... Auch in den ganzen Hotels in der City wurden jede Menge Game-Events angeboten, und es liefen zahlreiche Spielrunden aller Art. Das war echt saucool - wer auf Con-zocken steht, kann da mit Sicherheit auf seine Kosten kommen.
Ich gehe mittlerweile schon nicht mehr zur Spielemesse in Essen, weil ich mich jedes Mal ärgere, dass man viele Sachen angucken, aber nicht spielen kann. Wenn ich wieder mal nach Essen fahre, BESTEHE ich sogar auf einer Spielrunde im Hotel! Notfalls nachts in meinem Hotelzimmer. "Bitte nicht stören"-Schild an die Tür und los geht's!
Kurios fand ich den Gottesdienst der Christian Gamer Society (?) am Sonntagmorgen. Das hätte ich mir gerne mal angeschaut, hab dieses "Event" aber zu spät mitbekommen.
Oh, das wäre wirklich nicht uninteressant gewesen.
Großartig war auch, dass so ziemlich jedes Restaurant und jede Bar in der Stadt voll auf den GenCon eingestellt war - fantasymäßige Dekoration, Banner und auf Gamer maßgeschneiderte Speisekarten inklusive. Ich bin auch abseits des Gencons ständig von wildfremden Menschen (wohlgemerkt Normalos, keine Gamer) angesprochen worden, wie denn der Con so läuft und ob wir Spaß haben. Das war mal ne ganz neue Erfahrung, hier in D ist man ja eher peinlich berührt wenn man über Rollenspiel spricht...
Stark, das deckt sich dann im Wesentlichen mit dem, was ich schon vor etwa 2 Jahren in dem Podcast All Games Considered gehört habe: "Indianapolis loves its geeks!"
Das heißt einfach, dass der GenCon für die Stadt Indianapolis eine riesige wirtschaftliche Sache ist und die Stadt deshalb sehr stolz auf diese jährlich wiederkehrende Veranstaltung sein kann. Der ganz normale Restaurantbesitzer, der Kaffeeladen um die Ecke und die Hotels wissen Monate im Voraus, dass Anfang August tausende von Gamer Geeks in ihrer Stadt sind und nehmen sie mit offenen Armen auf. Die Gastronomie in Indy soll sich speziell auf die Spieler, die SciFi-Geeks und all ihre Eigenarten und Wünsche einstellen. Das finde ich im Vergleich zu Deutschland auch klasse.
Gehe ich hier zum Beispiel in Hamburg zum NordCon, weiß der Otto-Normal-Hamburger natürlich gar nicht, was der NordCon überhaupt ist und man spricht nicht einfach so mit Normalos über den Grund seines Verweils in der Hansestadt oder gibt es nicht zu, dass man zum Rollenspielen da ist. Ich ertappe mich ständig selbst dabei, dass ich meinen Normalo-Freunden und flüchtigen Bekanntschaften immer so etwas sage wie, "Ja, das ist sowas mit Verlagen und Büchern und so..." oder auch "Ja, Spiele für die ganze Familie, halt Brettspiele, sowas mit Würfeln".
Das Gleiche gilt genauso für andere Städte. Einmal fand ich es super in Ulm, als mich dort in meiner Pension der Pensionsinhaber an meinem T-Shirt als Rollenspieler erkannt hatte und sofort wusste, was so ein Rollenspiel ist. Dabei ist der Cat-Con in Ulm eine der kleineren Veranstaltungen.
Ausnahmen bestätigen eben wie immer die Regel. Danke für den Bericht, Enkidi!