Und der nächste SL hat noch weniger Ahnung als der Spieler und hält das für eine blendende Idee.
Wenn keiner eine Ahnung davon hat und alle das für eine blendende Idee halten, ist es doch super. Wo ist das Problem?
BTW:
Wo du weiter unten Dr.House ansprichst: Wie würdet ihr es in einer Dr.House Kampagne handhaben?
SL: "Es kommt ein Patient mit hohen Fieber in die Aufnahme."
Spieler: "Ich mache eine Probe auf Diagnose." *schafft Probe*
SL: "Der Patient leidet unter Malaria."
Spieler: "OK, dann mache ich jetzt eine Probe auf Heilung." *schafft Probe*
SL: "OK, der Patient ist geheilt. Das heutige Abenteuer ist abgeschlossen."
Oder wie würde ein Dr.House Abenteuer in eurer Runde ablaufen?
Dann kommen noch Felder hinzu, wo alle keine Ahnung haben oder die keine realweltliche Entsprechung haben und dann ist sowieso Schluss mit "bewertbarer" Darstellungsleistung. Der eine hält "Ihrs" und "Euchs" und "Führwahr" für hohe Kunst, der andere für schwülstigen Mist.
Ob die Leute sihc mit "Ihr" und "Euch" ansprechen, erfährt man spätestens dann, wenn man mal das Gespräch zweier Adligen belauscht.
Bzw. hier der Tipp: Nicht als erster gleich lossprechen, sondern sich erstmal nur kurz vorstellen und dann dem Gespräch kurz zuhören, bevor man sich beteiligt.
Wer für Ausspielen statt Würfeln ist, sollte dann auch Offen für die Anwendung von Folter als erweiterte Form der Kommunikation beim Einschüchtern oder Befragen sein. Dann hat der Betreffende eben genau so viel "sozialen" Widerstand wie seine Figur. Du kannst was du kannst.
Billige Polemik!
1) Es geht hier um Pen&Paper und nicht um Larp.
Für diejenigen, die den Unterschied nicht kennen:
LARP --> Spieler
handelnPen&Paper --> Spieler
erzählenSprich:
LARP --> Spieler foltern
Pen&Paper --> Spieler erzählen, wie sie foltern
2) RPG (egal ob Pen&Paper oder LARP) ist ein Spiel, das allen Beteiligten Spaß machen soll.
Bei "Überzeugen" macht es (zumindest in unserer Runde) beiden Beteiligten Spaß:
Der Aktive hat Spaß daran, Argumente zu finden, um den Passiven zu übverzeugen.
Und der Passive hat Spaß daran, darzustellen, wie er langsam überzeugt wird.
Bei "Foltern" hätte evtl. der Folternde Spaß. Der Gefolterte hätte (zumindest in unserer Runde) keinen Spaß.
Daher wird es bei uns nicht gemacht.
Wenn man aber LARP spielt und der Gefolterte ein SM-Fetisch hat, dann kann man die Folterszene auch gerne ausspielen und beide haben ihren Spaß daran. (Aber erstens reden wir hier nicht über LARP und zweitens haben zumindest bei uns viele Spieler keinen SM-Fetisch.)
Die Entscheidung mit welchen Kompetenzen ich einen Charakter bauen will, fällt bereits bei der Erschaffung, nicht erst beim Würfeln.
Kann man so machen. Kann man aber auch anders handhaben:
Du gehst den Weg:
Werte --> Charakterkönnen
aber ebensogut kann man den umgekehrten Weg gehen:
Charakterkönnen --> Werte
(Von wertelosen Spielen ganz zu schweigen.)
Sicher, manchmal findet man nicht so schnell eine Erklärung, wie wir es einmal in DSA hatten, als der Krieger sensationell würfelte und 18 TaP* bei der Kriegskunstprobe übrigbehielt. Darauf wusste keiner so schnell was, wir einigten uns auf einem wagemutigen Guerillataktikmanöver of Doom (TM). Mit Ausspielen kriegt man solche Erfolgserlebnisse wohl nicht hin. Oder nicht so einfach.
Sagen wir es so:
Ich habe kein Erfolgserlebnis, wenn der Würfel einen guten Tag hatte.
In meinen Augen habe dann nicht ich, sondern der Würfel Erfolg.
Wenn ich eine gute Taktik erzähle, wie wir die Übermacht fertig machen und der SL mich erst grinsend aber dann zunehmend mit offenen Augen und Mund anstarrt. Wenn der SL nachdem ich meine Taktik unterbreitet habe hektisch seine Unterlagen durchblättert und dann kleinlaut meint: "Ja, könnte klappen. Dann müssen wir den Kampf wohl auswürfeln*."
Aber wenn ich drei 1en bei einer DSA-Probe würfle, habe ich kein wirkliches Erfolgserlebnis. (Weil nicht ich, sondern die Würfel etwas außergewöhnliches geleistet haben.)
*Ja, außerhalb des LARP werden Kämpfe auch bei uns ausgewürfelt. (Was aber daran liegt, dass wir zu wenig Platz zum Kämpfen haben und der SL nur sehr schlecht 20 angreifende Goblins LARP-technisch darstellen kann.)