Autor Thema: Wie geht ihr mit unfähigen/unpassenden Spielern um?  (Gelesen 3982 mal)

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Offline Heretic

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Hallo liebe Mitspielende!

Was macht man, wenn man RPG-Runden leitet, in denen "Regelkenntnis" ein Fremdwort ist, die Spieler eine ABS-Allergie haben, oder dauernd irgendwas von "method acting", "actor stance" oder "player empowerment" faseln, zeitgleich aber Probleme damit haben, das Grundprinzip von Savage Worlds zu erfassen, aber andererseits wiederum keine Probleme haben, sich aus 4-5 DSA-Regelbüchern alles zusammen zu kratzen?

Was macht man mit Spielern, die keinerlei Motivation zum "Charakterspiel" besitzen, ihnen aber nahebringen möchte, mal "in character" zu agieren, statt nur eine Ingame-Persona zu steuern?

Wie bring ich Spieler dazu, Metagaming vom Ingame-Geschehen zu trennen?

MFG
p.s.: Die Überspitzung ist zur Verdeutlichung dessen gedacht, was meine Kernfrage ist.
ErikErikson: Ich weiss immer noch nicht, wie ich meinen Speer am besten einführe.
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Offline SeelenJägerTee

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Re: Wie geht ihr mit unfähigen/unpassenden Spielern um?
« Antwort #1 am: 20.03.2010 | 23:12 »
ABS? - Systeme zur Erhöhung der Verkehrssicherheit sind wohl nicht gemeint.

Zitat
Was macht man, wenn man RPG-Runden leitet, in denen "Regelkenntnis" ein Fremdwort ist, die Spieler eine ABS-Allergie haben, oder dauernd irgendwas von "method acting", "actor stance" oder "player empowerment" faseln [...] aber andererseits wiederum keine Probleme haben, sich aus 4-5 DSA-Regelbüchern alles zusammen zu kratzen?
Möglichkeit
A.) die Spieler finden das System nicht so den Bringer und haben deswegen KEINEN BOCK sich einzuarbeiten.
 - Lösung 1: Anderes System spielen (wenn du lieber mit der Gruppe als dem System spielen willst).
 - Lösung 2: Andere Gruppe suchen (wenn du lieber mit dem System als der Gruppe spielen willst).
B.) die Spieler haben das Regelwerk nicht zur Hand und deshalb KEINE MÖGLICHKEIT um sich einzulesen.
C.) die Spieler haben sich das angeschaut finden es aber so grauselig aufgebaut, dass es ihnen Hirntumore bereitet es zu lesen. In diesem Falle ist derjenige in der Bringschuld der dieses Regelsystem haben wollte.

Zitat
zeitgleich aber Probleme damit haben, das Grundprinzip von Savage Worlds zu erfassen
Ihnen mal das Grundprinzip erklären.
Wenn sie es dann nicht verstanden haben ist SW offenbar nichts für sie.
Man kann mMn kaum erwarten, dass Spieler von sich aus einfach mal so auf das "Prinzip" kommen.

Zitat
Was macht man mit Spielern, die keinerlei Motivation zum "Charakterspiel" besitzen, ihnen aber nahebringen möchte, mal "in character" zu agieren, statt nur eine Ingame-Persona zu steuern?

Wie bring ich Spieler dazu, Metagaming vom Ingame-Geschehen zu trennen?
Klingt nach nicht kompatiblen Spielstilen.
Die einen wollen Tabletop mit 1er Figur der andere Charakterspiel.
(Wobei das auch am expliziten System bzw. Setting liegen kann. Ich persönlich neige bei D20 wesentlich mehr zur TT Mentalität als z.B. bei Warhammer.
Außerdem würde mir Charakterspiel in einem Low-Fantasy/Jetztzeit Setting leichter fallen als in einem Setting, in dem man 4-Dimensionale Wesen auf der Reise zum rot schmeckenden Gummelwuubelhupf spielt.)

Ansonsten:
Mache ein Handout mit dem was DU an Regeln für wichtig erachtest und mit dem was man am häufigsten Braucht.
Da du offenbar meinst SW durchdrungen zu haben solltest du das hinbekommen. Wenn du es nicht schaffst das auf 2 DinA4 Seiten zu bekommen solltest du noch mal zurück ans Reißbrett.
Dieses Blatt mit Vorder- u. Rückseite empfiehlt sich auf für das Prinzip.

Offline Heretic

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Re: Wie geht ihr mit unfähigen/unpassenden Spielern um?
« Antwort #2 am: 20.03.2010 | 23:21 »
Oh, nur zur Klarstellung, Seelenjägertee, das hat nix mit euch zu tun, sondern weil ich letztens an meine alte D&D-Gruppe denken musste.

