Autor Thema: Magie in Science-Fiction Settings?  (Gelesen 7466 mal)

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Offline thestor

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Magie in Science-Fiction Settings?
« am: 13.04.2010 | 11:14 »
Shadowrun ist ja ein Cyberpunk-Setting mit Magie, eine durchaus interessante Idee, manchmal aber stört mich die Magie darin ein bisschen sauer auf wenn es zu sehr ins mystische geht.
Was meint ihr denn prinzipiell zu Magie in eher technologisch-futuristischen Settings? Natürlich hängt es auch von der Mächtigkeit der Magie ab, angefangen bei relativ schwachbrünstigen Psionics bis hin zu Superminds. Letzteres mag ich in der Regel nicht, wenn es dazu führt dass man all die schönen Raumschiffe und Laser und so hat, aber die Magie (in welchem Gewand oder unter welchen Namen auch immer) der Technik die Show stiehlt. Bei Star Wars zum Beispiel in einem Buch die Interpretation dass die ganze Schlacht von Endor nur angeleiert wurde um Luke auf die dunkle seite zu ziehen und die komplette Auslöschung der Rebellen nur Beiwerk gewesen wäre, das hat mich extrem vergräzt.
Daran anschließend das Problem das Technik ideologisch neutral ist, Magie aber oft diejenigen bevorzugt die der Autor bevorzugt um die Überlegenheit der Ideologie des Autors darzustellen, zumindest aber die Bevorzugung von PErsonen die auf irgendeine mystische Weise "rein" sind. Wobei man genau das natürlich in einem eigenem Setting abstellen könnte.

Magie könnte das Setting interessanter gestalten, und meienr Meinung nach ironischerweise auch palusibler wenn man gewisse Effekte haben will die mit der Technologie des Settings so nicht vereinbar wären. Andererseits kann Magie auch ganz leicht so ein Setting ruinieren wenn es den bestimmten Flair der Techno-Future killt und man quasi Fantasy mit besseren Fernkampfwaffen spielt (und manchmal nicht einmal das).

Was meint ihr dazu? Auf Magie lieber komplett verzichten? Was ist mit Psionics, praktisch Magie mit ner Rubber-Science Begründung? Und wenn Magie, wie baut man sie richtig ein?

Offline Zwart

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #1 am: 13.04.2010 | 11:24 »
Es gibt keinen Unterschied zwischen Magie und Technik.
Das sind zwei Geschmacksrichtungen, zwei Anstriche. Insofern habe ich kein Problem mit "Magie" in der Science Fiction.

Offline גליטצער

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #2 am: 13.04.2010 | 11:26 »
Wie baut man sie ein?
Das kommt ganz auf das magische Level des Settings an, ähnlich dem Techlevel bestimmt das Setting wie sehr Magie die Welt dominiert.

In der alten WoD dominierte Magie durchaus die Welt aber fast niemand wusste davon. In Earthdawn und Shadowrun sind Magie allegegnwärtig in Earthdawn sogar für jedermann käuflich (immerwarme/-trockene Mäntel, magische Grillanzünder).

Das Setting verändert sich grundlegend, je nachdem wie mächtig, verfügbar und bekannt Magie/Psi ist. Was davon für Deine Spieler das richtige ist, musst Du selber herausfinden.
-X-"Der Kluegere gibt nach" fuehrt nur zur Herrschaft der Dummen -X-

Unterschätzt niemals die Macht des Glitzers!!!11

Offline Heretic

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #3 am: 13.04.2010 | 11:27 »
Psionik ist keine Magie. Zumindest nicht in den Settings, die ich so kenne.
ErikErikson: Ich weiss immer noch nicht, wie ich meinen Speer am besten einführe.
kirilow (IRC): Ich denke mir aber, dass Du gerne ein Misanthrop wärst.
oliof (IRC): Zornhau: Ich muss gleich speien.

Offline Skele-Surtur

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #4 am: 13.04.2010 | 11:45 »
Alles Definitionsfrage.
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

Korrigiert meine Rechtschreibfehler!

