Autor Thema: Zuwachs an Regeln, Equipment, etc. durch Quellenbuecher  (Gelesen 7548 mal)

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Online Ludovico

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Eine Sache, die mich schon immer gewurmt hat bei Rollenspielen ist der Zuwachs an neuen Regeln und neuem Equipment durch Quellenbuecher.

Das kennt sicher jeder hier, dass in einem Quellenbuch nicht bloss Plothooks, Hintergrundinfos, etc. drin sind, sondern auch neue Klassen, Rassen,... jede Menge Crunchy Bits.

Warum nervt mich das?

Nehmen wir als Beispiel 7te See: Das GRW bot ein ueberschaubares und fuer mein Empfinden damals sehr gutes System. Hie und da gab es noch Moeglichkeiten, etwas zu verfeinern. Dann kamen die Nationenbuecher mit neuen Schulen, neuen Magien, speziellen Regeln,... das System wurde groesser und aufgeblaehter mit jedem weiteren Buch, was rauskam.
Schlimmer wurde es dann noch durch Fans, die mehr und noch mehr haben wollten. Dann gab es noch mehr Ideen fuer Schulen, Pistolenaexte,,... Es scheint von den Fans also gewollt zu sein.

Klar, ich haette auch einfach sagen koennen, dass die Zusatzregeln nicht gelten, dass die Schulen nicht existieren und dass die neue Ausruestung auch nicht gilt. Aber irgendwie fuehlte sich das damals in meinem jugendlichen Leichtsinn falsch an.

Heutzutage bin ich zwar schon abgebruehter und wuerde dann auch nur noch mit Bedacht Zusatzregeln gelten lassen, aber wenn ich mir manche Buecher so anschaue, so tut es mir weh, 20 Euro auszugeben und nur 50% des Produktes nutzen zu koennen. Da schreit bei mir der BWL empoert auf.

Was ich nicht verstehe, und was ich hier in diesem Thread behandeln moechte, wieso wieso wollen die Fans das meines Empfindens halt immer mehr Crunch, mehr Ausruestung, mehr Klassen,...?

PS: Konvertierungen fallen hier raus aus der Diskussion.
« Letzte Änderung: 3.03.2010 | 17:00 von Kaffeebecher »

Boni

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Re: Zuwachs an Regeln, Equipment, etc. durch Quellenbuecher
« Antwort #1 am: 3.03.2010 | 16:56 »
Was ich nicht verstehe, und was ich hier in diesem Thread behandeln moechte, wieso Verlage immer mehr und mehr Crunch rausbringen, ehemals schlanke Systeme so aufblaehen und die Fans das meines Empfindens nach sogar noch unterstuetzen?

Die Fans verlangen danach und kaufen es. Insofern ist die Antwort sonnenklar: Wirtschaftliche Erwägungen.

Offline Falcon

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Re: Zuwachs an Regeln, Equipment, etc. durch Quellenbuecher
« Antwort #2 am: 3.03.2010 | 16:58 »
Warum die Verlage das tun ist doch eine blöde Frage: Weil die Fans das unterstützen.

Warum unterstützen die Fans das? Tja, gute Frage. Ich denke, weil sie dazu genötigt werden. Die Verlage kurbeln das selber an.

Das sieht man immer an Rollenspielen, in denen z.b. Optionen fehlen ("jaja, der Druide und das Massenkampfsystem kommt in Band2...")
ODER weil sich die Autoren bewusst nicht mehr die Arbeit machen, ihr System vernünftig zu designen ("Ja, der Krieger ist zu schwach, das wird durch Ergänzungen nachgepatcht")
ODER weil sie einfach so unfähig sind ein funktionierendes Regelsystem zu schreiben, daß sie selber nachlegen müssen (das dürfte auf 80% der RPGs zutreffen).

In Allen drei Fällen ist der Fan der gearschte.