Ihr macht das schon gut so, sonst hätte ich direkt was gesagt.

MFG
p.s.: Du hast e-mail.
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Offline SeelenJägerTee

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Re: Wie geht ihr mit unfähigen/unpassenden Spielern um?
« Antwort #3 am: 20.03.2010 | 23:24 »
Ändert nix an den Grundlegenden Aussagen:

Nicht jedes System bzw. Setting eignet sich für jede Gruppe.
Und wenn der SL (der die Regeln und das System am besten von allen können muss) nicht schafft der Gruppe das richtige zu vermitteln gibt es nur zwei Möglichkeiten.
A) andere Gruppe
B) anderes System
auf einer Con würde ich gar sagen: Wenn da nur ein Spieler nervt dann fliegt der halt.

Offline Heretic

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Re: Wie geht ihr mit unfähigen/unpassenden Spielern um?
« Antwort #4 am: 20.03.2010 | 23:33 »
You're preaching to the choir.
xD
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Pyromancer

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Re: Wie geht ihr mit unfähigen/unpassenden Spielern um?
« Antwort #5 am: 21.03.2010 | 00:02 »
Reden, mit gutem Beispiel vorangehen, sich auch mal außerhalb der Spielrunde treffen, mit gutem Beispiel vorangehen, reden, reden, ...

...und wenn alles nix hilft: Die D&D-Methode anwenden ("Kill them an take their stuff!").

Offline Blutschrei

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Re: Wie geht ihr mit unfähigen/unpassenden Spielern um?
« Antwort #6 am: 21.03.2010 | 00:02 »
Einfach offen und verständlich erklären, was einem am Spieler nicht passt...
...zeigt er sich ignorant: rauswerfen
...versteht er es, will es aber nicht ändern: tiefergehende Diskussion darüber WARUM
...versteht er es nicht: nochmal erklären lassen, oder von einem anderen Spieler erklären lassen, versteht er es immer noch nicht ist entweder viel Geduld nötig oder -> Rauswurf.
BLOOD, DEATH AND VENGEANCE!!

Offline Zornhau

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Re: Wie geht ihr mit unfähigen/unpassenden Spielern um?
« Antwort #7 am: 21.03.2010 | 01:47 »
Was macht man, wenn man RPG-Runden leitet, in denen "Regelkenntnis" ein Fremdwort ist,
Die Regeln mit Engelsgeduld jedem erklären. Wieder. Und wieder. - Und wenn jemand aufgrund zu geringer Regelkenntnis seine Optionen nicht sieht, dann kann man sie ihm schildern. - Will man es etwas mehr mit Druck haben, dann legt man halt seinen Charakter um, und erklärt ihm HINTERHER, was er alles zur Vermeidung des langsamen, ausführlichen, und SEHR unappetitlichen Todes seines SCs hätte tun können, wenn er die Regeln, die Du ihm die letzten zwei Jahre wöchentlicher Spielzeit ständig erklärt und dargelegt hast, auch einmal SELBST gelesen und gelernt hätte.

Und wenn er dann mault, dann RAUS mit ihm!

Man bedenke: Wenn man EINEM Spieler WIEDER UND WIEDER während einer Spielsitzung von 5 Stunden mit einem Zeitbedarf von 5 Minuten pro Erklärung die Grundregelkonzepte erklären muß, dann STIEHLT er seinen Mitspielern UND dem Spielleiter knappe Spielzeit! - Und das kann man diesem Spieler auch so sagen. - Entweder VOR dem Rausschmiß, oder nach dem Rausschmiß, damit er was zum Nachdenken hat, wenn er fürderhin alleine in seinem Kellerzimmer der elterlichen Behausung hockt und seine Würfel poliert.

die Spieler eine ABS-Allergie haben,
Was soll das sein? - Sind die allergisch gegen mehr Steuergeräte im Fahrzeug bei der Fahrt zur Spielsitzung? - Erläutere, was Du unter "ABS-Allergie" verstehst.

oder dauernd irgendwas von "method acting", "actor stance" oder "player empowerment" faseln,
Das ist tatsächlich ein Problem. Die Bedauernswerten sind OPFER der Theoretiker hierzulande, die in ihrer gewohnten Verantwortungslosigkeit mit ihren Jargon-Stalinorgeln für ganze "Leichenberge" an "Kollateralschäden" unter den Rollenspielern sorgten und immer noch sorgen. - Schlagworte sind wie Baseballschläger. Wer sie schwingt, der fühlt sich stark, gut, kompetent, unbesiegbar. - Aber WAS ALLES hinter solch einem zwangsläufig verkürzten Begriff steckt, erfährt man nur, wenn man sich in die geradezu cthulhoiden Domänen des WAHNSINNS begibt, die das Jammertal Rollenspieltheorie darstellt. Uneinheitlichkeit, 1 plus 1 ergibt NICHT 2, die "Winkel stimmen nicht", ...

