@ Dab
Ich bin zwar mit Teylen nicht einer Meinung, aber sie schreibt wenigstens sachlich und wird nicht persönlich. Das kann man von deinen Posts nicht behaupten.
Ach.
Einfach weil du unfähig oder unwillens bist eine einfache, klar definierte Definition anzuwenden.
Das ist ziemlich persönlich.
Und ansonsten: Du bist der Einzige, der "Abenteuerstart festlegen" als Railroading bezeichnet.
Weil meine abgekürzte Definition von Railroading "Plot Durchpeitschen" ist, im gegensatz zum "SL tut irgendwas was den Spielern nicht gefällt" was die Forgedefinition ist. Dann macht der Beschrieb des AB-Einstiegs als Railroadig sinnig ist, ist auch nicht so schwer nachzuvollziehen. Man muss sich bloss von der "Railroading = Nazirassismussexismusantisemitismus" Definition lösen, worauf die ForgeDef hinausläuft. Möchtest du ein Beispiel von jemandem, der das nachvollzieht? Hier:
Der Spielleiter drückt seinen Plot durch und beschneidet damit die Handlungsfreiheit der Spieler, [...] Das wird von dab als Railroading bezeichnet [...]
"Plot durchdrücken" kann man jetzt noch durch einzelne konkretere Dinge ersetzen. Sogar durch die Einstiegsszene am Kampagnenbeginn. (Hätte nicht gedacht, dass ich das nachvollziehen kann, was dab meint - auch wenn ich das eben immer noch nicht als Railroading bezeichnen würde)
Weemad stimmt zwar meiner Definition nicht grundsätzlich zu - aber sagt, dass so ein Abenteuereinstieg auf meine Definition von Railroading zuträfe. Da meine Definition von Railroading sich mit dem
Verständnis des Begriffs im gesamten englischsprachigen Raum deckt, mache ich mir jetzt nicht mal die Mühe, konkrete Instanzen zu finden wo Leute einen Abenteuereinstieg als (wertneutral/technisches) Railroading bezeichnen.
Nur weil bei einem AB der Startpunkt festgelegt ist, ist das restliche AB noch lange nicht linear. Nichtmal bei der Startszene ist festgelegt, wie sie endet. (Nur, wie sie beginnt.) Damit kann man nichtmal sagen, dass die Startszene Railroading wäre.
Halthalt. Du legst mir hier Worte in den Mund. Ich sage erstmal: Ein Lineares AB ist eines, das tendenziell Railroading (meine Definition) notwendig macht. Eine Startszene eines ABs aber ist gleichzeitig bereits in sich ein Endpunkt - was geschah vor der Startszene mit den SCs? Wie kommen sie zur Startszene hin? Hier wurde bereits vom Meister entschieden und irgendwelche Randomleute wurden per SL-Fiat in die Position teleportiert. Die SCs haben keinen Einfluss darauf dass sie nun in der Position sind wo es praktisch unvermeidlich ist, dass ihnen ein Plot ball zugeworfen wird.
Auf meine definition von Railroading trifft das genau zu: Ein Endresultat (das zuwerfen des Plotballs) wird durch SL-metagaming forciert, bzw. nicht von Spieler/SC-Verhalten abhängig. Aber das stört auch keinen, denn das ist eine Konvention des Genres die die Spielbarkeit erhöht.
Denks dir mal so: (Simulationistisch) Irgendwo in deiner lieblings RPG-Welt wird jemandem (einer Gruppe von Spielern) gerade ein Plotball zugeworfen, mit keiner anderen Begründung als dem dass diese Person gerade zur richtigen Zeit am richtigen Ort war. Das ist soweit realistisch und glaubwürdig. Als P&P-RPG Spielrunde entscheiden wir uns nun dazu, diese Personengruppe, die diesen Plotball erhalten hat, zu spielen, weil das sicher interessant ist und spass macht. Jetzt aber geschieht etwas unwahrscheinliches: Anstatt dass der Plotball einem Haufen uninteressanter Bauern (oder "The proper authorities") zugeworfen wird, ist es eine Gruppe bestehend aus einem Ninja, einem Schwarzmagier, einem zwergischer Elitemechaniker und einer Elfen-Lichtpriesterin.
Das ist etwas was grundsätzlich den Simulationistischen Aspekt zerstört. Besonders anbetracht dessen dass genau die selbe, unwahrscheinliche Gruppe vor gerademal einem Monat einen genauso unwahrscheinlichen Plotball zugeworfen gekriegt hat. Das eine so unwahrscheinliche Gruppe nicht nur einmal, sondern regelmässig einen Plotball zugeworfen kriegt aus dem Grund dass sie zur richtigen Gruppe am richtigen Ort ist, ist mehr als unrealistisch, es ist komplett absurd.
Dennoch basieren sehr viele Spielrunden genau auf diesem Prinzip! Das nennt sich
Acceptable Break from Reality - Es ist unrealistisch, aber trotz des simulationistischen Versagens (es ist unrealistisch) akzeptieren wir (als Spielrunde) das, denn es erlaubt uns nicht nur interessantere Charaktere zu spielen, als diejenigen die realistischerweise den Plotball eher zugeworfen gekriegt hätten, sondern es erlaubt uns auch diese selben Charaktere immer wieder zu spielen, zu entwickeln, und sie uns ins herz schliessen lassen. Es ist das selbe Prinzip wie bei einer Fernsehserie in der die gleiche
5-Personen-Truppe irgendwie immer in die absurdesten Situationen gerät und/oder die unwahrscheinlichsten Fälle löst.
Aber als nichtsimulationistischen Aspekt muss dieses Endergebnis (die Spielrunde kriegt einen Plotball zugeworfen) immer wieder vom SL herbeigeführt werden, auch wenn das natürliche Charakterverhalten der SC dies überhaupt nicht zulassen würde. "Zwischen" den ABs werden die SCs also bereits auf Schienen in die nächste Situation gebracht, wo sie einen Plotball abkriegen können. Das ist Railroading in meiner Definition. Und meine Definition sagt nicht, dass Railroading etwas schlechtes ist, sondern lediglich dass der SL metagaming (seine SL-Force um Forge-Jargon zu benutzen) benutzt um eine Szene, eine Situation (als Ergebnis der vorherigen, forcierten Handlung) herbeizuführen, in die die Charaktere, liesse man sie normal (bzw frei) spielen, nicht geraten würden.