zu 2. allerdings habe ich nicht den geringsten Zweifel, daß ein hinreichend menschenverachtendes diktatorisches Regime ohne mit der Wimper zu zucken 1 Million gesunde Dissidenten und/oder Arbeitslose opfern würde, ...
Daß sie es gern täten, da bin ich sicher, aber es ist - egal, ob man das für logisch erachtet oder nicht, - ein Unterschied,
auf welche Weise man Menschen opfert. Vor allem, ob sie durch Folgen sterben oder direkt getötet werden: ein erschossenes Kind wiegt da schwerer als ein verhungertes. Vermutlich, weil beim Erschießen
einer am Abzug war, beim Verhungern aber die Verantwortlichkeit diffundiert. Einsperren und schlecht behandeln ist daher etwas anderes als einem Mörder ausliefern - und so, wie wir Menschen gestrickt sind, ist, als Preis auch nur
einen lebenden Menschen zu verlangen, das Kennzeichen eines ganz infamen Verbrechers, der vor Mord gewiß auch nicht zurückschrecken wird und daher im Rahmen ethischer Entscheidungsprozesse schon als Mörder angesehen werden kann. Kennst Du das Märchen "Rumpelstilzchen"? In der Grimm-Fassung bleibt mW völlig offen, was Rumpelstilzchen mit dem Kind vorhat; könnte ja sein, daß er kinderlieb ist und gerade unter Entzug steht. - Aber nein, das kann
nicht sein, weil solcher "Menschenhandel" nach den ethischen Vorannahmen der europäisch geprägten Welt inakzeptabel und Zeichen für besondere Verworfenheit ist.
Und selbst ein menschenverachtendes diktatorisches System weiß, daß Machthaber immer eine Minderheit gegenüber den Untertanen sind und es Dinge gibt, die zu weit gehen. Insofern wäre für den europäisch geprägten Raum (was den nordamerikanischen Kontinent, Australien u.a. einschließt) die Sache klar: Wär' ja toll, aber da geht gar nichts, sofern sich nicht eine Million Freiwillige finden lassen. Das wäre möglich (v.a. wenn man quasireligiöse Fanatiker hat, die sich sonstwas von den Aliens versprechen, oder man den Aliens unterjubeln kann, sie brächten einen ins neue Dorado und die zu verkaufenden Schiffe wären nur die zweite Wahl für den Hinweg), würde aber vermutlich dauern. Wenn die Aliens also nicht gerade ein Jahrzehnt Geduld haben, könnten wohl nur China und andere "Tigerstaaten" den Preis zahlen, da sie in ein anderes kulturelles Wertesystem eingebunden sind, aber wachsende technische Möglichkeiten haben. Bei den Staaten des südamerikanischen und afrikanischen Kontintens sowie den Staaten des ehemaligen Ostblocks bin ich nicht sicher, inwieweit es dort möglich ist, durch gezielte Propaganda und Mißinformation unter den Verzweifelten genug zu finden, die sich einreden lassen, es könnte ihnen anderswo (Dorado oder nicht) nur besser gehen. Eventuell ist es jetzt gerade auf der Kippe, weil Desinformation verlangt, daß andere Informationen nicht bis zu den zu Täuschenden durchdringen, und die zunehmende Verbreitung von Mobiltelefonen und ihre Nutzung in Kombination mit neuen Informationsoptionen (u.a. Twitter) tatsächlich in der Lage sind, gelenkte Desinformation zu hintertreiben.