Es gibt natürlich Fälle die absolut unnötig sind aber zum Glück häufig leicht zu durchschauen sind.
Wenn z.b. Autoren jahrelang propagieren, das es ja Samurais in ihrem RPG gibt, man nimmt einfach den Krieger und malt ihn anders an und DANN in einem neuen Buch auf einmal "Samurai" als neue Klasse einführen und das System unnötig aufblähen.
Da überlege ich mir dann 2 mal ob es wirklich nötig ist, daß zu ergänzen.

In der Regel gilt bei mir: Ergänzungen hole ich mir nur, wenn ich etwas vermisse.
« Letzte Änderung: 3.03.2010 | 17:03 von Falcon »
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Online Ludovico

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Re: Zuwachs an Regeln, Equipment, etc. durch Quellenbuecher
« Antwort #3 am: 3.03.2010 | 16:59 »
Ah, die Frage ist bloed gewaehlt. Gleich abaendern

Offline Zornhau

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Re: Zuwachs an Regeln, Equipment, etc. durch Quellenbuecher
« Antwort #4 am: 3.03.2010 | 17:00 »
Eine Sache, die mich schon immer gewurmt hat bei Rollenspielen ist der Zuwachs an neuen Regeln und neuem Equipment durch Quellenbuecher.
...
Warum nervt mich das?
Mich erstmal! - Ich habe das bei Deadlands: The Weird West UND bei Deadlands: Hell on Earth bis zum ERBRECHEN mitgemacht.

Vor allem wurden dann Regeln des Grundregelwerks erst einmal umgeschrieben, dann überschrieben, und dann durch "Verfeinerungen" ins schier Endlose aufgebläht. *seufz*

Da hätte ich lieber einen sauberen, auf EINE Detaillierungsebene bezogenen, und DURCHGEHALTENEN Regelkern, der sich eben nicht ständig ändert, und ein eingehaltenes Konzept des "Add, don't change", was das Grundregelwerk anbetrifft.

Was ich nicht verstehe, und was ich hier in diesem Thread behandeln moechte, wieso Verlage immer mehr und mehr Crunch rausbringen, ehemals schlanke Systeme so aufblaehen und die Fans das meines Empfindens nach sogar noch unterstuetzen?
Mehr Informationen, mehr Crunch, mehr Ausrüstung, mehr MEHR - das ist eben MEHR. Mehr vom GUTEN! - Daher mögen manche diesen Mehr-Ansatz.

Ich auch - wenn er wirklich additiv ist, aber eben NICHT, wenn er alte, bereits in der Spielpraxis allen vermittelte Regelkern-Elemente überschreibt, substituiert, invalidiert.

Hier wäre mehr VERANTWORTUNG bei den Entwicklern von Regelsystemen zu wünschen und mehr BEDACHT beim Publizieren von Quellenbänden.

Offline Falcon

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Re: Zuwachs an Regeln, Equipment, etc. durch Quellenbuecher
« Antwort #5 am: 3.03.2010 | 17:05 »
@neue Frage: Meine Antwort bleibt dieselbe: Die Systeme sind so schlecht (sei es durch Designfehler, zu wenig Auswahl oder Lücken), daß die Fans versuchen zu retten, was zu retten ist. Vor allem, wenn ihnen die Grundidee gefällt.

Es KANN natürlich auch positiv sein. Bei Brettspielen und PC Spielen gibt es ja auch Erweiterungen, die man sich holt, um den Spass daran zu erhalten, weil man einfach alle Optionen schon ausgereizt hatte.

« Letzte Änderung: 3.03.2010 | 17:08 von Falcon »
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Offline Tudor the Traveller

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Re: Zuwachs an Regeln, Equipment, etc. durch Quellenbuecher
« Antwort #6 am: 3.03.2010 | 17:15 »
Ist das nicht typisch amerikanische Mentalität, die da rüber schwappt? Immer höher, schneller, weiter, größer, besser, mehr? Vielleicht tu ich den Jungs da drüben auch unrecht und es ist typisch für unsere "moderne" Gesellschaft?

