Autor Thema: Hat Freies Spiel das meiste Prestige?  (Gelesen 8190 mal)

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Offline scrandy

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Re: Hat Freies Spiel das meiste Prestige?
« Antwort #25 am: 22.07.2010 | 16:17 »
Weil hier immer noch der Anfangspost missverständlich ist und lange Zeit keiner postete, hab ich das Thema mal neu angefangen. Sollte die Diskussion hier in Gang kommen, dann können wir das aber auch wieder zusammenfügen oder den anderen Thread löschen.

Anderer Thread
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Offline Dirk Remmecke

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Re: Hat Freies Spiel das meiste Prestige?
« Antwort #26 am: 22.07.2010 | 18:30 »
- Das Prinzip der Kaufabenteuer hat sich seit Ewigkeiten nicht verändert und führt fast zwangsläufig zu Railroading. Manche Leute kaufen sie sogar nur zum erleben des Metaplots und stufen sie als unspielbar ein.
- Mainstream Erzählrollenspiel gibt es quasi nicht mehr, seitdem DSA zum reinen Simulationssystem geworden ist (...)

Also was die Welt braucht ist ein Mainstream-Erzählrollenspiel, ein neuer Kaufabenteuer-Stil und gute Abenteuer-Autoren.

Es mag zwar sein, dass DSA regelseitig zum Simulationssystem geworden ist, aber soweit ich das beobachte, ist die Hauptkritik an DSA doch, dass es in den Abenteuern wie in einem Spielberg-Film zugeht (Helden als Touristen in einer gefahrvollen Situation), ohne dass etwas simuliert wird oder die Helden überhaupt die Akteure sind.

Die meisten Kaufabenteuer (und da gibt es ja neben DSA kaum welche im deutschen Raum) sind zwar seit 25 Jahren so (aber angeblich soll sich da ja derzeit etwas tun, ich muss diese Dungeon-Anthologie mal in die Finger bekommen), aber davor gab es auch in Deutschland eine andere Kaufabenteuerkultur - damals, als Abenteuer noch mit 8-16 Seiten ausgekommen sind, lediglich offene Situationen/Örtlichkeiten beschrieben, keine feste Handlung erwarteten und sich mehr an den Bedürfnissen eines Spieles orientierten (statt an Romanen oder Welt-Metaplot-Material). Der Witz ist auch, dass diese 16 Seiten i.d.R. mehr Sessions abdeckten als ein heutiges 80-Seiten-Abenteuer.

Humpty Dumpty

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Re: Hat Freies Spiel das meiste Prestige?
« Antwort #27 am: 23.07.2010 | 03:34 »
@ Erik: Kann es sein, dass Du den Eindruck hast, der Spielstil Eurer Gruppe würde von Internet-Maulhelden unter Zuhilfenahme von Stichworten wie Old School, Ergebnisoffenheit, Hirnigasm, ARS oder Sandboxing marginalisiert? Dann reih Dich doch einfach ein in die Riege anonymer Spielleiterbetrüger. Herzlich willkommen!

Wir Minderleister-SL sind zwar schlicht nicht fähig, das rassenreine Rollenspiel der preußischen Besserspieler als Fackel der Erkenntnis in der Welt zu verbreiten. Doch damit stehst Du nicht allein, mein Herz.
« Letzte Änderung: 23.07.2010 | 03:40 von TAFKAKB »

Offline Captain

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Re: Hat Freies Spiel das meiste Prestige?
« Antwort #28 am: 23.07.2010 | 07:48 »
Wir Minderleister-SL sind zwar schlicht nicht fähig, das rassenreine Rollenspiel der preußischen Besserspieler als Fackel der Erkenntnis in der Welt zu verbreiten. Doch damit stehst Du nicht allein, mein Herz.
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ErikErikson

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Re: Hat Freies Spiel das meiste Prestige?
« Antwort #29 am: 23.07.2010 | 08:25 »
Der eine freie Spiel Versuch war schlimm. Schlecht vorbereitet, aber besser vorbereitet hätte er auch nicht funktioniert. Ich bleib beim RR, da weiss man ,was man hat. Inzwischen bin ich der Meinung, jedem Tierchen sein Plsierchen.

Offline Oberkampf

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Re: Hat Freies Spiel das meiste Prestige?
« Antwort #30 am: 23.07.2010 | 08:29 »
Rollenspiel populärer zu machen funktioniert meiner Meinung nach am Besten, wenn man sich tatsächlich auf ein paar "alte Tugenden" besinnt, vor allem bei der Regelgestaltung. Z.B. indem man als Basisbox zwei kurze Hefte mit schlanken Regeln und einem Beispielabenteuer veröffentlicht. Und tatsächlich scheint mir da ein "wenig erzähllastiges", eher offenes Beispielabenteuer vielversprechender als ein geskriptetes Abenteuer mit Superstory.

