Der Bettler ist im mittelalterlichen Setting streng genommen vom sozialen Aufstieg ausgeschlossen. Bettler wird im allgemeinen auch niemand, der noch arbeiten kann, sondern Aussätzige, Behinderte, Krüppel und Greise. Der Bettler hat aber ein nicht zu unterschätzendes Sozialprestige, weil er den Geber segnet und damit eine wichtige Funktion erfüllt.
Erst durch die protestantische Arbeitsmoral wird Betteln zu etwas anrüchigem.
Der Leibeigene hat nur sehr begrenzte Möglichkeiten zu sozialem aufstieg, da er keine Ressourcen anhäufen kann. Er leistet im Regelfall so viel Arbeit, wie er muss, um seinen Lebensstandard zu halten. Sobald er die dafür notwendige Menge gearbeitet hat, macht er Feierabend. Das mag für uns heutzutage seltsam klingen, war damals aber tatsächlich so.
Ich würde so ein Setting in Bereich germanischer Stämme ansiedeln. Es war durchaus üblich, dass Sklaven ein Stück Land zur Verfügung bekamen und darauf für den Eigenbedarf anbauen durften. Es war bei den Germanen auch üblich, dass ein Sklave sich auf Dauer so viel aneignen konnte, dass er sich freikaufen konnte.
Dann wurde er zu einem "Halbfreien". Er konnte nicht an der Versammlung der freien Männer, dem "Thing" teilhaben und durfte keine Waffen tragen, war ansonsten aber erstmal sein eigener Herr.
Der Thing konnte aber einen Mann per Abstimmung zu einem freien erklären und in die Versammlung als vollwertiges Mitglied aufnehmen. Die Voraussetzung dafür war ein guter Leumund.
Wenn der Sklave Familie hatte und diese in seinen Hausstand aufnehmen wollte, dann musste er sich nach und nach seine Familie freikaufen, nachdem er selbst freigekommen war. Da er keine Waffen tragen durfte, solange er noch halbfrei war, konnte er sich das Geld dafür nur durch Arbeit verdienen.
Sobald er aber frei war und einen Hof besaß, fehlen die Werkzeuge, um einen weiteren Aufstieg durch Kriegsdienst zu unterbinden, auch wenn es nicht die einzige Möglichkeit war.