Autor Thema: Realismus "Vs." Krasse Aktionen und Kewl Powerz  (Gelesen 37178 mal)

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Wulfhelm

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Re: Realismus "Vs." Krasse Aktionen und Kewl Powerz
« Antwort #50 am: 3.09.2010 | 11:22 »
Action-Fantasy. Nicht Sword and Sorcery, sondern das, was grad so im Regal steht. Bsp: Skulldugery Pleasant, The noble warriors, Der Elfenpakt (Bücher) oder Filme wie Phantom Quest Cooperation, Potter, Spiele wie Dark Messiah of Might and Magic, anders gesagt, 30% von allem Fantasyzeug, das in letzter Zeit rausgekommen ist.
Davon kenne ich nur letzteres - was kein Buch oder Film ist, aber mit 4E soviel zu tun hat wie Red Orchestra mit Tactics.

EDIT: Besseres Beispiel.
« Letzte Änderung: 3.09.2010 | 11:25 von Wulfhelm »

ErikErikson

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Re: Realismus "Vs." Krasse Aktionen und Kewl Powerz
« Antwort #51 am: 3.09.2010 | 11:27 »
Ein Beispiel: Bei Computerspielen, wo das noch am vergleichbarsten ist, bei Dark Messiah die Fähigkeit zur Rage. Die musste durch Treffer aufgeladen werden. Dadurch hatte man sie nur selten, und war dann echt cool wenn sie man da war. Total unrealistisch in Bezug auf echte Kämpfe? Sicher. Aber cool. Und hui, nein, es ist nicht genau derselbe 1/Tag Mechanismus wie bei 4e. Warum nur? Vielleicht hat ja niemand bock, ständig die angereichteten Trefferpunkte zusammnenzuzählen.

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Re: Realismus "Vs." Krasse Aktionen und Kewl Powerz
« Antwort #52 am: 3.09.2010 | 11:31 »
Und Dein Hinweis auf einen "bestimmten Stil" bringt da mal überhaupt nichts. Wenn dieser Stil in einem Film oder Buch vorkommt, sollte sich das ja anhand eines Beispieles zeigen lassen.
Das ist doch Käse. Welcher Stil ist denn bitte Shadowrun? Kannst du mir da einen speziellen Titel nennen?
Hindert mich doch trotzdem nicht, Elemente von Blade Runner, Neuromancer und was-weiß-ich-nicht-alles darin zu finden oder damit zu bespielen.
Vor allem gibt es ja gar kein Standardsetting für D&D, das im Buch mitgeliefert wird (wenn man mal von dem generischen Settingabriss auf Seite 7 PHB absieht) - damit sollte klar sein, dass die Ansage heißt: "hier, mach was draus, wir sagen dir dafür im Buch, was du damit Tolles machen kannst!" Deswegen soll man ja auch viel darunter subsumieren können, deswegen bezieht es sich nicht nur auf einzelne Titel.
Da jetzt den Schuh umdrehen zu wollen und zu sagen: "Aber die Powers kommen doch da-und-da gar nicht vor!" zeigt also, dass du das Prinzip offenbar nicht verstanden hast. Oder nicht verstehen willst.
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Wulfhelm

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Re: Realismus "Vs." Krasse Aktionen und Kewl Powerz
« Antwort #53 am: 3.09.2010 | 11:34 »
Ein Beispiel: Bei Computerspielen, wo das noch am vergleichbarsten ist, bei Dark Messiah die Fähigkeit zur Rage.
Ich kenne das Spiel wie gesagt. Drei Punkte:
a) Hatten wir schon, kein Film oder Buch, Identifkation funktioniert anders etc.
b) Fällt im Grunde schon wieder unter Selbstemulation. Da kannste auch gleich damit ankommen, dass 4E das Genre WoW emuliert. Das wollen nur weniger Leute zugeben.
c) Im Namen schon enthalten: Ein in sich mehr oder minder schlüssiger interner Erklärungsansatz. Bei 4E: Nichts dergleichen. Das ist ein entscheidender Unterschied.

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Re: Realismus "Vs." Krasse Aktionen und Kewl Powerz
« Antwort #54 am: 3.09.2010 | 11:35 »
Ich kann die Frage danach, welches Genrewerk wie D&D funktioniert - gerade unter dem Aspekt "Caster" - nur wiederholen.

