Autor Thema: Wenn kein Metaplot - was dann ?  (Gelesen 13439 mal)

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Offline Herr der Nacht

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #100 am: 8.07.2010 | 13:03 »
@Topic: ist das eine Scherzfrage?

sie können regionalspezifische Abenteuermodule mit Zufallstabellen und Konfliktgrundlagen herausbringen

sie können Quellenbücher heraubringen, in denen mehr Spielweltdetails stehen

sie können SL Material herausbringen: Gegner, Monster, Schätze usw.

sie können Spielermaterial herausbringen: Klassen, Fähigkeiten usw.

sie können Regelmodule herausbringen: Companyregeln, Ökonomieregeln, Szenrarioregeln (z.b. für Schiffskampagnen oder Schlachtenkampagnen).

sie könnten haptisches Material rausbringen: Figuren, Spielpläne, Handouts.
all die Dinge, die ein Rollenspiel zu einem besseren SPIEL macht, statt einem Roman.

Hier reihe ich mich einfach mal ein.

Bei all den Bänden (auf DSA bezogen weil ich hier das Material am besten kenne) frage ich mich immer warum sie scheinbar den Umstand des allumfassenden Buches erfüllen wollen (Band zur Seefahrt, hier findet ihr alles was..blablabla) dann merken dass dies nicht funktioniert, es im Vorwort relativieren und als Resultat alles irgendwie ein bisschen anschneiden.

Beim blättern in Warhammer-Bänden war ich ohne große Kenntnis des Setting/RPGs sehr angetan von der Idee, einzelne Punkte der Region herauszupicken und diese detaillierter abzuhandeln.

Der Effekt ist das Anbieten von sofort nutzbarem Material ohne gleich ganze Regionen totzuschreiben. Ein alles kann, nichts muss-Verständnis, dass mir gerade bei den sehr auf Metaplot bibliothekarisch erfassen-Bänden von DSA auf den Senkel geht.

Wenn wir also bei Wünsch-dir-was wären, würde ich z.B für die DSA Reihe statt 10jährlicher Neuauflage von Regiobänden eine gänzlich andere Aufteilung treffen:

- Einmalige Settingbände, gerne grob, gerne anreißend
- Metaplot-Aktualisierungsbände im dünnen Heftformat für die Metaplotfans
- Kaufabenteuer mit dickem Metaplot-Einfluß, die jedoch mit den Aktualisierungsbänden zusammenarbeiten anstatt ihre Exklusivität durch einmalige Metaplot-Infos zu wahren.
- Dünne Einzelbändchen in denen sofort einsetzbares Material gesammelt wird, jedoch mit dem Ansatz möglichst spielbar und hochwertig anstatt nur möglichst umfassend zu sein. Das können dann Dungeons sein, Tavernen, Residenzen, NSCs, Antagonisten, also all das was man bisher anstatt in "Spielhilfen" in Abenteuern unterbringt, jedoch mitsamt unnötigen Stories. Und vor allem alles regeltechnisch unterstützt und visualisiert anstatt in irgendwelchen Bleiwüsten angerissen.

Der Vorteil ist beiderseitig, die unterschiedlichen Ansprüche der verschiedenen Rollenspieler werden allumfassend produkttechniksch abgedeckt, jedoch stets mit einer alles kann, nichts muss-Einstellung.

Der Verlag kann sich auch über Jahrzehnte hinweg seine Brötchen verdienen und die Autoren müssen nicht mehr schwitzend bei Regio Bänden sitzen und sich einen Kopf machen wie man in EINEN Setting Band die Infos des Vorgängers unterbringt, alle Aktualisierungen durch den Metaplot mitreinnimmt und die durch KAufabenteuer hinzugekommene Informationsdichte einbringt.
Stattdessen erhalten die Bände nur soviel Material wie sie auch wirklich benötigen, passt etwas nicht rein kann man es in Zusatzbände/Heftchen unterbringen.

Wovon man sich jedoch lösen muss ist von dem leidigen Denken nur noch 200-300 seitige Hardcover für 30+ Euronen herauszubringen, sondern mehr schlankes Material für kleineres Geld. Rollenspiel ist Gebrauchsmaterial und erst in zweiter Linie was für Sammler.

