Autor Thema: Nutzungszeit von Reittieren  (Gelesen 9737 mal)

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Offline Nelly

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Re:Nutzungszeit von Reittieren
« Antwort #25 am: 26.06.2003 | 11:57 »
Wenn einige Spielleiter oder aber auch Spieler sich mit diesem Thema befasst hätten, tja...dann könnten mit Sicherheit noch heute einige ihrer Charaktere am Leben sein.
Denn wenn sich Orks in einem Hinterhalt an das Lager heran schleichen, dann ist es eigentlich fast unmöglich an den Pferden vorbei zu kommen, denn ein Pferd sieht besser, hört besser und vor allem es riecht die Gefahr, es hat einen sechsten Sinn dafür.
Dadurch dass das Pferd ein Fluchttier ist, wird es unruhig, wenn es unruhig wird dann tritt es auf der Stelle, wird nervös, schlägt mit dem Schweif und wiehert.
In diesem Moment wird die Gruppe aufmerksam, wacht auf oder die Wache bemerkt das bei den Pferden etwas nicht stimmt.
Ein Charakter der den Beruf des Stallburschen hat kennt das Verhalten der Pferde, jahrelang hat er im Stall mit den Tieren gelebt, kann Wunden versorgen, die Pferde auch selbst ausschneiden und sogar das Sattelzeug flicken, weis wann eine Stute trächtig werden kann und weis auch dass man mit Bier die wildesten Pferde ruhig stellen kann.
Er kennt die giftigen Pflanzen, an die man ein Pferd besser nicht ran lässt und er kann in einem Kochtopf das "Mash" zubereiten.
Schnell lernt er die verschiedenen Persönlichkeiten der Pferde kennen.
Er sieht dass der eine beim Füttern immer ausrastet und man ihn am besten nicht stört, dass der andere leichten Sattelzwang hat, wieder ein anderer die absolute Lebensversicherung ist und der letzte hinter jedem Baum und Strauch ein Monster erwartet.

Um einem Spielleiter das begreiflich zu machen, das ein Pferd nicht nur ein lästiges Anhängsel ist, sondern eine eigene Persönlichkeit besitzt, ein treuer (sofern darin ausgebildet) Begleiter im Kampf ist (den Gegner mit einer Levade ausschaltet), muss man ihn lehren das Pferd zu verstehen.

Deswegen sollte man vielleicht in Erfahrung bringen wo das Pferd herkommt und wie es sich entwickelt hat.
Denn das Pferd wie wir es heute kennen, hat Jahrmillionen der Entwicklung hinter sich.
Ursprünglich hatte es gerade mal die mittlere größe eines Hundes und besaß fünf Zehen.
Es sah, wenn man den Rekonstruktionen glauben schenkt, eher wie ein Otter aus, was ich mir persönlich aber irgendwie nicht vorstellen kann.
Es lebte von Gräsern und Kräutern die die Täler und Ebenen zu bieten hatten, und da es nun mal kein Fleischfresser war, bestand seine einzige Chance zu Überleben darin schneller als jeder Angreifer zu sein.
Dieser Urinstinkt ist bis heute fest im Unterbewusstsein jedes Pferdes verankert und übermächtig.