Auf jeden Fall gehöre auch ich definitiv zu den Genervten, was die unaufhaltsame und vor allem oft völlig unübersichtliche FLUT an Zusatzwerken angeht.
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Offline Der Nârr

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Re: Zuwachs an Regeln, Equipment, etc. durch Quellenbuecher
« Antwort #7 am: 3.03.2010 | 17:18 »
Ist bei Rollenspielen ja nicht anders. Ich erinnere mich an meine Shadowrun-Erfahrungen von früher. Mit dem Grundregelwerk waren viele Spieler schon überfordert (Detailregeln wie z.B. Automatikfeuer nicht bekannt, Magieregeln nicht gelesen usw.). Aber mit der Ausrüstung war man schnell durch. Daher mussten immer mehr Ausrüstungskataloge her (Kreuzfeuer, Shadowtech usw.). Das witzige ist: Die paar darin enthaltenen Regeln wurden dann kaum bis gar nicht verwendet, aber die neue Ausrüstung (Waffen, Cyberware usw.) wurde voll ausgeschöpft. Das Virtual Reality bzw. Rigger-Handbuch waren auch die Quellenbücher, die ich am seltensten gesehen habe, weil die Matrix- und Fahrzeug-Regeln aus dem Grundregelwerk für die meisten Spieler schon mehr als ausreichend waren.
Also ja, ich denke, vielen Spielern geht es schon darum, ähnlich wie in Brett- und PC-Spielen das ursprüngliche, inzwischen ausgereizte System zu erweitern und auszubauen.

Grundregelwerke versuchen auch im Allgemeinen, eben das nötigste und wichtigste abzudecken. In Quellenbüchern hat man dagegen die Gelegenheit, auch die Interessen von Minderheiten berücksichtigen zu können und ein wenig ausgefalleneres zu bieten.
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Offline Dai

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Re: Zuwachs an Regeln, Equipment, etc. durch Quellenbuecher
« Antwort #8 am: 3.03.2010 | 17:18 »
Damit macht man meines Erachtens nach auch vieles Kaputt. Besonders wenn sich die Autoren immer obskurere Gründe finden Crunch und Fluff zu verweben. Am Ende bleibt dann kaum noch ein Thema das nicht abgedeckt ist und so bringt man dann das Buch für schöner Wohnen (siehe V:tM).

Im Prinzip ist mehr natürlich erstmal mehr. Und Rollenspieler sind ein gieriges Völkchen. Aber ich glaube auch das Rollenspieler mitlerweile
ziemlich übersättigt sind. Was wohl auch den Hang zu "Oldschool" und minimalistischen Systemen zeigt.

Man könnte jetzt natürlich gerade generische Systemen vorwerfen das diese Haupttäter sind so gibt es z.B. für GURPS genug Bücher das jeder ernsthafte Sammler über die Billy-Rabatt-Aktionen von IKEA Freudentränen vergießt. Aber da sind die Quellenbücher ja eher OPTIONAL.
(Oder brauch jemand ein SWAT-Quelleuch für seine High-Fantasy Kampagne?)

Ich mag MEHR aber vor allem dann wenn dieses mehr in mein Konzept passt.
Wenn ich dieses mehr gefahrlos ignorieren kann, wenn es mich nicht interessiert bin ich glücklich.

So gefällt der Ansatz der nWoD sehr. Es gibt MEHR!!!11einself! wenn ich es haben will aber wenn ich die Quellenbände ignoriere weil sie mir nichts geben, verliere ich dadurch nichts. Denn das fiese ist ja, das zwischen all dem Kram den man will oder nicht will sehr oft ganz fies Metaplot versteckt ist den man eventuell NICHT verpassen möchte.

