Ein Ring, eine Rampe, eine Bühne und drumherum viele Zuschauer.
Plötzlich hört man was, jemand sagt "Time to play the game" und lacht. Plötzlich tiefer geiler Bass, geniale Rockmusik [...]
Die World Wrestling Entertainment, eine Firma in den USA, veranstaltet jede Woche 4 Wrestlingshows, in denen Männer und Frauen die jahrelang hart trainiert haben, Showkämpfe führen.
Schön beobachtet und beschrieben.
Ich kenne Wrestling schon seit zwanzig Jahren, auch wenn es vor exakt zwanzig Jahren (1990) in der damaligen WWF noch viel alberner, bunter und comic-artiger war als heute. Ich erinnere nur an Charaktere wie The American Dream Dusty Rhodes im gelb-schwarzen Hummel-Kostüm, Hacksaw Jim Duggan mit seinem 2-by-4-Brett, The Million Dollar Man, Tugboat, The Warlord, Earthquake, oder Ravishing Rick Rude, etc. pp.
Ich persönlich halte recht wenig von echten Kämpfen. Einerseits möchte ich Action haben, andererseits möchte ich nicht dass es die Gefahr gibt das die Kontrahenten sich absichtlich verletzten wollen (Boxen beispielweise, wo es genügend gewalttätige Männer gibt und wo es darum geht den Gegner niederzuschlagen, während man beim Wrestling versucht sich nicht zu verletzen), also ist die einzige echte Lösung das Wrestling.
Das ist auch genau das Entscheidende am Wrestling, was mich weiterhin daran fesselt und fasziniert. (Wobei ich ja heute etwas lieber TNA und Indy-Wrestling ansehe.) Wrestling ist eine Kunstform, ein körperliches Melodram, ein Ballett der Gewalt!
Wenn ich als Fan Wrestling ansehe, unterscheidet sich das nicht von einem Theater- oder Opernzuschauer im Theatersaal, oder von jemandem, der eine Fernsehserie anguckt oder eine Tanzdarbietung. Nur dass es alles viel mehr Spaß macht und dass es bei den Wrestlern immerhin auch echte Interaktion mit dem Publikum gibt. Übrigens hatte ich an der Uni damals sogar einen Theaterwissenschaftsdozenten, einen ausgebildeten Schauspieler und Pantomimen, der absolut der Meinung war, dass Wrestling als Theaterform durchgeht.
Doch TNA ist mir etwas zu ungeduldig und unharmonisch. Viele Wrestler wirken auf mich kaum interessant, während die WWE-Stars mich alle enorm beeindrucken.
Bei mir ist es genau umgekehrt, vielleicht auch altersbedingt. Ich finde sogar die sich gerade abzeichnende Hogan-gegen-Abyss-Fehde in TNA sehr sehenswert.
Hulk Hogan kann zwar kaum noch laufen, aber er kann immer noch wunderbar reden und so das Publikum aufpeitschen!
Der Undertaker, Triple H, Randy Orton, The Big Show, Rey Mysterio und wie sie alle heissen haben Charakter. Man sieht sie, man liebt sie, man ist jedesmal erstaunt wenn sie ihre coolen Aktionen zeigen.
Was haltet ihr davon. Gibt es noch andere begeisterte Anhänger?
Ich bin vor circa einem Jahr über meinen Neffen wieder zum Wrestling zurückgekommen, nachdem ich um das Jahr 2000 herum effektiv aufgehört hatte, die Wrestling-Ligen und ihre Fernsehshows zu verfolgen. Ich war also zehn Jahre lang draußen und habe mir nur in dem einen Jahr, vom letzten Sommer bis jetzt, alle möglichen Infos darüber angelesen, was in den vergangenen zehn Jahren so alles ablief.
Ich muss aber gleich dazu sagen, dass ich ein großer Fan der Indy-Ligen bin, das mexikanische Lucha Libre für das technisch und dramaturgisch bessere Wrestling halte, und über alle Maßen natürlich meiner Lieblingspromotion Chikara Pro Wrestling (siehe:
http://www.chikarapro.com) die Treue halte. Mit Mike Quackenbush, dem Chef von Chikara, konnte ich letztes Jahr in Oberhausen sogar schon 5 Minuten sprechen und es war super.
Wenn du eine gute Info- und Diskussionssendung zum Thema Wrestling suchst, höre zum Beispiel mal in den wöchentlichen Podcast von RBR Weekly Wrestling Talk 'rein. Den höre ich mir auch fast jede Woche an. Er läuft live in der Nacht von Samstag auf Sonntag und steht danach zum Download als mp3 im Netz. Ich poste hier mal den Link:
RBR Weekly Wrestling Talk