XP. Das kann doch auch Benutzerkonten? Ich kann die aber nicht leiden.
Das mag sein, es ist aber sicherer. Windows ist unter anderem eben wegen seiner unsinnigen Benutzerverwaltung so unsicher. Das Problem ist hausgemacht: Microsoft hat es versäumt, seine Benutzer rechtzeitig auf Berechtigungen und Benutzerrollen hin zu sensibilisieren. Jeder Windows-Benutzer war bis Win XP automatisch erst mal Administrator. Das ist etwa so, als würde ein Autohersteller seine Autos serienmäßig erst mal ohne Bremsen ausliefern, weil keiner gerne bremst.
Zwar wurde darauf ab Vista reagiert, aber auf idiotische Weise: da der Windows-Benutzer nicht mehr davon abgehalten werden kann, mit Administratorrechten unterwegs zu sein, werden eben die Möglichkeiten der Administration durch dauernde Nachfragen und Verhinderungsmechanismen eingeschränkt.
Zumindest für die Internet-Benutzung würde ich dir dringend empfehlen, eingeschränkte Rechte zu benutzen. Das muss nicht unbedingt über ein eingeschränktes Benutzerkonto passieren, stattdessen solltest du Programme, die ins Internet gehen, mittels einer Software wie
DropMyRights starten, damit diese in einem eingeschränkten Kontext laufen. Leider ist es so, dass XP mit einem reinen Benutzerkonto kaum benutzbar ist, weil du ggfs. nicht mal deinen Bildschirmschoner einstellen kannst. Da ist so etwas die bessere Alternative.
Allerdings nutzt dir das bei der bewussten Installation gecrackter und verseuchter Software überhaupt nichts. Für eine Installation brauchst du Administratorrechte, was du dir also auf diesem Wege einfängst, hast du selbst zu verantworten.
Auf 'Fairness vom Programmierer' zu hoffen, ist äußerst blauäugig. Malware geht heutzutage nicht mehr aggressiv vor in dem Sinne, dass sie leicht zu bemerken ist. Im Gegenteil: meist belastet die Antivirensoftware das System viel nachhaltiger und auffälliger als die Malware. Wenn ein System durch Malware in seiner Leistung spürbar beeinträchtigt ist, war es so schlecht geschützt, dass es wohl eher unter der Last vieler Infektionen leidet. Kürzlich gab es in einem anderen Forum so ein Beispiel: nach der Reinigung berichtete der Besitzer des Systems fröhlich von 11 Trojanern und einigen Viren, die entfernt worden waren. Einem System eines solchen Benutzers gebe ich nur wenige Stunden bis zu nächsten erfolgreichen Infektion.
Robin