Machen wir nun einen kleinen Sprung vorbei an den Höhlenmalereien, Wandteppichen, Gemälden und Skulpturen und schauen uns an weshalb manche Eroberungzüge nur wegen Pferden geführt wurden.
Ja, tatsächlich wurde damals teilweise nur Krieg geführt um an ganz bestimmte Pferde zu gelangen die sich zur Gründung einer neuen Rasse eigneten, denn Pferde versprachen Flexibilität und ein Führer konnte sein Reich nur halten wenn er so schnell wie möglich den Kontakt zu seinen Leuten her stellen und halten konnte.
Schnelligkeit und Flexibilität sind damals wie heute sehr wichtig.
Das große, schwere Pferd war das angestrebte Zuchtziel, welches man im Mittelalter als Großpferd in ganz Europa finden konnte.
Diese starken und massigen Pferde galten als sehr wertvoll und ihre Stärke und Zugkraft wurde damals immer wieder gerühmt und verehrt. Zur gleichen Zeit gab es aber auch viele schlankere Arbeitspferde, denn sehr schwere Pferde waren in den hügeligen Gebieten für die Arbeit nicht wendig genug, so kreuzte man die schweren Typen mit den leichten Typen und züchtete einen Kompromiss zwischen Wendigkeit und Größe heran.
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Re:Nutzungszeit von Reittieren
« Antwort #26 am: 26.06.2003 | 11:58 »
Dadurch das man schon im Mittelalter selektive Zucht betrieb, erhielt man sowohl in England als auch auf dem Kontinent zwei Hauptpferdetypen.
Das große stark genuge Pferd welches den Ritter in schwerer Rüstung trug, welches aber auch für die Landwirtschaft eingesetzt wurde, und der "Zelter" welcher das leichtere Reitpferd war, es aber trotzdem auch vor nicht all zu schwere Wagen gespannt wurde.

Das wohl bekannteste Pferd der Ritter ist das sogenannte "friesische Pferd" oder auch kurz "der Friese" genannt.
Diese Rasse ist in den Niederlanden zu Hause und wahrlich eine der ältesten die es in der heutigen Welt gibt.
Der Friese hat einen edlen Kopf und einen schönen wohlgeformten Hals.
Durch die stolze, hoch aufgerichtete und freie Haltung wurde es gerne als "Pferd der Könige und Generäle" abgebildet.

Eine andere Rasse die ihren Namen erst 1562 erhielt, ist der "Fredericksborger", welcher von Frederick II stammt der zu dieser Zeit ein Gestüt gründete.
Als das schwere Pferd für die Ritter in ihren schweren Rüstungen nicht mehr gebraucht und gefragt war, entstand durch die Kreuzung von andalusischem und neapolitanischem Blut ein leichteres Pferd das sich besonders für die klassische Reiterei eignete.
Der "Fredericksborger" galt damals als das edelste Pferd Europas, aber gerade diese Beliebtheit wurde ihm fast zum Verhängnis, da die schönsten Pferde mehr als nur reißenden Absatz fanden musste 1839 das Gestüt (welches Frederick II gründete) geschlossen werden, weil keine Zuchttiere mehr vorhanden waren.
Doch die Zucht wurde von wenigen Privatleuten weitergeführt, doch erst im Jahr 1923 wurden wieder Eintragungen möglich.

Vom 17.Jahrhundert bis zum ersten Weltkrieg machte sich eine französische Rasse bemerkbar.
Der Ardenner!
Diese Rasse wird so bezeichnet da sie das Ardenner Bergland als ihre Heimat als eigen nennen kann.
Im 17. Jahrhundert wurde es als Kavalleriepferd eingesetzt, im ersten Weltkrieg dagegen als Artilleriepferd.
Die Zucht machte in der Vergangenheit einige verschiedene Veränderungen durch, aber der kleine Pferdetyp von heute mit einem Stockmaß von 1,45m-1,55m kommt dem damaligen Typ wohl am nächsten.
Jedoch wird im Zeitalter der hohen Technologie, Mechanerie, von Transport und ausgeklügelter Land-und Forstwirtschaft der Fortbestand des Ardenners immer fraglicher...

1914-1917 ... diese Jahre bedeuteten für das "Irish Draught" einen wirklich bösen Aderlaß.
Eigentlich waren sie Irische Arbeitspferde, bevor sie nach England als Wagenpferde eingeführt wurden, sie dann aber in Kriegszeiten in den Dienst eingezoge worden waren.
Viele von ihnen kehrten nie wieder zurück, später verkaufte man sie dann als Schlachtpferde ins Ausland...doch auch heute noch gibt es ein paar seltene Exemplare.
Der berühmte "Irish Hunter" geht übrigens aus der Kreutzung von "Irish Draughts" und Vollbluthengsten hervor.