Statt mit tauglichen und außerhalb des Rolenspiels erprobten, bewährten und belastbaren Methoden der Psychologie von Gruppen, der Kommunikationslehre, usw. an die im Rollenspiel-Hobby interessanten Themen heranzugehen, haben es die "Theoretiker" vorgezogen ALLES SOLIDE an Erkenntnissen, die schon LANGE BEKANNT sind, komplett zu ignorieren, und selbst eine haarsträubende Kartenhausbauerei anzufangen. Diese ist geprägt von einem "Zweisprech" - einem Jargon, bei dem man NIE sicher sein kann, daß ein Begriff INNERHALB der elitären Zirkel der "Theoretiker" tatsächlich dasselbe bedeutet, wie außerhalb - auch wenn er sogar vom KONTEXT her dasselbe bedeuten MÜSSTE. - Das wäre aber zu einfach. Das könnte man ja verstehen! Das könnte ja sogar ein normaler, nicht selbstverliebter Rollenspieler ohne Allüren rollenspiel-akademischer Theoretikerwürden verstehen!

Und das geht nicht.

Die oben genannten Symptome für diese akute VERGIFTUNG der Betroffenen Spieler mit dioxin-artig wirkendem Theorie-Jargon kann man nur durch konsequentes SPIELEN ohne jegliche Verwendung dieser geistigen Umweltgifte beseitigen. - Es kann jedoch sein, daß man KEINE echte Heilung erhalten wird. Wenn man von den wortmächtigen Theoriepredigern den Jargon mit allem Pathos eingebleut bekommen hat, dann hinterläßt dieser sprachliche Mißbrauch bleibenden Schäden. - Man kann nur hoffen, daß die Verdrängungsmechanismen, zu denen Menschen ja sehr wirkungsvoll in der Lage sind, hier auch baldmöglichst greifen, und wieder NORMALES Rollenspiel möglich ist.

Aber die Prognose ist nicht gut. Man erhoffe also KEINE WUNDER.

zeitgleich aber Probleme damit haben, das Grundprinzip von Savage Worlds zu erfassen, aber andererseits wiederum keine Probleme haben, sich aus 4-5 DSA-Regelbüchern alles zusammen zu kratzen?
Vielleicht liegt es daran, daß sie mit DSA aufgewachsen sind. - Und dann sitzt die Überzeugung fest, daß sie das Hobby Rollenspiele doch mit DSA "ausgelernt" haben. Wozu dann noch irgendwas anderes lernen, was NICHT-DSA ist?

Hierzulande gilt: DSA = Rollenspiel = DSA.

Wenn DSA die EINZIGE Quelle der Erleuchtung und des spielerischen Heils ist, dann muß man halt nur lange genug in den Guten Büchern (tm) suchen, und man wird die Erlösung von allen Übeln dort finden.

Ein anderes Rollenspielregelwerk ist erst einmal eine andere DENKWEISE, wie man das Hobby Rollenspiele überhaupt in formalen Aspekten festlegen kann. Dies zusammen mit den praktischen Aspekten, die auch anders sind als bei DSA und es stellt sich ein KULTURSCHOCK ein. - Daß man dann nicht wirklich offen und aufnahmefähig für Neues ist, kann man sich vorstellen.

Abhilfe: NIE WIEDER DSA SPIELEN. Dafür STÄNDIG WECHSELNDE andere Rollenspiele spielen. Am Besten in wöchentlichem Wechsel immer wieder was anderes spielen. Und das so lange, bis die Spieler (wieder) in der Lage sind, wie normale Rollenspieler UNTERSCHIEDLICHE Regelsysteme NEBENEINANDER zu lernen, zu kennen, zu schätzen, zu SPIELEN. - Dann kann man auch überlegen mal wieder DSA herauszuholen. Aber das dauert LANGE, bis es soweit ist.

Was macht man mit Spielern, die keinerlei Motivation zum "Charakterspiel" besitzen, ihnen aber nahebringen möchte, mal "in character" zu agieren, statt nur eine Ingame-Persona zu steuern?
Konsequent in-character ansprechen. Wenn sie dann doch mal ein wenig in-character zurückgeben, dann sofort POSITIVES FEEDBACK geben (bei SW und anderen Systemen einen Bennie oder gleichartige, anfaßbare Feedback-Mittel vergeben).