Ansonsten darf man das Tanelorn mit seiner starken Fraktion der "Freispieler" nicht mit der deutschen Rollenspielwelt verwechseln. Ich schätze, die meisten Gruppen spielen/leiten heute nicht fundamental anders als vor 15 Jahren. Und Beglückung der Spieler durch spielleiterbestimmtes Geschichten Hauptploterzählen wird immer noch hoch geschätzt.
« Letzte Änderung: 23.07.2010 | 11:40 von Tümpelritter »
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ErikErikson

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Re: Hat Freies Spiel das meiste Prestige?
« Antwort #31 am: 23.07.2010 | 09:04 »
Ich denke, das freie Spiel ist auch anstrengender, fordernder und grade für Leute, die nicht die ganze Zeit labern wollen, eigentlich nicht gut. Ich meine es heisst immer, man braucht die richtigen Spieler. Und da schwingt dann etwas mit: man braucht gute, aktive Spieler. Aber das ist Blödsinn. Wenn ich nen Haufen extravertierter Spieler hab, die einfach gerne reden und aktiv sind, dann läuft jedes freie Spiel, egal was der SL macht. Aber ruhigere Spieler gibts auch. Die wollen und können halt nicht die ganze Zeit Input bringen. Darauf sollte sich der Spielstil anpassen.

Also meine These ist, der SL bzw. die Gruppe sollte den Spielstil an die Spieler anpassen.

Offline scrandy

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Re: Hat Freies Spiel das meiste Prestige?
« Antwort #32 am: 23.07.2010 | 09:21 »
Also ich glaube nicht das storyorientiertes Spiel weniger anstrengend ist. Da muss man schließlich auch immer improvisationsbereit sein.

Außerdem würde es dir vielleicht helfen, die grenzen zwischen Freiem Spiel und Railroading, wie du es immer nennst nicht so hart zu ziehen. Spielt doch einfach so wie du und deine Gruppe es am liebsten haben nd schaut was dabei herauskommt. Die Story-Ecke ausnahmslos zum Railroading zu machen, was ja prinzipiell eher ein negativer Begriff ist, machen eh nur die Kampf-Poster, die sich und ihren Spielstil abgrenzen wollen. In Wirklichkeit existiert viel dazwischen, was einfach Spaß macht und die Spieler auch nicht bevormundet, wie man so oft sagt.
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ErikErikson

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Re: Hat Freies Spiel das meiste Prestige?
« Antwort #33 am: 23.07.2010 | 09:25 »
Nein, ich verwende RR einfach deshalb als Begriff für spielleitergelenktes Spiel, weil der Begriff griffig ist und ich negativ wertende Begriffe schlicht nicht mag. Teilweise wird RR nämlich auch nichtwertend verstanden. Genausowenig mag ich Munchkin, das ist für mich ein völlig unsinniger Begriff, wenn er wertend gemeint ist. 

Und bei einer Diskussion ist es sinnvoll, von Extrempunkten auszugehen. Üblich ist natürlich eine Synthese, aber mit einer schwammigen Vermischung kann man nicht gut diskutieren.

Offline scrandy

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Re: Hat Freies Spiel das meiste Prestige?
« Antwort #34 am: 23.07.2010 | 09:34 »
Das wäre aber in etwa so, als würdest du bei Simulationisten grundsätzlich von Hartwurstspielern und bei Gamisten ausschließlich von Würfelschiebern reden. Das wären die Entsprechungen zu Railroading.

Niemand benutzt Railroading wirklich neutral.
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WitzeClown

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Re: Hat Freies Spiel das meiste Prestige?
« Antwort #35 am: 23.07.2010 | 11:32 »
@ Erik: Kann es sein, dass Du den Eindruck hast, der Spielstil Eurer Gruppe würde von Internet-Maulhelden unter Zuhilfenahme von Stichworten wie Old School, Ergebnisoffenheit, Hirnigasm, ARS oder Sandboxing marginalisiert? Dann reih Dich doch einfach ein in die Riege anonymer Spielleiterbetrüger. Herzlich willkommen

Solange ihr euch in eurem kleinen Zirkel bemüht dieser gar gräßlichen Sucht zu entsagen, will ich euch erstmal nicht das Existenzrecht absprechen. Betrachtet das als Warnung

Offline Drulak

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Re: Hat Freies Spiel das meiste Prestige?
« Antwort #36 am: 23.07.2010 | 11:42 »
Mir scheint, TAFKBABK versucht grad ein wenig auf Settembrini zu machen. Oder aber er hat einfach nur zu lange am Lolli geleckt. ;D
Und da ein Großteil der Rollenspieler ziemlich doofe, unkreative Kreaturen ohne soziale Fähigkeiten sind fällt es mir schwer von Eliten zu reden.
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Offline Glgnfz

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Re: Hat Freies Spiel das meiste Prestige?
« Antwort #37 am: 23.07.2010 | 16:32 »
Ich habe da auch ein wenig den "Anti-Settembrini" rausgerochen!



