Noch eine generelle Anmerkung zum realistischen Schwertkampf (keine Infos aus theoretischen (RPG-)Quellen sondern von realen Kampfkunst-Seminaren/Trainings etc., Kenjutsu v.a.
).
Die im Film und auch im RPG oft vorgefundenen langen Attacke-Parade-Serien usw. sind wenig realistisch, v.a. dann wenn es sich nicht gerade um ein isoliertes, vorbereitetes Duell oder gar eine sportliche Auseinandersetzung handelt.
In "normalen" Kämpfen (ernsthafter Konflikt, Krieg etc.) ist die Regel eher dass ein entschlossener Angriff erfolgt und eben nicht so ein "testendes" Angreifen mit anschließendem zurückweichen etc. Wer schon mal mit entsprechenden wuchtvollen Angriffen mit richtiger Intention etc. traininiert hat, weiss das man mit "Paraden" ziemlich schnell am Ende ist, wenn man nicht äusserst schnell eine effektive, bzw. schmerzhafte/tödliche Antwort finden kann... (und ich meine ohne das sichere Gefühl einer Trainings-Rüstung, sowas ist allerdings auch nur für Leute mit Erfahrung, die sich zudem gut kennen, zu empfehlen!
)
Es ist also in der Tat so, dass eine ernsthafte Verteidigung mit dem Schwert darin besteht den Gegner gewissermaßen mit Konterangriffen auszuschalten und nicht dessen Klinge zu parieren o.ä., was ein Unterfangen mit sehr schlechten Chancen darstellt. - Natürlich kommen auch "Paraden" vor, diese dienen aber eher dazu das Schwert des anderen in einer "Konterbewegung" aus der Linie zu bringen, um in der entstehenden Lücke selbst angreifen zu können.
D.h. typische, reale Schwertkämpfe waren normalerweise in sehr wenigen Sekunden vorbei, 5 Sekunden wäre IMHO schon ein recht langer Kampf. Um es mal rpg-mäßig, etwas vereinfacht zu abstrahieren, z.B.:
Attack => Parry/dodge => Counter-Attack => Parry/dodge failed... Ende (Kampfunfähigkeit/Tod),
oder auch Attack => Parry/dodge retreat => 2nd Attack => Parry/dodge failed ... Ende (Kampfunfähigkeit/Tod)
Der erste Treffer entscheidet fast immer, denn (ausser Action-Heroes
) stecken die wenigsten einen halbwegs ordentlich getroffenen Schwertstreich selbst an nicht-vitalen Körperstellen ohne kurzen "physischen Schock" weg und dieser kurze Moment genügt einem erfahrenen Angreifer meistens, um den Kampf für sich zu entscheiden.
[Wobei das jetzt erstmal noch Rüstungen außen vorlässt, sind diese im Spiel entscheidet im wesentlichen der erste "wirklich ernsthafte" Treffer, d.h. ein harter Treffer, der einen Knochen zertrümmert oder eben ein Schnitt in vitale, nicht/kaum gepanzerte Körperzonen.]