Dadurch "zwingt" man die ganze Gruppe, auf einer höheren Stufe anzufangen. Das will aber nicht unbedingt jeder. Bei uns hat es sich zwar eingebürgert, D20 immer auf Stufe 3 anzufangen, damit nicht gleich ein einziger Treffer dem frischgebackenen Abenteurer sofort den Garaus macht. Aber das wäre bei einer EL+2 Rasse ja auch wieder der Fall.
Sehe ich nicht so...
...weil eben viele Spieler die Nase davon voll haben, immer wieder im Urschleim anzufangen, ihre inkompetenen Dumpfdödel in (D&D-)Stufe 1-4 anzufangen, damit auch nur wieder struzlangweilige Rassen spielen zu können, zum 20. Mal mit dasselben Setup (Selben 1-2 Anfagsklassen, diesleben 3-4 Grundfeats etc.) darzustehen, zum x-ten Male dieselben "Abenteuer" zu spielen (Wer kaute dem Bürgermeister die Milch, hütet die Dorfziegen, usw.) oder irgendeine hahnebüchen konstruierte Geschichte verdauen zu müssen, die ein Truppe von Bananenbiegern und Zitronenfaltern in die Situation bringe, das Reich oder die Welt retten zu müssen;
und das alles in dem sicheren Wissen, daß auch diese Gruppe eh lange bevor man auch nur in die Reichweite wenigstens halbwegs interessanter Prestigeklassen / Fertigkeiten / Zauber gekommen ist, dahingeshcieden sein wird.
(Ein Teil der Spieler scheint einfach eine Wahrnehmungslück in dem Punkt zu haben, daß man nicht mehr mit Studenten spielt, die im Wohnheim aufeinander hockt und abgesehen von der monatlichen Heimfahrt und der Klausurzeit problemlos 2-3 mal die Woche spielen können, sondern mit berufstätigen, pendelnden Eltern, die schon Probleme haben, auch nur einen Abend im Monat in fester Besetzung zusammenzukommen.)
Die Möglichkeit, auch mächtige junge Charaktere zu spielen ergänzt also bei mir den Wunsch nach exotischen und interessanten Settings und Aufgaben hervorragend, und diesen Eindruck teilen viele Spieler, aber leider nur eine Minderheit der Gruppen.
Ich habe jedenfalls nie nennenswerte Probleme dabei erlebt, Charaktere in Level 8, 12, 15 oder auch 25 zu starten [D&D]) auch in anderne Systemen ist es möglich, allerdings ist dabei der Erstellungsaufwand manchmal ungleich höher (DSA - schader, grusel).
Auf der anderen Seite erlaubt das D&D 3rd Ed. ECL/RCL-System durchaus auch Exoten ohne viel Level zu spielen: ich erinnere mich an einer Gruppe im 4. Level, die als Vorbedingung für die PCs hatte, 'Monster' mit zweistelligem racial level adjustment zu sein...
...diese Fantasy-Variante von "Teenagers from Outer Space" (plus Blood & Gore) war eigentlich auch sehr interessant.
Wenn man alternativ sagen würde "fängt halt nur der eine auf seinem höheren ECL an", benachteiligt man dadurch nur die anderen Spieler. Der ECL-Char hebt das durchschnittliche Partylevel an --> weniger XP für jeden.
Klar, das ist grenzblöd; das klappt in praktisch keinem System ohne viel Feintuning und SL-Willkür, also eigentlich nur in reinen Storyteller-Gruppen, in denen alles auf die Charaktere zugeschnitten ist und kaum gewürfelt wird.
Oft behindern derartige Nachteile den Rest der Gruppe stärker als den eigentlich "benachteiligten" Charakter. Anders gesagt, die restlichen Spieler dürfen die Allüren des einen Spielers ausbaden.
Ich hab das schon zu oft erlebt: da packt ein Spieler seinen Char zwecks Punktegewinn mit Nachteilen wie Arrogant, Egoistisch, Rachsüchtig etc. voll -- und wie schränkt ihn das im Spiel ein? Gar nicht. Vielmehr nimmt er das als Freibrief, ein ausgemachtes Arschloch zu spielen, und rechtfertigt sich bei Beschwerden mit "Mein Charakter ist halt so". Zahlen müssen die Zeche dann die anderen Mitspieler, deren Chars sich mit diesem Nachteils-Charakter arrangieren müssen und oft genug die Suppe auslöffeln müssen, die er ihnen eingebrockt hat.
Bei Elben sähen die Nachteile sicher etwas anders aus (Luni hat ja ein paar Beispiele genannt), aber das Ergebnis ist unterm Strich mehr oder weniger dasselbe.
Kurz und gut, ich möchte bitte Einschränkungen, die auch wirklich den Charakter einschränken, der sie auf dem Blatt stehen hat, und nicht den Rest der Gruppe.
Wäre vielleicht auch mal einer eigenen Diskussion würdig.
Naja, wenn die das mit sich machen lassen...
...andererseits lassen einige Gruppen der so agierenden PC dafür auch bluten - mal abgesehen davon, daß dieser auch mal seine Kumpels nicht in Reichweite hat.
Und vieles ist halt nicht Gruppenangelegenheit, sondern muß persönlich erledigt werden: wir hatten hier schonmal das Thema Lehrmeister oder einfach sozialer Aufstieg, das kann für soche PCs dann schon ein steiniger Weg werden.
Auf der anderen Seite sind die meisten psychischen und sozialen Handicaps sehr flexibel und wirken sich in unterschiedlichen Situationen ganz verschieden aus (mal abgesehen von sehr gradlinigen Sachen wie Phobien), da muß dann der SL einfch mal sowas gezielt anspielen - z.B. die Charaktere einzeln verhören lassen und dem mit der starken Schüchternheit Frauen gegenüber dann einen weiblichen Wachoffizier präsentieren, usw.)
Und damit Sachen wie zwanghaftes Partymachen im Spiel rauskommen, muß es auch Situationen gegen, in denen das a) möglich ist und b) zu Problemen wie Tabubruch, Diebstahl, Blackout am Tatort, etc. führen kann; aber im Ausgleich sind das auch Nachteile, die zu interessanten Szenen, Abenteuerhooks, etc. führen können, was man bei einem schlichten -2 Dex. oder half Movement oder eben 'Bluter' eben nicht bekommt.