Autor Thema: Problematik der 4e (mal wieder)  (Gelesen 21020 mal)

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Online Korig

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Re: Problematik der 4e (mal wieder)
« Antwort #75 am: 29.08.2010 | 22:19 »
Ich habe das immer so erklärt. Die Powers spielen in einer abstrakten Art und Weise die Ausdauer der SC's dar. Der Zauber kann den mächtigen Spurch nur einmal am Tag wirken, weil es in einfach zu sehr erschöpft. Der Schurke führt sein waghalsiges Mannöver aus was in fast an den Rand der Erschöppfung bringt.


Offline Falcon

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Re: Problematik der 4e (mal wieder)
« Antwort #76 am: 29.08.2010 | 22:49 »
Damit kommt man auch recht schnell in eine Sackgasse. Warum kann der Dieb z.b. andere Manöver, die ebenso anstrengend sind, dann noch durchführen?

Wenn ich 5km Dauerlauf mache, kann ich ja nicht einfach auf Sprint wechseln und weiter machen ;)


Die Zauber dagegen sind einfach, die leiten sich ja einfach vom Vance Magiesystem ab.
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Offline Selganor [n/a]

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Re: Problematik der 4e (mal wieder)
« Antwort #77 am: 29.08.2010 | 23:06 »
Damit kommt man auch recht schnell in eine Sackgasse. Warum kann der Dieb z.b. andere Manöver, die ebenso anstrengend sind, dann noch durchführen?
Weil diese Manoever nicht so anstrengend waren wie das eben durchgefuehrte.
Wenn du mehrere Encounter Powers hast dann kannst du jede dieser Encounter Powers auch einmal pro Encounter einsetzen.
Ausnahme: "Gruppenpowers" (wie z.B. "Channel Divinity" bei divine Characters o.ae.) die nur mehrere Ausrichtungen eben genau einer Power (Channel Divinity) sind.
Zitat
Wenn ich 5km Dauerlauf mache, kann ich ja nicht einfach auf Sprint wechseln und weiter machen ;)
Gutes Beispiel.
Das eine ist "Langstreckenausdauer" und das andere ist ein kurzer Kraftschub.
Kann sein, dass du es zwar nicht mehr lange durchhalten koenntest, aber fuer einen kurzen Kraftschub (Sprint) langt es noch.
Zitat
Die Zauber dagegen sind einfach, die leiten sich ja einfach vom Vance Magiesystem ab.
Und "mundane" Beispiele von Sachen die man vielleicht einmal hinkriegt und dann erst wieder wenn man sich wieder drauf konzentriert hat, sich vorbereitet hat oder die guenstige Gelegenheit findet den Trick nochmal einzusetzen kennst du nicht?
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Re: Problematik der 4e (mal wieder)
« Antwort #78 am: 29.08.2010 | 23:07 »
Zitat
Warum kann der Dieb z.b. andere Manöver, die ebenso anstrengend sind, dann noch durchführen?

Ist eben gut trainiert  ~;D

Ganz ehrlich, es ist immer noch ein Spiel und keine Simulation. Ich habe meinen Spielern auf den Weg gegeben, dass sie sich um Plausibilität bei einem cineastischen Rollenspiel bitte keine Gedanken machen sollen. Wenn man unvoreingenommen an die Sache ran geht ist alles okay. Leider wird in so vielen Foren alles mögliche über DnD erzählt, das Spieler bei mir danach schon erschrocken waren, dass das Spiel ja wirklich ein Rollenspiel ist.

Offline Taysal

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Re: Problematik der 4e (mal wieder)
« Antwort #79 am: 29.08.2010 | 23:12 »
(...)