"The Great Horse of England" oder auch "Shire Horse" genannt ist für seine besondere Größe bekannt, aber als Schlachtross soviel ich weis nicht eingesetzt worden.
Es arbeitet langsam, sehr langsam und wurde so für gewaltige Transporte eingesetzt oder arbeitete ganz schlicht und einfach auf dem Feld.
Aus Kreutzungen mit Vollblut sind jedoch gute schwere Hunter hervorgegangen, was darauf schließen lässt das diese wohl auch im Krieg eingesetzt wurden.

Als der Mensch sich zum ersten Mal auf ein Pferd setzte hatte er weder Zaum noch Sattelzeug.
Doch das erste Zaumzeug lies nicht lange auf sich warten, denn die Reiter bemerkten bald dass man durch die Kontrolle des Pferdes weit aus mehr bewerkstelligen konnte.
Der Urahne unseres modernen Sattels scheint wohl eine Art Decke gewesen zu sein, die assyirische Krieger im 7 und 8 Jahrhundert v.Christus benutzten.
Daraus entstand eine verzierte Satteldecke, an der man eine Art von Steigbügel befestigte.
Wie das Gebiss, so waren auch die Steigbügel eine Bahnbrechende Erfindung.
Nun konnte man schneller und wendiger Reiten, man saß fester auf dem Pferderücken und man konnte den Rücken entlasten in dem man sein Gewicht mehr nach vorne verlagerte.
Die verzierte Satteldecke wurde von zwei, mit Haaren ausgestopften, Kissen abgelöst, welche Rechts und Links vom Rückrat mit kreuzweisen Schnüren verbunden waren.
Etwas später wurden diese an einem hölzernen Sattelbaum befestigt der das Rückrat des Pferdes vom Reitergewicht noch mehr entlasten sollte.
Früher war es ebenfalls üblich das man Esel oder primitive Pferdeformen mehr in der Lendenpartie ritt, die Lendenpartie kann aber im Gegensatz zum Rücken, der vom Brustkorb getragen wird, kein Gewicht tragen.
So versuchte man durch den Sattelbaum einen tiefen Sitz hinter dem Widerrist zu fördern.

Es gab im verlauf der Zeit viele berühmte Menschen, ob Männer oder Frauen, die immer wieder zu der Änderung des Reitstils beitrugen.
Doch der berühmteste unter diesen Reitkünstlern und Pferdemenschen ist der griechische Reitlehrer Xenophon.
Xenophon wurde 430 v.Chr. geboren, aber sein Buch über die Reitlehre existiert heute noch und die von ihm gelehrte Körperhaltung auf dem Pferd galt bis in das 20 Jahrhundert als absolut vorbildlich.
Xenophon betrachtete das Reiten im Gelände als wichtig Teil der reiterlichen Ausbildung.
So musste jeder Krieger den er ausbildete auch das Geländereiten in der militärischen Ausbildung durchlaufen.
Sie mussten jedes Hinderniss, Steinwälle und Böschungen nehmen.
Xenophon hinterlies auch sehr gute Tips und Ratschläge im Umgang mit Pferden, wie zum Beispiel :"Ein feuriges Pferd muss man länger als sonst beruhigen, und die Hilfen zum Vorwärtsgehen dürfen nur so leicht wie nur möglich gegeben werden. Plötzliche Bewegungen rufen Panik hervor." auch schrieb er "Gerade nie in Zorn, wenn du mit Pferden umgehst. Wenn sich ein Pferd vor etwas fürchtet und nicht näher herangehen will, musst du ihm erklären, dass nichts Schreckliches daran ist. Führe es sanft heran. Wer ein Pferd mit Schlägen zwingt, macht es nur noch furchtsamer."
Diese Worte sind damals wie heute gültig, und das schrieb ein Mann der noch vor Christus geboren wurde.