Bis jetzt war die einzige brauchbare Antwort hier die von Pyromancer: Ja, 4E emuliert sich selbst.

Exakt wie D&D funktioniert natürlich kein Buch (außer vielleicht D&D-Romane). Aber ich lese gerade Codex Alera von Jim Butcher. Das ist feine Action-Fantasy. Da wird über die Elementare viel gezaubert, Magie ist im Alltag üblich und es werden ein paar irre Stunts vollbracht, die durch Magie unterstützt bzw. ermöglicht werden. Das wäre etwas, was ich mit verschiedenen Rollenspielen darstellen könnte - und D&D in fast jeder Ausgabe stünde da ganz vorne in meiner Auswahl.
Undeutlich erinnere ich mich noch ans "Rad der Zeit", wo die Zauberer (Zauberinnen) auch wahnsinnige Kräfte hatten und viel Action abging.


  
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Re: Realismus "Vs." Krasse Aktionen und Kewl Powerz
« Antwort #55 am: 3.09.2010 | 11:35 »
Wenn ich die Diskussion richtig verstehe geht es doch um Beispiele fuer begrenzt einsetzbare, beeindruckende, in einem realweltlichen Bezug unrealistische Faehigkeiten. Mit eventueller Beschraenkung in der Haeufigkeit.
Wobei Mortal Kombat nur deswegen nicht akzeptiert wird weil es ein Spiel ist?

Nun dann gibt es da aber Dragonball, Naruto, One Piece, Hunter x Hunter, Pokemon, Digimon und wie sie alle genannt werden, in Serien Form. In Filmform so etwas wie Record of Loddos War. Selbstverstaendlich erhaelt man dies alles noch in Comic (Manga) Form sowie passenden Novels.
Schaut man sich Comics an gelangt man dann wieder bei den Superhelden Geschichten die auf coole Powerz und deren Einschraenkungen basieren.

Insofern erscheint mir die Aussage das es dies nicht gaebe und es dramaturgisch nicht funktioniere hinreichend unbelegt.
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Re: Realismus "Vs." Krasse Aktionen und Kewl Powerz
« Antwort #56 am: 3.09.2010 | 11:37 »
Ich kenne das Spiel wie gesagt. Drei Punkte:
a) Hatten wir schon, kein Film oder Buch, Identifkation funktioniert anders etc.
b) Fällt im Grunde schon wieder unter Selbstemulation. Da kannste auch gleich damit ankommen, dass 4E das Genre WoW emuliert. Das wollen nur weniger Leute zugeben.
c) Im Namen schon enthalten: Ein in sich mehr oder minder schlüssiger interner Erklärungsansatz. Bei 4E: Nichts dergleichen. Das ist ein entscheidender Unterschied.
Moment, du lehnst Videospiele als Genre- und Stilhinweise ab, weil die Identifikation anders läuft - sprich: Weil man da selbst partizipiert -, willst aber stattdessen Bücher und Filme, die man nur konsumiert, und wunderst dich, dass du da keine mechanisch ähnlichen Sachen findest?
 :gaga:
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Wulfhelm

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Re: Realismus "Vs." Krasse Aktionen und Kewl Powerz
« Antwort #57 am: 3.09.2010 | 11:46 »
Das ist doch Käse. Welcher Stil ist denn bitte Shadowrun? Kannst du mir da einen speziellen Titel nennen?
Klar, nehmen wir nur einen: Collateral. So Sachen wie der Elitesöldner, der jeweils zwei Kugeln in einem räuberischen Ganger versenkt, bevor die überhaupt schnallen, was abgeht, funktionieren da prima. Auch Dinge wie in Deckung gehen, Sperrfeuer legen, Leute mit einem gezielten Schuss umlegen, nur 'nen Streifschuss abkriegen. Pulp Fiction hatten wir auch schon, in einer sehr schönen Szene, wo ein Drogendealer uns überrascht hat und durch Riesenpech seine Schüsse auf kürzeste Entfernung in die Wand gesetzt hat.
Ich habe schon oft Kämpfe in Shadowrun erlebt, die ich mir plastisch als Actionfilmszene vorstellen konnte. Bei D&D noch nie. Sich 4 Squares zu bewegen, dem Gegner mit der daily die Hälfte der HPs wegzuziehen und selber vielleicht 'nen second wind zu nehmen, wenn die HPs zur Neige gehen, übersetzt sich bei mir in keine Vorstellung. Das findet einfach nur auf dem Spielbrett statt.