Natürlich weiß ich dass mein Anspruch eine Utopie ist, gerade durch die geschickte Verwebung von Spielhilfen, Kaufabenteuern und Erweiterungsbänden wird ja oftmals der Kaufanspruch erhöht, was natürlich dem Verlag zugute kommt, dem Rollenspiel an sich und der Übersicht jedoch heftig schadet.

Offline Grubentroll

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #101 am: 8.07.2010 | 13:08 »
@Sashael

Ja, das mit dem "vorher wissen, was passieren wird" ist ein Punkt.

Was ich allerdings noch viel schlimmer finde, ist, wenn ein Metaplot etwas, was man eigentlich an der Welt schätzt, und warum man sie eigentlich gern spielt, kaputt macht.

Ich finde Metaplot total wichtig, um einer Welt das Gefühl von Echtheit zu geben, aber gleichzeitig will ich auch nicht, dass andauernd die Welt die ich da spiele komplett umgepflügt wird. Es müssen einfach die größten Konstanten, oder nennen wir es der "Charakter" der Welt erhalten bleiben, oder ich bin raus.

Offline Herr der Nacht

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #102 am: 8.07.2010 | 13:11 »
Doppelpost, kann gelöscht werden
« Letzte Änderung: 8.07.2010 | 13:16 von Herr der Nacht »

Offline Robert

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #103 am: 8.07.2010 | 13:22 »
@Boba:
Drachenlanze bietet diverse 'alternative' Zeitlinien, z.B. "Der Königspriester(von Istar) hat gewonnen"(ähnelt der Situation in Midnight) oder "Raistlin hat Thakisis besiegt und ist selbst zum Gott geworden"(die Apokalypse kommt, spätestens wenn Raistlin den letzten Gott besiegt hat und erkennt das er selbst nichts Neues erschaffen kann).
Es gab sogar ein Quellenbuch, das explizit auf Zeitreisen und alternative Stränge(und wo diese sich mit der 'offiziellen' Geschichte überschneiden) eingeht: Legend of the Twins
Unter anderem werden da auch Empfehlungen ausgesprochen, wie man Schlüssel-NPC gegen Spielercharaktere austauscht.

@ Topic:
So ein Quellenbuch(Drachenlanze: Legend of the Twins) für DSA wäre wahrscheinlich nicht realisierbar, aufgrund der schieren Fülle von Material(und Plotholes) in der offiziellen Geschichte Aventuriens.
Wir erinnern uns: Brin wird von Zants zerrissen, während er
1) Auf freiem Feld, keine 50m von seiner ganzen, verdammten Armee(inkl. etlicher NSC-Helden und der Spielercharaktere)
und
2) Er hält Silpion, ein Enduriumschwert das vorher von einem (IIRC Ingerimm-)Geweihten gesegnet wurde und kann damit umgehen

Aventurien würde, denke ich ziemlich anders aussehen, wenn das Mittelreich einen Kaiser Brin.

Edit: Auf die letzten 5 Beiträge, die ihr geschreiben habt, während ich das hier getippt hab, geh ich jetzt mal nicht ein ::)
Wer Rechtschreib- oder Grammatikfehler findet, darf sie behalten!

Das ist nicht die Signatur, aber mir ist noch nichts Besseres eingefallen^^

alexandro

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #104 am: 8.07.2010 | 13:49 »
Ich finde Metaplot-Elemente gut, welche der SL mit ihren eigenen Tempo entwickeln kann.

Bestes Beispiel: das Erwachen von Ravana in der oWoD. Das kann der SL 1999 bringen, oder 2007 oder 1976 - je nachdem was das Tempo der Kampagne erfordert. Er kann es auch "auf unbestimmte Zeit" (d.h. irgendwann nach Kampagnenende) verschieben. Die anderen Metaplot-Elemente werden davon nur geringfügig tangiert.

