Das Ableben Gotthilf Fürchtegotts
Gotthilf Fürchtegott war seines Zeichens Priester des Lesers und lange Zeit die intellektuelle Autorität Klippenstadts. Er erkannte schon früh die Gefahr, die von „Ratze“ Fummel und seinem Kult ausgeht. Er erkannte allerdings nicht das ganze Ausmaß der Gefahr, sonst hätte er vermutlich Helden zu Hilfe gerufen, anstatt bloß vor dem extasischen Kult zu warnen und darüber zu predigen, dass jener Irrlehren Radiergummis verbreite. Hendis erhielt daher schon früh den Auftrag, den Priester aus dem Weg zu räumen, was sie nach nur dreimonatiger Planung auch tat. Sie passte dafür den nächsten Sturm ab, da der Priester zu diesem Zeitpunkt stets allein im Tempel war, um die Glocken zu läuten und so die Gewitterhexen abzuwehren. Sie verband geschickt den Blitzableiter mit der Glocke und überzog das Glockentau mit einem Kupfergeflecht. Zudem brachte sie im Glockenturm mehrere zerbrechlicher Flaschen mit leicht entflammbaren Flüssigenkeiten unter und brachte am Aufhänger einen Flacon mit Säure an. Während des Sturms schlug ein Blitz ein, elektrisierte die Glocke, wodurch der Flacon zersplitterte, die austretende Säure löste die Halterung der Glocke auf, welche dann zu Boden fiel und den Priester erschlug. Gleichzeitig ließ der Blitz auch die restlichen Flaschen im Glockenturm platzen und entzündete die darin enthaltene brennbare Flüssigkeit, wodurch schließlich die gesamte Kirche abbrannte. Die Trümmer wurden zwar von der Stadtwache untersucht und die Leiche geborgen, anonsten hat sich aber seit dem Brand nichts am Tempel (der jetzt nur noch aus geschwärzten Ruinen besteht) geändert.
Was sagen die NSC dazu?
Die meisten Leute wissen nur, dass Gotthilf in der Kirche war, als sie abbrannte. „Ratze“ ließ verbreiten, Gotthilf Fürchtegott sei für seine Sünden vom Leser bestraft worden, was viele glaubten. Die restlichen Einwohner wurden von den Kultisten als Sünder angeprangert und mit der Drohung, Leser könne auch sie bestrafen, eingeschüchtert. „Ratze“ Fummel wird grundsätzlich nur eine Predigt über Fürchtegotts Sündhaftigkeit halten, eine göttliche Probe auf Durchschauen zeigt allerdings, dass er lügt – sonst wirkt er nur so, als sei er stark mitgenommen bzw. bei besonders starken Fehlschlägen, fällt einem gar nichts auf.
Es bedarf daher einer fast unmöglichen Probe auf Auftreten, Bekehren, Betören bzw. einer unmöglichen Probe auf Geselligkeit oder Intrigen spinnen, um Zeugenaussagen zu erhalten. (Diese Proben können erleichtert werden, wenn die SC den NSC einen plausiblen Grund für ihre Untersuchungen vorlegen – dabei sollte bedacht werden, dass die Bewohner Klippenstadts sehr gesetzestrau sind, sich also von offiziell klingenden Angaben leicht beeindrucken lassen. Bei besonders geschickten Vorgehen der Helden können die Proben sogar ganz entfallen.
Folgende Infos sind verfügbar:
Eigentlich habe ich den Priester immer für einen sehr ehrlichen und tugendhaften Mann gehalten, ich kann mir wirklich nicht vorstellen, wie er Leser verärgert haben kann. Sein Ende hat mich wirklich erschüttert. Einmal hatte er sich bei einer Predigt sogar versehen und sich dafür in der nächsten Woche entschuldigt. So etwas sieht man heute gar nicht mehr.
Ich habe violette Flammen aus der Kirche schlagen sehen! Violette! (Bei einer einfachen Probe auf Alchimie oder einer sehr schweren Probe auf Allgemeinwissen fällt den Helden ein, dass ein sehr beliebter Brandbeschleuniger violette Flammen erzeugt)
Schon schade, dass die Kirche abgebrannt ist, kurz nachdem sie dieses wunderschöne neue Glockenseil erhalten hat.
Der Turmreparateur kann sich echt freuen, dass er schon wieder gegangen war, als Lesers Zorn auf die Kirche herabfuhr! (Bei Nachfragen erklärt derjenigen, dass kurz vor dem Brand eine Frau in die Kirche gegangen war, sie trug eine Tasche, auf der Lila & Tochter, Turmreparaturen stand. In Klippenstadt und auch sonstwo gibt es allerdings keine Firma dieses Namens)
Dr. Richteviel ordnete trotz allem eine genaue Untersuchung an, es muss schließlich alles seine Ordnung haben. Der entsprechende Bericht befindet sich in seinem Büro.
Vermerk 44/2/8149
Brand mit Todesfolg im Lesertempel
Tatzeit: 2. Tag im Monat des Radiergummis des Jahres 8149 nach dem großen Aufklappen.
Tatort: Kirche des Lesers in Klippenstadt
Tatgeschehen: Während eines Gewittersturms in der Nacht vom 2. zum 3. brannte der Tempel des Lesers vollständig nieder. In den Trümmern wurde halb unter der Glocke eine Leiche gefunden, die später als jene des Priesters Gotthilf Fürchtegott identifiziert wurde. Nach Aussagen seiner Ehefrau und des Tempeldieners begibt sich Priester Fürchtegott bei jedem Sturm in die Kirche, um die Glocken zu läuten. Andere Zeugen bestätigen, dass bei jedem Gewitter die Glocken geläutet worden wären, einige gaben an, auch während der Tatnacht die Glocke kurz schlagen gehört zu haben.
Als Brandursache ist anzugeben ein Blitzeinschlag im Glockenturm, bei dem sich vermutlich die dort befindlichen Vogelnester entzündeten und sich in Windeseile verbreiteten. Durch den Brand löste sich die Glockenhalterung, welche herabfiel und den sich darunter befindlichen Toten erschlug.
Eigene Nachforschungen im Tempel
Wenn die Helden die Überreste des Tempels unter die Lupe nehmen, so finden sie mit bei erfolgreichen schweren Proben auf Aufmerksamkeit, Sechster Sinn oder Spurenlesen folgende Hinweise:
An der Oberkante der Glocke ist ein Stück Draht festgeschweißt, der da nichts zu suchen hat. Zudem kann die metallene Halterung unmöglich vom Feuer zerstört worden sein, wenn die restliche Glocke aus dem gleichen Material den Brand überstanden hat.
In den Bodenplatten aus dem oberen Teil des Turms hat sich ein fast unsichtbarer lila Überzug gebildet, ein typisches Zeichen für Brandbeschleuniger. Hingegen fehlen die typischen Verfärbungen durch Vogelkot o.ä.