Es ist unsinnig ein Fantasyspiel mit Zauberern, Drachen und Feuerbällen anhand von realistischen Beispielen erklären zu wollen, oder jemanden davon zu überzeugen, ein Spiel sei toll obwohl es dem Gegenüber missfällt. Spiele sind halt Geschmackssache. Wenn jemanden D&D 4E missfällt, dann ist das eben so. Wem es gefällt, der findet schon Gründe warum die Welt so funktioniert wie sie halt funktioniert. Alles andere ist "Mein Geschmack ist besser als Dein Geschmack weil ... und deswegen musst Du einfach meinen Geschmack haben.". :)
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Re: Problematik der 4e (mal wieder)
« Antwort #80 am: 29.08.2010 | 23:16 »
@ Taysal +1

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Re: Problematik der 4e (mal wieder)
« Antwort #81 am: 29.08.2010 | 23:25 »
Es geht nicht um Realismus. Ich glaube die Unterscheidung zwischen "Realismus" und "Glaubwürdigkeit" ist mit die am meisten belastete in Rollenspieldiskussionen. ;)
Aber selbst wenn korrekterweise Glaubwürdigkeit gemeint gewesen ist: Das ist ein Totschlagargument.

Zitat von: Selganor
Weil diese Manoever nicht so anstrengend waren wie das eben durchgefuehrte.
Und wenn er die beiden Powers beim zweiten Mal in der anderen Reihenfolge macht?

Zitat von: Selganor
wenn man sich wieder drauf konzentriert hat, sich vorbereitet hat oder die guenstige Gelegenheit findet den Trick nochmal einzusetzen kennst du nicht?
Ich betrachte das Rollenspiel aus der Sicht des Charakters.
ehrlich gesagt kenne ich keinen werkzeuglosen Trick, bei dem ich 100% in dem Moment weiss, wenn ich ihn benutze, daß sich die Gelegenheit nicht mehr wieder ergeben wird. Das weiss der Spieler, aber nicht der Charakter (deswegen sind die mundanen Powers ja auch kein Rollenspiel, sondern Erzählspiel).

zum darauf konzentrieren:
Auf der Schiene habe ich es auch schon oft versucht, es fällt mir aber selber schwer zu glauben, daß es Tricks gibt, auf den man sich nur einmal konzentrieren kann und schon vorher weiss, daß man sich nur einmal darauf wird konzentrieren können und man es gar nicht erst ein zweites Mal versuchen braucht.
Vielleicht ist es trotzdem der richtige Weg und man müsste die Erklärung noch verfeinern.

Ich finde es sogar regelrecht ärgerlich, daß WotC die Rollenspieler ohne brauchbare Erklärung damit im Regen stehen lässt.

Zitat von: Korig
Ganz ehrlich, es ist immer noch ein Spiel und keine Simulation.
Aber das ist auch ein Totschlagargument. Natürlich kann man das so Regeln, es funktioniert ja auch, aber für die meisten Spieler gibt es gewisse Standards im Rollenspiel. Wenn man das dann nicht so regelt, ist das Element eben kein Rollenspiel mehr, denn man spielt ja keine Rolle, sondern etwas anderes (Erzählspiel, Brettspiel, whatever).

Zitat von: Taysal
Wem es gefällt, der findet schon Gründe warum die Welt so funktioniert wie sie halt funktioniert.
Genau das sind de Gründe, die mich interessieren.
« Letzte Änderung: 29.08.2010 | 23:28 von Falcon »
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Re: Problematik der 4e (mal wieder)
« Antwort #82 am: 29.08.2010 | 23:28 »
Zitat
Und wenn er die beiden Powers beim zweiten Mal in der anderen Reihenfolge macht?

Kommt doch aufs gleiche raus.

Ich mache etwas anstregendes und dann etwas sehr anstrengendes = sehr erschöpft

Ich mache etwas sehr anstregendes und dann etwas anstrengendes = sehr erschöpft

Beides mal werde ich nicht mehr als meine Standard Attacken (At-Wills) einsetzen können, da ich mich bis jetzt im Kampf verausgabt habe.