Beispielgeben, Loben, positive Verstärkung. - Das wirkt. - Nicht bei allen. Aber die, bei denen das NICHT wirkt, sind halt schlechte Rollenspieler und gehören aus der eigenen Runde heraus. Das kann man ganz diplomatisch machen, oder ruppig durch Rausschmiß wegen Senken des Spielgenusses bei allen anderen Mitspielern.

Wie bring ich Spieler dazu, Metagaming vom Ingame-Geschehen zu trennen?
Warum ist das was Gutes? - Warum ist das überhaupt etwas, wozu man jemanden bringen sollte? - Was meinst DU KONKRET mit Metagaming in diesem Falle?

Offline Heretic

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Re: Wie geht ihr mit unfähigen/unpassenden Spielern um?
« Antwort #8 am: 21.03.2010 | 02:42 »
"ABS-Allergie" = "Wuäh, ich mag keine Würfel!"

Trennung Metagaming/Ingame-Wissen= SCs stehen in der Rancorgrube, die "Schädel-Szene", einer der Spieler tut konträr seinem angelegten Charakter das, was im Film passieren würde, mit dem Argument "Denn ansonsten wäre die Sache/Begegnung nicht machbar, und unsere SCs würden sterben."
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Re: Wie geht ihr mit unfähigen/unpassenden Spielern um?
« Antwort #9 am: 21.03.2010 | 07:42 »
Vor allem sollte man sich meiner Meinung nach folgendes vor Augen halten:
Wenn die Gruppe (also nicht einzelne Spieler) nicht rallt, was man von ihr will, dann liegt das an einem selber und muss entsprechend an seinen Erklaerungsversuchen arbeiten.

« Letzte Änderung: 21.03.2010 | 07:47 von Kaffeebecher »

Offline Heretic

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Re: Wie geht ihr mit unfähigen/unpassenden Spielern um?
« Antwort #10 am: 21.03.2010 | 15:39 »
Joah, scho klar. Mir gehts ja nicht um meine Gruppe, sondern um die Gesamtthematik an sich.
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Re: Wie geht ihr mit unfähigen/unpassenden Spielern um?
« Antwort #11 am: 21.03.2010 | 16:05 »
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p.s.: Die Überspitzung ist zur Verdeutlichung dessen gedacht, was meine Kernfrage ist.

Sehe ich das richtig, dass bei Dir die ganze Runde das Problem ist?

Vielleicht hilft dann wirklich nur, die Runde zu verlassen. Manche Spieler lassen sich einfach nicht "auswildern", oder wollen es einfach nicht. Manche Spieler/Spielleiter wollen kein Charakterspiel im RPG, weil sie Angst haben, die ganze komplexe Story würde dann zusammenbrechen. Manche Spieler/Spielleiter können sich nicht vorstellen, dass man anders rollenspielen kann und der Abend trotzdem (oder vielleicht gerade deswegen) Spaß macht...
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Re: Wie geht ihr mit unfähigen/unpassenden Spielern um?
« Antwort #12 am: 21.03.2010 | 16:07 »
Joah, scho klar. Mir gehts ja nicht um meine Gruppe, sondern um die Gesamtthematik an sich.


Lesen wär schon gut, Tümpelritter...

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Re: Wie geht ihr mit unfähigen/unpassenden Spielern um?
« Antwort #13 am: 21.03.2010 | 16:28 »
Ich meinte das auch bloss allgemein:
Ist es ein Spieler, der mir Kummer bereitet, dann hole ich mir auch gerne Rat vom Rest der Gruppe ein.
Richtig gut finde ich Feedback-Runden, die nicht nur Spieler zu SL, sondern auch Spieler zu Spieler und SL zu Spieler gehen, also dass jeder jedem Feedback gibt nach festen Regeln (so wie hier) und werde es, sollte sich meine Skype-Runde durchsetzen auch einfuehren.

So werden sich alle ueber die Erwartungshalt der jeweils anderen klar und man kann anfangen, Kompromisse zu finden.
« Letzte Änderung: 21.03.2010 | 16:38 von Kaffeebecher »

Offline Heretic

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Re: Wie geht ihr mit unfähigen/unpassenden Spielern um?
« Antwort #14 am: 21.03.2010 | 16:44 »
Nunja, ich handhabe das so, dass ich regelmässig meine Spieler frage, was sie sich so wünschen, und ich seh dann ja auch was ihnen Spaß macht, und was eher nicht.
 