Bei Shadowrun hat man dagegen eine Timeline, wann bestimmte Sachen passieren und dass man ab 2065zwölfzig nicht mehr in diese oder jene Stadt kann oder ab den 2070ern sein altes Cyberdeck wegschmeißen muss. Und man kann nichtmal das Datum ändern, weil alles andere was in der Welt passiert in irgendeiner Weise darauf aufbaut...aaargh. Den Metaplot zu "reparieren" ist in diesem Fall so aufwändig, dass man eigentlich gleich das Setting neu schreiben kann.

Offline Grubentroll

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #105 am: 8.07.2010 | 14:05 »
@Alexandro:
Guter Einwand. Was da auch noch passieren kann, ist, dass man ein Setting eine Weile lang nicht mehr gespielt hat, zurückkommt, auf dem neuesten Nenner sein will oder gar muss, aber die Kampagnenwelt eigentlich garnicht mehr wiedererkennt, durch ebensolche Dinge, die du da aufgezählt hast.

Ich glaube, würde ich heutzutage nochmal eine Shadowrun-Kampagne anfangen, ich würde sie einfach wieder bei 2050 beginnen.

Offline Boba Fett

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #106 am: 8.07.2010 | 14:11 »
Ich glaube, würde ich heutzutage nochmal eine Shadowrun-Kampagne anfangen, ich würde sie einfach wieder bei 2050 beginnen.

+1
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #107 am: 8.07.2010 | 14:13 »
Ich wüsste nicht, wo ich mich hier speziell auf DSA bezogen hätte. Dieser Thread ist auch im "Allgemein"-Forum untergebracht, oder?

Ich hatte irgendwie den Eindruck.


Zitat
Da war jedesmal eigentlich danach wieder carte blanche angesagt. Jedes Abenteuer für sich ein geschlossener Kosmos. Die Helden nicht mehr als eine Ansammlung von Werten auf Blättern Papier.
Tja, typisches DSA Problem.
Od&D war da schon weiter, mit Kampagnen, Plothooks, Hintergrund abstimmen usw


Zitat
In der alten grauen Forgotten Realms Box gibt es diese zwei, drei Seiten, wo lose Ereignisse der letzten zwei Jahre monatlich aufgezeichnet waren.
das ist auch nichts , was ich unter MP verbucht hätte, eher unter Timelin mit Info.
 
,Ansonsten
siehe

@Sashael

UNTERSCHREIB!


“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Offline Boba Fett

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #108 am: 8.07.2010 | 14:30 »
Tja, typisches DSA Problem.
Od&D war da schon weiter, ...

Kleiner Einwand: AD&D hatte in diversen Kampagnensettings genau das gleiche Problem.
Der Metaplot von Dragonlance war nun wirklich vorgeschrieben, bei Dark Sun ebenso.
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #109 am: 8.07.2010 | 14:44 »
Kleiner Einwand: AD&D hatte in diversen Kampagnensettings genau das gleiche Problem.
Der Metaplot von Dragonlance war nun wirklich vorgeschrieben, bei Dark Sun ebenso.

Ich habe nicht mal bei Dragonlance diese Abhängigkeit von vorpublizierten One Shots erfahren und auch nicht den Mangel an SL Anleitung Siehe D&D Kompendium, DMG, Powers & Tactics, Creative Campaigning
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
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Offline Grubentroll

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #110 am: 8.07.2010 | 16:17 »
das ist auch nichts , was ich unter MP verbucht hätte, eher unter Timelin mit Info.
Wo ziehst du da die Trennlinie zwischen Metaplot und Timeline? Ich finde das beides relativ ähnlich, vielleicht in den Ausprägungen ein wenig anders.

Beides bedeutet eine zeitliche Veränderung in der Spielwelt.

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #111 am: 8.07.2010 | 16:40 »
Wo ziehst du da die Trennlinie zwischen Metaplot und Timeline? Ich finde das beides relativ ähnlich, vielleicht in den Ausprägungen ein wenig anders.