Offline Gwynplaine

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Re: Problematik der 4e (mal wieder)
« Antwort #83 am: 29.08.2010 | 23:31 »
@Falcon

Warum brauchst Du eine Erklärung wie z.B. Powers innerhalb der Spielwelt zu begründen sind?

Ich denke, dass der Ansatz der 4E für manch alteingesessenen Rollenspieler zu "neu" ist. Ich glaube, wenn Pen & Paper Rollenspiele erst im aktuellen Jahrzehnt erfunden worden wäre, dann würden sie alle so oder ähnlich aussehen wie die 4E.

Offline Falcon

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Re: Problematik der 4e (mal wieder)
« Antwort #84 am: 29.08.2010 | 23:44 »
Die Begründung habe ich schon gegeben: Ich betrachte Rollenspiel aus der Sicht des Charakters. Die überwältigende Mehrheit der Rollenspieler tut das. Die Regeln geben die Möglichkeiten des Charakters wider. Und alle diese Leute sind es, die ein großes Problem mit D&D4 Powers haben.

Und aus dieser Perspektive hat das wenig mit Geschmack zu tun: Es funktioniert einfach nicht. Man kann es sich nur aus der Metaebene erklären ("ich hatte nur eine Gelegenheit für den Trick"). Und genau das ist aus der "Rollenspielperspektive" ein anderes Spiel. Ich möchte aber eben Rollenspiel spielen und kein anderes Spiel, das ist die Begründung. Daher brauchte ich eine Begründung für D&D4, weil ich kein System kenne, daß da rankommt, also keine Alternative habe.

Wenn es diese Rollenperspektive niemals gegeben hätte, klar, dann gäbe es diese Schwierigkeit nicht. Das gilt auch, wenn es den Urknall nicht gegeben hätte ;)

Wenn ich D&D4 Spiele erkläre ich mir das entweder mit Magie (funktionier imho am besten) oder gehe den leichten Weg, der auch hier gegeben wurd: Ich ignoriere es und denke nicht darüber nach (was für eine komische Idee).



@Korig:
Nein, das funktioniert nicht, darauf will ich ja hinaus.

1.Kampf Power a) -> Power b) Der Spieler denkt sich "a) muss wohl sehr anstrengend gewesen sein, b) nicht".
Ok, klingt logisch.

2. Kampf
Ich mache etwas wenig anstrengendes b) und dann etwas sehr anstrengendes a) (wurde so in Kampf1 bestimmt) => k.O.

ABER
Ich mache etwas wenig anstrengendes b) und mache dann nochmal b), denn es ist ja weniger anstrengend, sogar so wenig, daß man es noch nach etwas SEHR anstrengendem a) durchführen kann. ;)
Warum geht das nicht?

Ich hoffe, daß war jetzt nicht zu kompliziert.
« Letzte Änderung: 29.08.2010 | 23:49 von Falcon »
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Online Korig

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Re: Problematik der 4e (mal wieder)
« Antwort #85 am: 29.08.2010 | 23:54 »
@ Falcon

jo verstehe ich schon.

Zitat
Ich mache etwas wenig anstrengendes b) und mache dann noch b) denn es ist ja weniger anstrengend, sogar so wenig, daß man es noch nach etwas SEHR anstrengendem a) durchführen kann. Wink

B ist in diesem Fall eben etwas, was der Charakter immer und zu jeder Zeit im Kampf abrufen kann. Die At-Wills, sind ja meistens wie in jedem anderen Rollenspiel auch normale Angriffe, mit einem kleineren Effekt. So lange er nur At-Wills einsetzt kommt er gut über die Runden. Encounter brauchen eine kurze Pause und Dailys sind einfach auslaugende Mannöver, die einfach nicht nach einander ausgeführt werden können.

Beispiel, ein Kämpfer zerschlägt ein Brett mit einem Handkanten Schlag mehr oder weniger so oft du wilst kurz hintereinander. Jetzt muss er aber mit einem Schlag 20 Bretter zertrümmern. Dies erfordert große Konzentration und ist einfach nicht auf Kommando ab zu rufen bzw. für diesen Kämpfer im Beispiel nicht ohne weiteres zu bewerkstelligen. Gibts du ihm danach aber wie ein Brett kann er dies noch immer schaffen, auch wenn er ermüdet ist.