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Re: Wie geht ihr mit unfähigen/unpassenden Spielern um?
« Antwort #15 am: 21.03.2010 | 19:00 »
Lesen wär schon gut, Tümpelritter...



Die Frage bleibt: ist man selbst der Spieler/Spielleiter, der nicht mehr in die Gruppe passt, oder ist ein einzelner anderer Spieler nicht passend. Zwei verschiedene Probleme, zwei unterschiedliche Antworten. (Und meine Antwort zu Punkt zwei hinge von viel mehr externen Faktoren ab, als bei Problem 1.)
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Re: Wie geht ihr mit unfähigen/unpassenden Spielern um?
« Antwort #16 am: 21.03.2010 | 19:18 »
Hm, je nachdem, was so passiert...
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Re: Wie geht ihr mit unfähigen/unpassenden Spielern um?
« Antwort #17 am: 21.03.2010 | 20:13 »
Hallo liebe Mitspielende!

Was macht man, wenn man RPG-Runden leitet, in denen "Regelkenntnis" ein Fremdwort ist, die Spieler eine ABS-Allergie haben, oder dauernd irgendwas von "method acting", "actor stance" oder "player empowerment" faseln, zeitgleich aber Probleme damit haben, das Grundprinzip von Savage Worlds zu erfassen, aber andererseits wiederum keine Probleme haben, sich aus 4-5 DSA-Regelbüchern alles zusammen zu kratzen?
Man fragt sie, was sie mit den Begriffen meinen, wenn man sie nicht kennt. Ansonsten erklärt man ihnen das Grundprinzip von Savage Worlds. Wenn sie das dann immer noch nicht verstehen, spielt man entweder DSA mit ihnen, oder lässt es ganz bleiben. Wenn beides keine Option ist, schleppt man mal einen Spieler, der SW kennt, vorbei, damit sie am lebenden Objekt sehen, was mit der eigentlich Unterschied zwischen SW und DSA ist; oder man mischt zwei Gruppen durch.

(Die ersten beiden Begriffe weisen darauf hin, dass sie einfach ihren Charakter spielen wollen, ohne sich allzu sehr mit dem Drumherum beschäftigen zu müssen; vielleicht wollen sie keine NSCs übernehmen, weil sie das aus ihrer Rolle reißt. Der Player-empowerment-Mechanismus von SW sind die Bennies, mit dem die Spieler durch Aktionen auf der Metaebene ("Bennie schmeißen") Einfluss auf die Geschehnisse der Spielwelt nehmen können.
Sag mal, sind dir echt solche Spieler untergekommen, oder willst du nur Theoriebashing betreiben?   :))

Zitat
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Da hilft nur Geduld. Manche Leute wollen kein Charakterspiel machen, fertig. Du könntest versuchen, sie anzuspielen - nicht mit großen persönlichen Konflikten, das funktioniert am Anfang eh nicht, sondern mit Kleinigkeiten: Eine Frau, die sich für die Hilfe der SCs bedankt, ein Auftraggeber, der immer wieder kommt, solche Sachen.
Wieder funktioniert vielleicht ein "Fremdkörper", der es ihnen einfach vormacht.

Zitat
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Mir ist unklar, was du genau meinst... möchtest du, dass sie Spielerwissen und Charakterwissen trennen? Dann sag ihnen das. Wobei ich eine jahrelange Spielerin habe, die das einfach nicht kann, und ich einfach damit lebe. Dann hat sie halt einen sehr intuitiven Charakter, stört mich doch nicht.

 
Zitat
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Was ist denn deine Kernfrage?

Wenn ein Spieler nicht passt, dann kann man versuchen, einen Kompromiß zu finden, damit er und die Runde sich aneinander anpassen. Wenn das nicht funktioniert, dann sollte man sich besser trennen. Das gleiche gilt auch, wenn mehrere Spieler nicht zusammenpassen.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Re: Wie geht ihr mit unfähigen/unpassenden Spielern um?
« Antwort #18 am: 21.03.2010 | 20:36 »
Hm, ich habe solche Spieler mal ausserhalb meiner Runden getroffen. Und ja, ich hab auch etwas Lust mich etwas über die Theorie zu spötteln, wobei das scherzhaft ist, da ich ja auch schon "Forge"-Spiele gespielt hab und gut find.

Nein, ich mein die Sache, dass ich einige Spieler kannte, die nie in-Charakter waren, und die Ingame-Entscheidungen aufgrund von Metagame-Fakten trafen.

