Autor Thema: Ein dynamisches, facettenreiches, blutrünstiges Kampfsystem…  (Gelesen 7498 mal)

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Offline Lord Verminaard

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Andere Spieler sind von den Regeln auch nicht begeistert (Obwohl wir schon seit Jahren spielen müssen die Bücher noch immer gewälzt werden um doch noch mal nachzuschauen wie es denn nun wirklich geht), wollen aber aus Gründen die ich nicht nachvollziehen kann, aber akzeptiere auf keinen Fall das System wechseln.

Ich muss da noch mal mit Nachdruck in die Kerbe hauen: Bullshit! ;) Du glaubst gar nicht, wie oft wir hier sowas hören, und es ist immer Unsinn. Da gibt es nichts zu akzeptieren, mach es dir nicht an der falschen Stelle zu leicht.

Zitat
Ich beschreibe mal den Anspruch an das Kampfsystem das wir haben möchten.
Die Kämpfe sollen rau sein, `realistisch` ich glaube `Grim-n-Gritty` beschreibt es gut. Wenn man jemandem ein Messer mit voller Wucht in den ungeschützten Bauch rammt, ist das fatal, auch wenn es nur ein stinknormales Messer ist, trifft ein Morgenstern einen ungeschützten Mann mit voller Wucht, werden höchstwahrscheinlich Knochen gebrochen…
Auf der anderen Seite machen Rüstungen Sinn, ein schwer gerüsteter Kämpfer ist nicht all zu leicht umzubringen und es ist, je nach Rüstung wichtig sich Gedanken über die richtige Waffe zu machen. All zu cineastische Aktionen sollten nicht möglich sein, aber der Kampf sollte trotzdem Variantenreich sein, er sollte Möglichkeiten bieten kreativ zu werden und Kämpfer zu entwickeln, die individuell erscheinen, die ihren eigenen, unverkennbaren und bedrohlichen Stil entwickeln.

Kannst du englisch? Auf deutsch wird es sehr schwer, dir ein passendes System zu empfehlen. Auf englisch würde ich dir nahelegen, mal einen Blick auf die kostenlos im Web erhältlichen Quick-Start-Regeln von The Riddle of Steel zu werfen. Das System macht ziemlich genau das, was du beschreibst - ob dir die Art und Weise gefällt, wie es das macht, müsstest du dir halt anschauen. Ich habe es schon mit Aventurien als Setting geleitet, allerdings ein vom Flair und auch vom Inhalt her mehr auf düsteres, kriegerisches Mittelalter (bzw. Frührenaissance) getrimmtes Aventurien. Das Download gibt's hier:

http://www.driftwoodpublishing.com/support/TROSQS.zip
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Offline KlickKlack

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Hmm.. Unsinn hin oder her. Ich möchte hier wirklich nicht die Psychologie meiner Mitspieler offenbaren, aber es gibt nun mal, auch bei etwas so simplem wie Rollenspiel, Menschen die vernünftige Argumente zu Gunsten eines unbestimmten Bauchgefühles einfach zur Seite schieben und sehr verdrossen und wenig umgänglich reagieren, wenn man sie zu etwas `gutem` drängen möchte.
Aber Glaub mir Verminaard, ich weiß sehr wohl was Du meinst.

Englisch ist kein Problem, danke ich werde es mir mal durchlesen...

Offline Morpheus

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Ein dynamisches, facettenreiches, blutrünstiges.... gutes Kampsystem ??
Mit DSA nicht machbar.

Wenn du experimentierfreudig bist fallen mir aus dem Bauch heraus folgende Vorschläge ein:

Mal das Runequest 2 Kampfsystem von Mongoose Publishing anschauen. Das lese ich gerade.
Es macht im Prinzip genau das gleiche wie DSA 4 (du findest dort all die alten Bekannten wie aktive Parade, Waffenlängen, Manöver, Körperzonen etc.) aber einfacher, schneller, besser, tödlicher und vor allem mit weniger schwachsinnigen Ausnahmen und Sonderregeln.