Offline Falcon

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Re: Problematik der 4e (mal wieder)
« Antwort #86 am: 30.08.2010 | 00:27 »
von den At-Wills war gar nicht die Rede, die stehen auch gar nicht zur Diskussion, denn sie sind völlig glaubwürdiger.

Es ging nur um Encounterpowers (wahlweise Dailies).
Die Fragestellung begann damit, was passiert wenn man mit der Begründung - "die zweite Encounterpower ist weniger anstrengend als die erste, deswegen kann man sie noch durchführen, die erste aber nicht" - die Reihenfolge umdreht. Und dann müsste man die zweite mehrmals durchführen können, das ergibt sich automatisch aus unterschiedlich anstrengenden Powers. Man kanns aber nicht, ergo ist die Erklärung nicht ausreichend.
« Letzte Änderung: 30.08.2010 | 00:29 von Falcon »
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Offline Wormys_Queue

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Re: Problematik der 4e (mal wieder)
« Antwort #87 am: 30.08.2010 | 00:52 »
Ich denke, dass der Ansatz der 4E für manch alteingesessenen Rollenspieler zu "neu" ist. Ich glaube, wenn Pen & Paper Rollenspiele erst im aktuellen Jahrzehnt erfunden worden wäre, dann würden sie alle so oder ähnlich aussehen wie die 4E.

Ach, ich weiss nicht, so neu sind die Ansätze ja gar nicht, man kann ja recht gut erkennen, wo sie ihre "Innovationen" geklaut haben (und nein, das meine ich nicht mal negativ). Im Prinzip liegt die Hauptinnovation ja in der Organisation der Informationsübermittlung.

Auch dem zweiten Satz stimme ich nicht zu. Gibt und gab ja genügend Neuerscheinungen in den letzten Jahren, die mit der 4E nicht viel gemein haben. Die Zeiten, in denen sich alle am großen Platzhirschen orientierten, sind (zum Glück) vorbei und nur weil WotC was macht, machen die anderen das noch lange nicht nach. Das hat die 4E mit der GSL sogar meiner Meinung nach noch beschleunigt.
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Offline Taysal

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Re: Problematik der 4e (mal wieder)
« Antwort #88 am: 30.08.2010 | 11:12 »
Die Begründung habe ich schon gegeben: Ich betrachte Rollenspiel aus der Sicht des Charakters. Die überwältigende Mehrheit der Rollenspieler tut das. Die Regeln geben die Möglichkeiten des Charakters wider. Und alle diese Leute sind es, die ein großes Problem mit D&D4 Powers haben.

Und aus dieser Perspektive hat das wenig mit Geschmack zu tun: Es funktioniert einfach nicht. Man kann es sich nur aus der Metaebene erklären ("ich hatte nur eine Gelegenheit für den Trick"). Und genau das ist aus der "Rollenspielperspektive" ein anderes Spiel. Ich möchte aber eben Rollenspiel spielen und kein anderes Spiel, das ist die Begründung. Daher brauchte ich eine Begründung für D&D4, weil ich kein System kenne, daß da rankommt, also keine Alternative habe.

Wenn es diese Rollenperspektive niemals gegeben hätte, klar, dann gäbe es diese Schwierigkeit nicht. Das gilt auch, wenn es den Urknall nicht gegeben hätte ;)

Wenn ich D&D4 Spiele erkläre ich mir das entweder mit Magie (funktionier imho am besten) oder gehe den leichten Weg, der auch hier gegeben wurd: Ich ignoriere es und denke nicht darüber nach (was für eine komische Idee).
(...)