MadMalik

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #5 am: 13.04.2010 | 11:46 »
In WH40K is Psi==Magie inklusive dunkler Götter und Dämonen. Aber das is ja auch kein richtiges Sci-Fi sondern Fantasy in Space. An sich ist aber spieltechnisch kein großer unterschied zwischen Magie und Sci-Fi Tech, wie schon erwähnt einfach anderer Fluff dabei. Also reine Geschmackssache.

Mir persönlich macht Magie nix aus solang sie gut ins Setting passt.

Offline SeelenJägerTee

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #6 am: 13.04.2010 | 11:55 »
Psionik ist keine Magie. Zumindest nicht in den Settings, die ich so kenne.

Warhammer 40K, da sind Psioniker aber so was von Zauberern.  ;)

Es gibt keinen Unterschied zwischen Magie und Technik.
Das sind zwei Geschmacksrichtungen, zwei Anstriche. Insofern habe ich kein Problem mit "Magie" in der Science Fiction.

Stimmt so ganz nicht.
Du kannst in einem Setting locker sagen: Als menschlicher Magier muss man geboren werden.
Aber man kann nur schwer sagen: Mensch braucht ein Technik-Gen.

Magie jetzt mächtiger zu machen sehe ich nicht PRINZIPIELL als Problem an. Es könnte eben so sein, dass Magie eine "satanische" Kraft ist und jeden der sie Verwendet letztendlich in den Untergang reißen wird.

Magie könnte das Setting interessanter gestalten, und meienr Meinung nach ironischerweise auch palusibler wenn man gewisse Effekte haben will die mit der Technologie des Settings so nicht vereinbar wären. Andererseits kann Magie auch ganz leicht so ein Setting ruinieren wenn es den bestimmten Flair der Techno-Future killt und man quasi Fantasy mit besseren Fernkampfwaffen spielt (und manchmal nicht einmal das).

Was meint ihr dazu? Auf Magie lieber komplett verzichten? Was ist mit Psionics, praktisch Magie mit ner Rubber-Science Begründung?
Psioniker finde ich prinzipiell scheiße - Ausnahmen bestätigen die Regel.
Meistens ist es so ne Pseudowissenschaftliche Erklärung weil man meint man müsste Magie oder "magieähnliche Effekte" irgendwie "logisch" begründen - aber im Endeffekt ist es einfach nur genau so unlogisch.
Da finde ich es besser wenn sich der Autor hin stellt und die Eier hat zu sagen: "In diesem Setting gibt es neben der Technik auch Magie. ISSO." als dass er irgendwelche blödsinnigen pseudowissenschaftlichen Sachen aus dem Hut zieht, die nur die Wissenschaft in dem Setting kaputt macht.

Zitat
Und wenn Magie, wie baut man sie richtig ein?
So wie du es willst.
Ich denke da gibt es kein richtig oder Falsch.
Es gibt ja zig Spielarten von Magie.
- Klassische Instantanzauberer à la DnD Magier.
- Durchführung von arkanen Ritualen
- Anrufung anderer Mächte (Geister, Dämonen, ...)

Von dem her wären auch eine Menge Einbaumöglichkeiten drinnen.
Z.B. "klassische" Magier aus einem Fantasysetting in ein Zukunftssetting portieren.
(Was nicht zwangsläufig in Fantasy mit besseren Fernkampfwaffen enden muss, da man ja u.U ganz andere Gesellschaftsstrukturen vorhanden sind. Informationsbeschaffung läuft viel effizienter ... Auch die Denkweise kann so aufgeklärt sein wie man will.)

Magie-Technik-Hybride um Dinge zu erklären, die eigentlich unmöglich sind oder nur schwer zu erklären wie Portale, Reise mit Überlichtgeschw., Schutzschilde, ...

...
« Letzte Änderung: 13.04.2010 | 11:56 von Mann mit der Zweihandnadel »

Offline Zwart

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #7 am: 13.04.2010 | 12:12 »
Zitat von: Mann mit der Zweihandnadel
Aber man kann nur schwer sagen: Mensch braucht ein Technik-Gen.
hm? Klar kann ich.
Angenommen die Technik besteht aus alten Relikten die eine außerirdische Rasse auf dem Planeten zurück gelassen hat. Nur mit einem bestimmten Gen, einer Mutation o.ä. kann man sie bedienen.
Genauso gut kann ich festlegen das in einem Setting wirklich jeder Magie nutzen kann weil man sie einfach aus Büchern erlernt.

