Das mag schon richtig sein, aber diese Möglichkeiten kann nur ausschöpfen, wer bereit ist, irgendetwas zwischen 500 und 1000 Regelseiten zu wälzen und wieder zu wälzen. Ich gebe Dir recht, dass die Möglichkeiten da theoretisch drinstecken (mit allen Bugs, die DSA freundlicherweise mitliefert), aber ich habe keinen Nerv mehr dafür, keinen einzigen.
Ja, es ist komplex und teilweise kompliziert. Ich würde keinem DSA-Anfänger empfehlen, gleich einen Magier zu spielen (aber mit der Hilfe der erfahrenen Gruppenmitglieder würde auch das funktionieren).
Trotzdem muss man deine Aussagen etwas relativieren. Die Spontanen Modifikationen sind denbar simpel, nebenbei schön aufgelistet auf dem Meisterschirm. So eine Übersicht und die Hinweise in den einzelnen Zaubern reicht für den Großteil der Modifikationen. Probiers einfach aus. Sag mir nen Zauber, den du modifizieren willst, ich sag dir innerhalb von einer halben Minute (vermutlich eher kürzer), wie schwierig es ist und was du beachten musst. Und zwar einzig und allein aus den genannten Quellen (Meisterschirm und Zauberbeschreibung), nicht meinem "gespeichertem" DSA-Wissen.
Natürlich gibt es einige Grenzfälle, die bei besonders kreativer Anwendung (und fragwürdiger Anwendung), theoretisch eine lange Prüfung benötigen. Falls solche Fälle in der Praxis auftauchen, sollte man meiner Meinung nach als SL die Sache kurzfristig entscheiden mit dem Hinweis, dass der Spieler (ggfls. mit dem SL) das in einer ruhigen Stunde idealerweise bis zum nächsten Spielabend klären sollte.
DSA ist komplex und kompliziert. Daraus abzuleiten, dass jeder einzelne Spieler angeblich hunderte von Regelseiten studieren muss, ist ein hartnäckiges Gerücht. Ich habe einen Spieler in der Runde, der neulich zum ersten Mal nach neuen DSA-Regeln (heißt: DSA 4.1) einen Druiden erstellt hat und diesen super spielt. Da ich das Magiesystem einigermaßen kenne, habe ich ihm an der ein oder anderen kritischen Stelle geholfen, die meisten seiner Zaubermodifikationen waren aber unstrittig, nur kurz erwähnt und dann entsprechend verwendet.
Die Zeit, die man wirklich länger braucht bei einem Magier ist, wie du sagtest, die Erschaffung. Die Abstimmung der Repräsentation, Sonderfertigkeiten, mögliche Modifikationen der "Lieblingszauber", Richtung der magischen Entwicklung des Charakters, kann SEHR viel Zeit in Anspruch nehmen.
Wenn man dann noch als Anfänger keine Ahnung hat, wird es wirklich schwer.
Andererseits geht der Hauptteil dieser Zeit dafür drauf, zu entscheiden, was man will (welche Zauber möchte ich zu Anfang, was soll mein Magier mal können [Artefaktherstellung, Zauberzeichen, Alchemist, Stabzauber etc.] und was brauche ich dafür?). WENN man sich einmal zu einem oder mehreren wahrscheinlichen Wegen entschlossen hat, gehts natürlich auch schneller.