Puh...
Okay, versuche ich's nochmal.
@ Kaffee-B.: Klar, darf der SL Vetorecht haben. Gehört dazu, will ich auch gar nicht bestreiten. Was ich aber nicht mag ist kategorische Ablehnung. Will heißen: Einfach "Nein." sagen, ohne die Erklärung überhaupt gehört zu haben. Oder "Nein" zu sagen, bevor überhaupt der Versuch unternommen wurde, vielleicht einen Kompromiss zu finden ("Nein, aber..." und "Nein, weil...").
Und Yellow reagiert bereits auf die Erwähnung von PE-Ansätzen extrem allergisch. Er will der Sache keine Chance geben und ich verlange auch nicht, dass er von heute auf morgen seinen gesamten Spielstil ändert. Aber er sollte der Sache eine Chance geben und das muss noch nicht mal in der Runde sein. Ich habe ihm angeboten, ihm genau zu erklären, wie das funktionieren kann - ich habe ihm angeboten, dass wir mal ein paar One-Shots mit integrierten PE-Mechanismen spielen, etc. Und wir müssen ja auch nicht dabei bleiben: Wir können ja genauso die Sache auch wieder abschaffen, wenn sie sich als problematisch erweist. Aber dazu muss man es einfach versuchen.
Und, na gut: Ich bin durchaus bereit zuzugeben, dass die Diskussion eleganter hätte laufen können. Ich habe vielleicht zu lange damit gewartet, klar anzusprechen, dass ich da ein Problem mit habe.
@Teylen: Ich finde, dass das mit dem "Ja, ja heißt: L*** mich am A****!" schon ein Extrem ist. "Ja" werte ich als Zustimmung, "Nein" als Ablehnung - alles andere ist Ironie und darin steckt immer irgendwo etwas Fieses. Wenn der SL aber über seinen Schatten springt und "Ja" zu den Ideen der Spieler sagt, dann zeigt das für mich vor allem eines: die Bereitschaft die kreative Erfahrungswert des Rollenspiels mit den Spielern zu teilen.
Aschenputtel ist nicht langweilig: Die schleicht sich einfach mal so auf einen Ball. Die wird gezwungen auch die schrecklichsten Arbeiten im Haushalt auszuführen und zerbricht daran nicht völlig. Das beweist Charakterstärke. Die hässlichen Entlein-Stories leben ja gerade davon, dass die Protagonisten nur
von außen als langweilig oder grau wahrgenommen werden, dem Zuschauer aber klar ist, dass dem eben nicht so ist und ein schillernder Schwan im Mauerblümchen steckt.
Warum wirfst du mir Rücksichtslosigkeit vor? Das musst du ausführen, bitte
Und nur weil ich der Ansicht bin, dass im Spielstil einiger SLs Überraschung eine zu große Rolle spielt, die auf Kosten einer gemeinsamen Gestaltung der Spielwelt geht, ist das doch keine Extremposition.
Ich sage ja nicht sowas wie "Überraschung ist böse und ich würde das ums Verrecken nicht spielen wollen?" - ich möchte auch gerne ein wenig überrascht werden. Aber mir geht es in der Dramaturgie eines Plots nicht primär darum. Meinen SC spiele ich entsprechend überrascht, aber als Spieler kann ich ruhig wissen, was so abgeht - also eher ein Suspense-Ansatz.Es gibt sicher Genres, bei denen Überraschung wichtig ist (Horror und Detektiv z.B.), aber auch welche, bei denen sie unerheblich ist (Action, z.B.).
Und Teylen: Auf der einen Seite Ergebnisoffenheit zu behaupten und auf der anderen Seite sich aber krass auf die Regel "Der SL hat immer Recht" (in Gestaltungsfragen, in Fragen von Reaktionen von NSC, in Fragen, wie ein Kartenspiel ausgeht, etc.), aus der Begründung heraus, dass der SL die Spieler kontrollieren müsste, damit alles plausibel bleibt, passt für mich nicht so richtig zusammen. In der Constanza-Situation hat der SL einfach etwas entschieden, weil er es so wollte.
Ich will ihm kein Railroading vorwerfen, aber vom autoritären SL zum RR ist es nur ein kleiner Schritt.Oh, sorry, hab da noch mal drüber nachgedacht... das wäre wahrscheinlich überpauschalisiert.