Aus Sicht der Charaktere besteht kein Erklärungsbedarf, der besteht nur aus Sicht der Spieler, mit denen Du Umgang hast (bei mir stellen die wenigsten Leute mal eine derartige Frage).

Die Charaktere leben in einer so funktionierenden Welt, sie haben täglich mit ihren Fähigkeiten zu schaffen und gut ist. Nur die wenigsten werden hinterfragen, warum die Welt so funktioniert, wie sie eben funktioniert. Wer das macht, der fällt in den Bereich Gelehrter und der Spieler eines solchen Charakters sollte sich überlegen, warum er ein Abenteuerspiel zockt, wenn er doch eigentlich nur einen Wissenschaftler spielen will. Hier türmen sich einfach künstlich geschaffene Barrieren in der Sichtlinie auf.

Wer Probleme mit den Powers hat, verlässt die Sicht des Charakters und blickt von der Metabene auf die Regeln herab. Der Charakter kennt keine Regeln, er kennt nur "kann ich" und "kann ich nicht". Das ist in der Realität auch so. Die Wenigstens fahren Auto und wissen wie und warum genau das Fahrzeug funktioniert. Auto fährt oder Auto fährt nicht. Und den meisten Leuten fehlt einfach die Neugierde zu wissen, warum das Auto fährt. Sind die nun weniger glücklich beim Fahren? Nö! Auto fährt oder Auto fährt nicht - Basta! :)
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Re: Problematik der 4e (mal wieder)
« Antwort #89 am: 30.08.2010 | 11:36 »
Zitat von: Taysal
Aus Sicht der Charaktere besteht kein Erklärungsbedarf, der besteht nur aus Sicht der Spieler, mit denen Du Umgang hast (bei mir stellen die wenigsten Leute mal eine derartige Frage).
Dann spielst du vermutlich mit sehr modernen Leuten. Wir testen solche Systeme mit "Spielersicht" auch hin und wieder aus (Inspectres z.b.), aber der Kinoeffekt derselben nutzt sich relativ schnell ab und dann wird wieder klassisch gespielt.
Ich glaube deine und die meistern meiner Leute könnten nicht zusammen spielen, ihr spielt einfach ein ganz anderes Spiel.

Vielleicht fällt dir aber auch schwer das Problem nachzuvollziehenu, was sich dadurch in der Spielwelt ergibt oder den Unterschied zum "klassischen" Ansatz zu sehen:
Im günstigsten Fall will ich nichts entscheiden können, was mein Charakter nicht auch entscheiden kann.

Mit Autofahren hat das gar nichts zu tun, weil ich jederzeit die Möglichkeit hätte rauszufinden wie es funktioniert.
Wenn überhaupt, dann kann man das mit "Glück" in der Realität vergleichen: Wenn ich 6richtige im Lotto habe, dann habe ich keine Möglichkeit rauszufinden, warum ausgerechnet ich die Gefunden habe.
Womöglich hat Gott gerade einen Bennie ausgegeben, damit ich der Gewinner werde. Das ist dann aber kein Rollenspiel mehr, sondern Populous.
Kannst du nachvollziehen, daß das nichts mit Rollenspiel zu tun hat?

Das verhält sich wie mit den Haupt- und Nebencharakteren aus Savage Worlds. Aber die Powers sind eben eine Abstraktionsgrenze, die sich viele nicht mehr zurechtbiegen können, um weiter Rollenspiel zu spielen.
« Letzte Änderung: 30.08.2010 | 11:39 von Falcon »
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Re: Problematik der 4e (mal wieder)
« Antwort #90 am: 30.08.2010 | 11:55 »
Die Begründung habe ich schon gegeben: Ich betrachte Rollenspiel aus der Sicht des Charakters. Die überwältigende Mehrheit der Rollenspieler tut das.