Zitat
Deswegen soll man ja auch viel darunter subsumieren können, deswegen bezieht es sich nicht nur auf einzelne Titel.
"Man kann damit alles machen!" "Dann gib mir ein Beispiel für irgendetwas, das man damit machen kann!" "Ich sagte alles, nicht irgendetwas."
FYI: Selbst wenn es sich nicht nur auf einzelne Titel bezieht, solltest Du trotzdem einen einzelnen Titel als Beispiel für "vieles" nennen können.

Wulfhelm

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Re: Realismus "Vs." Krasse Aktionen und Kewl Powerz
« Antwort #58 am: 3.09.2010 | 11:49 »
Moment, du lehnst Videospiele als Genre- und Stilhinweise ab, weil die Identifikation anders läuft
Ja. Denn dann solltest Du lieber behaupten, dass 4E über Partizipation funktioniert, anstatt Dich verkrampft an angeblicher Genreemulation festzuklammern. Hätte ich kein Problem mit. Genau so spiele ich D&D halt auch. Als Spiel mit Spielfiguren.

Aber hauptsächlich, weil sich der Thread von Anfang an um Actionfilme als Emulationsgegenstand drehte und die wiederholten Hinweise auf Videospiele damit nichts zu tun haben.

Und noch was: Wenn Du nur auf einen einzigen Punkt antwortest und die anderen übergehst, sei doch so nett und zitiere nur diesen einen Punkt. Sonst könnte der verwirrende Eindruck entstehen, Du hättest Dich mit allen dreien auseinandergesetzt.
« Letzte Änderung: 3.09.2010 | 11:55 von Wulfhelm »

Offline Teylen

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Re: Realismus "Vs." Krasse Aktionen und Kewl Powerz
« Antwort #59 am: 3.09.2010 | 11:50 »
Ich habe schon oft Kämpfe in Shadowrun erlebt, die ich mir plastisch als Actionfilmszene vorstellen konnte. Bei D&D noch nie. Sich 4 Squares zu bewegen, dem Gegner mit der daily die Hälfte der HPs wegzuziehen und selber vielleicht 'nen second wind zu nehmen, wenn die HPs zur Neige gehen, übersetzt sich bei mir in keine Vorstellung.
Aber das ist doch das Problem deines unzureichenden Vorstellungsvermoegen bzw. eventuell ausbleibenden Beschreibungen. Ansonsten muesstest du auch bei dem Schuss bei Shadow Run hingehen und ausrechnen das er nun Wert X mit Skill X addiert, die Waffen die Spex XY hat und durch das ausbleiben von X Erfolgen bzw. das Gegenhalten von X Ausweich Erfolgen der Schuss Z Damage an der Wand anstelle der HP des Gegners macht. Ganz davon zu schweigen wenn es Magie gab und dann ausgerechnet wird wieviel Geistiges Feedback oder auch nicht es gibt.


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Re: Realismus "Vs." Krasse Aktionen und Kewl Powerz
« Antwort #60 am: 3.09.2010 | 11:50 »
Die Wurzeln von D&D sind was genau? Howard, Wagner, Leiber, Vance? Echt? Sorry, aber die Festung im Grenzland hat sich echt nie wie ne Conan-Geschichte gespielt.

Klar, hat sich EGG einfach nur so ausgedacht, irgendwas musste er ja in seinen Appendix N reinschreiben. In der Tat ist es viel wahrscheinlicher, dass er und Arneson sich seinerzeit am Scorpion King orientierten.

Zitat
Denn das ist halt die bittere Wahrheit an der "guten" alten Zeit: Die war nämlich eher nur alt und gar nicht mal so gut... Das kommt dann nur durch Verklärung...

und deswegen gibts auch eine durchaus florierende Old-School-Szene. Weil die armen Tröpfe einfach nicht merken, dass das was sie tun, eigentlich viel langweiliger ist als das, was sie tun könnten.

nuja, manche denken halt, das wichtige an einem Zimmer wär die Tapete.

Undeutlich erinnere ich mich noch ans "Rad der Zeit", wo die Zauberer (Zauberinnen) auch wahnsinnige Kräfte hatten und viel Action abging.