Beides bedeutet eine zeitliche Veränderung in der Spielwelt.
Timeline: Info: Das passiert in der Zukunft
Mötaplat: Das passiert so und so mit dem Material
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #112 am: 8.07.2010 | 16:41 »
häufig wird sich ja von vielen über den Metaplot eines Systems beklagt, sei es DSA, Earthdawn, Shadowrun oder die OWOD.
Worüber beklagen sich die Leute denn da genau?

Zitat
Was sollen denn die Verlage veröffentlichen, wenn sie den Metaplot nicht hätten.
Es gibt ja auch Systeme, die ohne Metaplot auskommen. Abgesehen davon: (Kauf)Abenteuer, Kampagnen(bände),Romane...

"Wir leben nach den Regeln, wir sterben nach den Regeln!"

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Offline Dirk Remmecke

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #113 am: 8.07.2010 | 16:49 »
Der Metaplot von Dragonlance war nun wirklich vorgeschrieben, bei Dark Sun ebenso.

Wo ziehst du da die Trennlinie zwischen Metaplot und Timeline? Ich finde das beides relativ ähnlich, vielleicht in den Ausprägungen ein wenig anders.

Beides bedeutet eine zeitliche Veränderung in der Spielwelt.

Hier werden wohl Begriffe etwas durcheinandergewirbelt. Ein Metaplot ist eine Ereigniskette, die in der Zukunft stattfinden wird, wenn die Spieler nichts tun, um sie zu verhindern. Selbst bei Cthulhu in den Zwanzigern gibt es einen Metaplot, und er beinhaltet das Nahen des Zweiten Weltkrieges (u.a.).
Ein Metaplot allein ist noch gar nicht schlimm - in Verbindung mit Railroading und Illusionismus wird er schlimm. Bei Dragonlance kam alles zusammen.

Ein Metaplot, der dem SL rechtzeitig verraten wird, damit er abschätzen kann, welche Folgen er für sein Spiel hat (und ob er ihn in seiner Spielwelt überhaupt Realität werden lässt), kann ok sein. Schwierig wird es, wenn er häppchenweise kommt und der SL nicht erkennen kann, was die Etappen langfristig bedeuten. Ich habe bei DL den Fehler gemacht, Fewmaster Toede für metaplot/railroadwichtig zu halten und mich in DL2 gewunden, um ihn vor den Spielern zu retten. Da wusste ich noch nicht, dass ich durch die Entscheidung, den Spielern eigene Charaktere zu erlauben (anstelle der vorgegebenen Innfellows), mich schon meilenweit vom Metaplot entfernt hatte. Was für den Rest der Kampagne nur von Vorteil war...

Engel ist da auch so ein Kandidat.

Offline Dirk Remmecke

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #114 am: 8.07.2010 | 16:51 »
Schwerpunkte veröffentlichen.

Beispielsweise Horasreich:
Bei ausreichend Planung hätte man den Bürgerkrieg bzw. schon den Tod von Amene Horas durch Abenteuer und Botenberichte massiv vorbereiten können. Danach dann möglichst rasch (im Verlauf eines Jahres) die Königsmacher-Kampagne rausgebracht. Kurz danach die neue Regionalspielhilfe, zusammen mit weiteren Botenberichten und einer Anthologie zu Khadan Horas-Herrschaft (zusätzlich zu den meist vom Settingplot losgelösten Anthologien zur Region). Damit hätte man innerhalb von zwei Jahren ausreichend Material, um im Horasreich eine langfristige Kampagne spielen zu können.

Anschließend schwenk weg vom Horasreich. Die SLs sind ausreichend mit Material versorgt, hier weiterzuspielen. Nächsten Schwerpunkt setzen, als da wäre z.B.:
- Sieg über die schwarzen Lande und Restauration des Mittelreichs
- Umsturz in Al'Anfa
- etc.

Also sowas, wie Paizo mit den Pathfinder Adventure Paths für Golarion macht?

Das geht allerdings an der Spielwirklichkeit der DSA'ler vorbei. Die bespielen ganz Aventurien, zum Teil parallel mit mehreren Charakteren. Ich kenne kaum Systeme, bei denen (wie weiland bei AD&D) die Leute mit Ordnern voller Charaktere auf die Cons kommen und von der Region abhängig machen, welchen ihrer Helden sie auf die Reise schicken (oder welche Helden zur aventurischen Zeit des Con-Abenteuers gerade in anderen Abenteuern feststecken und verhindert sind).