Bist Du da sicher? Ich habe bisher nur sehr wenige Spieler kennengelernt, die sich nicht mir  dramatischen (und oder Ressourcen-) Elementen anfreunden können, die keine allgemeingültigen Erklärungsmuster in der Spielwelt haben.
Werde schlug mir beim Einsatz von Bennies, Drama- oder Fatepunkten blankes Entsetzen endgegen, noch beschweren sich die Spieler über sich aufbrauchende Pool-Fertigkeiten bei Trail of Cthulhu oder Shadowrun.

Die Regeln geben die Möglichkeiten des Charakters wider.

Der Punkt ist, die Regeln geben die Möglichkeiten der Spieler wieder.

Powers bei D&D sind zum einen dramatische Elemente (halt kewl powerz, die aber nur so lange cool bleiben, wie man sie nicht zu oft nutzt), zum anderen spielerische Komponenten, wie es sie in Brettspielen oder CRPGs gibt.

Wenn man für alles im Spiel Erklärungen aus der Simulation braucht, kann man mit D&D Probleme haben. Und mit vielen anderen Spielen auch. Lass Dich bei Deinem Fachhändler entsprechend beraten.
« Letzte Änderung: 30.08.2010 | 11:58 von Roland »
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Offline Falcon

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Re: Problematik der 4e (mal wieder)
« Antwort #91 am: 30.08.2010 | 12:00 »
@Roland: wie ernst nehmen das die Leute denn, mit denen du das spielst?

Ich würde sagen Ablehnung und Neugier zu dieser Art von Hobby hält sich meiner Erfahrung nach die Waage. Aber die wenigsten scheinen es wirklich ernst zu nehmen. Ja, sie "finden es ganz nett, kann man mal machen", aber "ist nie ein Ersatz für echtes Rollenspiel" und schon gar nicht in langen Kampagnen.

Und da scheints imho eine variable Grenze zu geben. Bennies sind tolerierbar, Fanmail auch noch, aber bei limitierten Traits hörts dann ganz schnell auf.
Und Powers sind limitierte Traits.
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Offline Edler Baldur

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Re: Problematik der 4e (mal wieder)
« Antwort #92 am: 30.08.2010 | 12:01 »
Zitat
Bist Du da sicher? Ich habe bisher nur sehr wenige Spieler kennengelernt, die sich nicht mir  dramatischen (und oder Ressourcen-) Elementen anfreunden können, die keine allgemeingültigen Erklärungsmuster in der Spielwelt haben.
Werde schlug mir beim Einsatz von Bennies, Drama- oder Fatepunkten blankes Entsetzen endgegen, noch beschweren sich die Spieler über sich aufbrauchende Pool-Fertigkeiten bei Trail of Cthulhu oder Shadowrun.

Dem kann ich nur zustimmen, ich habe bislang auch noch keinen Spieler getroffen, welcher diese Punkte sich nicht vorstellen konnte, bzw. akzeptieren konnte, selbst wenn die Erklärung dazu in der Spielwelt fehlt.

Offline Selganor [n/a]

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Re: Problematik der 4e (mal wieder)
« Antwort #93 am: 30.08.2010 | 12:05 »
Die Begründung habe ich schon gegeben: Ich betrachte Rollenspiel aus der Sicht des Charakters. Die überwältigende Mehrheit der Rollenspieler tut das.
Mach doch mal eine Umfrage dazu auf.

Wenn die ueberwiegende Mehrheit der Rollenspieler das tun sollte dann sollte eine Umfrage hier diese Zahl wohl (zumindest tendenziell) bestaetigen.
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Offline Skele-Surtur

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Re: Problematik der 4e (mal wieder)
« Antwort #94 am: 30.08.2010 | 12:10 »
Der Witz ist: Die Mehrheit der Rollenspieler betrachtet vermutlich das Rollenspiel AUCH aus Sicht ihres Charakters und würde daher dieser Aussage sogar zustimmen, ohne die selben Schlüsse daraus zu ziehen.
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

Korrigiert meine Rechtschreibfehler!