Ansonsten Rolemaster Kampfhandbuch kaufen. Da haben sie sogar schon Konvertierungsregeln für DSA 4 drin.
Rolemaster hat zwar den Ruf übelst komplex zu sein, aber im Praxistest hat es sich zumindest bei mir zu wesentlich weniger Regeldiskussionen geführt als DSA 4.
Und ein blutrünstigeres System als Rolemaster gibt es nicht.... >;D (Ich wäre übrigens hocherfreut wenn mir jemand das Gegenteil beweist...)
Mitarbeiterführung ist die Fähigkeit, den Mitarbeiter so über den Tisch zu ziehen, dass er die Reibungshitze als Nestwärme empfindet.

Offline Lord Verminaard

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es gibt nun mal, auch bei etwas so simplem wie Rollenspiel, Menschen die vernünftige Argumente zu Gunsten eines unbestimmten Bauchgefühles einfach zur Seite schieben und sehr verdrossen und wenig umgänglich reagieren, wenn man sie zu etwas `gutem` drängen möchte.

Das ist mir durchaus auch schon untergekommen, und genau deshalb bezweifle ich, dass sich an der grundlegenden Befindlichkeit durch gut gemeinte Verhausregelungen von DSA 4 irgendwas ändern wird. Der Konflikt, dem du damit auszuweichen versuchst, wird dich sehr schnell wieder einholen. Das klingt mir hier alles sehr nach: "Wasch mich, aber mach mich nicht nass."

Mir ist klar, dass das anmaßend ist, bitte eine Prise Salz dazu nehmen. Ich würde mich nicht so weit aus dem Fenster lehnen, wenn dies nicht ein Gespräch wäre, wie ich es online in den letzten Jahren schon viele Male gelesen habe. Das soll jetzt keine Aufforderung sein, dich zu rechtfertigen oder irgendwas Privates über deine Spieler preiszugeben. Nur soviel: Ich empfehle dir dringend, etwas nicht allein deshalb zu verwerfern, weil du glaubst, deine Mitspieler würden es nicht annehmen. Überleg dir, was du für gut halten würdest, und dann frag sie. Mehr als nein sagen können sie nicht.
« Letzte Änderung: 27.03.2010 | 23:59 von Lord Verminaard »
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Offline Boba Fett

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Frage an KlickKlack: Wäre dieser Diskussionsfaden im DSA-Thread nicht besser aufgehoben?
Wir könnten ihn verschieben...
Immerhin geht es Dir ja offensichtlich um Änderungen in den DSA Regeln.
Die Debatte um Systemwechsel wird ja kategorisch abgelehnt und langsam dreht sich die Debatte im Kreis.
Ist nur ein Angebot. :)
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Offline KlickKlack

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Zuerst noch mal meinen Dank für die vielen Antworten, durchs Querlesen der vorgeschlagenen Systeme die ich erreichen konnte und durchs die detaillierten Vorschläge habe ich nun eine recht gut Vorstellung davon, wie man ein Hausregelsystem erschaffen könnte, welches unseren Vorstellungen nahekommt.

@Boba Fett
Ich hatte schon zu Beginn darüber nachgedacht gleich im DSA Thread zu posten, aber mir ging es ja schon darum von anderen Systemen zu `lernen`. Mich also schon weitestgehend von DSA zu lösen.
Nachdem mir inzwischen nicht nur hier, sondern auch in einer wirklich netten PM  nahegelegt wurde, in der ganzen Diskussion vielleicht doch einwenig hartnäckiger aufzutreten und der Gruppe gegebenenfalls auch klipp und klar zu sagen `wir geben einem anderen System zumindest mal eine Chance`. Denke ich dies wird wahrscheinlich wirklich vernünftig sein, Eure Bedenken sind mir ja nicht fremd… wahrscheinlich habt ihr Recht und diese Verhausregelung wird tatsächlich nur für den Moment funktionieren (wenn ich nur an die verbuggte Magie denke schüttelt es mich schon wieder)