Offline Jiba

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #115 am: 8.07.2010 | 16:52 »
Engel ist da auch so ein Kandidat.

Wenn man die Romane nicht als vollwertiges Spielmaterial betrachtet, dann dürfte es aber ganz gut gehen.  :)
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Teylen

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #116 am: 8.07.2010 | 17:25 »
Timeline: Info: Das passiert in der Zukunft
Metaplat: Das passiert so und so mit dem Material
Ich haette eher getippt:
Timeline:
Zeitlich fest definierte Handlungsstraenge.
Bei V:tM so etwas wie 1400 noch etwas wird Kappadozius von Augusts vernichtet. 1700 noch etwas stirbt die letzte Lamie 2000 noch etwas findet Gehenna statt

Metaplot
Zeitlich ungebundene Handlungsstraenge.
Bei V:tM sowas wenn sich Ravanna [99, 07, wann immer] erheben wird, wird die Ereigniskette los getreten. Wenn der Mahlstrom, mahlstromt kriegen Giovanni diese und jene Besonderheiten hinsichtlich des Geisterbeschwoeren.

Ein Metaplot ist eine Ereigniskette, die in der Zukunft stattfinden wird, wenn die Spieler nichts tun, um sie zu verhindern.
Sehe ich nicht so.
Das heisst gerade bei der oWoD findet ein bedeutender Teil des Metaplot, zugegebenerweise abhaengig von der System Perspektive, in der Vergangenheit statt.

Es gibt auch Spieler seitig keine wirkliche Moeglichkeit den Plot zu verhindern oder drastisch im Ablauf zu beeinflussen. Respektive ist das was dabei heraus kommt dann nicht mehr mit dem offizielen Setting kompatibel.

Insofern bedingt eines zeitlich definierten Metaplot respektive das aus-/nachspielen diesen Railroading bzw. Illusionismus.
« Letzte Änderung: 8.07.2010 | 17:43 von Teylen »
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Offline Auribiel

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #117 am: 8.07.2010 | 18:37 »
Also sowas, wie Paizo mit den Pathfinder Adventure Paths für Golarion macht?

Pathfinder ist mir leider nicht vertraut, daher kann ich dazu keine Aussage treffen.

Zitat
Das geht allerdings an der Spielwirklichkeit der DSA'ler vorbei.

Aventurien geht ander Spielwirklichkeit der DSAler vorbei. Wenn das Credo ist, annähernd jeden Charakter immer überall spielen zu können (und das ist noch immer das Credo der Abenteuer), dann ist der Metaplot scheint mir, keine sinnvolle Einrichtung.

Statt "wenn kein Metaplot - was dann" sollte man vielleicht besser "wie sollte ein Metaplot gestaltet werden" diskutieren. Und dabei die oben genannten drei Gruppen berücksichtigen.

Mal so als Anregung...

Da ich in den letzten Jahren fast nur DSA gespielt habe, kann ich mich nur hierauf beziehen, aber das kann gerne als Allgemeingültig für andere betroffene Systeme betrachtet werden:

- Die Entwicklungen im Metaplot sollten fühstmöglich für die SL bekannt gegeben werden. Aufgrund der massiven Spoilerpanik diverser Mitspieler sollte man entsprechende Informationen speziell kennzeichnen und so im Regelwerk/Hintergrundbuch platzieren, dass ein Spieler sich nicht aus versehen spoilern kann.

- Es sollten Knotenpunkte im Metaplot gesetzt werden. Wer gerne eigene Abenteuer und (Neben)Plots bastelt, der kann sich dann immer wieder entscheiden, an geeigneter Stelle wieder auf den Metaplot aufzuspringen, auch wenn er dazwischen sein eigenes Süppchen kocht. Das würde (hoffentlich) sowohl die Hardcore-Metaplotler, als auch die zufrieden stellen, die den Metaplot nach eigenen Vorlieben umgestalten. Und bös gesagt: Diejenigen die sowieso ihr eigenes Süppchen im Setting kochen, dürften sich sowieso nicht für die Metaplotgestaltung interessieren. Für diese Gruppe wären gute Abenteuer, die unabhängig von irgendwelchen Metaplots laufen, sicher die beste Option.