Edit
Juchu, die 300 voll und dann ist das so ein wirrer Mist.
+O)

« Letzte Änderung: 3.03.2010 | 17:24 von Dai »
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Offline 1of3

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Re: Zuwachs an Regeln, Equipment, etc. durch Quellenbuecher
« Antwort #9 am: 3.03.2010 | 17:24 »
Naja, man kann natürlich sagen, die blöden Fans lassen sich von den Verlagen Zeug andrehen, dass sie nicht brauchen. Kann man machen. Würde aber bedeuten, dass die Menschen an sich dumm sind, und beschert auch sonst nicht allzu viel an Erkenntnis.

Man kann auch behaupten, dass die Autoren, die sowas machen, unfähig sind und daher nachbessern wollen, aber dann hat es in der Geschichte des Rollenspiels nicht viele kompetente gegeben. Und wenn, dann haben sie alle nicht für die bekannteren Spiele geschrieben.

Man kann auch Amerikaner, Russen oder Aliens verantwortlich machen, aber die Sinnhaftigkeit solchen Tuns sollte mit ein bischen Nachdenken ins Auge fallen.


Es muss also ein Reiz von diesen neuen Regelbestandteilen ausgehen, sie müssen für den Kunden einen Nutzen haben und irgendeines seiner Bedürfnisse befriedigen. Was also bietet das Zeug? - Vornehmlich wohl die Möglichkeit alleine zu "spielen", sich mit dem neuen Crunch zu beschäftigen und sich Spielsituationen, d.h. meistens Charaktere, auszudenken, die das benutzen.

Wenn dann der Einwand kommt, dass das Zeug fürs Rollenspiel eigentlich recht überflüssig ist, stimmt das, wenn das Rollenspiel in der Gruppe am Tisch gemeint ist. Neuer Crunch ist für den Teil des Spiels, den man zu Hause im stillen Kämmerlein vollführt. Die konsequente Absage an Crunch kommt demnach auch aus den Designschulen, die das Er- und Durchdenken möglichen Rollenspiels nicht als Teil echten Rollenspiels ansehen.
« Letzte Änderung: 3.03.2010 | 17:42 von 1öf3 »

Santa

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Re: Zuwachs an Regeln, Equipment, etc. durch Quellenbuecher
« Antwort #10 am: 3.03.2010 | 17:44 »
Was ich nicht verstehe, und was ich hier in diesem Thread behandeln moechte, wieso wieso wollen die Fans das meines Empfindens halt immer mehr Crunch, mehr Ausruestung, mehr Klassen,...?
Wollen sie das denn wirklich? Kann ja auch sein, dass sie einfach nur auch die Sachen benutzen wollen, die in einem Buch stehen, wenn sie es sich schon kaufen mussten.
Die Bücher sind außerdem geschickt aufgebaut: Wenn du Fluff haben willt musst du das Buch kaufen und wenn du Crunch haben willst musst du das Buch kaufen. Nur wer beides haben will freut sich, weil er kriegt was er will. :)

Offline Blutschrei

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Re: Zuwachs an Regeln, Equipment, etc. durch Quellenbuecher
« Antwort #11 am: 3.03.2010 | 17:44 »
Meiner Meinung nach wohl einfach eine marketing-Sache für "Über-RoXXor".
Einfach das Hinzufügen von Dingen, die BESSER sind als das bisherige, oder zumindest so klingt. Ob das jetzt "Ninja" heisst oder "Drachen-Erbe", es setzt einfach nochmal was auf das bisherige Powerlevel obendrauf, denn das "eigene Produkt" soll ja "besser" sein, als das vom andern Autoren.

Das ist zumindest das, was man bei Magic:tG, World of Warcraft, Pokemon und auch teils im P&P-Bereich beobachten kann.
Dann gibt es eben Leute die denken sich "Boa, ich will nen Ninja spielen, der viel besser ist als alles was die anderen Spieler spielen" und schon hat man sein Quellbuch verkauft^^ (und jeder weiss, dass es einige Leute mit solcher Mentalität unter den Rollenspielern gibt, auch wenn diese meist jüngeren Alters sind.)