Es bleibt dabei, Magie und Technik unterscheiden sich nur in ihrer Farbe und dem Zweck im Setting.

Offline Arkam

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #8 am: 13.04.2010 | 12:37 »
Hallo zusammen,

ich schätze Magie in SF Settings nicht so sehr.

In einem SF Setting ist für mich entscheidend das man Aufgaben mit einer gesunden Mischung aus Können, Informationen und Ausrüstung lösen kann. Gegebenenfalls kann noch ein soziales Element dazu kommen.
In einem Fantasy Setting ist das Menschenbild teilweise ein anderes. Hier ist man eher Schicksalsgebunden und akzeptiert aujch höhere Mächte egal ob König oder Götter eher als definierenden Bestandteil eines Settings von dem man auch Weisungen annimmt.

Da fällt Magie dann schnell aus dem Schema des verlässlichen und kalkulierbaren heraus.
Wenn sie das nicht tun soll hat man die Arbeit einen ganz neuen "technologischen" Zweig in den Hintergrund zu integrieren. Dabei sollte man auch an Verbindungen zwischen Technik und Magie denken.

Gruß Jochen
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Offline SeelenJägerTee

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #9 am: 13.04.2010 | 13:07 »
hm? Klar kann ich.
Angenommen die Technik besteht aus alten Relikten die eine außerirdische Rasse auf dem Planeten zurück gelassen hat. Nur mit einem bestimmten Gen, einer Mutation o.ä. kann man sie bedienen.
Ach und wie ermöglicht es dieses Gen die Technologie zu verwenden?
Zitat
Genauso gut kann ich festlegen das in einem Setting wirklich jeder Magie nutzen kann weil man sie einfach aus Büchern erlernt.

Es bleibt dabei, Magie und Technik unterscheiden sich nur in ihrer Farbe und dem Zweck im Setting.
Ähm.
Ein Bogen und ein Raketentriebwerk unterscheiden sich nur im Grad ihrer technologischen Fortschrittlichkeit.
Jeder normale Mensch könnte eine Wärmekraftmaschine bauen wenn man ihm die nötigen Grundlagen beibringen würde. Technologie an sich liegt in der Natur des Menschen (was daran liegt dass schon Vormenschen Technologie verwendet haben, wir sind sozusagen mit Technologie "groß geworden").

Ob das jetzt ein Raketentriebwerk oder ein Flaschenzug ist unterscheidet sich nur im Grad der Komplexität und in der Menge an Spezialwissen die man benötigt. Es ist aber nicht so, dass ein gewisser Teil der Population mit Technologie als Ganzen nicht umgehen kann.
Das sehen wir jeden Tag in unserer realen Welt.
Wenn man jetzt ein Setting hat in dem Menschen vorkommen widerspricht es also unserer Erfahrung vom Menschen an sich, dass man eine angeborene Fähigkeit braucht um einen PC zu bedienen.
Magie gibt es aber nicht in unserer Alltagswahrnehmung und deswegen widerspricht es nicht unserer Erfahrung, dass nur Menschen mit einer gewissen Veranlagung fähig sind Magie zu nutzen.

Soweit klar auf was ich raus will?
Natürlich kann man jetzt einen Spezialfall konstruieren in dem diese Technologie nicht von Menschen gemacht wurde und man 6,5 Finger braucht um sie richtig zu bedienen (sinngemäß nicht wörtlich nehmen).
Nur Menschen würden anfangen nach einer technologischen Lösung für dieses Problem zu suchen und eine Technik entwickeln die diese Restriktion aufhebt und jedem ermöglicht diese "Alientechnologie" zu verwenden. Und wenn das nicht funktioniert dann handelt es sich eigentlich um Magie mit Technikgeschmack und um keine Echte Technologie.


Das ist nämlich genau das was uns Menschen ausmacht. Wir suchen (und finden auch ziemlich oft) eine Lösung durch die wir durch Technologie die Beschränkungen überwinden die uns von unseren Genen her auferlegt werden.