- Der Metaplot sollte einen größeren Zeitraum umfassen (bei DSA wäre damit verbunden die Entkopplung der 1:1 Zeitrechnung zwischen aventurischer und irdischer Zeit), um ein Setting dynamischer gestalten zu können. Einige Metaplot-Bereiche ziehen sich jetzt schon jahrelang wie Kaugummi, das ist fast, als würde man den 30jährigen Krieg in Realzeit nachspielen.

- Der Metaplot sollte (wie andere Abenteuer auch) die Setzungen der Hintergrundwelt und des Regelwerks berücksichtigen und sie nicht verbiegen und bis zur Unkenntlichkeit entstellen. Das heißt auch, dass NSC nachvollziehbar handeln bzw. deren Motivation offen gelegt wird. Das würde zugleich auch die Darstellung durch den SL erheblich vereinfachen.
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alexandro

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #118 am: 8.07.2010 | 18:51 »
@Remmecke: das problematische am Metaplot ist nicht, dass etwas passiert, sondern dass es (mit Erscheinen des entsprechenden Quellenbandes) bereits passiert IST.

Bei CoC zu sagen "bald kommt der 2. Weltkrieg" ist schadlos, da kann man sich drauf einstellen.

In irgendeinem Fantasy-Setting zu sagen: "Zwischen den Jahren 400 [Erscheinen der 45.Edition] und 402 [Erscheinen der 46.Edition] hat Kriegsherr Uludag diese Länder mit einem Terrorregime überzogen...was? Ihr habt in dieser Zeit in diesen Ländern gespielt und ganz andere Abenteuer erlebt? Dann seid ihr nicht auf dem Laufenden."

Dieses retroaktive Eingreifen in den Settinghintergrund ist (besonders bei kurzen Zeiträumen - wenn zwischendurch 100 Jahre oder so vergehen ist es ohnehin egal, weil das keine laufende Kampagne tangieren dürfte) ist ein Zeichen von mangelndem Respekt vor den Kunden, gepaart mit dem zwanghaften Bedürfnis, jeden Aspekt der Sielwelt beschreiben zu müssen.

Offline Grubentroll

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #119 am: 8.07.2010 | 21:36 »
Nennt mich ignorant, aber bis jetzt finde ich die Definitionsversuche für "Timeline" und "Metaplot" nicht eklatant verschieden genug, um da eine Trennung sehen zu können. Allenfalls, wie beschrieben, einen ganz leicht anderen Schwerpunkt.

Bei beidem passieren im Zeitgefüge vordefinierte Ereignisse, die auf die Spieler Wirkung nehmen können, aber nicht müssen.

Wenn der Magier Schnaselbart den 100-Eichen-Wald abbrennt, kann mir das egal sein, wenn ich grad im 100 km entfernten Lorbeltal bin. Ich kann allerdings davon hören in einem Kneipengespräch von einem Elf, der in dem Wald gewohnt hat, und nun auf der Flucht ist.

Die Spieler können sich entscheiden, dass sie das Thema was angeht, und sie Schnaselbart zeigen wollen, wo es langgeht, oder einfach weiter ihr Bier trinken, und Schnaselbart einen bösen Magier sein lassen.

Das ist doch genauso "Metaplot" wie "Timeline".

Offline Lichtschwerttänzer

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“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Offline Der Oger (Im Exil)

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Re: Wenn kein Metaplot - was dann ?
« Antwort #121 am: 9.07.2010 | 12:56 »
Was ist eigentlich mit Adventure Paths, wie Age of Worms und Kingmaker von Paizo?
Sind die nicht auch eigentlich - Metaplots?
Oger ist jetzt nicht mehr traurig. Oger darf jetzt seinen Blog in die Signatur aufnehmen: www.ogerhoehlen.blogspot.com


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