Was ich im Gegensatz dazu sehr begrüße, sind eher "atmosphärische" Klassenaufsätze. So Beispielsweise der "Rattenfänger" oder wie auch immer er hieß im WHFRP "Aus der Asche Middenheims"-Kampagnenband.
Der hat nichts wirklich besonderes und ist auch nicht stärker, besonderer als andere Karrieren, er passt einfach nur schön in den Plot.
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Offline Salva

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Re: Zuwachs an Regeln, Equipment, etc. durch Quellenbuecher
« Antwort #12 am: 3.03.2010 | 17:54 »
Ist das nicht dieselbe Taktik, nach der auch bei einem gewissen hier ungenannt bleibenden Onlinespiel die Spieler bei der Stange gehalten werden ?Man levelt bis zum Maximum, hat das beste Equipment, und bumms: neuer Patch / whatever und plötzlich gibts mehr ! Mehr Level, mehr Equipment ! Tollere Sachen !

So funktioniert das doch auch bei Supplements. Neben Fluffbeschreibungen das ein oder andere Gadget, das den, der mit spielt dem der ohne spielt eine Nasenlänge voraus sein lässt. Oder es nimmt vermeintlich Arbeit ab, der SL muss sich keine Regeln mehr für Kampf in Schwerelosigkeit ausdenken, das Supplement xy hat ja welche drin, mit Optionalteil b und c. Die "State of the art" Reihe bei Shadowrun ist ja so konstruiert: netter Hintergrundfluff, und um die Ecke Sachen, die man eigendlich nicht bräuchte aber die total toll sind. Neue Magietechniken. Neue Cyberware. Neue Wummen oder Vehikel. Dazu natürlich: die ein oder andere Optionalregel.

Es nervt mich in der Tat auch, aber ist ein bewährtes Mittel, Geld zu machen. Schließlich kann man als Verlag nicht nur von Sourcebüchern leben.

Gruss Marc

Santa

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Re: Zuwachs an Regeln, Equipment, etc. durch Quellenbuecher
« Antwort #13 am: 3.03.2010 | 17:57 »
Ist das nicht dieselbe Taktik, nach der auch bei einem gewissen hier ungenannt bleibenden Onlinespiel die Spieler bei der Stange gehalten werden ?Man levelt bis zum Maximum, hat das beste Equipment, und bumms: neuer Patch / whatever und plötzlich gibts mehr ! Mehr Level, mehr Equipment ! Tollere Sachen !

Mit dem Blick auf unsere alte Runde kann ich das jedenfalls für D&D 3/3.5 bestätigen!

Offline 1of3

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Re: Zuwachs an Regeln, Equipment, etc. durch Quellenbuecher
« Antwort #14 am: 3.03.2010 | 17:58 »
Was ich im Gegensatz dazu sehr begrüße, sind eher "atmosphärische" Klassenaufsätze. So Beispielsweise der "Rattenfänger" oder wie auch immer er hieß im WHFRP "Aus der Asche Middenheims"-Kampagnenband.
Der hat nichts wirklich besonderes und ist auch nicht stärker, besonderer als andere Karrieren, er passt einfach nur schön in den Plot.

Jap. Und ulkiger Weise verhält sich schöner neuer Hintergrund auch so. Auch den braucht man nur für das Einzelspiel zu Hause. Es sei denn, den haben alle Teilnehmer in gleicher Weise inhaliert, was aber eher selten vorkommt.

Wer sich ein Buch über die Heiratsbräuche der Wichtelmänner kauft, tut letztlich genau das gleich wie jemand, der das Buch voll Crunch nimmt.

Entsprechend kommen die Spiele, die gänzlich ohne Crunch daherkommen, auch nur mit Minimal-Hintergründen.

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Re: Zuwachs an Regeln, Equipment, etc. durch Quellenbuecher
« Antwort #15 am: 3.03.2010 | 18:24 »
1of3's Argument mit dem "alleine Spielen = Crunch lesen" würde ich mich anschließen.