Wohlgemerkt, das "Anti" nicht auf Settembrini bezogen, sondern so verwendet wie in "Anti-Christ" - quasi als Gegenentwurf.
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Offline Glgnfz

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Re: Hat Freies Spiel das meiste Prestige?
« Antwort #38 am: 23.07.2010 | 16:48 »
Hat Settembrini denn was?
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Offline Drulak

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Re: Hat Freies Spiel das meiste Prestige?
« Antwort #39 am: 23.07.2010 | 16:53 »
Da Glgnfz verstanden hat, was ich sagen wollte, werde ich hier auf weitere Erklärungen verzichten.
Und da ein Großteil der Rollenspieler ziemlich doofe, unkreative Kreaturen ohne soziale Fähigkeiten sind fällt es mir schwer von Eliten zu reden.
Das einzige Potential des Rollenspiels ist es fett und bärtig zu werden. Und selbstverliebt.

Offline Glgnfz

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Re: Hat Freies Spiel das meiste Prestige?
« Antwort #40 am: 31.07.2010 | 08:33 »
Mit Erzählspiel meine ich nicht Erzählonkel, sondern dass alle im Spiel die Geschichte erzählen bzw. beeinflussen dürfen.

Supi! Mit dem lustigen Satz könnte man hier seitenlange neue Threads vom Zaun brechen.
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ErikErikson

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Re: Hat Freies Spiel das meiste Prestige?
« Antwort #41 am: 31.07.2010 | 12:45 »
Die geistige Elite des Tanelorn hat keinen Kafee mehr und muss erst im Laden neuen kaufen, also gedulde dich bitte noch ein bisshcen.

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Re: Hat Freies Spiel das meiste Prestige?
« Antwort #42 am: 31.07.2010 | 13:41 »
Die geistige Elite ist vielleicht auch einfach der Aufgabe überdrüssig geworden, solch offensichtliche Provokationen überhaupt noch einer Antwort zu würdigen?  ;)

(Ich hätte übrigens gerne ein "Threaddiskussion wiederholen"-Funktion. Dann könnte man die üblichen "PE ist doof", "Was ist Railroading" oder "Darf man schummeln"-Diskussionen einfach vollautomatisch ablaufen lassen. Kommt eh nie was neues bei raus und alle würden sich so viel Tipparbeit sparen...  ;D)
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Re: Hat Freies Spiel das meiste Prestige?
« Antwort #43 am: 31.07.2010 | 16:12 »

Was weg müsste: Gewalt, Passivität der Spieler, Sprechzeit des SL, fester Storyverlauf, komplexe Regeln, Regeln für Kampf.


Wie ist das eigentlich gemeint?
Wenn ich in meinem Rollenspiel Action und Gewalt weglassen würde, dann würde ungefähr ein Drittel bis die Hälfte des Spielinhaltes wegfallen (je nach Sitzung). Sollen da ausschließlich gewaltfreie Lösungswege angestrebt werden - also auch von meinen Schurken?
Was dir vorschwebt scheint so eine Art Rollenspiel zu sein, das wie ein Musikstück in einer Freejazz-Combo abläuft, am besten natürlich ohne Dirigenten bzw. Bandleader. Aber warum sollte das ohne Gewalt ablaufen? Konflikt (egal welcher Art) ist doch der entscheidende Motor um eine Story überhaupt erst entstehen zu lassen und voranzutreiben.
Wenn du mehr Leute ans Rollenspiel kriegen willst, dann halte ich die Durchsetzung eines generellen Fernsehverbots für recht vielversprechend. Immerhin hängt jeder Bundesbürger im Durchschnitt jährlich etwa 2 Monate konstant vor der Flimmerkiste ab und ist dadurch zeitlich doch etwas eingeschränkt für andere Freizeitaktivitäten, die vielleicht weniger leicht konsumierbar sind. ;)  
« Letzte Änderung: 31.07.2010 | 16:14 von Lyonesse »
Es kommt die Nacht, da niemand wirken kann.
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Re: Hat Freies Spiel das meiste Prestige?
« Antwort #44 am: 31.07.2010 | 16:18 »
Wie ist das eigentlich gemeint?
Wenn ich in meinem Rollenspiel Action und Gewalt weglassen würde, dann würde ungefähr ein Drittel bis die Hälfte des Spielinhaltes wegfallen (je nach Sitzung). Sollen da ausschließlich gewaltfreie Lösungswege angestrebt werden - also auch von meinen Schurken?
Was dir vorschwebt scheint so eine Art Rollenspiel zu sein, das wie ein Musikstück in einer Freejazz-Combo abläuft, am besten natürlich ohne Dirigenten bzw. Bandleader. Aber warum sollte das ohne Gewalt ablaufen? Konflikt (egal welcher Art) ist doch der entscheidende Motor um eine Story überhaupt erst entstehen zu lassen und voranzutreiben.
Ja und nein. Was ich z.B. früher immer befremdlich fand beim Rollenspiel war die Aufgeblähtheit der Kampfregeln im Gegensatz zum Rest. Das haben dann die üblichen Verdächtigen kompensiert, indem sie alles aufgebläht haben...
Ich denke mal, dass das so eine Schwerpunktsetzung ist, die bei manchem einfach ein Fragezeichen ins Gesicht zaubert: "Wenn ich Probleme nicht primär mit dem Schwert lösen muss, warum ist dann der Schwerteinsatz so ausufernd geklärt, das Schleichen um die Wache herum wäre aber ein Wurf und gut?" Hm, wenn man das so betrachtet, ist tatsächlich der Regelwust für Kampf schon ein Grund, ihn zu vermeiden.
Seit Jahrzehnten wird Rollenspiel falsch gespielt!!!  ;D
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ErikErikson