Wir haben keine Flügel? - Egal Menschheit muss nicht warten bis die Evolution über ein paar Jahrtausende Fledermäuße aus uns gemacht hat wir erfinden den Motorflug.
Wir haben kein Fell um in den Polarregionen zu überleben? - Egal wir erfinden Kleidung.
Unser Geist kann Quantenmechanik nicht erfassen? - Egal wir können Formeln aufstellen und sobald es zu kompliziert wird geben wir das Problem an einen PC weiter.

Die EFFEKTE die Technologie und Magie produzieren können sind nur vom "Geschmack" her unterschiedlich.
Aber was diese Effekte hervorruft ist unterschiedlich.

Offline Grimnir

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #10 am: 13.04.2010 | 13:18 »
Es bleibt dabei, Magie und Technik unterscheiden sich nur in ihrer Farbe und dem Zweck im Setting.

Ganz Deiner Meinung - bis auf das "nur". Letztlich entscheidet die Farbe, ob ich ein Setting spielen will oder nicht.

Es grüßt
Grimnir
Selber Regelwerke schreiben zeugt IMHO von einer reaktionär-defaitistischen Haltung [...]

Vergibt Mitleidspunkte...
... und hetzt seine Mutter auf unschuldige Tanelornis (hier der Beweis)

Offline thestor

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #11 am: 13.04.2010 | 13:20 »
Ich schließe mich dem Mann mit der Zweihandnadel an (sicher ist sicher...), klar KANN man Technologien hinbiegen die nur von bestimmten Personen benutzbar ist, der Standard aber ist das Technologie prinzipiell jedem offen steht, bei Magie ist es in der Regel umgekehrt (wobei ich mit Magie/Psi liebäugle die zwar jeder machen könnte, es allerdings eienr Ausbildung bedarf, ähnlich wie einen modernen Kampfjet fliegen... oder designen).

Arkam bemerkt einen vielleicht nocht wichtigeren Punkt: Technologie bedeutet i.d.R. das die Menschen (oder Aliens) Herr ihres Schicksals sind, Technologie von Menschen (oder Aliens) gemacht, oder zumindest verstehbar, und wenn man die Technologie beherrscht kann man sie anwenden und auch jemand anderem beibringen sie zu beherrschen.

Bei Magie, wie Arkam bemerkte, oft Schicksalsgebunden. Ist man als Magier geboren oder nicht? Und die Regeöln der Physik sind sehr grundsätzlich, es gibt da keine Regel wie "Du kannst kein Gewehr unter Wasser abfeuern", bei Technologie kann man um Probleme und Beschränkungen drumherum arbeiten, während bei Magie die Regeln meist in Stein gemeisselt sind, oft recht beschränkend und man sich ihnen fügen muss.

Offline SeelenJägerTee

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #12 am: 13.04.2010 | 13:30 »
Richtig scharf wird's natürlich wenn man Technologie und Magie koppeln kann.

Sagen wir mal mit Magie kann man "Schnickschnack" machen, also bunte Lichter aber nix großartiges.
Nun ja der Ingenieur hat aber eine Photovoltaikzelle gebaut. ;D

Oder stellen wir uns mal eine Platte vor die verzaubert ist, so dass sich die Schwerkraft über ihr umkehrt.
Schon können wir einen Wasserkreis bauen der bis in alle Ewigkeit ein Wasserrad antreibt.

Es gäbe keine Energieprobleme mehr...
Meine Fresse das wäre ja ne Friede-Freude-Eierkuchen-Welt wo das einzige Konfliktpotential ein Beziehungsdrama wäre - was sich mit nem Liebestrank auch lösen ließe meine Fresse was n langweiliges Setting.  :gasmaskerly:

Offline Lord Verminaard

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #13 am: 13.04.2010 | 13:30 »
Manche SF-Settings funktionieren am besten ohne "Übersinnliches", bei anderen sind pseudo-wissenschaftlich untermauerte Psi-Kräfte super, bei wieder anderen ist Mystik Trumpf. Wenn es gut gemacht und stimmig ist, ist alles davon super. Wenn nicht, dann nicht (*cough* Midichlorians *cough*).
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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #14 am: 13.04.2010 | 13:47 »
Eine spezielle Definition von Magie gegen eine sehr allgemeine Definition von Technologie zu stellen, ist schon etwas unfair.