Zudem würde ich argumentieren, neue Regeln und Zusätze wirtschaftlich sind nötig, damit (die breite Masse an) Spielern registriert, dass sich da was tut, und dass ein System "noch aktuell" ist.

Ein System ist z.B. aus 1999, 1. Auflage, supertoll und abgeschlossen, und das im Regal daneben ist aus 2002, zudem schon toll vierte Edition, und mit 20 Zusatzbänden. Dann glaubt man dem letzteren eher, aktuell und frisch zu sein, statt das einzelne, 11 Jahre alte Buch zu kaufen, für das es zumindest oberflächlich keinen Support gibt.
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Re: Zuwachs an Regeln, Equipment, etc. durch Quellenbuecher
« Antwort #16 am: 3.03.2010 | 18:25 »
Zitat
Jap. Und ulkiger Weise verhält sich schöner neuer Hintergrund auch so. Auch den braucht man nur für das Einzelspiel zu Hause. Es sei denn, den haben alle Teilnehmer in gleicher Weise inhaliert, was aber eher selten vorkommt.
Den Part versteh ich so nicht, warum sollte sich der Fluff oder Crunch nicht an den Spieltisch transportieren lassen wenn nicht alle Mitspieler besagtes Quellenbuch gelesen haben? Im Prinzip funktionieren doch viele RPG Runden nur dadurch, dass der SL sein Wissen über Setting und Regeln am Spieltisch "vermittelt", weil die Spieler öftmals höchstens das Grundregelwerk haben.

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Re: Zuwachs an Regeln, Equipment, etc. durch Quellenbuecher
« Antwort #17 am: 3.03.2010 | 18:26 »

Was ich nicht verstehe, und was ich hier in diesem Thread behandeln moechte, wieso wieso wollen die Fans das meines Empfindens halt immer mehr Crunch, mehr Ausruestung, mehr Klassen,...?


Weil es die Sache interessanter macht und damit mehr Spass bringt, natürlich. Man muss ja nicht alles immer für jede Kampagne nutzen. Insofern verstehe ich dein Problem überhaupt nicht.
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Offline Bad Horse

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Re: Zuwachs an Regeln, Equipment, etc. durch Quellenbuecher
« Antwort #18 am: 3.03.2010 | 22:43 »
Weil - wenn ich ein System mag - ich mehr davon will. Auch mehr Crunch, mehr Optionen, mehr bunte Hüte. Wenn ich nicht mehr will, zieh ich die Bremse. Kein Problem, hat bei mir mit Vampire hervorragend geklappt.

Außerdem schätze ich, dass die Autoren ihre Welten mögen und gerne mehr Material dafür produzieren, einfach weil sie sich denken, dass das vielleicht jemanden interessiert.

Niemand muss mehr kaufen oder mit mehr spielen als dem GRW. Mache ich auch nicht. Aber manchmal sind auch sinnvolle Ergänzungen, Erweiterungen, Ideen oder sonstwas in einem Zusatzband, und dann kann man die nutzen. Oder auch nicht.

Ich kann dein Problem durchaus nachvollziehen - gerade die WoD ist ziemlich totdefiniert worden. Ui, Zigeuner! Ui, Schlümpfe! Aber es gibt halt Fanbois, die das alles ganz toll finden, und da es mir eigentlich nicht weh tut, sollen die doch produzieren.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

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Re: Zuwachs an Regeln, Equipment, etc. durch Quellenbuecher
« Antwort #19 am: 3.03.2010 | 23:06 »
Zitat von: Kaffeebecher
Was ich nicht verstehe, und was ich hier in diesem Thread behandeln moechte, wieso wieso wollen die Fans das meines Empfindens halt immer mehr Crunch, mehr Ausruestung, mehr Klassen,...?

Da gibt es meiner Wahrnehmung nach einige altbekannte Hauptverdächtige und mittlerweile zu meiner Freude viele gute Systeme, die das gar nicht oder zumindest nicht in dieser althergebrachten Weise bzw. in voller Ausprägung praktizieren.