Das Problem mit der Trennung von SC-Wissen und Spielerwissen hab ich nicht, das hatte ich mal bei meiner früheren D&D-Gruppe, aber das hab ich dann recht gut in den Griff bekommen.

Meine Kernfrage:

Wie finde ich als SL heraus, was meine Gruppe im Spiel will, und wie bringe ich das in Übereinklang mit dem, was ich als SL will, und wie setze ich das dann um?
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Offline Boba Fett

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Re: Wie geht ihr mit unfähigen/unpassenden Spielern um?
« Antwort #19 am: 21.03.2010 | 22:24 »
@Zornhau:
Deinen Unmut bezüglich des Theorie-AküFi und der recht unglücklichen weil unverständlichen Wahl von Fachbegriffen, die man durchaus auch nachvollziehen kann:
Ein derartiger Rundumschlag bringt diesem Thread nichts ausser Eskalationspotential und vor allem in seinem Thema selbst nicht besonders weiter!

Um es in eine konstruktive Richtung zu lenken (THX@heretic!):

Meine Kernfrage:
Wie finde ich als SL heraus, was meine Gruppe im Spiel will, und wie bringe ich das in Übereinklang mit dem, was ich als SL will, und wie setze ich das dann um?

Was Deine Gruppe im Spiel will kann man durch Gespräche herausfinden und vor allem durch Analyse dessen wie sie im Spiel auf bestimmte Inhalte und Ereignisse reagieren. Denn es ist nicht einfach zu erkennen was man eigentlich will - da braucht es externe Analyse.
Der "Übereinklang mit dem, was Du als SpL willst" nennt man gemeinhin: Kompromisse schließen (von beiden Seiten!).
Die Umsetzung ist letztendlich ewiges Try&Error, gestützt durch wachsene Erfahrung!

Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Bad Horse

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Re: Wie geht ihr mit unfähigen/unpassenden Spielern um?
« Antwort #20 am: 21.03.2010 | 22:34 »
Hm, ich habe solche Spieler mal ausserhalb meiner Runden getroffen. Und ja, ich hab auch etwas Lust mich etwas über die Theorie zu spötteln, wobei das scherzhaft ist, da ich ja auch schon "Forge"-Spiele gespielt hab und gut find.
Okay, ich erinnere mich.

Zitat
Nein, ich mein die Sache, dass ich einige Spieler kannte, die nie in-Charakter waren, und die Ingame-Entscheidungen aufgrund von Metagame-Fakten trafen.
Das ist solange okay, wie die Ingame-Aktionen dadurch nicht völlig beliebig werden und die Chars zu Teflonbillys werden, die immer die Entscheidung treffen, die ihnen am erfolgsträchtigsten erscheint.

Teflonbillytum hat häufig (nicht immer) etwas mit mangelndem Vertrauen zwischen SL und Spielern zu tun - wenn ich weiß, dass mein Char bei jeder auch nur leicht suboptimalen, aber passenden Aktion draufgeht und ich a) ausgelacht werde und b) mit einem Newbie anfangen muss, dann sehe ich eben zu, dass mein Char alles packt und möglichst sicher ist. Möglicherweise sind die betreffenden Spieler in der Hinsicht konditioniert, da hilft es, nicht immer jeden "Fehler" mit der Vernichtung zu ahnden. Vor allem hiflt es auch, positives Feedback zu geben - dem Spieler zu sagen, wenn man eine Aktion cool fand.


Zitat
Meine Kernfrage:
Wie finde ich als SL heraus, was meine Gruppe im Spiel will, und wie bringe ich das in Übereinklang mit dem, was ich als SL will, und wie setze ich das dann um?

Vielleicht hilft es, wenn du die Spieler bei einer Sitzung zusammenfassen lässt, was das letzte Mal passiert ist. Dabei kriegt man ganz gut mit, was im Gedächtnis hängen geblieben ist. Oder einfach danach mal fragen, ob sie irgendeine Sache cool fanden oder nicht.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline Joerg.D

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Re: Wie geht ihr mit unfähigen/unpassenden Spielern um?
« Antwort #21 am: 21.03.2010 | 22:49 »
Gar nichts, weil es solche Spieler nicht gibt?

Einzelne Besonderheiten die da genannt wurden, kommen bestimmt mal vor, doch alles auf einmal halte ich für eine Erfindung.

(Bad Horse Antworten sind schon sehr gut)


Wenn er die Regeln nicht kennt:
a. Die Seite vom Buch hinter die Fertigkeit schreiben, damit er es nachlesen kann.
b. Wenn er die Regel nicht kennt setzt er die Runde aus und kann in der nächsten wieder mitrmachen. Bis dahin kennt er sie ja vielleicht.