Zur Veranlagung:
Es ist natürlich Quatsch zu behaupten, dass jeder Mensch jede Technologie beherrschen könnte. Die meisten Leute können leidig mit Computern umgehen, an Atomkraftwerke will ich die nicht lassen. Und das sind Menschen des 21. Jahrhunderts und nicht Steinzeitmenschen, die ein ganzes Bündel an Grundlagen nicht beherrschen, wie z.B. die Zahl Null.

Weiterhin ist diese Einschränkung gar nicht in so vielen Settings gegeben. In SR oder DSA gibt es sie, in Earthdawn und D&D nicht. In D&D3+ z.B. kann jeder Bauerntölpel mit erfolgreichem 6-jährigen Besuch der Volksschule (INT 8 ) zum Magier werden und das selbst, wenn er vorher 19 Stufen Peasant gelevelt hat.

Zur Ideologie
Auch Magie ist an sich neutral. In vielen, vor allem klassischen, Settings wird aber die Magie in gute und böse Magie unterteilt. Da macht Nekromantie dann automatisch böse, während Heilmagie per se gut ist. Erwachsenere Settings (oder Slayers) stellt diese sehr christliche Vorstellung zwischen Power Source und Gesinnung nicht her.

Insgesamt kommt es aber vor allem auf die Umsetzung an, denn sowohl Magie (Vance) als auch Technologie (McGuyver) kann sehr peinlich sein.

Offline Heretic

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #15 am: 13.04.2010 | 13:53 »
Kann jemand Ein bitte sagen, dass man bei D&D 3.0/3.5 eben NICHT mit Int 8 Magier werden kann, bzw. das äusserst sinnfrei ist?
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Offline Woodman

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #16 am: 13.04.2010 | 14:09 »
Ich find das jetzt auch nicht sinnfreier als einen x-beliebigen Passanten in die Steuerwarte eines Kernkraftwerks zu setzen, aber um das spezielle Regelwerk gehts hier auch garnicht, es geht nur um eine Auffassung von Magie als erlernbare Fähigkeit.

Offline 1of3

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #17 am: 13.04.2010 | 14:29 »
Zitat
Stimmt so ganz nicht.
Du kannst in einem Setting locker sagen: Als menschlicher Magier muss man geboren werden.
Aber man kann nur schwer sagen: Mensch braucht ein Technik-Gen.

Ist das so? Wie wärs mit: "Um besonders tolle Dinge mit Technik anzustellen, braucht man das Technik-Gen"? Dazu fiele mir nämlich so ein Film ein, wo es angeblich keine Löffel gibt.


Aber das ist auch alles Banane. Es geht nicht darum, was nun was sei. Es geht darum, welchen Nutzen man für die Erzählung erzielt.

Da gibt es verschiedene Möglichkeiten:

- Es gibt gewisse, eng umrissene Effekte, die nötig sind, damit die Hintergrundwelt funktioniert: Überlichtschnelle Antriebe, Zeitreisen...

- Man streicht damit Objekte und Situationen an, die wir auch aus unserem täglichen Leben kennen: Lasergewehre statt Gewehre, Antigrav-Karren statt Schubkarren etc.

-  Man benutzt es Abenteuer-Generationsmaschine: Aus dem magischen Riss / dem Wurmloch springen immer mal wieder Monster, Magie / Gammastrahlung erzeugt immer mal wieder Mutanten, die Uralten haben unzählige Artefakte hinterlassen...

- Man benutzt es als Deus ex Machina zur Problemlösung.

Und wenn nur bestimmte Leute zaubern können etc., setzt das diese Figuren von anderen ab. Zum Guten und zum Schlechten.


Du hast allerdings insofern recht: Neo bei Matrix wird ganz klar in mystischen Rahmen gerückt, auch wenn es an sich technische Spielereien sind. Anders herum werden Telepathen bei Babylon5 niemals als Magier dargestellt. Wobei wiederrum etwa die Schatten-Technologie aus Babylon 5 magisch erscheint.

