Nen Armbruch etc. kann auch der Polizei-BO mal eben zur Klinik schraubern.
Jein - also, klar, kann er.
Macht er aber nicht, weil er a) nicht zuständig ist* und b) den Verletzten unterwegs bei Komplikationen nicht versorgen kann.
Einen leicht Verletzten kann ja auch jeder PKW hinbringen.
Aber "richtig" Verletzte müssen erst mal vor Ort versorgt/stabilisiert werden, und da scheitert der Polizeihubschrauber an Allem.
*Das wird man generell höchstens bei Großschadensereignissen umgehen, und in D aus diversen Gründen auch dann nicht.
Für einen Armbruch zieht man den jedenfalls weder aus einem laufenden Einsatz noch aus der Nachbereitung...
Und autonome Drohnen für den Krankentransport - wo ist das Problem? Autonom heist ja erst mal nur "kein Pilot". Fliegen geht ganz gut, landen je nach Situation auch (Ort-Ort Transport zwischen Krankenhäusern etwa). Und "Pilot zu hause lassen" heisst ggf. "ein Pilot, x Drohnen" d.h. der übernimmt erst wieder "beim Landen".
Die Frage ist, ob das wirklich ein Vorteil ist.
Ganz unbemannt wäre der ja sowieso nicht, weil man das San-Personal drin haben muss.
Ok, man gefährdet im Zweifelsfall eine Person weniger.
Aber gerade beim zeitgleichen Einsatz mehrerer Helis einen Piloten mit allen Maschinen belasten - wäre
mir aus dem Bauch raus zu heikel.
MMn also auch auf längere Sicht eher eine nützliche Spielerei als ein hundertprozentiger Ersatz.
Drohnen sind immer dann sinnvoll wenn Beschuß droht.
Das ist allerdings eine strategische Entscheidung, keine taktische.
Denn außer sehr gut aufgestellten Streitkräften wird niemand auf Dauer beides vorhalten.
Gerade im polizeilichen Bereich droht dem Heli sehr selten Beschuss, schon gar kein effektiver.
Da wird man die Entscheidung eher aufgrund der Überlegung treffen, ob die Drohne grundsätzlich besser fliegen kann als der Pilot - was erst bei unabhängigen Drohnen ansteht*, und auch da noch recht weit in der Zukunft liegt.
*Ein ferngesteuertes Luftfahrzeug ist grundsätzlich schwerer zu fliegen als ein direkt vor Ort gesteuertes. Der Sonderfall sind Kampfflugzeuge, wo der Pilot manche Manöver nicht mehr aushält.
Und autonom ist immer auch eine Frage der Drohne und des Einsatzprofils. Ein einfacher Kamerablimb der Menschenmassen verfolgt, Indiviuen ausfiltert und ranzoomt - kein Problem. Ein Auto auf der Autobahn verfolgen - schwieriger aber selbst da geht einiges. Kampfmaneuver und "Bauchentscheidungen" - das geht wohl nicht.
Kamerablimp ist ein gutes Beispiel - ein Bekannter von mir hat vor Kurzem am Rande mit
Persistent Ground Surveillance System (PGSS) zu tun gehabt...
Da sind zu jedem Zeitpunkt mindestens 2 Mann mit beschäftigt - also keine Techniker, sondern rein mit Bedienung und Kommunikation.
Und dazu kommt noch mal die von dem Ding "gebundene" Aufmerksamkeit der Befehlskette obendrüber, wenn viele Daten reinkommen.
Spätestens dann, wenn es hoch hergeht und wichtig wird, kann man die Zielauswahl bzw. generell die Kamerasteuerung nicht mehr der Software überlassen - dann braucht der Entscheider jemanden, den er damit betrauen kann.
Bis die Software das so hinkriegt wie ein geübter Bediener, geht noch viel Zeit ins Land.
Und den Entscheider kann man nie einsparen.
Aufklärungsdrohnen sind unterm Strich auch nur mobile und mit guter Software etwas "hilfsbereitere" Kameras.
Ich will da nicht alles schlecht reden, aber ich habe schon genug mit flächendeckendem Objektschutz zu tun gehabt, dass ich gerade (autonome) Überwachungsdrohnen nicht als den großen "game changer" ansehe.
Und auch beim Einsatz als Pilot werden sich abseits des militärischen Sektors die praktischen Auswirkungen insbesondere für die Gegenseite in Grenzen halten.