Wenn die Spieler keinerlei Lust zum IC Spiel haben:
a. Keine Situationen schaffen, in denen sie so spielen müssen?
b. Sie einfach ignorieren und die SLC ungehindert drauf los plappern lassen. Eine direkte Ansprache bekommt meistens eine direkte Antwort vom Spieler. Wenn nicht? Auch egal, es gibt wichtigeres, als IC Gelapper, wenn der Rest stimmt.

Wenn man mit Leuten spielt, die man mag, dass stören einen solche Sachen in der Regel nicht.
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Offline dunklerschatten

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Re: Wie geht ihr mit unfähigen/unpassenden Spielern um?
« Antwort #22 am: 22.03.2010 | 10:27 »
Fazinierend zu sehen wie sich der ein oder andere im Kontext zu anderen Threads widerspricht...

Zitat
Was macht man, wenn man RPG-Runden leitet, in denen "Regelkenntnis" ein Fremdwort ist

Wenig Regeln benutzen und diese bei Bedarf immer wieder mal kurz erklären. Da bricht dem SL kein Zacken aus der Krone und vor allem, werden wohl nur wenig belastbare an dem damit verbundenen Zeitverlust zu knabbern haben.

Zitat
Spieler eine ABS-Allergie haben
Öhm drüber REden und einen kleinsten gemeinsamen Nenner finden.

Zitat
dauernd irgendwas von "method acting", "actor stance" oder "player empowerment" faseln, zeitgleich aber Probleme damit haben, das Grundprinzip von Savage Worlds zu erfassen


Grundlagen eben noch mal erklären, bzw. andere Erklärungsmuster nutzen.
Geplapper durch selektive Wahrnehmung ausblenden.

Zitat
aber andererseits wiederum keine Probleme haben, sich aus 4-5 DSA-Regelbüchern alles zusammen zu kratzen

Sich diesen Fakt nutzbar machen

Zitat
Wie bring ich Spieler dazu, Metagaming vom Ingame-Geschehen zu trennen?

Dadurch das man als Vorbild fungiert.


"Stellt Euch den Tatsachen, dann handelt danach!"
Quellcrist Falconer

Wolf Sturmklinge

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Re: Wie geht ihr mit unfähigen/unpassenden Spielern um?
« Antwort #23 am: 22.03.2010 | 13:07 »
Ich erwarte von meinen Spielern, daß sie das Grundprinzip der verwendeten Regeln kennenlernen. Ich habe für D&D Hilfeblätter gemacht, die jedem zugänglich waren und die Schritt für Schritt die Spezialmanöver erklären. Es ist keine Zauberei von nöten um mit mir zu spielen. Ich habe gerne einige Spieler, die das System gut kennen und mir dann selbst mal auf die Sprünge helfen, wenn ich irgendwo hänge.
Somit ist es schwer, sich als unfähig zu präsentieren. Andernfalls, wenn sich jemand nur berieseln läßt: Tschüss!

Offline Zornhau

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Re: Wie geht ihr mit unfähigen/unpassenden Spielern um?
« Antwort #24 am: 22.03.2010 | 15:22 »
Mein Beitrag weiter oben wurde teilweise Stein eines Anstoßes:
@Zornhau:
Deinen Unmut bezüglich des Theorie-AküFi und der recht unglücklichen weil unverständlichen Wahl von Fachbegriffen, die man durchaus auch nachvollziehen kann:
Ein derartiger Rundumschlag bringt diesem Thread nichts ausser Eskalationspotential und vor allem in seinem Thema selbst nicht besonders weiter!
Es betrifft dabei diesen Abschnitt, meine ich:
Das ist tatsächlich ein Problem.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Jetzt, im Wiederlesen nach einiger Zeit, ist der Tonfall und mehr noch die BREITE, in der weniger die Problem-BEHEBUNG, als vielmehr eine Problem-BEGRÜNDUNG dargelegt wird, durchaus als unangemessen aufzufassen.

Was wollte ich - bei aller mit in den Beitrag gepackten Entrüstung über "Die Theoretiker (tm)" - eigentlich zum aufgeführten Problem sagen?

Im Internet, gerade in Foren wie diesem hier, verwenden VIELE Leute Begriffe aus dem Jargon der Theoretiker.

Diese Begriffe wie die oben erwähnten "method acting", "actor stance" oder "player empowerment" findet man tatsächlich immer öfter in Gebrauch. - Nur in WAS FÜR EINEM Gebrauch!