Wir müssen also nicht zwischen zwei identifizierbaren Objekten unterscheiden, sondern zwischen zwei Sprachspielen: Einem eher nüchternen, technischen und einem mystifizierenden, magischen. Fast jeder beliebige Gegenstand kann mit beiden Sprachspielen behandelt werden. Man kann sich entscheiden, in einem Werk nur das ein Sprachspiel oder nur das andere oder auch beide zu benutzen.

Die korrekte Frage ist also nicht, ob man Magie in Science-Fiction-Welten haben will, sondern ob man in Science-Fiction-Welten irgendwelche Dinge mystifizierend darstellen will.

Offline SeelenJägerTee

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #18 am: 13.04.2010 | 14:42 »
Eine spezielle Definition von Magie gegen eine sehr allgemeine Definition von Technologie zu stellen, ist schon etwas unfair.
Technologie haben wir um uns und was alles Technologie ist ist ziemlich klar.
Aber Magie gibt es nicht in unserer Welt und das ist der springende Punkt - die kann jeder der ein Setting bastelt so exklusiv oder frei zugänglich halten wie er will.

Zitat
Zur Veranlagung:
Es ist natürlich Quatsch zu behaupten, dass jeder Mensch jede Technologie beherrschen könnte. Die meisten Leute können leidig mit Computern umgehen, an Atomkraftwerke will ich die nicht lassen. Und das sind Menschen des 21. Jahrhunderts und nicht Steinzeitmenschen, die ein ganzes Bündel an Grundlagen nicht beherrschen, wie z.B. die Zahl Null.
Man kann es natürlich nicht so nach dem "Hier setzt dich rein und mach mal"-Ansatz.
Aber jeder der dazu AUSGEBILDET würde und der es wirklich können wollte der könnte es - ob da die Zeit, die derjenige braucht in irgend einem Verhältnis zum Nutzen steht ist ne andere Frage.
(Es gibt ein paar Spezialfälle auf die das nicht zutreffen mag, aber die haben auch so Probleme ihr Leben auf die Reihe zu bekommen).
Allenfalls ist das durch die Intelligenz des betreffenden beschränkt (aber ich glaube da kann man ziemlich weit runter gehen wenn man genug Zeit und Wille in das Meistern eines Sache steckt). Da wäre es dann halt eher so, dass man um die Charakterklasse Techniker/Ingenieur/Automechaniker/... ergreifen zu können mindestens eine Int von 5 von 10 oder von 9 von 10 braucht.
Aber es wäre nichts das ein spezielles erbliches Merkmal "Technologiebeherrschung" erfordern würde.

Zitat
Weiterhin ist diese Einschränkung gar nicht in so vielen Settings gegeben. In SR oder DSA gibt es sie, in Earthdawn und D&D nicht. In D&D3+ z.B. kann jeder Bauerntölpel mit erfolgreichem 6-jährigen Besuch der Volksschule (INT 8 ) zum Magier werden und das selbst, wenn er vorher 19 Stufen Peasant gelevelt hat.
Und?
Ich hab ja auch nicht gesagt, dass Magie an einen "Erbfaktor" gebunden sein MUSS.

Zitat
Zur Ideologie
Auch Magie ist an sich neutral. In vielen, vor allem klassischen, Settings wird aber die Magie in gute und böse Magie unterteilt. Da macht Nekromantie dann automatisch böse, während Heilmagie per se gut ist. Erwachsenere Settings (oder Slayers) stellt diese sehr christliche Vorstellung zwischen Power Source und Gesinnung nicht her.
Ob das jetzt erwachsener ist wenn
a) alle Magie gut ist
b) böse ist
c) es auf den Anwender ankommt
ist wohl Geschmackssache.

Zitat
Insgesamt kommt es aber vor allem auf die Umsetzung an, denn sowohl Magie (Vance) als auch Technologie (McGuyver) kann sehr peinlich sein.
Unterzeichne ich so.

Eulenspiegel

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #19 am: 13.04.2010 | 15:42 »
Ich persönlich mag überhaupt keine Magie/Psi in Science-Fiction Settings. Aber das ist nur meine persönliche Ansicht.

Wenn du ein eigenes SF-Setting schreibst, pack das rein, was du selber (bzw. deine Gruppe) will.