Einer der positivsten Effekte der Indy-Flut war mMn das Aufkommen der Haltung, dass ein Spiel auch einfach fertig sein kann. Dass es irgendwann genau so ist, wie es der Autor sich vorgestellt hat und dass man durch mehr XYZ nichts mehr dran verbessern kann.
Und dann lässt man es halt auch so und fängt was anderes an.

Geht halt bei den etablierten "Schwergewichten" in dieser Form nicht.

Auf der anderen Seite gibt es auch generische Systeme, die nur den Baukasten liefern oder "nur" Optionen anbieten für verschiedene Settings oder Spielstile.

Richtig nervig ist das Ganze mMn dann, wenn die Supplements als zum eigentlichen Regelkern gehörig deklariert werden. Vor allem, wenn das GRW bewusst Lücken enthält, die erst durch später erscheinende Quellenbücher zufriedenstellend geschlossen werden, gehen bei mir die Luken zu.

Zitat von: Falcon
ODER weil sie einfach so unfähig sind ein funktionierendes Regelsystem zu schreiben, daß sie selber nachlegen müssen (das dürfte auf 80% der RPGs zutreffen).

Dann müsste ja aber der Regelkern geändert werden und nicht einfach nur aufgebläht.
Mir fällt jetzt auf Anhieb auch kein System ein, das durch Supplements spürbar besser geworden wäre. Anders, größer, bunter, ja. Aber wirklich insgesamt besser?

Zitat von: Der Narr (Hamf)
Daher mussten immer mehr Ausrüstungskataloge her (Kreuzfeuer, Shadowtech usw.). Das witzige ist: Die paar darin enthaltenen Regeln wurden dann kaum bis gar nicht verwendet, aber die neue Ausrüstung (Waffen, Cyberware usw.) wurde voll ausgeschöpft.

Gerade bei SR wurden die neuen Regeln oft nicht genutzt, weil sie scheiße waren  ~;D
Völlig unverhältnismäßiger buchhalterischer Aufwand (Cyberwareschaden aus dem Straßensamurai-Katalog) oder einfach total idiotisch/praxisfern/unspielbar (Fallschirmregeln aus dem 3er Arsenal)...lieblos hingeklatscht halt.


Bei der Ausrüstung sehe ich das ähnlich wie 1of3:
Da ist es der Reiz, sich durch den ganzen Wust Neues zu wühlen und die Perlen rauszufiltern.
Was ist gut, was ist brauchbar, was ist nutzlos? Was passt wie zusammen (Synergieeffekte), was ändert lange etablierte Taktiken usw.

So was ist aber auch schnell ausgelutscht, weil diejenigen, die Spaß dran haben, jahrelange Übung mitbringen - und dann braucht man wieder neuen Stoff...

Zitat von: Grimtooth's Little Sister
Weil es die Sache interessanter macht und damit mehr Spass bringt, natürlich. Man muss ja nicht alles immer für jede Kampagne nutzen. Insofern verstehe ich dein Problem überhaupt nicht.
Die Probleme bestehen darin,

dass man irgendwann Dutzende Bücher rumschleppt, von denen man vielleicht ein Dutzend Seiten tatsächlich im Sitzungsverlauf braucht.

dass es tatsächlich oft genug "höher, schneller, weiter" sein muss und große Teile des GRW oder sogar bereits vorhandener, aber älterer Erweiterungen ENTWERTET werden - teils bis zur völligen Bedeutungslosigkeit (das ist mMn einer der größten Fehler, den man mit Supplements machen kann).

dass es bei einigen großen Systemen absehbar ist, dass nach Abhandlung aller denkbaren und undenkbaren Sachen eine neue Edition kommt und das Erweiterungskarussell von vorne anfängt - z.T. mit Erweiterungen, die sogar die gleichen Namen haben wie in der Edition vorher.
Spätestens da ziehen viele ganz die Notbremse oder überspringen eine oder mehrere neue Editionen.