Aber auch beim Rad der Zeit waren die Kräfte der Aes Sedai nicht unendlich, sondern Begrenzungen unterworfen. Vor allem aber gabs für diese Kräfte eine settinginterne Erklärung (für wie gut oder schlecht man die auch immer halten mag.

Für die Kämpfer allerdings waren die einzigen Begrenzungen das eigene Können und die Ausdauer. Es gab nirgendwo Einschränkungen, die dem Kämpfer verboten hätten, irgendeine Aktion mehr als einmal am Tag oder pro Encounter auszführen. Und "Kewl Powers" hatten die gleich schon gar nicht.

Ist insoweit ein interessantes Beispiel, weil es für das Rad der Zeit ja eine direkte Umsetzung im Rahmen von 3.5 bzw. d20 gibt, in der z.B. speziell das Magiesystem an die Aussagen des Settings angepasst wurde (in gewissen Grenzen, perfekt ist es - wohl aus Balancegründen - nicht geworden). Aber, mit Verlaub, ich halte es für schlichtweg unmöglich, mit den Mitteln der 4E eine bessere Adaption des Settings hinzubekommen, wenn man nicht alle möglichen Grundvoraussetzungen der 4E aus dem Fenster schmeißt. Und das liegt meines Erachtens sehr wohl daran, dass die 4E in allererster Linie als funktionierendes Spiel designt wurde, nicht als Simulation irgendeines Settings oder Genres.

Was mich daran ärgert ist nicht mal, dass sie das getan haben, auch wenn das Spiel dadurch für mich uninteressant wird. Was mich ärgert ist, dass sie es nicht einfach zugeben.
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Wulfhelm

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Re: Realismus "Vs." Krasse Aktionen und Kewl Powerz
« Antwort #61 am: 3.09.2010 | 11:53 »
Aber das ist doch das Problem deines unzureichenden Vorstellungsvermoegen bzw. eventuell ausbleibenden Beschreibungen.
Beschreibungen machen D&D in der Regel nur noch lächerlicher und Occam's Razor sagt, dass es an D&D liegt und nicht an meinem Vorstellungsvermögen.

Zitat
Ansonsten muesstest du auch bei dem Schuss bei Shadow Run hingehen und ausrechnen das er nun Wert X mit Skill X addiert, die Waffen die Spex XY hat und durch das ausbleiben von X Erfolgen bzw. das Gegenhalten von X Ausweich Erfolgen der Schuss Z Damage an der Wand anstelle der HP des Gegners macht.
Jetzt mal ehrlich: Hä? Was willst Du?

Zitat
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Seufz... zum Beispiel?

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Re: Realismus "Vs." Krasse Aktionen und Kewl Powerz
« Antwort #62 am: 3.09.2010 | 11:54 »

Ich habe schon oft Kämpfe in Shadowrun erlebt, die ich mir plastisch als Actionfilmszene vorstellen konnte. Bei D&D noch nie. Sich 4 Squares zu bewegen, dem Gegner mit der daily die Hälfte der HPs wegzuziehen und selber vielleicht 'nen second wind zu nehmen, wenn die HPs zur Neige gehen, übersetzt sich bei mir in keine Vorstellung. Das findet einfach nur auf dem Spielbrett statt.

Moment, Dein Problem besteht also darin, dass D&D 4E bei Dir klein Kopfkinobild produziert, während Shadowrun es tut (was bei mir bisher immer bei Shadowrun ausgeblieben ist, außer ein paar Comedybilder von fröhlichen Elfen mit Automatikwaffen...)?

Wie laufen denn bei Dir andere Spiele mit Battlemap ab? Vielleicht liegt das daran, und nicht an den kewl powerz?
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Re: Realismus "Vs." Krasse Aktionen und Kewl Powerz
« Antwort #63 am: 3.09.2010 | 11:56 »
Sich 4 Squares zu bewegen, dem Gegner mit der daily die Hälfte der HPs wegzuziehen und selber vielleicht 'nen second wind zu nehmen, wenn die HPs zur Neige gehen, übersetzt sich bei mir in keine Vorstellung. Das findet einfach nur auf dem Spielbrett statt.
"JETZT BIST DU FÄLLIG!". Mein Charakter geht wutschnaubend auf den Dämon zu (move 4), um ihn den Bauch bis zum Halsansatz mit seinem Schwert aufzuschlitzen (Daily-Einsatz. Teil1). Dabei schaut er ihm genüsslich in die starr vor Schock aufgerissenen Augen.(Daily-Einsatz. Teil2) "Schau an. Ein kleiner Dämon, der um sein Leben winselt." Zufrieden verhöhnt mein Charakter den Dämon.(Second Wind)

Ich habe da ehrlich gesagt keine Probleme mir das zu visualisieren.
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nicht Sieg sollte der Zweck der Diskussion sein, sondern
Gewinn.

Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Wulfhelm

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Re: Realismus "Vs." Krasse Aktionen und Kewl Powerz
« Antwort #64 am: 3.09.2010 | 11:57 »
Wie laufen denn bei Dir andere Spiele mit Battlemap ab?
Ich spiel(t)e an solchen Spielen nur diverse D&D-Inkarnationen. Und ja, an der Battlemap liegt es auch. Aber ich habe ja den direkten Vergleich zwischen MicroLite, 3.x und 4E, und merke, was mich woran stört.

Offline carthinius

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Re: Realismus "Vs." Krasse Aktionen und Kewl Powerz
« Antwort #65 am: 3.09.2010 | 12:00 »
Wulfhelm, im Ernst. Nenne ich dir Titel, sagst du mir, warum das nicht mit D&D ginge, sage ich dir Sachen, mit denen D&D geht, sagst du mir, dass das nicht von der Genreemulation abgedeckt sei, die ja sich auf Titel beziehe, die nicht mit D&D gehen. Sag ich hü, sagst du hott, weil hü ja blablabla.
Dass dein Kopfkino dich bei Battle-Map-Fantasy im Stich lässt, kannst du wohl kaum dem System anlasten, erst recht nicht, wenn es um mechanische Lösungen geht, die dir nicht schmecken. Aber dann versuch nicht, dass dem Spiel anzulasten. Teylen hat recht, wenn sie dir sagt, dass du dich bei SR ja offenbar auch nicht von der mechanischen Umsetzung des Geschehens im Kopfkino einschränken lässt - warum also bei D&D?

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FYI: Selbst wenn es sich nicht nur auf einzelne Titel bezieht, solltest Du trotzdem einen einzelnen Titel als Beispiel für "vieles" nennen können.
Siehst du, du verstehst es nicht - niemand spricht von "alles", wir sprechen von einzelnen - aber wenn wir Titel nennen, sagst du "nee, das geht doch gar nicht". Das ist nicht UNSER Problem, sondern DEINS.
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ErikErikson

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Re: Realismus "Vs." Krasse Aktionen und Kewl Powerz
« Antwort #66 am: 3.09.2010 | 12:01 »
Vielleicht liegts bei dir ja mehr an der Battlemap.

Offline Master Li

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Re: Realismus "Vs." Krasse Aktionen und Kewl Powerz
« Antwort #67 am: 3.09.2010 | 12:03 »
Vielleicht sollten alle akzeptieren, dass Wulfhelm D&D nicht mag. Und Wulfhelm sollte akzeptieren, dass andere es mögen können. Dann braucht es auch keine an den Haaren herbeigezogenen Beispiele mehr, nur um den eigenen Geschmack zu rechtfertigen ;)
Viel Spaß.
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Wulfhelm

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Re: Realismus "Vs." Krasse Aktionen und Kewl Powerz
« Antwort #68 am: 3.09.2010 | 12:04 »
"JETZT BIST DU FÄLLIG!". Mein Charakter geht wutschnaubend auf den Dämon zu (move 4), um ihn den Bauch bis zum Halsansatz mit seinem Schwert aufzuschlitzen (Daily-Einsatz. Teil1). Dabei schaut er ihm genüsslich in die starr vor Schock aufgerissenen Augen.(Daily-Einsatz. Teil2) "Schau an. Ein kleiner Dämon, der um sein Leben winselt." Zufrieden verhöhnt mein Charakter den Dämon.(Second Wind)

Ich habe da ehrlich gesagt keine Probleme mir das zu visualisieren.
Zum Thema Genre hier nur eines: Dämonen kennen keine Angst. >;D
Und visualisiert hast Du gar nichts. Du hast um all die regeltechnischen Aspekte herumvisualisiert. Was der Second Wind eigentlich ist, und warum es Dir plötzlich wieder gut geht, nachdem Dich jemand vom Bauch bis zum Halsansatz aufgeschlitzt hat, ich sehe da keine Beschreibung.