Deshalb dann jetzt noch einmal losgelöst von DSA. Was ich suche ist ein System, welches eben in Hinblick auf Kampf all das erfüllt was ich schon beschrieben habe, aber eben auch (ich zitiere mich mal selbst):
Zitat
…Weil ich Fähigkeitsentwicklung und spannende Konfliktlösung auch für den Waffenschmied, den Medicus, den Gelehrten, den Bäcker haben möchte und zwar in ihren Gebiete – also beim Schmieden eines besonderen Schwertes, beim versuch den Grauenstar des rachsüchtigen Barons zu stechen oder den Stein eines Prinzen zu schneiden,  der Recherche in einer großen Bibliothek oder dem Verfassen einer Streitschrift, (beim Bäcker wird´s Lächerlich gebe ich zu *g*) beim Backen einer Hochzeitstorte für das Gräfliche Brautpaar. All dies kann in `meinen` Abenteuern durchaus Abenteuer relevante Szene werden und ich habe Spieler in der Gruppe die mit viel Vergnügen eher `geerdete` Charaktere Spielen, z.B. eben einen Medicus oder eine Analysemagiern die sich vor allem für Magietheorie und Mythologie interessiert. Die haben auch kein Problem damit sich aus Kämpfen eher rauszuhalten, wollen aber (und das möchte ich ihnen zu gestehen) dieselbe `Dichte` für ihre Aktionen wie die Kämpfer eben für die Kämpfe.
Also Ein System, dass Konfliktbewältigung auf ganz unterschiedlichen Ebenen darstellt Kampf, Gesellschaft, Magie, Handwerk, Wissenschaft.
Toll finde ich auch (ich bin mir aber nicht sicher, ob so etwas zu DSA, bzw. zu einem düsteren, `realistischen` Fantasysetting passt) Moralische, Geistesgesundheitliche System Elemente wie in der WoD oder Unknown Armies. Es erscheint mir allemal besser als ein Mutwert.

Was würdet Ihr mir da nahelegen ?

Offline Quaint

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Hm, also mal als Schnellschuß: Mit Fate kann man denke ich recht gut auch dichte Konflikte für solche Handwerklichen und ähnliche Sache machen. Wobei das dann darauf hinausläuft, dass alles ähnlich gehandhabt wird und es nicht grundsätzlich verschiedene Mechaniken für alles gibt. Andererseits ist es natürlich schon ein weiter Sprung von einem eher konventionellen Rollenspiel wie DSA zu Fate.
Ansonsten, wenn man mit Waffen und dergleichen arbeitet und entsprechend beschreibt, kann ein Kampf in Fate denke ich ziemlich blutrünstig sein. Durch Aspekte und Stunts sollte man auch verschiedene Stile und eine gewisse Dynamik abbilden können. Aber vielleicht sagt da besser jemand etwas dazu, der mehr Ahnung von Fate hat als ich.
Besucht meine Spielkiste - Allerlei buntes RPG Material, eigene Systeme (Q-Sys, FAF) und vieles mehr
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Offline Heretic

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So, ich tus einfach jetzt mal, auch wenn dann gleich wieder die Sch***** in den Ventilator knallt...


Savage Worlds, mit der Knockout-Schadensregelung aus der SWGE, mit eventuell noch anderen Regeloptionen.

Aber vermutlich kommt dann wieder das komische Argument, dass SW ja nur Kampf und nix anderes kann.

ErikErikson: Ich weiss immer noch nicht, wie ich meinen Speer am besten einführe.
kirilow (IRC): Ich denke mir aber, dass Du gerne ein Misanthrop wärst.
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ErikErikson

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SW kann alles, inklusive einen DSA Spieler, der nie was anderes gesehen hat, in den Vorruhestand treiben.

Offline KlickKlack

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Also kann SW auch das:
Zitat
…Weil ich Fähigkeitsentwicklung und spannende Konfliktlösung auch für den Waffenschmied, den Medicus, den Gelehrten, den Bäcker haben möchte und zwar in ihren Gebiete – also beim Schmieden eines besonderen Schwertes, beim versuch den Grauenstar des rachsüchtigen Barons zu stechen oder den Stein eines Prinzen zu schneiden,  der Recherche in einer großen Bibliothek oder dem Verfassen einer Streitschrift, (beim Bäcker wird´s Lächerlich gebe ich zu *g*) beim Backen einer Hochzeitstorte für das Gräfliche Brautpaar. All dies kann in `meinen` Abenteuern durchaus Abenteuer relevante Szene werden und ich habe Spieler in der Gruppe die mit viel Vergnügen eher `geerdete` Charaktere Spielen, z.B. eben einen Medicus oder eine Analysemagiern die sich vor allem für Magietheorie und Mythologie interessiert. Die haben auch kein Problem damit sich aus Kämpfen eher rauszuhalten, wollen aber (und das möchte ich ihnen zu gestehen) dieselbe `Dichte` für ihre Aktionen wie die Kämpfer eben für die Kämpfe.