Das Problem ist zum einen, daß diese Begriffe NICHT allgemeinverständlich sind, und sich durch die Verwendung solcher Begriffe ohne "Jargon-Studium" mehr Kommunikationsprobleme auftun, als daß die Begriffsverwendung die Kommunikation erleichterte.

Wenn man mal - und das zielt auf den im Eingangsbeitrag nachgefragten UMGANG mit den betreffenden Spielern ab - FRAGT, was denn diese Spieler unter diesem oder jenem Begriff KONKRET verstehen, was sie MEINEN, wenn sie ihn benutzen, dann kommen da ausgesprochen unterschiedliche, teilweise gar unvermutete Bedeutungen zutage.

Meiner eigenen Erfahrung nach, hat die Prägung von Begriffen, die so außerordentlich leicht mißverstanden werden können und außerhalb der Kreise der Prägenden auch NICHT zur leichteren Kommunikation dienen, einen echten SCHADEN angerichtet. Die Kommunikationsklarheit wird durch Jargon-Verwendung gerade bei den "nicht-professionellen" Jargon-Verwendern nachhaltig geschädigt. Eine natürliche Kommunikation wird verhindert, die Verständlichkeit wird gestört.

Die BEHEBUNG dieses Schadens ist ja ein Teil der im Eingangsbeitrag gefragten Punkte.

Man kann entweder versuchen, die von den betreffenden Spielern verwendeten Begriffe in ihrer "theorie-internen" Sonderbedeutung als eine Art "Vokabel-Training" beizubringen. Das ist aufwendig und auch nicht wirklich erhellend, da es ja nur weiter in die BEGRIFFSVERDUNKELUNG des Jargons hinein führt.

Oder man kann einfach mit den Spielern REDEN und sie FRAGEN, was sie mit dem von ihnen wo auch immer aufgeschnappten Begriff WIRKLICH meinen, was sie dem Spielleiter oder ihren Mitspielern EIGENTLICH mitteilen wollen. Das ist nicht so aufwendig, aber man braucht etwas Geduld dafür. Und es fördert tatsächlich das gegenseitige Verstehen.

Meine obige "Explosion" rührte nur daher, daß ich eben schon ZU OFT das Elend der jargon-bedingten Äußerungsunfähigkeit erlebt habe. Man braucht da wirklich VIEL GEDULD, um (wieder) eine verständliche Äußerung aus einem betroffenen Spieler herauszubekommen. - Die im Rückblick immer noch quälenden Gespräche kreide ich tatsächlich der gerade HIER in diesem Forum stark vertretenen Meinungsführerschar "Der Theoretiker (tm)" an. Die Meinungsführung macht einen Begriff WICHTIG, und INTERESSANT. Ein solchermaßen BEDEUTSAMER Begriff ist auch des MERKENS würdig. Das bedeutet, er fließt - noch nicht einmal bewußt! - in den praktischen Sprachgebrauch derer ein, die mit dem geradezu allgegenwärtig verwendeten Begriff in Kontakt geraten.

Da sich aber nur die wenigsten die Zeit nehmen den Jargon an sich erst einmal aufwendig zu studieren, um zu erfahren, was WIRKLICH mit diesen Begriffen gemeint ist, ist die Zahl derer, die Jargon-Begriffe MISSVERSTÄNDLICH verwenden Legion.

Gernerell ist sogar das der Normalfall: Es wird mit Jargon jongliert, und NICHTS PASST und ALLES ist UNVERSTÄNDLICH.

Hier sehe ich die Prägenden des Jargons in der ursächlichen Verantwortung. - Gingen sie her (wie es zwar einige wenige, geradezu die Tropfen auf dem heißen Stein darstellend, tatsächlich versuchen) und würden ihre ERKENNTNISSE statt im Jargon "in Verständlich" darlegen, wären die im Eingangsbeitrag genannten Probleme deutlich seltener anzutreffen.

Daher ist ein "Umgang" mit solcherart betroffenen Spielern nur eine symptomatische Behandlung. Wirkungsvoller wäre aber eine URSÄCHLICHE.

Vielleicht konnte ich so darlegen, wie ich das im Eingangsbeitrag geschilderte Problem in Entstehung, Ursache, Wachstum, Ausprägung in der Praxis sehe, und welche Lösungsvorschläge ich dafür habe. - Und vielleicht konnte ich auch verständlich machen, warum ich manchmal bei solchermaßen gelagerten Themen überreagiere. (Ich weiß, daß man es hier im Forum nicht so gerne sieht, wenn man eigene Beiträge herauslöscht. Ich könnte aber vielleicht den obigen Beitrag editieren und diesen hier nachher löschen. - Wäre das ein angemessenes Verfahren?)