Wulfhelm

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Re: Realismus "Vs." Krasse Aktionen und Kewl Powerz
« Antwort #69 am: 3.09.2010 | 12:05 »
Vielleicht sollten alle akzeptieren, dass Wulfhelm D&D nicht mag.
Das müsste ich selber erstmal akzeptieren. Ich spiele jede Woche D&D. :D
Ich mache mir nur keine Illusionen darüber, was D&D kann und was es nicht kann. Und das ist bei 4E zwar offensichtlicher, aber nicht prinzipiell anders als bei vorhergehenden Versionen.

Wulfhelm

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Re: Realismus "Vs." Krasse Aktionen und Kewl Powerz
« Antwort #70 am: 3.09.2010 | 12:07 »
Wulfhelm, im Ernst. Nenne ich dir Titel, sagst du mir, warum das nicht mit D&D ginge,
Das bleibt ja leider noch hypothetisch.

Offline Teylen

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Re: Realismus "Vs." Krasse Aktionen und Kewl Powerz
« Antwort #71 am: 3.09.2010 | 12:08 »
Nu und Occams Razors sagt vieles, aber es rechtfertigt nicht fehlende Phantasie.
Eigentlich sagt es nur das sich Einheiten ueber das Notwendige nicht vermehren duerfen.

Seufz... zum Beispiel?
Jede Menge Beispiele im Post zuvor genannt. Aber auch in anderen der genannten Serien und Filme gibt es den Daily-Faktor. Als weiteres Beispiel Dragon Slayer, da darf Lina auch nur ein mal pro Tag einen Dragon Slave machen.

Ich mein selbst bei ganz fruehen Sachen gab es Dailys, selbst Regina Regenbogen hatte eins das sie pro tag nur einen Wiederbelebungs Trank/Zauber Ding hatte.
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Re: Realismus "Vs." Krasse Aktionen und Kewl Powerz
« Antwort #72 am: 3.09.2010 | 12:11 »
Bei uns produziert D&D 4 auch heftiges Kopfkino. Allein, wenn unser Eladrinkämpfer mit den Gegnern Billard über Bande spielt... Denn gerade durch das Darstellen auf der Battlemap wird die Dynamik eines Kampfes sichtbar: Charaktere, die von einer Seite des Schlachtfelds zur anderen sprinten, Dutzende von Schergen, die sich um Charaktere scharen, nur um niedergemetzelt zu werden, Krater und Feuerwände, die das Schlachtfeld unpassierbar machen...

Ich werde auch den Endkampf von Keep on the Shadowfell nicht vergessen, als so ziemlich jeder Charakter fast am Draufgehen war und unser Zwergenkämpfer bei seinem Death Saving Throw eine 20 würfelte, aufstand, auf den Endgegner zurannte und diesem (per Bullrush) in die Reichweite des Dings im Portal schubste, woraufhin es den Hohepriester packte und in eine Höllendimension zog... Das gab echt High Five!

Dann geh doch mal in dich und erzähl uns, wann und warum bei dir Kopfkino geht...

Und wenn jemand was visualisiert und beschriebt, dann akzeptier es bitte. Auch wenn du immer noch nicht die Funktion von Hit Points in D&D gerafft hast...

"When I became a man, I put away childish things, including the fear of being childish, and the desire to be very grown up."
--C.S. Lewis, 1947

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Re: Realismus "Vs." Krasse Aktionen und Kewl Powerz
« Antwort #73 am: 3.09.2010 | 12:14 »
Aber auch beim Rad der Zeit waren die Kräfte der Aes Sedai nicht unendlich, sondern Begrenzungen unterworfen. Vor allem aber gabs für diese Kräfte eine settinginterne Erklärung (für wie gut oder schlecht man die auch immer halten mag.

Für die Kämpfer allerdings waren die einzigen Begrenzungen das eigene Können und die Ausdauer. Es gab nirgendwo Einschränkungen, die dem Kämpfer verboten hätten, irgendeine Aktion mehr als einmal am Tag oder pro Encounter auszführen. Und "Kewl Powers" hatten die gleich schon gar nicht.