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Re: Problematik der 4e (mal wieder)
« Antwort #95 am: 30.08.2010 | 12:12 »
Was kann man diesen Leuten kurz und effektiv sagen, wenn man sie für D&D4 begeistern will?

"Ich habe noch folgende andere Systeme im Angebot: ... "

Wie wäre es damit? Wie willst Du jemanden davon überzeugen 4E zu spielen, der partout keine Lust darauf hat? Das wäre ja, wie Dich davon zu überzeugen, mit Deiner Überzeugungsarbeit aufzuhören... oder so ;)

Nimm mir den kleinen Seitenhieb nicht übel, aber ich kann verstehen, warum man die 4E nicht spielen will. Und überzeugen ließe ich mich auch nicht. Der einfachste Weg wäre also, weitere Systeme vorzustellen.

Offline Falcon

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Re: Problematik der 4e (mal wieder)
« Antwort #96 am: 30.08.2010 | 12:15 »
"anderes System im Angebot" ..hehe, der war gut  :d
Ich kann auch verstehen, wenn man es nicht spielen will, ich kann nur Systemvorurteile nicht leiden und würde so eine Entscheidung auf ein Vorurteil nicht akzeptieren.
Nur hat bislang jeder hier das "Vorurteil" bestätigt, insofern ist es vermutlich nicht mal eines.

Ich denke nicht, daß eine Umfrage bei Forenbenutzern irgendetwas aussagt. Ausserdem bin ich der Ansicht, daß die meisten alles vom Pferd erzählen, nur um ein Gegenargument zu haben oder ein Argument abzuwerten ("Neein, solche Spieler habe ich noch NIE in meinem Leben getroffen, die existieren gar nicht, das bildest du dir ein" - Nee, is' klar).


Wie soll ich denn die Umfrageoptionen nennen? Interessant wärs ja schonmal.
« Letzte Änderung: 30.08.2010 | 12:17 von Falcon »
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Offline Wormys_Queue

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Re: Problematik der 4e (mal wieder)
« Antwort #97 am: 30.08.2010 | 12:30 »
Wer Probleme mit den Powers hat, verlässt die Sicht des Charakters und blickt von der Metabene auf die Regeln herab. Der Charakter kennt keine Regeln, er kennt nur "kann ich" und "kann ich nicht". Das ist in der Realität auch so. Die Wenigstens fahren Auto und wissen wie und warum genau das Fahrzeug funktioniert. Auto fährt oder Auto fährt nicht. Und den meisten Leuten fehlt einfach die Neugierde zu wissen, warum das Auto fährt. Sind die nun weniger glücklich beim Fahren? Nö! Auto fährt oder Auto fährt nicht - Basta! :)

Allerdings haben die Leute, die eine gewisse Expertise auf einem Gebiet besitzen, meistens auch ein gewisses Wissen darüber, was sie da tun. Du vergleichst nun die Experten des Spiels (den Magier, den Kämpfer whatever) in meinen Augen also mit den falschen Leuten, nämlich mit dem reinen Konsumenten (und selbst die haben meistens eine wenigstens rudimentäre Ahnung, warum ein Auto funktioniert). Die Spielercharaktere sind aber die Michael Schumachers der Welt, und der hat bekanntermaßen mehr Ahnung von Autos als so mancher Automechaniker.

Ich denke persönlich, dass sich bei den Powers bemerkbar macht, dass die Designer überhaupt nicht die Absicht hatten, irgend etwas zu simulieren. Es ging einzig und alleine um das Regelsystem, aus der Perspektive der Spielwelt wurde das überhaupt nicht betrachtet. Auch Gary Gygax benutzte das vancianische Magiesystem vor allem als Regelkonstrukt, aber da konnte man natürlich wunderbar die Vance-Theorie mitverwenden, die Erklärung wurde also gleich mitgeliefert.

Das ist nicht für jeden ein Problem, aber für die, für die es ein Problem darstellt, ist es halt ein großes.
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Offline Roland

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Re: Problematik der 4e (mal wieder)
« Antwort #98 am: 30.08.2010 | 12:31 »
@Roland: wie ernst nehmen das die Leute denn, mit denen du das spielst?

