Das ist erstens ein Klischee und zweitens unrealistisch.
@Uga:
Ich glaube, Du hast es noch nicht so ganz erfasst...
Das Kriterium "Realistisch" ist vollkommen unwichtig, denn im Rollenspiel ist so gut wie alles unrealistisch.
Schließlich spielt man Rollenspiel in einer virtuellen Umgebung.
Und diese virtuelle Umgebung hat eigene Gesetzmäßigkeiten, die von der Realität abweichen kann.
Simple Abweichungen sind zum Beispiel "es gibt Magie und Menschen die Zaubern können" oder "Es gibt Elfen und Zwerge". Das ist für sich bewertet vollkommen unrealistisch, denn in unserer Realität existiert es nicht.
Trotzdem kann soetwas in der Spielwelt existieren, weil man sich darauf einigt, dass es interessant wäre in einer Welt zu spielen, in der es soetwas gibt.
Insofern sollte man eher von "plausibel" und Plausibilität sprechen, also was nach den Gesetzen der spezifischen Rollenspielwelt (oft Setting genannt) plausibel ist.
Es gibt sehr häufig auch "Verabredungen", mit denen man sich darauf einigt, dass Settings (Spielwelten) bestimmten Genre-Konventionen folgen. Action-Filme sind ein solches genre.
Mantel & Degen ist ein anderes. Fantasy ist noch ein anderes.
Beim vielen Fantasy-Welten sind Orks per se "böse" und deren Ausrottung ist legitim.
Das ist eine Genre-Konvention. In anderen Settings sind Orks auch nur eine Lebensform und die kann Kultur und Moral besitzen - andere Genre-Konvention.
Und genauso gibt es schlicht Verabredungen, dass die Welt eben so idyllisch ist, wie auf dem Immenhof (Spielfilm) - wir nennen das Ponyhof. Dort stirbt niemand, dort raubt niemand die Bank aus, es gibt ein bisschen Herz-Schmerz, Geldsorgen, viel zu lachen, alles ist zuckersüß und am Ende gibt es ein Happy-End, auf das sich alle verlassen können.
Das ist mega-kitschig aber manche finden das toll.
Und natürlich ist es unrealistisch - aber das ist okay, denn das meiste im Rollenspiel ist unrealistisch.
Wichtig ist nicht die Bewertung des Realismus sondern die Plausibilität unter Beachtung der vereinbarten Genre-Konventionen.
Insofern ist das, was LN mit der Pnyhof erklärung beschrieben hat durchaus unrealistisch, aber die Aussage "das ist nicht realistisch" hat keinerleich Aussagekraft.
Die Aussage, dass dies ein Klischee ist, stimmt zwar auch, aber deswegen haben wir diesem Klischee ja auch einen Namen (Ponyhof) gegeben, um damit bei einigen Settings oder Spielrunden aufzuzeigen, wie sich dort die Welt (Genrekonvention Pnyhof-Klischee) verhält ohne lange Worte verlieren zu müssen.
Alles klar soweit?