Doch nach Xenophon gab es leider 2000 Jahre lang keine Bücher mehr die über die Reitkunst geschrieben wurden.
In den darauf folgenden Jahrhunderten entwickelte sich die Reiterei auch nicht so weit das man es als "Kunst" bezeichnen konnte.
Nach der Christianisierung Europas setzte man das Pferd hauptsächlich in Schlachten ein, so das sich nur die kriegerischen und militanten Aspekte in der Reiterei weiter entwickelten.
Die wichtigste Erfindung dieser Zeit war aber das Hufeisen, jetzt war man endlich in der Lage zu jeder Jahreszeit auf jedem Boden zu reiten.
Im Mittelalter allerdings, gerade nach der Erfindung des Schießpulvers, wurde die Bedeutung des Pferdes für den Kampf deutlich und entsprechend zurück geschraubt und die Kriegsmethoden raffinierter.
Immer mehr tritt der Sport und die Jagd in den Vordergrund, Vergnügen wird großgeschrieben.
Die bis heute berühmt berüchtigten Rittertuniere verlangten ein zu höchster Präzision ausgebildetes und absolut gehorsames Pferd, sowie große reiterliche Höchstleistungen.
Aus einer ursprünglichen Notwendigkeit des Lebens, Teile der Ernährung durch die Jagd sicher zu stellen, wurde ein zeremonielles Sportvergnügen, das als ritterlich und königlich galt und sich zu einem der prägenden Elemente der feudalen Kultur entwickelte.
Diese aristokratische Tradition, in der das Pferd die zentrale und tragende Rolle spielt und ihm ritterliche Tugenden wie Edelmut, Stolz und Treue zugeschrieben werden, ist bis auf den heutigen Tag lebendig geblieben.
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Re:Nutzungszeit von Reittieren
« Antwort #27 am: 26.06.2003 | 11:58 »
Ein guter Reiter und Besitzer wird man aber erst, wenn man sich auch die Mühe macht etwas über das Exterieur sowie Interieur des Pferdes, also der Anatomie zu lernen.
Mit diesen Kenntnissen versteht man es nämlich leichter, warum wir so und nicht anders reiten und warum das Pferd auf diese ganz spezielle Art und Weise gepflegt werden möchte.
Wie bei allen Wirbeltieren ist der Körper des Pferdes um ein festes Gerüst aus Knochen gebaut.
Das Skellet setzt sich in etwa aus 200 einzelnen Knochen zusammen, deren Namen wir nicht unbedingt wissen müssen.
Für den Reiter ist das Rückrat der wichtigste Teil des Skelletes.
Dabei werden zwei Teile unterschieden, der Rücken und die Nierenpartie.
Der Brustkorb stützt den Rücken, somit kann der Rücken im Gegensatz zur Lendenpartie Gewicht tragen.
Deshalb ist es auch sehr wichtig, sich im Sattel nicht all zu weit zurück zu lehnen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, das man wissen sollte das aus den Knochen oder Wirbeln des Rückgrats knöcherne Vorsprünge herausragen, welche das komplette Rückrat entlanglaufen und nur von einer dünnen Schicht Fleisch und Haut bedeckt sind. Genau diese Vorsprünge sind nicht nur äußerst empfindlich, sondern können keinerlei wirkliches Gewicht vertragen (war wohl nichts mit den tausenden von Magierbüchern, was???), so ist ein richtig sitzender Sattel äußerst wichtig(Trotzdem gibt es Gewichtsträger welche unglaubliche Gewichte tragen können, doch dafür gibt es extra Packsättel).
Das Pferd hat übrigens auch kein Schlüsselbein. So ist daher das Schulterblatt nicht an der Wirbelsäule befestigt, sondern wird von verschiedenen Muskeln an seinem Platzt gehalten, Sattel und Reitergewicht müssen so gelagert sein, dass sich das Schulterblatt immer frei bewegen kann(also nichts mit gestreckten Galopp in vollem Pferdeharnisch).
Die Sattellage, welche das Gewicht aufnimmt, besteht aus Muskelpaketen, man kann sie mit der Funktion eines Kissens vergleichen welche dem Pferd seine runde äussere Form gibt.
Wie auch beim Menschen gibt es zwei Arten von Muskeln, die die sich unwillkürlich anspannen lassen und die, die sich unwillkürlich betätigen.
Die willkürlichen Muskeln sind durch Muskelfasern oder straffe, unelastische Bänder mit dem Knochen verbunden. Eigentlich sorgen diese Bänder für die Bewegung des Knochens, denn wenn sich ein Muskel zusammenzieht, zieht er den Knochen mit. Deshalb sind Bänderzerrungen auch weit aus häufiger als Muskelzerrungen.