Wie meinst Du (vor allem was meinst Du mit) das?

Die meisten meiner Mitspieler spielen schon seit einigen Jahren Rollenspiele, manche schon seit über 20, wir haben so ziemlich alles von Teenagern bis Leuten gut über 40 im Angebot. Spaß ziehen sie meist aus mehreren Quellen, Geselligkeit, Cleverness und Dramatik z.B.., die wenigsten würden aber für irgendwelche Traditionen oder Neuerungen in Spiel leidenschaftlich kämpfen, sondern einen Kompromiss suchen.
Wir spielen meist kurze bis mittellange Kampagnen (4-8 Monate) in manchen Runden (z.B. Savage Worlds und D&D) aber auch schon 1-2 Jahre. Ich schätze, dass ich mit ca. 20 Leuten regelmäßig spiele und insgesamt 40 Menschen häufig im Spiel beobachten kann.
« Letzte Änderung: 31.08.2010 | 00:27 von Roland »
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Re: Problematik der 4e (mal wieder)
« Antwort #99 am: 30.08.2010 | 13:17 »
Allerdings haben die Leute, die eine gewisse Expertise auf einem Gebiet besitzen, meistens auch ein gewisses Wissen darüber, was sie da tun. Du vergleichst nun die Experten des Spiels (den Magier, den Kämpfer whatever) in meinen Augen also mit den falschen Leuten, nämlich mit dem reinen Konsumenten (und selbst die haben meistens eine wenigstens rudimentäre Ahnung, warum ein Auto funktioniert). Die Spielercharaktere sind aber die Michael Schumachers der Welt, und der hat bekanntermaßen mehr Ahnung von Autos als so mancher Automechaniker.

Ich denke persönlich, dass sich bei den Powers bemerkbar macht, dass die Designer überhaupt nicht die Absicht hatten, irgend etwas zu simulieren. Es ging einzig und alleine um das Regelsystem, aus der Perspektive der Spielwelt wurde das überhaupt nicht betrachtet. Auch Gary Gygax benutzte das vancianische Magiesystem vor allem als Regelkonstrukt, aber da konnte man natürlich wunderbar die Vance-Theorie mitverwenden, die Erklärung wurde also gleich mitgeliefert.

Das ist nicht für jeden ein Problem, aber für die, für die es ein Problem darstellt, ist es halt ein großes.

Nein, das Spiel ist auch keine Simulation. Das ist auch unnötig. Die 4E hat doch einen ganz anderen Ansatz, ein anderes System. Aus der Sicht der Charaktere ist das aber deren Realität in der sie Leben. Selbst falls sie es hinterfragen, würden sie ihren Maßstäben, Erfahrungen und Naturgesetzen nach feststellen, dass es so ist wie es ist. Michael Schuhmacher kann sein Auto auseinandernehmen, aber er kann die für uns geltenden Naturgesetze nicht ändern und nimmt sie so wahr, wie ein Mensch sie eben wahrnimmt. Für den Einen fällt der Apfel vom Baum und es ist eben so, der Andere fragt halt warum es so ist. Aber für beide Menschen fällt der Apfel eben vom Baum, weil es ist wie es ist.

Es ist unsinnig in einem Spiel nach der Realität zu suchen und seine eigene Sichtweise auf die Wahrnehmung einer fiktiven Figur aus einem Spiel zu übertragen. Für die Figur ist es einfach wie es ist und die Versuche eines Charakters das System des Spiels zu ergründen ist ein Wechsel in die Sicht des Spielers. Spieler die nun ihren Charakter versuchen lassen die Naturgesetze seiner Spielwelt zu ergründen, die haben einen Fetisch oder zu viel Freizeit. Ich verbringe meine Freizeit lieber damit ein Abenteuerspiel zu spielen. :)
Bleibt savage!