Ist insoweit ein interessantes Beispiel, weil es für das Rad der Zeit ja eine direkte Umsetzung im Rahmen von 3.5 bzw. d20 gibt, in der z.B. speziell das Magiesystem an die Aussagen des Settings angepasst wurde (in gewissen Grenzen, perfekt ist es - wohl aus Balancegründen - nicht geworden). Aber, mit Verlaub, ich halte es für schlichtweg unmöglich, mit den Mitteln der 4E eine bessere Adaption des Settings hinzubekommen, wenn man nicht alle möglichen Grundvoraussetzungen der 4E aus dem Fenster schmeißt. Und das liegt meines Erachtens sehr wohl daran, dass die 4E in allererster Linie als funktionierendes Spiel designt wurde, nicht als Simulation irgendeines Settings oder Genres.

Was mich daran ärgert ist nicht mal, dass sie das getan haben, auch wenn das Spiel dadurch für mich uninteressant wird. Was mich ärgert ist, dass sie es nicht einfach zugeben.

Als ich Rad der Zeit und Codex Alera anführte, hatte ich vor allem nach Büchern gesucht, in denen die Caster so übermächtig wie in prä-4E-Versionen von D&D gezeigt werden: Actionfantasy mit Uber-Castern (weil Wulfhelm speziell nach der Rolle der Caster gefragt hat). Ja, man könnte RdZ auch mit 4E nachbilden, aber das würde Probleme aufwerfen, weil in 4E eben keine Uber-Caster kennt. Mit 3.5 kann ich mir das gut vorstellen.

Zumindest Fritz Leiber würde ich nur sehr eingeschränkt zu den Vorbildern von D&D rechnen. Zauberer sind bei Leiber zwar mächtig, treten aber nur am Rande als Mentoren oder Auftraggeber auf. Leiber ist eher Sword&Sorcery - und das ist D&D nicht vorrangig gewesen. Leiber würde ich da sogar eher als ein Vorbild für die 4E ansehen: Bücher, in denen Kämpfer ohne Magie irre Stunts abreißen. Dazu vielleicht auch "Kriegsklingen" oder "Die Lügen des Locke Lamore". Und übrigens bin ich Deiner Meinung hinsichtlich des Film-Legolas: die Filme waren auf heroic Action Fantasy getrimmt, was Tolkiens Bücher nicht sind. Deshalb ist Legolas Treppensurfen ein gutes Beispiel für eine power.

Funktionierendes Spiel und Genresimulation schließt sich nicht aus. Ich habe mir, nachdem ich mich enttäuscht von der 3E abgewandt hatte, die 4E gekauft, weil ich genau beides wollte: ein funktionierendes Heroic Action-Fantasy Rollenspiel. Dass es vielleicht einige traditionelle (=alte&gewachsene) D&D-Settings nicht mehr in ihrer üblichen Form umsetzen kann, mag durchaus sein. Ravenloft z.B. kann ich mir nur schwer vorstellen - aber war das ein Action Fantasy Setting?
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Re: Realismus "Vs." Krasse Aktionen und Kewl Powerz
« Antwort #74 am: 3.09.2010 | 12:15 »
Nu und Occams Razors sagt vieles,
Vorstellung funktioniert bei vielen anderen Spielen, aber bei D&D nicht. Frage: Ist es wahrscheinlicher, dass an der Vorstellung was nicht stimmt oder an D&D? Einfach eigentlich.

Zitat
Jede Menge Beispiele im Post zuvor genannt. Aber auch in anderen der genannten Serien und Filme gibt es den Daily-Faktor. Als weiteres Beispiel Dragon Slayer, da darf Lina auch nur ein mal pro Tag einen Dragon Slave machen.

Ich mein selbst bei ganz fruehen Sachen gab es Dailys, selbst Regina Regenbogen hatte eins das sie pro tag nur einen Wiederbelebungs Trank/Zauber Ding hatte.
Ah, Manga und Anime. Hatte ich überlesen, sorry. Ja, für eine bestimmte Art von Manga und Anime könnte das wohl funktionieren, wobei ich zugegebenermaßen das meiste davon nicht kenne. Dragonball habe ich mal so am Rande mitgekriegt. Regina Regenbogen, ist das nicht so eine Kinderpuppe? Okay, da kann ich nicht viel zu sagen, aber ich werde dann mal einfach akzeptieren, dass 4E diese Art von Manga und Anime emulieren kann. Es bringt allerdings nichts, darüber zu diskutieren, weil ich dieses Genre nicht emulieren kann oder will.