Also, das erste Abenteuer, das ich für meine Neueinsteigergruppe geleitet habe, war eine Suche nach der Beute des "Goldghuls vom Yoledamm", eines offiziell in den Mysteria Nostrias vorkommenden thorwalschen Piraten, der das Boronkloster Yoledamm plünderte und dafür von den Göttern Efferd und Boron verflucht wurde.
Sie fanden zwar nicht das geraubte Gold aus der Klosterkrypta, welches zusammen mit seinem Schiff und all seinen Mannen im Sturm gesunken war, sondern nur die Insel seines bevorzugten Piratenverstecks im Delta des großen Flusses, aber dort war immer noch ordentlich Beute zu holen. Denn es war mit tödlichen Fallen gesichert und wurde von dem untoten, charyptiden Leib besagten Thorwalerkapitäns bewacht, der einmal im Jahr, am Jahrestag seiner Untat, sein Geisterschiff bestieg, um seinen Pakt mit Hranngar mit dem Blut unschuldiger Seefahrerseelen zu bezahlen.
Vorangegangene Schatzsucher hatte daher ein übles Schicksal ereilt. Aber immerhin hatten sie ihre Ausrüstung hinterlassen.
Sie fanden verwitterte Waffen, alte Branntweine, brauchbare Werkzeuge für allerlei Handwerk, diverse prächtige Kleider und einen Messingspiegel, die wohl mal einer Geliebten oder Gespielin des Goldghuls gehört hatten, sowie je eine Kiste mit diversen Gold- und Silbermünzen und eine große Schatulle mit erlesenen Schmuckstücken, unter denen sich auch eine Handvoll ladungsbasierter, nicht wiederaufladbarer Spruchspeicher befanden. Das mächtigste dieser Zauberdinge war ein Wunschring aus Khunchom, in dem noch ein Dschinn des Feuers darauf wartete, zur Verteidigung seines Herren gerufen zu werden.
Darüberhinaus lag das Versteck des Goldghuls teilweise in den Kellern und Höhlen unter einer ehemaligen Alchimisten-Einsiedelei (umfriedeter Turm), so dass dort auch ein uraltes Rezeptbuch, ein bosparanisches Herbarium und diverse seltene Alchimika zu finden waren. Abgesehen davon gediehen auf der Insel massenweise Heilpflanzen.
Die Thorwaler Heilmagierin hatte also ordentlich was zum Brauen für ihr Alchimielabor (sie darf die gut ausgestatteten Räumlichkeiten der unterbesetzten Akademie nutzen), der Jägersmann fand noch einen Pfeilköcher mit vergifteten Kettenbrecher-Pfeilen (Smaragdspinnengift: KO-Probe des Opfers, sonst temporäre Ohnmacht), die Diebin behielt den prachtvoll verzierten Langdolch des untoten Kapitäns und einen der Zauberringe (FF+5 einmalig).
Den Krempel machten sie zu Geld, Nützliches behielten sie und sind jetzt erstmal versorgt. Im zweiten Abenteuer bekamen zwei von ihnen von einem dankbaren Schmuggler, den sie aus den Fängen rachsüchtiger Piraten befreit hatten, noch jeweils eine besondere, leicht verbesserte Waffe (Kurzschwert mit TP 1W+3 für die Diebin, Kusliker Säbel mit AT+1 für die Magierin).
Später spielten wir Efferdors Fluch, und statt der großen Mengen Bargeld ließ ich die Helden im Versteck der Orks einige krude, mit orkschen Methoden gebraute Heiltränke und Gifte finden.
Von einer Elfe, der sie gegen die Orks beistanden, und die sich ohnehin auf einem Pfad der Transzendenz von weltlichem Besitz trennen wollte, bekam jeder der Helden noch ein persönliches Geschenk. Elfenstiefel für die Diebin (Schleichen +1), ein elfisches Jagdmesser für den Jäger (Erleichterung+1 auf Wildnis- und Handwerkstalente, die den Einsatz eines Messers erfordern) und die Magierin eine Kristallphiole mit "Wasser aus dem Dunken Brunnen" (+5 pAsP drin, das weiß sie aber noch nicht.)
Insgesamt hat die Magierin jetzt 2 starke Astraltränke dabei. Außerdem verfügt die Gruppe über eine Portion Antidot gegen Spinnengifte, einen orkschen Einbeerenschnaps (Selbstbeherrschungsprobe zum Trinken notwendig, Zechenprobe +6, sonst besoffen, aber immerhin 3W+2 LeP zurück) und eine Flasche Heilwasser (10 LeP). Sowie diverse Gifte, mit denen sie sich lieber nicht erwischen lassen.
Nun ist es mit Belohnungen erstmal genug, und die nächsten Abenteuer, die das Trüppchen nach Andergast führen, werden karger ausfallen. Und es werden mehr Abenteuer dabei sein, in denen aus reinem Altruismus gehandelt werden muss. Aber generell neige ich wohl dazu, die Helden mit Geschenken zu verwöhnen. Vor allem lasse ich mich als SL im Spiel gerne damit überraschen, was für kreative Einsatzmöglichkeiten die Helden für ihre besonderen Ausrüstungsgegenstände finden.
Vor allem war ich als SL gerührt von der Ehrfurcht, mit der der Andergaster Jäger das elfische Jagdmesser entgegen nahm. Er meinte sogar erst, das könne er nicht annehmen, es sei ein königliches Geschenk, und er sei nicht würdig. Solche Helden beschenkt man doch gerne *seufz*
Hach, ich hab so Lust, endlich mal weiterzuspielen... hoffentlich kann die Gruppe bald wieder zusammenkommen.