Ich gedenke als nächstes mal ein "Ablenkungsabenteuer" zu leiten.
Da ich was dagegen habe (da so manche Plots einfach nicht funktionieren), dass die Charaktere (bzw. eher die Spieler) an den unmöglichsten Orten rumschnüffeln - weil sie ja wissen, dass da irgendwo eine Ketzerei sein muss (sonst würden wir Spieler ja jetzt nicht hier am Tisch sitzen), kommt jetzt der Gegenbeweis.
Es muss nicht immer Häresie und Caosanbetung sein.
Vor 58 Jahren Glasow III:
Im Großraum Hive Glasov geschieht eine Reihe von Morden.
Personen werden mit den Maschinen die sie benutzen getötet.
Mechaniker werden in Antriebswellen gezogen, Minenarbeiter geraten vor ihre Bohrköpfe, Bauern unter ihre Traktoren, Adepten haben ihre Hände noch verkrampft um die Energieversorgung ihres Cogitators, Arbites erschossen mit ihren eigenen Pistolen und vom Schlag getroffen von ihren Powermauls.
Die Tode sollen alle wie Unfälle aussehen, jedoch sind viele der "Unfälle" sehr unwahrscheinlich und statistische Analyse ergibt dass Morde um ein vielfaches Wahrscheinlicher als eine zufällige Häufung von Unfällen ist.
Viele der Morde sind sehr phantasievoll zu einem Unfall konstruiert worden.
Die Ermittlungen legen nahe, dass der Täter ein Techpriester ist. Hierfür spricht die enorme Kenntnis der Funktion der verschiedensten Geräte, oft weit jenseits des Wissens der einfachen Arbeiter - und kein einziges Opfer gehört dem Mechanikus an.
Dann 7 Jahre später hören die Morde so abrupt auf wie sie begonnen haben.
Der Täter wurde niemals gefasst.
(Nach dem einige Jahre keine weiteren Morde mehr verübt wurden kam die Theorie auf, dass es sich um einen Möderservitor handle der nun inaktiviert wurde. - Diese Theorie ist natürlich nicht ganz schlüssig, da es genauso unlogisch ist einen Mörderservitor plötzlich auszuschalten wie es für einen Serienmörder einfach so aufzuhören.)
Heute:
Im tief in den Boden gegrabenen Hive wird in Sektion 5ч-д Wasilliew Komarev tot aufgefunden
Befragungen ergeben, dass etwa eine Woche vorher Anwohner begonnen habe Geräusche in den Lüftungsschächten zu hören, als ob sich etwas hindurch bewegt.
Wasilliew hat offenbar ein Seil am Gashebel eines Lastenhebers befestigt und es so betätigt während er am Motor gearbeitet hat, hierbei wurde er ins Getriebe gezogen und zwischen den Zahnrädern zerquetscht.
Die Arbeiterschaft von Instandhaltungshalle Г-13-з wurde mehrfach zum Kollektiv mit der niedrigsten Unfallquote ausgezeichnet. Г-13-з ist seit 23 Monaten unfallfrei und hatte seit 7 Jahren keinen tödlichen Unfall mehr - damals Stürzte ein Arbeiter bei starkem Wind über ein Geländer 50 Meter tief in den Tod.
Da es zu diesen Profis nicht passt derart schlampig zu arbeiten hat der vorstehende TechAdept (sehr angesäuert, weil es viele Kronen und noch mehr Zeit kosten wird einen Ersatz für Wasilliew auszubilden) sofort die Inquisition benachrichtigt.
Was Wirklich geschah:
Wasilliew wurde vor einer Woche von seiner Geliebten verlassen und hat sich - auf zugegebenermaßen sehr kreative und spektakuläre weise - das Leben genommen.
Die Geräusche im Lüftungsschacht werden von einem entlaufenen Kleinraubtier (etwa katzengroß, bewegt sich springend fort wie ein Känguru) verursacht dass durch ein durchgerostetes Gitter in die Lüftungsanlage gefallen ist und sich nun von dort befindlichen Insekten ernährt.
Ironischerweise ist die Besitzerin des Tiers Irina Tschewitsch (70), eine der letzten überlebenden Zeugen. Vor 54 Jahren hat die damals 16 jährige einen Techpriester mit einem auffälligen Detail beobachtet - ein Servicearm vom Rücken des Techpriesters hatte eine auffällig geformte Federung. Sie ist sich außerdem sicher, dass der TechPriester bemerkt hat, dass sie ihn gesehen hat, denn er hat ihr mit seinen Okularen direkt in die Augen geblickt und ist kurz stehen geblieben. Am nächsten Tag wurde in der Nähe ein Mordopfer gefunden, tot hängend in einer Starkstromleitung. Damals ging dieser Hinweis in der Flut der Hinweise unter und ihm wurde niemals nachgegangen.
Abenteuereinstiege: Der Inquisitor der Akolythen vermutet Kultaktivität und oder Techhäresie und schickt daher die Akolythen zur Aufklärung.
