@ Ayas
Ich habe mir die letzten beiden Seiten durchgelesen. Und von der Quintessenz steht dort nicht mehr drinne als in deinen letzten beiden Posts. (Du hattest vor zwei Seiten noch geschrieben, was du unter ex ante und expost verstehst, aber das war es auch schon.)
Natürlich kann man eine Probe verlangen wenn die Wahrscheinlichkeiten komplett ersichtlich sind. Es geht doch explizit darum das die Wahrscheinlichkeiten ersichtlich sein sollten, wenn man eine Probe verlangt. Verlangt man eine Probe, ohne das diese ersichtlich sind, kann der SL komplett uneingeschränkt handwedeln und das gibt ihm die Möglichkeit Railroading zu betreiben.
Wie schonmal gesagt:
Er kann auch Railroading betreiben,wenn er eine Probe verlangt und die Wahrscheinlichkeiten für die Probe voll ersichtlich sind!
Es macht keinen Unterschied zwischen:
a) Der SL verlangt eine Probe und die Spieler wissen genau, dass die Erfolgswahrscheinlichkeit bei 0,1% liegt.
b) Der SL verlangt keine Probe,sondern sagt sofort, dass der Versuch gescheitert ist.
Klar können die Spieler bei a) widersprechen und sagen, dass die Erfolgswahrscheinlichkeit viel zu niedrig ist. Aber in diesem Fall könnten sie auch bei b) widersprechen.
Sowohl bei a) als auch bei b) kann der SL Railroading betreiben.
Der einzige Unterschied ist: Bei a) haben wir ein Regelwerk,wo die Erfolgswahrscheinlichkeiten ersichtlich sind.
Bei b) legt der SL das Ergebnis fest,weil die Erfolgswahrscheinlichkeiten laut Regelwerk nicht ersichtlich sind.
Und damit ist nicht getan. Sind die Chancen und Interpretationen nicht ersichtlich, kann sogar die Akzeptanz in der Gruppe für das uneingeschränkte Handwedeln steigen, weil das System ja eh kaput ist und der SL es richten soll (ich verweise nochmal auf S. 5 Feuersängers, Markus und meinen Post).
Nochmal, weil du scheinbar meinen Post #142 nicht richtig gelesen hast:
Dass es zu Handwedelei führt, wenn die Chancen und Interpretationen nicht ersichtlich sind,sehe ich genau so. Das habe ich bereits in Post #142 explizit geschrieben.
Was ich aber vehement bestreite, ist, dass Handwedeln zu Railroading führt.
Wie gesagt, ihr macht zwei Schritte:
a) unintuitive Wahrscheinlichkeiten --> viel Handwedelei
b) viel Handwedelei --> Railroading
Bei Punkt a) gehe ich die ganze Zeit mit euch konform. Da müssen wir nicht drüber sprechen.
Wo ich dir die ganze Zeit widerspreche, ist Punkt b)
Es stimmt eben NICHT, dass viel Handwedelei Railroading begünstigt. (Und daran ändert auch nichts, dass du zwischen ex ante und ex post Handwedeln unterscheidest.)
Man muss nicht weit gehen um Belege dafür zu finden. Die Verbreitung der goldenen Regel trifft man doch immer wieder
Die goldene Regel kann natürlich (je nachdem, wie man sie auffasst) Railroading begünstigen.
Aber die goldene Regel kannst du sowohl bei Regelwerken mit einer unintuitiven Wahrscheinlichkeiten als auch bei Systemen mit sofort ersichtlichen Wahrscheinlichkeiten benutzen.
Entspricht beschränktem Handwedeln, wenn die Chancen ersichtlich sind.
Nein, Handwedeln wäre es, wenn der SL nicht würfeln lässt oder nach dem Wurf das Ergenis fröhlich uminterpretiert.
Aber eine Probenerschwernis festlegen, ist keine Handwedelei. (Bzw.wenn das bereist Handwedelei ist, dann gibt es in jedem System Handwedelei, egal ob mit oder ohne intuitiver Wahrscheinlichkeitsverteilung.)
Beispiel:
SL: Ja ihr braucht nicht zu würfeln, ihr findet den Adlerberg. Aber ihr kommt nicht zum Nest, weil die einzige Hängebrücke eingestürzt ist. (getreu dem Motto einiger PC-Spiele, bei denen man ein Gebiet erst verlassen kann, wenn man einen bestimmten Auftrag erfüllt hat).
Entspricht gesteigerter Akzeptanz, durch nicht ersichtliche Chancen, was Feuersänger sehr gut beschrieben hat.
Also dieses Beispiel kann sowohl bei Systemen mit klar ersichtlichen Wahrscheinlichkeiten (z.B. Cthulhu) als auch bei Systemen mit unintuitiven Wahrscheinlichkeiten (z.B. DSA) auftreten.
Ich sehe an diesem Beispiel nicht, wieso DSA hier Railroading stärker fördern würde als z.B.Cthulhu oder D&D.
Ansonsten sind die Chancen hier doch offensichtlich:
Klettern-Probe, um auf die andere Seite zukommen: Entweder verboten oder so sehr erschwert, dass man höchstwahrscheinlich abstürzt.
Nehmen wir mal zwei Systeme:
Beispiel für System mit unintuitiver Wahrscheinlichkeit (z.B. DSA):SL: "Ihr müsst auf den Vulkan klettern."
Spieler: "Da klettere ich nicht rauf. Ich gehe lieber zu den Riesenadlern."
SL: "Ihr wisst aber nicht, wo die Riesenadler sind."
Spieler: "Doch, die sind beim Adlerberg, das weiß doch jedes Kind. Das steht in Regionalspielhilfe xyz."
SL: "OK, aber als ihr beim Adlerberg ankommt, ist die Hängebrücke eingestürzt und ihr kommt nicht auf die andere Seite."
Beispiel für System mit offensichtlicher Wahrscheinlichkeit (z.B. D&D):SL: "Ihr müsst auf den Vulkan klettern."
Spieler: "Da klettere ich nicht rauf. Ich gehe lieber zu den Riesenadlern."
SL: "Ihr wisst aber nicht, wo die Riesenadler sind."
Spieler: "Doch, die sind beim Adlerberg, das weiß doch jedes Kind."
SL: "Mach trotzdem mal eine Probe."
*Spieler würfelt*
Spieler: "Geschafft! Ich weiß, wo die Riesenadler leben."
SL: "OK, aber als ihr beim Adlerberg ankommt, ist die Hängebrücke eingestürzt und ihr kommt nicht auf die andere Seite."
Inwiefern unterscheidet sich in den beiden Beispielen jetzt DSA von D&D?