Ich würde nicht sagen, dass das was mit Aufnahmeriten zu tun hat, sondern eher mit der Einschätzung der individuellen Stärken und Schwächen und im Zweifelsfall mit Qualitätssicherung. Die Frage ist ja nicht bloß, ob es jedem einzelnen Spaß macht, zu spielen, sondern auch ob es Spaß macht, mit den entsprechenden Leuten zu spielen.
In den meisten Runden, in denen ich so spiele, herrscht ein gewisses Anspruchsdenken. Es geht eben nicht bloß darum einfach so zu spielen, es geht darum "gut" zu spielen, und das beinhaltet mehrere Aspekte, von flüssiger Regelkenntnis über akzeptables Schauspieltalent bis hin zu allgemeinen Sozialkompetenzen. Und diese Qualitätsansprüche sind meines Erachtens gut und wichtig, um die Langzeitmotivation für das Spiel aufrechzuerhalten.
Ich persönlich habe keine Skrupel damit, mit manchen Menschen aus meinem Bekanntenkreis nicht unbedingt zusammenspielen zu wollen, oder jedem meiner Mitspieler jede Rolle unkritisch zuzugestehen - nicht mal mir selbst (ich bin ein grausam egozentrischer Mitspieler und sollte daher von allen Rollen, die stärker im Mittelpunkt stehen, ferngehalten werden, weil ich sonst dazu neige, alles tot zu labern). Dementsprechend bin ich der Auffassung, dass man sich in der Gruppe etwas darüber austauschen sollte, welche Rolle jedem Charakter im Sozialgefüge der Gruppe zugedacht ist, und welche Spieler sich mit welchen Rollen wohl fühlen und was für Probleme auftauchen könnten.