Gerade die "Schwergewichte" behandeln viele ihrer Erweiterungen eben implizit nicht als optional, sondern als zum Regelkern gehörig.
Das wird auch gerne durch das Gesamtkonzept der jeweils aktuellen Edition massiv gefördert.

Zum Schluss:
Ich war in Bezug auf Erweiterungsbände schon immer recht vorsichtig und habe sehr genau ausgewählt - nicht nur in Bezug auf einzelne Bücher, sondern auf die ganze Linie.
Ich habe z.B. von SR3 nie ein Buch besessen, weil das GRW durch die Ausrichtung auf folgende Erweiterungen alleinstehend einfach unbrauchbar war.
Darauf kann ich dann gerne verzichten.

Mittlerweile betrifft es mich ohnehin nicht mehr wirklich, weil meine Schwerpunktsysteme das nicht in dieser Weise oder sogar überhaupt nicht praktizieren - was auch einer der Gründe ist, dass sie überhaupt meine Hauptsysteme geworden sind.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: Zuwachs an Regeln, Equipment, etc. durch Quellenbuecher
« Antwort #20 am: 3.03.2010 | 23:14 »

dass man irgendwann Dutzende Bücher rumschleppt, von denen man vielleicht ein Dutzend Seiten tatsächlich im Sitzungsverlauf braucht.


Wieso denn rumschleppen?  ;D die stehen alle im Schrank hinter uns, ein Blick auf den Farbcode, ein Griff zum Buch und das wars  8) Wir nutzen auch recht viel von den Sachen. Wenn eben auch nicht immer in jeder Runde.
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Offline Blutschrei

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Re: Zuwachs an Regeln, Equipment, etc. durch Quellenbuecher
« Antwort #21 am: 3.03.2010 | 23:20 »
Wieso denn rumschleppen?  ;D die stehen alle im Schrank hinter uns, ein Blick auf den Farbcode, ein Griff zum Buch und das wars  8) Wir nutzen auch recht viel von den Sachen. Wenn eben auch nicht immer in jeder Runde.
Meine Gruppe will leider selten in meine gnadenlos überfüllte Rollenspielstube -.- xD also muss ich des öfteren mal die Laptoptasche bis zum gehtnimmer füllen, es muss ja unbedingt Aventurien sein -.-^^
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Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: Zuwachs an Regeln, Equipment, etc. durch Quellenbuecher
« Antwort #22 am: 3.03.2010 | 23:34 »
Haha, ok, das ist dann Pech. Hier wird immer bei dem gespielt, der für das entsprechende Setting die meisten Sachen hat. Da wir überwiegend D&D spielen sind das halt meistens wir  ;D
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Offline Falcon

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« Antwort #23 am: 3.03.2010 | 23:59 »
Zitat von: yy
Dann müsste ja aber der Regelkern geändert werden und nicht einfach nur aufgebläht.
Mir fällt jetzt auf Anhieb auch kein System ein, das durch Supplements spürbar besser geworden wäre. Anders, größer, bunter, ja. Aber wirklich insgesamt besser?
Nein, der Regelkern muss nicht geändert werden. Ein aktuelles Beispiel wäre D&D4. Da wurden die skill Challenges doch generalüberholt. Da wurde auch der Weapon Expertise Feat eingeführt, der die fehlerhafte Progression korrigiert.

Ich sag ja nicht, daß dieser Fall oft vorkommt. Die meisten Autoren begnügen sich damit auf blinde Ignoranz zu stellen und ihre Systeme so lange schön zu reden, bis jeder glaubt, sie wären toll.
Ich finde da Nachkorrektur besser. Aber noch besser wäre eben von vornherein ein getestetes Spiel.
« Letzte Änderung: 4.03.2010 | 00:10 von Falcon »
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Re: Zuwachs an Regeln, Equipment, etc. durch Quellenbuecher
« Antwort #24 am: 4.03.2010 | 00:16 »
D&D ist mit den Zusätzen deutlich besser, weil flexibler geworden.
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