Abenteuerverlauf:
Da bei weitem nicht alle Kollektive in Hive Glasow einen derartigen Sicherheitsstandard haben und tödliche Unfälle an der Tagesordnung sind kann der Spielleiter nach belieben neue Todesfälle einstreuen. Da diese Unfälle aber eher banal und nicht so extravagant wie die damaligen Morde sind können die Akolythen dies mit einem "Awarenes" (-20) oder "Logic" (+-0) Test herausfinden (je 2 zusätzlicher betrachteter Tode wird der Test um +5 leichter). Ob dies nun das Werk phantasieloser Nachahmer (wofür ja spricht, dass wir die Spieler hier am Tisch sitzen - bestimmt ein Blutkult des Khorne) oder wirkliche Unfälle sind müssen die Spieler natürlich selbst beantworten.
Wenn die Spieler die Lüfungsschächte durchsuchen werden sie natürlich auf keinen Techpriester und auch auf keinen Killerservitor stoßen, sondern nur auf das Tier (dieses trägt eine Halskette mit Namen und Anschrift der Besitzerin). Wenn sie es zur Besitzerin zurück und ein wenig mit ihr Reden (und dabei fallen lassen, dass man es für den Täter von damals gehalten hat) wird das Mütterchen ihnen ihre Beobachtung von damals erzählen.
Wenn sich die Charaktere entschließen der Spur nachzugehen können sie in den Archiven des Mechanikus bei einer Suche nach Bildmaterial um das Datum der Beobachtung von Irina fündig werden.
Zwei Wochen vor der Sichtung hat Nikolaj Karow noch den von ihr beschriebenen Arm. Auf einem Bild 9 Tage Später ist er auch zu sehen, aber der Arm wurde ausgetauscht.
Edit: Mir sind mittlerweile noch andere Ideen zur Auflösung gekommen, die einen Anderen Fokus bieten.
Lösungsoption 1: (zeigt wie wandelbar die Moralvorstellungen sind wenn es dem persönlichen Fortkommen dient - und dass es keine Gerechtigkeit gibt wenn man sie nicht selber macht)
Karow ist mittlerweile Magos und zweit höchster in de Reihen des AdMec von Hive Glasow.
Sollte es gegen den Widerstand des AdMec den Akolyhten gelingen so geschickt vorzugehen, dass man der Meinung ist ihr Beweis reiche aus wird Karow bei einer Konfrontation zugeben, dass er die Personen getötet hatte.
Denn jeder der nicht die Weihen eines TechPriesters genossen hat und Techologie anfasst ist in seinen Augen ein Techketzer.
Er hat damals wahllos jeden Getötet der kein TechPriester war, auf den sein Auge viel, jeder der Technologie nutze - jeder der etwas fortschrittlicheres als einen Grabestock verwendet verdiente seiner Meinung nach den Tod - und den er unter den gegebenen Umständen gefahrlos töten konnte.
Nach einer Beförderung hielten ihn seine Pflichten unter seines Gleichen und so hatte er keinerlei Möglichkeit für weitere Morde. Später hat er dann eingesehen, dass die TechPriester viel wichtigeres zu tun haben als jede defekte Kette in der Zahnradbahn auszutauschen, somit ist diese Ketzerei ein notwendiges übel - aber er hat schon eine Lösung für dieses Problem: eine 5 Minütige Schnellweihe inklusive einem Spritzer heiliges Maschinenöl für das technische Hilfspersonal.
Allerdings so sagt er, falle er unter die Gerichtsbarkeit des Mechanikus und der wird seinen Magos nicht für ein paar Morde an einigen Hilfsarbeitern die vor 50 Jahren geschehen sind zur Rechenschaft ziehen - und damit hat er recht, wenn die Akolythen nicht ihre Inquisitoriale Macht einsetzten (und sich dabei mächtige Feinde machen) wird Karow ungeschoren davon kommen - deswegen sollen die SCs ihn jetzt nicht weiter belästigen er muss noch eine Blaupause für einen Umbau des Palastes der Maschinen sichten.
Lösungsoption 2: (Wie weit wird persönliche Schuld durch Umstände aufgehoben?)
Karows Karriere hat den Mechwright niemals überschritten. Eine Form von mittelprächtig repariertem Gehirnschaden plagt ihn.
Bei einer Befragung wird er zugeben, dass er die Morde verübt hat. Damals hatte man ihm einen experimentellen "Glaubensverstärker"chip eingepflanzt, da der Chip allerdings zu übermäßigem Fanatismus führte wurde die Idee wieder eingestampft und der Chip aus seinem Gehirn entfernt. Mit der Entfernung hörten auch die Morde auf. Wenn die Charaktere auf Bestrafung Drängen wird der Mechanicus Karow - selbst ein Opfer - fallen lassen. Die damals für das Chipprojekt Verantwortlichen sind mittlerweile verstorben oder nicht zu belangen, da solche Effekte nicht vorhersehbar waren.