Ich denke was Savage Worlds da gut macht ist das aktiv propagiert wird die Spieler als Meister mit Bennies zu bestechen und zu erziehen. Das ist ein gutes System um die Spieler zum Rollenspiel nach den Vorstellungen des Meisters zu erziehen, aber es fühlt sich teilweise doch ziemlich falsch an.
Hier muß ich leider mal Querschießen...
...mich schreckt sowas eher ab:
Damit wird zum einen meine Beschreibung von anderen offiziell bewertet, zum anderen zur Bringschuld, um eine Leistungsniveau zu halten (Bennies zum Soaken / rerollen zu erwerben), das generiert Aspekte von Lampenfieber und eine Art Arbeitsatmosphäre, die ich im Hobby als sehr unangenehm empfinde und mich dazu bringt, mich da gleich zurückzunehmen, bzw. es ganz zu lassen und von vorherien ohne Bennies zu planen.
- Die Regeln lassen tatsächlich Freiraum und zwar nicht nur in der Geschwindigkeit durch schnelle Abwicklung, sondern fassen eben viele besondere Situationen in eingängigen Regeln (Tricks, rücksichtsloser Angriff) zusammen. Der Spieler sagt, er möchte etwas versuchen und Savage Worlds bietet eine passende, balancierte Regel dazu.
Auch hier etwas Bedenken: Die Tricks machen ja nicht wie in anderne Systemen besondere Mannöver irgendwelche tollen, bunten Effekte, sonden im Prinzip stets ein und denselben, festen Effekt, egal wie sie beschreiben werden.
Wenn man nun in einer Session 6 Kämpfe hat, die je 12 Runden dauern, und in jeder dritten Runde oder so ein Trick gemacht werden soll, dann darf man sich in wenigen Stunden zwei Dutzend mal eine andere Beschreibung für denselben Effekt aus den Fingern saugen?
..jeder Spieler für jeden seiner Charaktere, und möglichst ohne Wiederholung in der Gruppe?
...das wäre dann schon eine Leistung.
Sie sagte deutlich dass sie einfach weniger "Regelsorgen" hatte und daher den Kopf freier für Beschreibungen.
Verständlich, aber auch hier sehe ich es etwas anders:
Ich kann z.B. in D&D durch flapsige Sprüche, ungelenke Beschreibungen oder defätistische Ankündigungen auch nix verschlechtern; in SW hingegen bin ich faktisch gezwungen, so sinnvoll zu beschreiben, daß der SL mit den Bonus gewährt, den Trick zuläßt, etc.).
(In anderen Systemen is es ja noch extremer, da wird ohne gute Beschreibung ja schon das Aufstehen zum
Abenteuern...)
Gerade bei D&D (3.x) sind die Grundmechanismen für die Spieler absolut stupide und äusserst einfach zu erfassen.
Prinzipiell ja, aber es gibt auch Menschen, die halt noch anderes im Kopf haben, nur unregelmäßig spielen, oder ein halbes Dutzen Systeme mit ähnlichen Regeln und denselben Würfeln spielen, da kann schonmal sowas quer laufen.