Offline Heretic

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Nö, aber das wollen nur...
Ok, lassen wir das.

Nein, SW kann keinen unnötigen Mikrosimulationismus, und es taugt auch nicht zur bei DSA gelehrten und bis zum Erbrechen zelebrierten Hartwurstigkeit.

Zumal die Handwerksfähigkeiten bei DSA eh beliebig wie noch was sind, und es meist auf einen Coinflip rausläuft, dass man ihn bei SW durch einen einfachen Verstand-Wurf
austauschen könnte, je nach SC-Hintergrund mit +2 bis hin zu -2 modifiziert.

Aber das anzuerkennen würde ja bedeuten, dass 25-35% der DSA-Fertigkeiten für den Poppes sind.

Ahahaha, "Dichte ihrer Aktionen"?
Was genau meinst du damit?

Eine Fertigkeitenskalierung von 0-20+, die aber vom Regelsystem nicht einmal in der Ausgestaltung erklärt wird, sondern über SL-Handwedelei zurechtgebogen wird?

Man sieht halt "Ok, der Kerl hat Kochen +10, aber welchen Aufschlag hat z.B. eine Hochzeitstorte?", aber was bringt einem das?

Das sind Werte, die keiner braucht, weil sie keine Aussagekraft besitzen.
 

« Letzte Änderung: 28.03.2010 | 17:30 von Heretic »
ErikErikson: Ich weiss immer noch nicht, wie ich meinen Speer am besten einführe.
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Offline KlickKlack

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Callisto

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Sorry, aber er hat recht ...  :)

Offline Lord Verminaard

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Scharf? ;D

Naja Savage Worlds ist halt ein beliebtes System, das viele Fans hier im Forum hat und insbesondere viele, denen es den Spaß am Rollenspiel zurück gegeben hat, daher wird jeder, der hier nach einem passenden System fragt, Savage Worlds empfohlen bekommen. Ich mag es auch sehr gerne, wäre aber bei den geschilderten Anforderungen an das System eher nicht auf die Idee gekommen, es zu empfehlen.

Da dann noch eher One Roll Engine / Reign, das auch viele Fans hier hat, die aber zuletzt weniger aktiv waren. ;)
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Offline KlickKlack

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In Ordnung, das wußte ich nicht.
Ich bin hier noch nicht all zu lange aktiv, was mich bewogen hat hier überhaupt zu posten war der Eindruck, hier auf verdammt viele sehr, sehr unterschiedliche Vorstellungen zu stoßen und natürlich der Eindruck hier eine Menge Menschen zu haben, die sich intensiv mit vielen Facetten und Möglichkeiten des Rollenspiels beschäftigt habe. Der Eindruck wurde auch bestätigt, die Resonanz war ja wirklich super.

Aber man kann doch nicht ernsthaft behaupten, es wäre `schlecht` oder `hartwurstig`, wenn man dem schon angeführten Medicus dieselbe Regelkomplexität, dieselbe Szenen- oder Spielzeit für seine Szenen zugesteht(die verdammt wichtig, nicht nur für ihn sondern die ganze Gruppe sein können und durchaus zu spielentscheidenden Szenen werden können), wie dem Kämpfer… Das würde mir wirklich nicht einleuchten.
« Letzte Änderung: 28.03.2010 | 18:13 von KlickKlack »

Offline YY

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GURPS 4 gäbs da auch noch.

Das ist ähnlich komplex wie DSA4, aber an den richtigen Stellen und ohne zehntausend Ausnahmen.
Passt mMn perfekt auf deine Forderung aus dem Eingangspost...

Nur die kurzen Kampfrunden sind evtl. etwas gewöhnungsbedürftig, vor allem auf Spielerseite.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Bad Horse

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Aber man kann doch nicht ernsthaft behaupten, es wäre `schlecht` oder `hartwurstig`, wenn man dem schon angeführten Medicus dieselbe Regelkomplexität, dieselbe Szenen- oder Spielzeit für seine Szenen zugesteht(die verdammt wichtig, nicht nur für ihn sondern die ganze Gruppe sein können und durchaus zu spielentscheidenden Szenen werden können), wie dem Kämpfer… Das würde mir wirklich nicht einleuchten.


