Teilnahmebeitrag:
"Dem Schicksal kannst Du nicht entkommen"
Thema ist die "moira" bzw. das "fatum" der Antike: Es gibt ein jedem Wesen zugedachtes Los, dem er nicht entkommen kann, sobald bestimmte Situationen eingetreten sind oder das ihm von vornherein vorgegeben ist.
Achill konnte nicht aus Troja lebend zurückkehren - entweder er würde leben und unbedeutend sein oder er stürbe und würde hohberühmt. Er wählte letzteres. Das Element der Weissagung ist in diesem Zusammenhang sehr wichtig, denn man ging davon aus, dass man etwas über sein Los im Vorfeld erfahren konnte. Der Glaube an dieses Vermögen der Mantik führte schließlich im Alten Rom sogar dazu, dass die Caesaren das Orakeln über ihr Leben mit der Todesstrafe verboten haben und schließlich eine sehr rigide Gesetzgebung gegen Magier erlassen wurde.
Nichtsdestotrotz kann man natürlich wählen: Ergibt man sich seinem Schicksal (daher auch "Fatalismus") oder begehrt man dagegen auf? In diesem Zusammenhang müsste man natürlich wissen, ob es überhaupt Wendepunkte im Schicksal gibt (daraus folgt: Hatte Achill überhaupt eine Wahl oder stand auch schon fest, dass er sich gegen das ruhige Leben entscheiden würde?) oder ob das Los unabwendbar ist...
Göttersterben.
Der vordringende Eingott duldet keine anderen Götter neben sich. Die großen Tempel der Alten brennen, das Götterband wurde zerschlagen, jeder ist auf sich allein gestellt. Jeder Gott weiß, dass die Macht des Eingottes immer größer wird, je mehr der Alten er erschlägt oder seine Truppen vernichten. Solange noch die Verehrung der Massen sicher war, konnten die Alten mit ihren Mächten spielen, sie wuchsen ja nach. Doch mit dem Niedergang der Priester schwindet ihre Macht unaufhaltsam. Ein Gott kann nur noch versuchen, mit den ihm verbleibenden Mächten sich selbst zu retten oder seine Gläubigen so lange wie möglich zu schützen. Ein Bündnis der Alten wäre die letzte Möglichkeit, den Eingott in seine Schranken zu weisen, aber die Alten sind zerstritten...
Die Spielercharaktere sind Götter einer Pseudo-Antike (Rom, Griechenland, Persien, Ägypten, mal sehen, was es werden würde - jetzt gerade fände ich was Orientalisches ansprechender). Jedem SC wird ein aus mehreren Komponenten bestehendes Schicksal zugewiesen; sowas wie Ereignis, Ort oder Person, evtl. auch deutliche Zeichen des Ausgangs ("Achill wird dich töten" wär schon zu deutlich, eher sowas wie "Gehst du über den Fluss, wirst du ein großes Reich vernichten").
Man häuft Schicksalspunkte an - entweder durch eigene Aktionen (z.B. Erzwingen des Gelingens eigener Ziele) oder indem man an anderen Punkte zuschanzt (vielleicht indem man eigene Aktionen scheitern lässt oder so). Bei Erreichen eines kritischen Wertes wird dann das Schicksal von den anderen erfüllt (oder von einem selbst, je nachdem, wie man das mit den Punkten macht).