Ich hab mir jetzt die Mühe gemacht, das Ding ganz zu lesen. Die ersten 80 Seiten sind für uns hier doch vollkommen uninteressant, altbekannt. Hinten wird's schon etwas substanzieller.
Letztendlich ist der Text von Professoren und/oder Privatdozenten begutachtet und als Diplomarbeit angenommen worden. Ich traue mich nicht, auf einem fremden Fachgebiet dem Fachmann zu widersprechen, ich hab da schlichtweg keine Ahnung.
Was mich gestört hat, ist die lockere Umgangssprache, die Verwendung von Anglizismen ("Community") und des Wortes "Meister" für Spielleiter.
Weiterhin ist auch mir aufgefallen, dass sehr viele Begebenheiten einfach ohne Beleg behauptet werden. "Der Meister hat im Spiel das letzte Wort" "Er hat viel Macht, die muss er natürlich fair einsetzen".
Wir sind hier, was Analyse des Spielablaufs, etc. angeht sehr viel weiter.
Die Geschichte des RSp finde ich auch nicht so gut recherchiert (Warum hat es seine Wurzeln im 17. Jh, wenn das erste Kriegsspiel 1811 erfunden wurde?).
Dass die Autorin nun eine Ventrue-Powerfrau gespielt hat, weil sie das Gefühl hat, Frauen hätten es schwer heutzutage in Machtpositionen zu gelangen (ohne Beleg für die Behauptung), ist mir genausp egal, wie die Tatsache, dass sie Bilder aus Katalogen ausschnitt, um zu zeigen, was der Charakter getragen (kreative Idee, aber: ist das kennzeichnend für RSp?)
Ist der Eric mit dem das Interview geführt wurde der selbe, dem die Arbeit gewidmet wurde?
Mein Fazit für mich: Mich stört die einfache Sprache und der mangelnde Erkenntnisgewinn für mich als Laien. Vielleicht habe ich ja die innovativen und genialen Eckpunkte übersehen. Ich bin schliesslich nur phantasieloser Mediziner.
EDIT: und wir hier müssen uns fragen, warum wurden die Blutschwerter zitiert, das Tanelorn aber nicht?