Was auch ein wichtiges Thema ist, ist die passende Kleidung!
Wenn ihr jemals mit Levi's im klassischen Dressur oder gar Westernsattel gesessen habt dann wisst ihr dass man sich nach einer halben Stunde durch die Innennaht die Schenkel aufgerieben hat.
Und nun stellt euch einmal vor ihr seid Wochenlang damit unterwegs...na dann Gute Nacht!
Lederhosen bilden für jemand der viele Stunden im Sattel sitzt den meisten Schutz! Zu den Hosen sollte man hohe schnallenlose Stiefel mit Ledersohle und Absätzen tragen.
Für den Spielleiter ist gerade dies auch Interessant, denn ein Reiter der die falsche Kleidung trägt ist schnell Wund geritten, ohne Heilkräuter können sich die Wunden entzünden..und ruck zuck ist der Spieler ausser Gefecht gesetzt.
Für den Spieler ist dies eben wiederum Interessant um einfach mehr Atmosphäre hinein zu bringen.
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Re:Nutzungszeit von Reittieren
« Antwort #28 am: 26.06.2003 | 11:59 »
Viele Spielleiter wissen auch nicht das es giftige Pflanzen gibt von denen man die Pferde besser fern halten sollte.
Zwar heißt es das die Pferde von selbst eigentlich nicht daran gehen, doch auch Pferde sind nur Menschen, und Irren ist menschlich...
Zu den giftigen Pflanzen gehören:

-Kreuzkraut
-Goldregen
-Fingerhut
-Schierling
-Liguster
-Nachtschatten
-Eibe
-Eiche
-Schachtelhelm

Doch so wie es giftige Kräuter gibt, gibt es auch eine Auswahl an besonders bekömmlichen Gräsern, wie zum Beispiel:

-Wiesenlieschgras
-Schafschwingel
-Straußgras
-Raigras
-Wiesenschwingel
-Wiesenrispengras
-Rotes Moorgras
-Knäuelgras

Wie man damit umgeht ist jedem selbst überlassen, vielleicht nutzt man die bekömmlichen Gräser als besondere Gräser die, die Leistung des Tieres steigern, oder wie "gute Beeren" von D&D, oder aber einfach nur als bekömmliche Kräuter...

Lasst uns wieder einen kleinen Sprung von den Wiesen und Steppen in die Stallungen machen.
Was da alles geschieht und passieren kann ist schon beachtlich.
Wie oft ist es schon passiert das die Charaktere in eine Stadt kamen, ihre Reitpferde bei irgendeinem X-beliebigem Stall ablieferten und dann einfach so in ein Dungeon hinein geraten sind welches sich in den Katakomben abspielte.
An die Reittiere wird in dieser Situation nicht mehr gedacht, die sind im Stall und somit wohl auch gut versorgt.
Das aber ein kleiner Stalljunge wohl nur für die Verteilung der Pferde in den Boxen, dem Füttern und dem Stallausmisten zugeteilt ist, daran denkt niemand.
So steht das Pferd vielleicht mehrere Monate in ein und derselben Box und sieht in den Verschlägen noch nicht einmal einen Sonnenstrahl.
Was passiert also nun mit solchen Pferden?
Sie entwickeln so genannte Stalluntugenden.
Die Liste reicht von ärgerlich irritierenden bis zu ernsthaften Problemen.
Zu den irritierenden gehören solche Untugenden wie das Umwerfen eines Futter oder Wassereimers, das Heu und Stroh zusammen kratzen oder aber das nie wieder Endende und wirklich nervtötende Scharren mit einem Huf.
Ärgerlich wird es dann wenn sie anfangen mit den Beinen gegen die Boxentür zu schlagen, was unter anderem auch meist bald von den Nachbarpferden übernommen wird. Sie fangen an aus langeweile die komplette Einstreu auf zu fressen, die Boxen an zu nagen was wiederum zu Verdaungsstörungen führen und beim Besitzer zu hohen Unkosten führen kann.
Dann gibt es da noch das Weben, wenn ein Pferd lange steht dann fängt es an das Körpergewicht von einem Fuß auf den anderen zu verlagern und dabei hin-und herzuschwingen.
Pferde die Weben verlieren letzten Endes die Kondition, und obwohl es die Vorderbeine nicht übermäßig zu belasten schein gilt es beim Händler und Verkauf als Mangel und drückt so den Preiß.
"Kopper" oder "Krippensetzer" werden die Pferde genannt die Anfangen ihre Zähne auf die Tür oder Krippe zu setzen. Dabei schlucken sie Luft, manche Pferde biegen nur den Hals und schlucken die Luft ohne auf zu setzen, dadurch bekommen sie einen aufgeblähten Bauch, die Folgen sind Verdaungsprobleme und Konditionsverlust. Das Kurieren dieser Eigenarten ist nicht einfach, das Weben bekommt man vielleicht wieder weg...aber Koppen ist so gut wie unmöglich zu heilen und ebenfalls ein Mangel der sich beim Verkauf schlecht macht.

