Ein Spielleiter hat mehrere Jobs oder Aufgaben im Spiel, und die werden halt neu gewichtet.
Nehmen wir z.B. seine Rolle als Schiedsrichter bei unklaren Regeln oder in schlecht/nicht verregelten Situationen. Die wird klar aufgewertet - im Gegensatz zum... naja, zum anderen Spiel mit dem bösen R-Wort, wo ein Schiedsrichter ja nicht mehr gebraucht wurde, da die Regeln sich während des Spiels dem
dem Plot anpassen.
Dagegen wird seine Rolle als Geschichtenschreiber neu definiert. Er ist jetzt mehr für die Entwicklung des Hintergrundes zuständig und nicht so sehr für die Handlungen der Hauptfiguren (zu denen plötzlich die Spielercharaktere werden). Gewissermaßen wird er vom Autor zum Bühnengestalter.
Ob es dem SL die Tätigkeit vereinfacht, wage ich zu bezweifeln. Er braucht immer noch Werkzeuge, mit denen er auf die Spieleraktionen reagieren kann (wie z.B. Tabellen), die er selbstständig in sein Bühnenbild eingliedern muss (und ggf. sogar entwerfen muss), er muss immer noch kraftvolle NSCs entwerfen, er muss Konflikte gestalten und Timetables überblicken, er muss flexibel auf Spieleraktionen reagieren... Kurz: Er muss das Unerwartete erwarten.
Ich persönlich halte es für schwieriger, einen spielbaren Hintergrund zu entwerfen und beleben, als eine Story zu skizzieren und mit Szenenfolge nach den Regeln der Dramatik zu erzählen. Vor einem Spielleiter, der freies Spiel leiten kann, ziehe ich mit großem Respekt meinen Hut. (Und ich mache mir keine Illusionen darüber, dass ich nur halbfrei leite.)