Offline YY

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #20 am: 13.04.2010 | 15:54 »
Manche SF-Settings funktionieren am besten ohne "Übersinnliches", bei anderen sind pseudo-wissenschaftlich untermauerte Psi-Kräfte super, bei wieder anderen ist Mystik Trumpf. Wenn es gut gemacht und stimmig ist, ist alles davon super. Wenn nicht, dann nicht (*cough* Midichlorians *cough*).

Volle Zustimmung.

Magie in SF-Settings stört mich immer dann, wenn sie einfach nur so mit reingesteckt wurde, z.B. weil der Autor der Meinung war, dass viele Spieler magisch begabte SCs spielen wollen.
Meistens wird in solchen Fällen nicht ausreichend bedacht, welche Auswirkungen die Magie hat, wie sie mit Technik interagiert, wo sie diese mehr oder weniger zwingend ersetzt usw.


Settings, die es zumindest einigermaßen gut hinbekommen, sind mMn u.A.
- SR (Magie recht stimmig ins Setting integriert, kann aber vielem an Technik den Rang ablaufen - teils recht grenzwertig)

- die beiden 40K-Rollenspiele (scheißen sowieso auf Plausibilität)

- Eclipse Phase (Magie/PSI im Hintergrund und für einige NSCs sehr wichtig, für SCs aber nur in minderer Ausprägung verfügbar und nur für einige Randanwendungen interessant/brauchbar).

"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Ruinenbaumeister

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #21 am: 13.04.2010 | 16:46 »
Du kannst in einem Setting locker sagen: Als menschlicher Magier muss man geboren werden.
Aber man kann nur schwer sagen: Mensch braucht ein Technik-Gen.

Gegenbeispiel: Der Webcomic Girl Genius. Da wird man entweder als "Spark" geboren und kann die verrücktesten Maschinen bauen, oder man ist eben nur Normalo.
Und wenn ich mich im Zusammenhang
des Multiversums betrachte, wie oft bin ich?

Offline SeelenJägerTee

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #22 am: 13.04.2010 | 16:51 »
Ja natürlich kann man das MACHEN aber wird SAUGEN!

Weil wenn der Normalmensch kein KFZ Mechaniker werden kann weil er zu blöde trotz hohem IQ nicht in der Lage ist Technik zu verstehen, dann kollidiert das einfach mit dem was wir von Menschen gewohnt sind.
Die Viecher sehen dann vlt. aus wie Menschen aber es sind im Endeffekt irgend welche Aliens weil ihnen eben was GRUNDSÄTZLICH menschliches fehlt.

PS: Außerdem sind Comics ne ganz andere Liga. In Comics muss man weniger bis gar keinen Wert auf Plausibilität legen. Die Welt in de rein Comic spielt muss nicht "funktionieren" können, die muss einfach nen Hintergrund für die Geschichte geben. Beim RoSpi muss aber meistens die Welt funktionieren.
« Letzte Änderung: 13.04.2010 | 16:54 von Mann mit der Zweihandnadel »

Eulenspiegel

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #23 am: 13.04.2010 | 16:53 »
OK, die Sparks können als einzige verrückte Maschinen bauen.
Aber können sie auch als einzige die Maschinen bedienen? Oder können Normalos auch Maschinen bedienen, die von Sparks gebaut wurden?

Und im Augenblick würde ich die Fähigkeit "verrückte Machinen bauen" durchaus als ein magisches/psioinisches Talent ansehen.

Offline Woodman

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Re: Magie in Science-Fiction Settings?
« Antwort #24 am: 13.04.2010 | 16:58 »
Die Sparks haben bei GG einfach einen angeborenen Erfindergeist, es gibt in dem Welt auch jede Menge Normalos, die an den Erfindungen der Sparks mitarbeiten, blos ohne diese angeborenen Talent ist es nicht Möglich selber so eine Maschine zu entwerfen.
Die Geräte von den Sparks kann prinzipiell jeder benutzen, blos lassen es die meisten Leute einfach bleiben weil sie an ihrem leben hängen, die komischen Dinge neigen nämlich dazu spektakulär in die Luft zu gehen oder anderweitig negative Effekte zu erzeugen.