Auch ist die Fütterung immer wieder ein Streitthema zwischen mir und meinem Spielleiter.
Er ist irgendwie der Ansicht das Gras reicht, Gras hat aber maximal nur vier Monate lang seinen maximalen Nährwert, und das ist im Frühsommer. Danach geht der Proteingehalt zurück.
Ausser bei Wildponys muss den Tieren zusätzlich zugefüttert werden.
Hafer, Pellets und Gerste, aber auch Mais, Mash und Rubenschnitzel oder Müsli sind die gängigen Kraftfuttermittel.
Selbst Ponys die gerne von Halblingen geritten werden brauchen eine kleine Zufütterung wenn sie täglich gearbeitet haben.
"Der Mensch lebt nicht nur vom Brot alleine und das Pferd nicht nur vom Gras!"
Zwar kann ein Pferd ohne Schwierigkeiten vom Gras leben, aber ein Pferd dass arbeitet und dann auch noch so wie im Rollenspiel geschunden wird, das ist unmöglich, denn von einem ausschließlich Grasernährtem Tier kann man keine solch harte Arbeit abverlangen.
Bei den Zauberkomponenten wird alles penibel aufgelistet und wehe es fehlt auch nur eine kleine Komponente wie Salz, dann kann man den Zauber vergessen.
Genauso ist es beim Pferd, ohne Kraftfutter ist es nun mal nicht möglich in voller Montur in den Krieg zu ziehen!
Bei der Arbeit wird Energie verbraucht, und das bedeutet, dass auch Futter verbraucht wird. Bei schneller Arbeit und durch das Schwitzen wird selbstverständlich mehr Nahrung verbrannt als bei ruhiger Arbeit, und deshalb müssen auch die Futtermengen entsprechend abgestimmt werden.
Auch sollte man immer and die zwei goldenen Regeln denken:

-Getränkt wird immer vor dem Füttern. Wenn das Pferd nach der Fütterung trinkt, gleich welche Menge, wird dadurch unverdautes Futter in den Darm geschwemmt und verursacht dort Schmerzen und Kolik...und eine Kolik ist damals meistens tödlich ausgegangen, gerade mitten in der Prärie wenn der SL euch böse will und sich ein bißchen mit Pferden auskennt...

