Ach ja? Und wenn ich den Charakter an Jet Lis Rolle im Film "Unleashed" anlehne?
Also mein Charakter wurde seit seiner Kindheit von seinem "Besitzer" wie ein Hund im Käfig gehalten und nur auf Kampf gedrillt, um dann bei Gladiatorenkämpfen "von der Leine" gelassen zu werden.
Wenn die anderen Spieler aber Wert auf Plausibilität legen fragen sie sich: "Ist es plausibel, dass mein Charakter mit so jemandem auf Abenteuer zieht?" sobald die Charaktere NICHT zusammen durch die Lande ziehen weil es SCs sind sondern durch Innweltbegründung, wird so ein Charakter nicht in eine Gruppe plausibel gestalteter Charaktere integrierbar sein.
Neben bei - man kann einen Menschen so nicht aufziehen, ein Kind das ohne Liebe und Zuneigung aufgezogen wird stirbt daran.
Ab wann es unter solchen Bedingungen überleben kann weiß ich zwar nicht, aber dabei wird ein Individuum herauskommen mit dem KEIN normaler Mensch seine Zeit verbringen will.
Es wird früh straffällig werden und vermutlich einen Mord begehen oder Körperverletzung begehen weil das das einzige Mittel zur Konfliktlösung ist, das es jemals gelernt hat. Es wäre niemand da der es vor dem Fallout seiner Taten bewahrt. Die meisten Bewohner einer Fantelalterwelt würden nicht mal ERKENNEN dass es hier ein Opfer und nicht ein "böser Täter" ist und wenn wüsste ihm niemand zu helfen, da es keine Sanatorien gibt.
Deswegen wäre sein Schicksal ein früher Tod durch den Strick oder wenn es sehr viel Glück hat wandert es in ein Kloster in dem sich aufopferungsvolle Priester(innen) um es kümmern.
Aber ich würde erwarten, dass so ein Sozialkrüppel auch wie ein Sozialkrüppel gespielt wird und nicht "weitgehend normal".
99% der Charakterhintergründe die ein völliges bis sehr starkes Fehlen aller sozialen Fähigkeiten verglichen zum Normalmenschen rechtfertigen sind nur mit einem geistesgeschädigten Charakter zu verwirklichen dessen einziger Platz in einer Spielwelt eine geschlossene Zelle ist - aber definitiv NICHT in einer Abenteurergruppe.
Warum nicht?
Nimm einen Hofbürokraten aus Zhong. Einem Land das an das Chinesische Kaiserreich angelehnt ist.
Der muss nicht Kämpfen können. Dafür ist für den Philosophie eine absolut unerlässliche Fähigkeit.
Nimm einen Klosterbruder des europäischen Mittelalters.
...
Auf die Gefahr hin, mich zum Deppen zu machen, was sind "gamistisch orientierte Systeme"?
Systeme die eher wie ein Brettspiel ausgelegt sind.
Also Spiele in denen die Mechaniken nicht plausibel etwas in der Spielwelt abbilden müssen.
Mechanismen sind nicht primär weil sie etwas "simulieren" sollen, sondern in erster Linie um das Würfelspiel interessant zu machen.
EDIT: Was natürlich ein interessanter Kampagnenaufhänger wäre. Eben ein solches sozial verstümmeltes Kind, das in einem Kloster von Priesterinnen einer Friedensgöttin gepflegt wird. Und das Spiel beginnt damit, dass das Kloster von Plündernden Horden gebrandschatzt wurde.
Hier wäre dieser Sozialkrüppel kein PG-Charakter, weil es hier gar nicht darum geht, dass dieser (jetzt wohl) Jugendliche oder junge Erwachsene geile Kampffähigkeiten hat - die wären für den Spieler der ihn spielt eigentlich nebensächlich, es geht hier nämlich um das Drama dieses Verkrüppelten und über die Menschen die sich aus Nächstenliebe um ihn Kümmern und das ganze Freud und Leid das daraus erwachsen kann.