Ich kapier nicht, warum hier diverse Benutzer der Meiung sind, das Storyorientiertes Spiel und Freies Spiel sich gegenseitig ausschließen/behindern. Das liest man zumindest in diversen Themen der letzten Tage hier.
Ich kann Dir bloß antworten, dass ich persönlich auf das Wort "Story" und insbesondere "Storytelling" empfindlich reagiere, weil ich in meiner persönlichen Spielerfahrung, lange bevor ich Tanelorn und die vielen schönen Begriffe kennengelernt habe, immer wieder erleben durfte, dass sich dahinter eine lahme Spielleitererzählung verbirgt - eben das, was hier seitenlang unter Railroading oder nicht RR diskutiert wird.
Ich schätze, einige Leute haben (vor allem in den 1990ern) ähnliche Erfahrungen gemacht, dass Storytelling einhergeht mit Spielleiterermächtigung, Spielleiterallüren und Spielereinschränkung. Mit Storytelling konnotiere ich in erster Linie verkünstelte Plots und Langweile am Spieltisch.
Was übersehen wird, ist, dass die Fraktion der freien Spieler sehr wohl Storys akzeptiert, wenn diese Storys das
Ergebnis der Spielerentscheidungen und Spieler- bzw. Charakterhandlungen sind. Das ist die Berührung zwischen freiem Spiel udn Storys: Storys, die durch
Spieler vor einem offenen Hintergrund
geschaffen werden. Aber das "real existierende Storytelling" (aus den 90ern) hat genau das Gegenteil hervorgebracht: Storys, die vor den Spieleraktionen bestehen, die vorgeplant sind und von den Spielern abgearbeitet oder nacherzählt oder verfolgt werden.
Tümpelritter
[PS: vergleiche mal bei Midgard "Krone der Drachen"
) und die "Karmodin-Kampagne" (insbesondere den 2. Teil, ab dem ich mir den Rest nur noch als Sammler gekauft habe
). Mit dem ersten erspielt man eine Story, in der zweiten schaut man Drachen und Vampiren bei ihrer Story zu.]