Das liegt vielleicht daran, dass an Kämpfen meistens die ganze Gruppe und nicht nur der Kämpfer beteiligt ist, an Heil- oder Bäckerszenen aber eben im allgemeinen nur der Heiler oder Bäcker. Dadurch wird es oft etwas langweilig für den Rest der Chars; zumal der Erfolg einer Bäckerszene selten über Wohl und Wehe der gesamten Gruppe entscheidet.

Interessant wäre hier ggf. der Mechanismus aus "The Shadow of Yesterday", wo man Konflikte mit einem Würfelwurf auflösen kann, aber auch die Option hat, in die Tiefe zu gehen und den Konflikt genauer durchzuwürfeln.
In "Burgen und Backwaren", dem Spiel von 1of3, gibt es ziemlich spannende Mechanismen für Konfliktauflösung.

Beide Spiele sind aber von ihren Grundannahmen ziemlich weit weg von DSA. Könnte genau das Richtige sein, um einen klaren Bruch zu haben, könnte deine Spieler aber auch durch den Bruch mit den üblichen Spielgewohnheiten überfordern.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline KlickKlack

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Bitte nicht am Bäcker aufhängen *g* Der war ja nur ein Beispiel. Ein System in dem Kämpfen/Nicht Kämpfen immer eine schwerwiegende Entscheidung ist, weil Kampf leicht Tod bedeuten kann, scheinen mir eben Zwischenmenschliche und auch Handwerkliche (dazu zähle ich jetzt Mal den Medicus) Fähigkeiten mindestens gleich bedeutend. Wenn ich ein Gemetzel verhindern kann in dem ich den Blasenstein des schrecklich gequälten Baronssohn herausschneide, wünsche ich mir für den Medicus der Gruppe eben eine Szene die an dramatik einem guten Kampf in nichts nachsteht.

Burgen und Backwaren... zuerst dachte ich Du willst mich auf den Arm nehmen *g*
Danke, ich werde es mir mal durchlesen.
« Letzte Änderung: 28.03.2010 | 18:32 von KlickKlack »

Offline Bad Horse

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Jetzt, was mir noch eingefallen ist: Einen netten Mechanismus, um eben solche Szenen auch spannend für andere Chars zu machen, hat D&D4 mit den Skillchallenges: Eine Aufgabe ist in mehrere Aufgabenteile untergliedert und gilt als gelungen, wenn X Erfolge geschafft wurden, gilt aber als gescheitert, wenn X Misserfolge aufgetreten sind.

Beispiel Gallenstein: Hier müssen z.B. fünf Heal-Checks gemacht werden, ein Gather-Information oder Bargain-Check, um ein helfendes Kraut zu besorgen, zwei Diplomatie-Checks, um den wütenden Baron zu besänftigen und ein Intimidation-Check, um Schaulustige aus dem Raum zu halten. Es sechs Checks geschafft werden, und die Gruppe kann sich zwei Misserfolge leisten.

Das macht die Situation spannender, als wie wenn alle nur gucken, wie der Heiler da herumschnippelt.  :)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Wenn Du DSA pimpen willst, dann sind die Tipps von Zwart echt prima.

Die ganzen anderen Systeme sind zum Teil recht gut, aber sie sind halt nicht DSA und werden Euch nicht das geben, was ihr wollt. Ich muss Lord Verminard und Boba Fett recht geben, das bei so etwas ein Gespräch mit einem eventuellen Systemwechsel das Beste sein sollte.

Gute Systeme sind schon erwähnt worden sind und die ich als dynamisches, facettenreiches und blutrünstigesempfehlen kann:

The Riddle of Steel (Seeeeehr Gritty)

Game of Thrones RPG (extrem vielseitig super Intrigen System und gute Schlachtenregeln)

Reign (ORE) von dem es die Enchiridion Edition gibt, die nur die Regeln hat. Das ist extrem vielseitig hat diverse taktische Optionen und extrem geniale Kampfschulen, welche die einzelnen Waffen richtig in Szene setzen. Die Company Rolls sind das Beste am Markt um Schlachten zu spielen, die Esoteric Pathes unterstützen Intrigen. Was fehlt ist der klassische Magier, dafür kann man viele Sachen prima anpassen.

