Äh. Anders. Bei den Storygames verteilt sich der Game Designing-Prozess gerne mal auf alle Spieler.
Das sehe ich nicht so. Storygames produzieren einen ganzheitlichen Ansatz: Das komplette Treiben von Anfang bis Ende wird angeleitet vom Spiel.
Das Erfinden von "Spielweltdetails", wie asri sagt, ist mit der Leistung, die für die Benutzung eines nicht-Storygames notwendig ist, nicht zu vergleichen. Das Erfinden von Spielweltdetails ist Teil des Spiels, denn Rollenspiel ist eben die verteilte Produktion fiktionalen Inhalts.
Das Phänomen wird womöglich dadurch kompliziert, dass die gleiche Handlung mal eine Design-Handlung und mal eine Spielhandlung sein kann, je nachdem wie das Spiel sie präfiguriert. Bei Ganakagok ist notwendig Regeln zu erfinden. Genau 3 Stück (Old Ones Mana Rule, End of World Rule, eine hab ich vergessen). Ich würde nicht sagen, dass das Spieldesign ist.
Spieldesign liegt sicherlich vor, wenn ich ohne Hinweis des Spiels feststellen muss, was die Teilnehmenden und was die Protagonisten tun. Und what this game is about. Also die Big 3.
Der Vergleich mit dem Spieldesigner drängt sich insofern auf, dass der SL große Freiheiten bei der Gestaltung des Spiels zugesprochen werden. Die gibt es bei der Diskussion über Storygames nicht. Storygamer nehmen an, dass die Gruppe Rollenspiel konstituiert. Es ist aber nicht so, dass das Spiel diesen Prozess an die Gruppe verteilt. Vielmehr wird die Rolle der Spielgruppe als Grundlage dafür genommen, dass Spiel stattfinden kann. Das gewählte Spiel sagt dann, wie es geht. Das lässt sich modifizieren, aber es gibt nicht die notwendige Interpretation, die taschenschieber richtig beobachtet hat.