-Gefüttert wird wenig aber oft, denn für ihre größe haben Pferde einen sehr kleinen Magen, und sie sind von Natur aus Weidetiere. In Freiheit wandern sie, fressen und wandern wieder..usw. so sind sie fast nur am fressen. Gerade bei kalter Witterung müssen sich Pferde immer Bewegen um warm zu bleiben und mehr Nahrung zu finden, denn die Hälfte der aufgenommenen Nahrung wird verbrannt umd die zum Warmhalten nötige Energie zu liefern.
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Offline Nelly

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Re:Nutzungszeit von Reittieren
« Antwort #29 am: 26.06.2003 | 12:00 »
Wie für den Menschen gibt es auch für das Pferd einen kleinen Erste Hilfe Kasten den man auch gut für das Rollenspiel verwenden kann.
Gerade nach Schlachten könnte der in Einsatz kommen und da ist es wichtig zu wissen was darin enthalten sein sollte.

Ein Paar Stallbandagen
Bandagierwatte
Eine Decke
Kreppbandagen in verschiedenen Breiten
Hustensirup oder Latwerge
Wasserdichtes Material zu Abdeckung von Umschlägen
Eine Schere (oder Messer)
Eine kleine Schüssel
Heilende und kühlende Salben
Ein mildes Desinfektionsmittel zum Auswaschen von Wunden

Wenn ein Character solch ein Päckchen mit sich führt, kann man die Probe auf Heilkunde meiner Meinung nach um einiges Erleichtern!


Ich hoffe das ich Euch nicht zu sehr gelangweilt habe ;) und falls ihr noch fragen habt dann stellt sie ruhig, ich bemühe mich sie so gut wie möglich zu beantworten!!!
« Letzte Änderung: 26.06.2003 | 12:32 von Nelly »
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mkill

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Re:Nutzungszeit von Reittieren
« Antwort #30 am: 29.06.2003 | 18:59 »
Hehe ... Ich kenne mittlerweile einige Rollenspieler, die Pferdeexperten sind ... alle durch eine pferdeversessene Exfreundin ... (seufz) ... Das bemerkt man im Spiel sofort, und man kann dann herrlich augenzwinkernd fachsimpeln ... Macht aber nur Spaß, wenn keine Frau in der Runde ist ...

Offline Nelly

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Re:Nutzungszeit von Reittieren
« Antwort #31 am: 1.07.2003 | 18:48 »
Nicht alle Frauen kennen sich mit Pferden aus ;)
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Offline Lechloan

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Re:Nutzungszeit von Reittieren
« Antwort #32 am: 15.07.2003 | 02:53 »
jetzt mal ne etwas andere Frage: Wieweit kommt man eigentlich mit so einem  Pferd am Tag, wodurch unterscheiden sich die einzelnen Arten der Fortbewegung des Pferdes und wie lange hält es was durch?

Offline Wodisch

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Re:Nutzungszeit von Reittieren
« Antwort #33 am: 16.07.2003 | 19:28 »
@Lechloan:
das haengt unter anderem vom Pferd (der Rasse) und dem Gelaende ab...
Auf einem Distanzritt-trainierten Pferd in einem nicht zu bergigen Gelaende kannst Du schon zig Kilometer am Tag reiten, aber nicht fuer viele Tage hintereinander (das Pferd braucht dann ja auch Stunden zum Fressen).
Das deutsche "Wald-und-Wiesen-Stunden-Ausrittpferd" macht wahrscheinlich schon am ersten Tag nach 25km schlapp, bei den Temperaturen der letzten Tage schon nach 15km...

Ach ja, von Deinem Gewicht natuerlich auch, von Deinen Reitkuensten, vom Sattel/Zaumzeug/Satteldecke usw. auch

Offline Lechloan

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Re:Nutzungszeit von Reittieren
« Antwort #34 am: 17.07.2003 | 19:51 »
Du stellst vielleicht Fragen. Ich dachte daran, nach erfülltem Auftrag einfach zum SL zu sagen, ich kauf mir ein Pferd und fertig. Gewicht läge etwa bei 200 bis 250 pfund und das gelände, tja das unterteilen wir mal in 1.ebene Strasse
                                                                           2.Strasse im gebirge
                                                                           3. ebene ohne Strasse
                                                                           4.Gebirge ohne Strasse
                                                                           5.Wald

oh, und kein Schlachtross oder Packpferd oder sowas, bloss um schneller zu sein.
« Letzte Änderung: 17.07.2003 | 19:54 von Lechloan »