die Frage ernst gemeint war und falls du keine Angst vor Spoiler hast, hier also die übergeordnete Story von Lost. (Sehr stark zusammengefasst und gekürzt, da es sonst den Rahmen sprengen würde.)

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Durch einen "Unfall" auf einer Station auf der Insel kommt es zu einer Entladung (ob EMP, Gravitationswelle, Raumzeitschock oder was auch immer, ist bisher ungeklärt), die das Flugzeug auf der Insel abstürzen lässt. Die Überlebenden des Absturzes denken zunächst, die Insel sei unbewohnt und versuchen daher, ihr Überleben auf der Insel zu sichern (Süßwasser suchen, Jagen etc.). Dabei bemerken sie, dass etwas mit der Insel nicht stimmt.

Jetzt gibt es im Prinzip zwei Handlungsstränge, die erst später zusammenlaufen:
1. Handlungsstrang: Die Anderen
Als Sayid die Gruppe verlässt, um die Insel zu erkunden, erfährt er, dass sie nicht alleine auf der Insel sind: Es gibt eine Französin Danielle Rousseau, die die einzige Überlebende eines Schiffsunglückes ist. Diese erzählt Sayid, dass "Die Anderen" auf dieser Insel leben (und ihre Gefährten getötet hat). Daher hat Danielle überall auf der Insel Fallen aufgestellt, um die Anderen daran zu hindern, sie auch noch zu erwischen. Sayid kann die Französin davon überzeugen, dass er keiner der "Anderen" ist und kehrt zur restlichen Gruppe zurück, um diese zu warnen.
Es kommt zu Feindseligkeiten zwischen den beiden Gruppen. Letztendlich werden einige der Überlebenden entführt und der Arzt unter den Entführten, wird gezwungen, den Anführer der Anderen Ben zu operieren, da dieser unter einem Tumor leidet.
Dabei erfährt der Zuschauer, dass es auch unter den Anderen viele Meinungsverschiedenheiten gibt und einige nicht damit zufrieden sind, dass Ben der Anführer ist. (Juliett zum Beispiel verspricht dem Arzt, dass sie ihn und die restlichen Gefangenen laufen lässt, wenn er bei der Operation Ben sterben lässt.)
Naja, letztendlich wird Ben erfolgreich operiert und die Gefangenen können entkommen, wobei Juliett sich den Überlebenden anschließt.

2. Handlungsstrang: DHARMA-Initiative
Locke, einer der Überlebenden des Flugzeugabsturzes, war früher gelähmt, wurde von der Insel aber auf wundersame Weise geheilt. Er hält die Insel daher persönlich für eine Art Offenbarung und heiligen Ort. Er versucht die restlichen Überlebenden davon zu überzeugen, dass die Insel in Wirklichkeit ein wunderbarer Ort ist und quasi die Erlösung von allen weltlichen Problemen. (Bei einigen mit mehr, bei anderen mit weniger Erfolg.)
Bei einem seiner Wanderungen durch die Insel, stolpert er über eine Stück Metall im Boden.
Er fängt mit einem Freund an, dieses Metallstück auszugraben und es kommt heraus, dass dieses Metallstück eine Luke ist, die zu einer unterirdischen Station führt. Die Luke ist jedoch verschlossen. Daraufhin beschließt er, die Luke zu sprengen, um zu erfahren, wo sie hinführt.
In der unterirdischen Station finden sie einen verwirrten mann namens Desmond vor, der alle 108 Minuten eine Zahlenkombination in den Copmputer eingeben muss, weil sonst "die Welt untergeht". (Der Mann ist wie gesagt extrem verrückt und nimmt regelmäßig Aufputschmittel, um nicht länger als 100 Minuten zu schlafen.)
Letztendlich kann er die Überlebenden aber davon überzeugen, für ihn jetzt regelmäßig alle 108 Minuten den Zahlencode einzugeben.
In der Station gibt es ein Einführungsvideo der Dharma-Initiative, die diesen Bunker auch gebaut haben.

Es stellt sich im Laufe der Serie heraus, dass es noch mehrere solcher Stationen gibt, die alle eine andere Aufgabe haben.
Irgendwann wird es den Überlebenden zu blöd, alle 108 Minuten den Knopf zu drücken und sie verzichten drauf. Draufhin gibt es eine gewaltige Explosion, die die Station vernichtet und auch außerhalb der Insel zu messbaren Erschütterungen führt.

Diese bekommt Charles Widmore ein Konkurrent von Ben mit. Er sendet daraufhin ein Schiff mit einer Söldnermannschaft, die den Auftrag hat, Ben gefangen zu nehmen und von der Insel zu schaffen. Das Problem ist, dass diese Söldner extrem skrupellos sind und alles abknallen,w as sich ihnen in den Weg stellt. Dabei ist es ihnen egal, ob der Gegenüber jetzt einer der Anderen oder ein Überlebender des Flugzeugabsturzes ist.

Ansonsten noch nebenbei:
- Der Zuschauer erhält Hinweise, dass die "Anderen" früher mal einen Friedensvertrag mit der Dharma-Initiative hatten, diese aber aus irgendeinen Grund gebrochen haben und die Leute von der Dharma-Initiative getötet haben.
- Locke fühlt sich dem Naturverbundenen Leben der "Anderen" sehr nahe und will sich ihnen anschließen. Ben sieht in Locke jedoch einen Konkurrenten, der das Zeug zu einem Anführer hat und erschioeßt ihn jedoch. (Doch genau wie Ben ist auch Locke auf dieser Insel unsterblich und überlebt den Schuss.)

So, das wären die ersten vier Staffeln ultrakurz zusammengefasst.
Ansonsten kann ich den Wikipedia-Artikel zu Lost sehr empfehlen. Der dröselt die Handlung etwas ausführlicher auf, als ich es getan habe.

[Grimtooth's Little Sister]

Ah, gut... scheint man darf da nicht viele Folgen verpassen, das erklärt dann meine völlige Verwirrung 

[Manuel]

Wenn die Macher das eher wie Straczynski angehen und einen abgeschlossenen Handlungsrahmen liefern, könnte die Serie gut werden. Die Idee gefällt mir jedenfalls, und die Einbeziehung des Netzes.

[alexandro]

Lost hat mir (v.A. wegen der sympathischen Hauptcharaktere) sehr gut gefallen, da verzeihe ich eine konfuse Story eher.

FastForward lässt solche Charaktere bisher vermissen, daher bin ich von der Serie noch nicht wirklich überzeugt (aber da sie zwischen Fringe und Burn Notice läuft werde ich sie wohl weitergucken).