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Re: Hat Freies Spiel das meiste Prestige?
« Antwort #45 am: 31.07.2010 | 16:25 »
Genau. Das wollte ich sagen. Ausserdem gibts schon genug Gewalt im Fernsehen. Lest euch mal Sachen wie Bartimäus durch, da gibt es viele Szenen die sehr spanned sind, ohne gleich in ein Schlachtfest umzugleiten. Ich will mehr Verfolgungsjagdregeln, Regeln für soziale Konflike usw.

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Re: Hat Freies Spiel das meiste Prestige?
« Antwort #46 am: 31.07.2010 | 16:31 »
Ja und nein. Was ich z.B. früher immer befremdlich fand beim Rollenspiel war die Aufgeblähtheit der Kampfregeln im Gegensatz zum Rest. Das haben dann die üblichen Verdächtigen kompensiert, indem sie alles aufgebläht haben...
Ich denke mal, dass das so eine Schwerpunktsetzung ist, die bei manchem einfach ein Fragezeichen ins Gesicht zaubert: "Wenn ich Probleme nicht primär mit dem Schwert lösen muss, warum ist dann der Schwerteinsatz so ausufernd geklärt, das Schleichen um die Wache herum wäre aber ein Wurf und gut?" Hm, wenn man das so betrachtet, ist tatsächlich der Regelwust für Kampf schon ein Grund, ihn zu vermeiden.
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Verstehe, und könnte ich unterschreiben. Leider ist Kampf nun mal eine aufregende Sache, bei der auch der letzte Schnarchhahn wieder wach wird, und deshalb wurden ja auch viele Systeme an der Ausgeklügeltheit ihres Kampfsystems gemessen. Hätte auch nichts dagegen etwas weniger kampfbetont zu spielen, aber dann gehen die Schleichenproben mal wieder daneben und es geht halt wieder rund. ;D
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Re: Hat Freies Spiel das meiste Prestige?
« Antwort #47 am: 31.07.2010 | 17:04 »
Man könnte auch ein System basteln, dass ein ausgeklügeltes Schleichsystem hat, wo dafür der Kampf aber mit einem Wurf abgehandelt wird.

So aus dem Stehgreif:
- Der Schleichende macht eine Schleichen-Probe. Für je einen Erfolg, kann er sich einen Meter weiterschleichen. Er darf aber auch Erfolge zurückbehalten, um die Wahrnehmungsprobe der Wache zu erschweren. (Wenn er z.B. 5 Erfolge hat, darf er sich entscheiden, 3 Meter zu schleichen und die Probe der Wache um 2 Punkte zu erschweren.)
- Die Wache würfelt nun eine Wahrnehmungsprobe-Probe (die evtl. aus Schritt 1 erschwert ist).

Der Schleichende muss Meter ansammeln: So hat der Schleichende den Encounter beispielsweise geschafft, sobald er 10 Meter zurückgelegt hat.
Und für die Wache gilt: Sie ist alarmiert, sobald sie 6 Erfolge angesammelt hat. Und sie hat den Schleichenden entdeckt, sobald sie 10 Erfolge angesammelt hat.

Jetzt kann man das ganze noch durch eine Reihe von Manövern taktischer gestalten. (z.B. "Stein werfen", um die Wache abzulenken und sie woanders hinzulocken.)

ErikErikson

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Re: Hat Freies Spiel das meiste Prestige?
« Antwort #48 am: 31.07.2010 | 17:13 »
Oder ein Sozialkampfsystem mit Regeln wie in einem Kampf.

Offline carthinius

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Re: Hat Freies Spiel das meiste Prestige?
« Antwort #49 am: 31.07.2010 | 20:20 »
Oder noch besser "one system fits all".
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