Bei mehr Fragen dazu guck im ORE Channel vorbei.





Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Offline KlickKlack

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D&D kann ich nun wieder persönlich nur wenig abgewinnen...

@Joerg Ich habe ja schon zugestimmt, es ist sicherlich besser die Klinge anzusetzen und auch gegen lautes Murren mal etwas anderes auf den Tisch zu bringen.
Riddle of Steel scheint auch wieder sehr kampflastig (und schwer zu bekommen)
GoT wirkt in Intrigen & Schlachten tatsächlich stark, aber scheint mir auf den ersten Blick eben auch auf die beiden Komponenten fixiert (Völlig in Ordnung, die Welt gibt dies Spielgefühl ja auch vor)
ORE werde ich mir mal durchlesen.

Offline Blechpirat

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Ich fürchte, ich muss auch noch posten:

Ich rate dir ab, durch lesen ein System auszuwählen und der Gruppe vorzustellen. Vor allem, da die ohnehin negativ vorgeprägt zu sein scheinen. Grund: Du wirst ziemlich unsicher sein und oft nachschlagen müssen. Einige Fragen werden offenbleiben. Der Eindruck, den du hinterläßt, ist deshalb nicht gut.

Wenn du kannst, besuch einen Con und spiele ein paar Systeme Probe. Nimm deine Spieler mit. Eine Auswahl findest du z.B. hier: www.rollenspiel-cons.info

Von Fate und ORE rate ich dir ab, obwohl ich beide Systeme liebe. Denn sie sind das Gegenteil von DSA - da wird euch etwas fehlen.

Mein Vorschlag als Lösung für dein Problem wäre Folgendes: Lass jeden deiner Spieler ein paar Mal leiten. Auch wenn sie nicht wollen. Zwing sie in eine aktive Rolle, die Regelkenntnis erfordert. Und Entscheidungen - schnell. Danach werden sie als Spieler auch schneller und aktiver sein. Weil sie eine andere Perspektive haben. Setze ihnen harte Zeitlimits (Jörg z.B. zählt bis 10. Wenn bis dahin die Aktion nicht regelkonform steht, verfällt sie. Das erzieht)

Nur wenn du beides machst (also Con und selber mal leiten) wirst du diesen Konflikt auflösen können, in dem ihr steckt: Ich will komplizierte, genaue Regeln. Ich kann nicht auf eine Parade verzichten, ich will Rüstungen simulieren, Waffen simulieren - aber das muss leicht uns schnell und wenig Würfelwürfe bedeuten. Das geht einfach nicht. Entscheidet euch, was davon wichtig ist. Und dann entscheidet ihr euch: Für DSA wie es ist - oder für was schnelles, das dann aber eben auch ungenauer sein muss.

Aus vielen vielen Gesprächen weiß ich, dass die Genauigkeit für viele DSA Spieler echt wichtig ist. Und dann seit ihr in DSA gefangen.
« Letzte Änderung: 1.04.2010 | 14:05 von Karsten »

Offline Heretic

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Ein wahres Wort, das der Karsten da spricht.
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Offline Lichtschwerttänzer

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TROS, Harnmaster
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline KlickKlack

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The Riddle of Steel liest sich wirklich interessant, aber es scheint nur schwer zu bekommen zu sein...

Ich glaube all zu Unsicher würde ich nicht sein, ich bin eigentlich ein recht erfahrener Spieler und nur schwer aus der Ruhe zu bringen. Natürlich ist es richtig, dass man gegen eine negative Erwartungshaltung kaum anspielen kann, ganz egal wie viel Mühe man sich gibt... das beschäftigt mich natürlich auch.
Die anderen Leiten zu lassen... ich befürchte, diejenigen die das größte Problem damit haben DSA den Rücken zu kehren sind auch diejenigen die die größte Hemmung haben, sich vehement dagegen wehren würden selbst mal zu leiten *g*
Wie schon geschrieben, die Situation ist wirklich alles andere als einfach.
Vielleicht ist ein gemeinsamer Con Besuch eine gute Idee... oder vielleicht mache ich mal einen Aufruf und suche `Gast Spielleiter`.